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Channel: Nachrichten aus dem Oeffentlichen Anzeiger Bad Kreuznach
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Kirner Brauerei verhandelt: Drei Interessenten für Sobernheims Hohe Burg

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Bad Sobernheim - Drei Interessenten gibt es zurzeit für die Hohe Burg, die Sobernheimer Traditionsgaststätte an der Wilhelmstraße. Bis Ende Juli will die Kirner Brauerei über die Nachfolge von Pächter Stephan Brendel entscheiden, nennt aber noch keine Namen. Nur so viel: Es sind drei regionale Gastronomen, die an anderer Stelle bereits Gaststätten führen, sie aber für die Hohe Burg aufgeben würden.

Auch ein Verkauf der Burg ist nicht ausgeschlossen. Brauerei-Pressesprecher Friedrich Wilhelm auf Anfrage des „Oeffentlichen" am Dienstagmorgen: „Wir müssen nicht verkaufen, sind aber für alles offen." Wenige Wochen ist es her, dass Hohe-Burg-Pächter Stephan Brendel nach einem Jahr verkündete: „Wir hören nach dem Kirmesmontag am 24. Juni auf." Vor allem die abgeschiedene Lage der Burg sei ausschlaggebend dafür, dass das Geschäft nicht laufe wie erhofft, so Brendel. Zweiter Grund: Seine Partnerin Katharina Bauer und er wollten sich auf ihr neues Catering- und Eventhaus am Sobernheimer Marktplatz, die „Alte Apotheke", konzentrieren.

Auf die Kirner Brauerei lässt Brendel nichts kommen. Sie sei immer ein fairer Geschäftspartner gewesen. Die Brauerei wiederum lobt Brendel und hat Verständnis für dessen Entscheidung: „Das Eventhaus hat für ihn jetzt Vorfahrt." Alleine: Das Argument der schlechten Lage kann Friedrich Wilhelm so nicht nachvollziehen. Es gebe genug Beispiele von Gaststätten auf dem Lande, die trotz Abgeschiedenheit gut liefen – in Auen, in Oberstreit oder auch in Kirschroth.

Die Gespräche mit einem Nachfolger für die Hohe Burg gehen zügig vonstatten. Denn die Immobilie, die vor Jahren für einen siebenstelligen Betrag saniert wurde, kostet täglich gutes Geld, wenn sie leersteht. Der Gastraum hat 60 Plätze, der Biergarten bietet etwa 80 Gästen Platz. Die Küche ist komplett eingerichtet. Wer loslegen möchte, müsse lediglich Teller und Besteck mitbringen, und, so er will, Gardinen. Ansonsten sei alles vorhanden, betont Friedrich Wilhelm. Nicht zu vergessen die 70 Quadratmeter große und bezugsfertige Wohnung im Obergeschoss. „Die Hohe Burg ist ein schmuckes Objekt", wirbt der Pressesprecher für den großen Komplex. 1200 Gaststätten in der Region beliefert die Kirner Brauerei, fünf davon gehören ihr.

Seit Übernahme durch die Brauerei – sie kaufte der Stadt das Gebäude 1984 für 200 000 Mark ab – gab es neben Brendel vier Pächter: der Italiener Rosino Perotta vom 19. Oktober 1989 bis 31. Juli 1999; Margarete Rudershausen (Obermoschel) für die Hotel- und Gaststättenbetriebsgesellschaft Behlu vom 19. Juni bis 5. November 2003; Dietmar Kessel (Bad Sobernheim) vom 1. April 2004 bis 30. April 2006; der Tunesier Salem Ben Bechir Charrad vom 28. April 2009 bis 8. Juli 2010.

Friedrich Wilhelm ist überzeugt, dass die Hohe Burg auch künftig angenommen wird. Was Sobernheim nun nicht brauche, sei ein weiterer Italiener. Was aber fehle, sei ein Grieche mit seinem landestypischen Essensangebot. Und sollte das mit einem neuen Pächter doch nichts werden: Schon kursieren Gerüchte, es könnte eine Betreibergesellschaft gegründet werden, die auch die Hohe Burg führen werde. Zu derlei Gedankenspielen will sich Friedrich Wilhelm jedoch derzeit „nicht äußern". Stefan Munzlinger


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