Meisenheim - „Die E-Draisine ist unser Renner!“ Philipp Gruber, Organisationsleiter der Draisinenbahn im Glantal, zeigt sich von der Neuerung begeistert. Der Kreis Kusel, Träger der Bahn, hat erst seit Ende Mai die offizielle Betriebserlaubnis für die Elektrodraisinen.
Die Testfahrt mit dem ersten Prototyp sei schon eine Weile her, berichtet Philipp Gruber. Inzwischen hat sich der neueste Fahrzeugtyp auf der Draisinenstrecke auch im Dauertest bewährt. Seit dem 1. Juni ist der reguläre Fahrbetrieb aufgenommen. Die Elektrodraisine kann gebucht werden. „Weil das neue Angebot bislang wenig bekannt ist, sind noch zahlreiche Termine frei“, wirbt der Organisationsleiter für die Touren.
Die Elektrodraisine sei eine feine Sache, die im Prinzip funktioniert wie die durch Elektroantrieb unterstützten Fahrräder: Beim Strampeln gibt es Hilfe durch einen Akku gespeisten Elektromotor, was das Fortkommen erheblich erleichtert. Die neuen E-Draisinen sind Siebensitzer. Drei Leute sorgen für den Vortrieb. Vier weitere Fahrgäste können es sich, wie bei der bereits bekannten Konferenzdraisine, am Tisch gemütlich machen. Einer der drei „Antriebsplätze“ ist mit dem Elektromotor gekoppelt. Wie der Dauertest mit den ersten Exemplaren zeigte, reicht eine Akkuladung für die 40 Kilometer zwischen Altenglan und Staudernheim locker aus. „Bei einer E-Draisine war der Akku noch fast voll“, hat Philipp Gruber persönlich festgestellt. Dafür verantwortlich ist die „sehr gute Getriebeübersetzung“.
Eine Fahrt mit dem Prototyp machte deutlich, dass bereits eine Person mit Elektrounterstützung das fast acht Zentner schwere Gerät selbst voll besetzt recht mühelos voranbringt. Die E-Draisine ist das ideale Fortbewegungsmittel für kleinere Gruppen und ältere Gäste. Die Sicherheit werde groß geschrieben, versichert Gruber. Sobald ein Draisinist bremst, schaltet sich der Elektromotor umgehend aus. Eingeschaltet wird er übrigens durch das Betätigen des linken Trittblatts – sensorüberwacht.
Die E-Draisine für sieben Personen kostet werktags 92, am Wochenende 96 Euro.
Der Landkreis Kusel hat seit dieser Saison auch barrierefreie, für Rollstuhlfahrer taugliche Draisinen im Sortiment. In Handarbeit wurden 15 Fahrzeuge so umgerüstet, dass ein Rollstuhl mithilfe einer Auffahrrampe auf die Draisine geschoben und dort gesichert werden kann. An den umgebauten Draisinen nahmen die Konstrukteure den Frontbügel ab. An seiner Stelle werden die Auffahrrampen ein-gehakt. Der Rollstuhl wird dann an die Stelle der hochgeklappten Sitzbank geschoben und mit Lastengurten verzurrt. Die Rampen müssen übrigens nicht auf die Draisinentour mitgenommen werden. Das Streckenpersonal deponiert sie an den geplanten Haltestellen.
Seit sich das Wetter gebessert hat, nehmen die Buchungen für die Draisinenbahn im Glantal deutlich zu. Schließlich macht eine Tour durch die schöne Landschaft, vorbei an den beschaulichen Dörfern und Städtchen, bei Sonnenschein am meisten Spaß.
Buchungen für die Draisinenbahn sind möglich bei der Tourist-Information Pfälzer Bergland, Bahnhofstraße 67, 66869 Kusel, Tel. 06381/424-270, E-Mail: touristinformation@kv-kus.de
Von unserem Redakteur Klaus Dietrich