Kreis Bad Kreuznach - Gute Nachricht für alle Jugendlichen, die auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz sind: Ab sofort präsentieren sich große und kleine Unternehmen aus der Region, die ihrerseits auf der Suche nach Azubis sind, auf einem eigens geschaffenen Portal im Internet.
Der Kreis Bad Kreuznach hat zahlreiche starke Unternehmen, die auf der Suche nach Auszubildenden sind. Nicht nur die Großen und üblichen Verdächtigen wie Michelin, KHS oder Hay. „Wir haben auch viele kleine und mittelgroße Betriebe, die sich international behaupten und ein attraktives Arbeitsumfeld bieten“, betont Landrat Franz-Josef Diel. Problem: Der potenzielle Nachwuchs hat viele von ihnen nicht auf der Rechnung. Das soll sich jetzt ändern – mit dem Projekt „jobzzone“, einer Kooperation des Landkreises und der Arbeitsagentur Bad Kreuznach.
Kern des Projekts ist eine multimediale Plattform, auf der sich die Firmen der Region, aber auch Innungen mit ihren speziellen Ausbildungsangeboten präsentieren können – und das sich gezielt an die Jugendlichen richtet, die kurz vor dem Ende ihrer Schulzeit stehen. Multimedial heißt: über ein eigenes Hochglanzmagazin mit einer Auflage von 5000 Exemplaren, das an allen Schulen verteilt wird, über eine Webseite und über eine internetbasierte App für Handys und Tablets. Bis spätestens Ende Mai sollen Magazin und die Internetkanäle fertig sein, erklärt Matthias Ess, Geschäftsführer des gleichnamigen Verlags, bei dem alle Fäden zusammenlaufen. Eine Seite im Magazin ist die Mindestgröße und kostet 500 Euro. „Größer geht natürlich immer“, ergänzt Ess.
Dass der Startschuss des Projekts gestern in der Berufsbildenden Schule Technik-Gewerbe-Hauswirtschaft-Sozialwesen (TGHS) in Bad Kreuznach erfolgte, kam nicht von ungefähr. „Hier wird seit Jahren vorbildliche Arbeit in Sachen Berufsvorbereitung geleistet“, lobt Landrat Diel das Team um Schulleiter Simon Lauterbach.
Die Kosten für das gesamte Projekt beziffert Diel auf 60 000 Euro. 20 000 Euro steuert die Sparkasse Rhein-Nahe bei. „Weil es ein wichtiger Beitrag zur Zukunftssicherung der Betriebe unserer Region ist“, unterstreicht Peter Scholten, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse. 5000 Euro laufen über die Arbeitsagentur, weitere 5000 Euro über die Wirtschaftsförderung des Kreises. „Der Rest des Geldes soll über die Inserate der Firmen eingenommen werden“, sagt Diel. Die Idee dazu entstand bei der Arbeitsmarktkonferenz im Mai vergangenen Jahres.
Über allem steht ein Begriff, der auch immer mehr im Kreis Bad Kreuznach die Runde macht: Fachkräftemangel. Bundesweit werden in den nächsten zehn Jahren aufgrund des demografischen Wandels rund sechs Millionen Arbeitskräfte fehlen. „In unserer Region ist der Leidensdruck noch nicht überall so hoch“, meint Elmar Wagner, Vorsitzender der Geschäftsführung bei der Agentur für Arbeit. „Aber der Wettbewerb um die besten Köpfe läuft.“ Zumal „die wenigsten Jugendlichen im Detail wissen, wie vielfältig das Angebot in der Region ist“, sagt Wirtschaftsförderer Thomas Braßel.
Ein ähnliches Projekt läuft schon seit einem Jahr im Rhein-Hunsrück-Kreis. Dort heißt es „Wildwuchs“. „Und die Resonanz ist durchweg positiv“, weiß Wagner. „Vor allem kommen die jungen Leute wesentlich besser informiert in unsere Berufsberatung.“ Dafür sei „jobzzone“ natürlich kein Ersatz. „Beides ergänzt sich eher“, fasst der Chef der Arbeitsagentur zusammen.
Wer sich über die Plattform „jobzzone“ präsentieren will, wendet sich direkt an Wirtschaftsförderer Thomas Braßel (0671/803 1660) oder an den Ess-Verlag (0671/83 99 30). Weitere Informationen im Internet unter www.jobzzone.de