Bad Sobernheim - Lump weiß längst, wo's langgeht. Der dreijährige Deutsch-Drahthaar ist ein Profi, wenn es gilt, Tiergerüchen nachzuspüren. Beim Jagderlebnistag von Kreisjägerschaft und „Oeffentlichem" darf er seine Paradedisziplin demonstrieren: dem Folgen einer Schweißfährte. Kinder und Eltern sind begeistert. Ohnehin: Für sie ist Lump der Star des Tages.
Gleich zwei Schweißfährten hat Klaus Nieding, Vorsitzender der Kreisjägerschaft, im Wald links und rechts von Schlarbs Wiese in seinem Jagdrevier angelegt. Erst sollte die Wiese selbst zum Fährtensuchort werden. Doch der Regen verhindert das; immer wieder tröpfelt es von oben. Und so werden die beiden Teststrecken für Lump vom Bandorfer Forst, wie der Drahthaar Niedings vollständig heißt, in die Waldstücke verlagert.
„Jagd ohne Hund ist Schund", zitiert Nieding eine alte Weisheit der Waidmänner. Und wer beim Schweißfährte-Folgen dabei ist, weiß auch warum. Denn die Nase des Menschen ist viel zu unsensibel, als dass sie erriechen könnte, wo welches Tier vorbeigelaufen ist oder wo sich ein durch einen Jagdschuss verletztes Rehwild abgelegt hat. Schweiß – nicht die kühlende Körperflüssigkeit ist gemeint, nein Schweiß steht in der Sprache der Jäger für Blut. Und das hat einen ganz eigenen Geruch. Die von angeschweißtem, also blutendem Wild gelegten Pirschzeichen erleichtern eines erheblich: die Nachsuche, erklärt Jäger Klaus Nieding den interessierten Kindern und Eltern.
Manchmal streift ein Schuss das Reh, den Hirsch, die Sau. Das Tier flieht durch den Wald. Dann beginnt für den Jäger die sogenannte Nachsuche, um das verletzte Wild ausfindig zu machen. „Ohne Hund hat man da keine Chance", betont Klaus Nieding, der seit 15 Jahren den Jagdschein hat und der auf seinen bienenfleißigen Lump schwört.
Und so läuft die Demonstration der Schweißfährten-Suche ab: Lump liegt still im Gras, sein Jäger erkundet den vermeintlichen Wildfluchtweg kurz. Dann darf Lump Witterung aufnehmen, folgt der Spur extrem exakt durch den Wald, fast als hätte man ein rotes Band entlang der Strecke gespannt.
Der Drahthaar verlässt sich auf sein imposantes Riechorgan und vergisst dabei eines nicht: links und rechts Ausschau ins Revier zu halten. So entgeht ihm nichts. Schon nach wenigen Minuten hat er den fiktiven Fundort des Tieres ausfindig gemacht. Dickes Lob für Lump – und ein verdientes Leckerli. (mz)