Bingen - Was als Begleitprojekt zur Binger Landesgartenschau 2008 begann, hat sich längst zum Zukunftsprogramm entwickelt: Die Gartenstadt am Rhein erlebt eine starke Käufernachfrage, und schon wird zumindest mittelfristig an einen dritten Bauabschnitt gedacht.
Das neue, edle Wohnquartier am Tor zum Weltkulturerbe Oberes Mittelrheintal wird in einer "Public-Private-Partnership" entwickelt, konkret in Zusammenarbeit der Stadt Bingen mit der Sparkasse Rhein-Nahe. Letztere übernimmt die Bauträgerschaft und die Vermarktung. Und die läuft prächtig, wie Oberbürgermeister Thomas Feser - zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der Gartenstadt GmbH - und Sparkassen-Vorstandsvorsitzender Peter Scholten vor Ort berichteten.
21 Wohnungen umfasst der zweite Bauabschnitt, bei dem zu den anfänglich vier Villenbauten am schönsten Abschnitt des Rheins noch einmal drei hinzukommen. Ein Käufer ist in der Erweiterung bereits eingezogen, zehn weitere sollen Ende Juni folgen. Zu den elf verkauften Wohneinheiten kommen fünf feste Reservierungen, wie Jens Treske, zusammen mit Erwin Muders Geschäftsführer der Gartenstadt GmbH, berichtet. Ein dickes Lob geht von beiden an den Generalunternehmer Züblin, der durch die bauleitende Ingenieurin Regine Beismann vertreten ist: Der Terminplan werde ebenso eingehalten wie die Kostenkalkulation, so die Verantwortlichen. Immerhin werden hier 8 Millionen Euro in drei Gebäude gesteckt, wobei die hochwassersichere Tiefgarage der dickste Kostenbrocken ist.
Zurück zum aktuellen Bauabschnitt. Erwin Muders verweist auf den hohen Ausbaustandard der überwiegend Drei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen mit Größen zwischen 116 und 206 Quadratmeter. So viel Aufwand will bezahlt sein. Die Quadratmeterpreise der "normalen" Eigentumswohnungen liegen zwischen 2950 und 3500 Euro. Über die Kosten für die Penthäuser spricht die Sparkasse lieber diskret mit den Kaufinteressenten. Dennoch: Die oberen Wohnungen mit der traumhaften Dachterrasse sind in der Gartenstadt die, die am schnellsten zu vermarkten sind. "Wir haben da bereits Reservierungen für einen dritten Bauabschnitt", sagt Treske.
Wann der kommt, ist noch nicht festgezurrt. Frühestens im Jahr nach der Skulpturentriennale 2014, meint OB Thomas Feser. Doch bis dahin sind in den zuständigen Gremien noch einige Hausaufgaben zu machen. Und erstmals ist es dann keine echte Freiflächenbebauung, sondern es muss "aufgeräumt werden": In Erweiterungsrichtung rheinabwärts nach Westen stehen die ehemalige Güterabfertigung (Blumenhalle) und das "Grüne Haus" der ehemaligen Gartenschau-Geschäftsstelle - samt einer betagten Mieterin. Ein Stückchen weiter sind der Entwicklung dann aber durch den historischen Baubestand mit mittelalterlichem Kran und altem Zollamt endgültig Grenzen gesetzt.
Für Interessenten und Neugierige gibt es am Samstag, 25. Mai, von 11 bis 16 Uhr einen unverbindlichen Sonderbesichtigungstermin in der Gartenstadt.
Rainer Gräff