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Nazi-Parolen gegen französische Jugendliche

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Bad Sobernheim - Mit Nazi-Parolen beschimpften Schüler der Mittelstufe des Sobernheimer Emanuel-Felke-Gymnasiums (EFG) kürzlich französische Austauschschüler, die sich in der Felkestadt aufhielten. Zu den Vorfällen kam es nach einer gemeinsamen Unterrichtsstunde von jungen Deutschen und Franzosen. Nicht nur, dass die Gäste beschimpft worden seien, auch habe man sie mit Papierbällchen und Stiften beworfen.

Den Vorfall bestätigte Direktorin Marissa Wetzel-Schumann am Donnerstagmorgen auf unsere Anfrage. Dies habe den Schulfrieden in erheblichem Maße gestört.

Zum Alter der betroffenen EFG-Schüler wollte sich die Schulleiterin nicht äußern, bestätigte aber, dass es sich um einen erstmaligen Vorfall an ihrer Schule handele. Noch am Vormittag des Tattages habe sie die Schüler zu sich bestellt und sie zur Sache gehört.

Sie hätten die Vorwürfe bestätigt und eingestanden, so die Direktorin weiter. Sie habe den Jugendlichen deutlich gemacht, dass man ein solches Verhalten nicht tolerieren könne und sie mit einer entsprechenden Ordnungsmaßnahme zu rechnen hätten. Nur einer der Schüler habe sich zu den Vorwürfen weitergehend geäußert.

Noch am selben Tag hätten sich die beschuldigten Jugendlichen bei ihren Gästen, die anderntags wie geplant den Heimweg antraten, entschuldigt; was Lehrer bestätigt hätten. Am Tag nach der Tat habe sie die Eltern der Jugendlichen informiert und die Ordnungsmaßnahme angekündigt, die eine Klassenkonferenz im Laufe der Woche beraten sollte. Vor der Klassenkonferenz sei jeder Schüler von ihr befragt worden, um herauszufinden, wer welchen Anteil an diesem Vorfall hatte, schreibt Marissa Wetzel-Schumann. Nur ein Schüler war daran nicht beteiligt.

Gemäß Paragraf 95, Absatz 2, der Schulordnung habe man eine Ordnungsmaßnahme beschlossen, die den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit berücksichtigt habe: Die Schüler wurden drei Tage vom Unterricht ausgeschlossen und müssen nun unter Aufsicht bestimmte Schulaufgaben erledigen.

Mit diesen Aufgaben seien erzieherische Aspekte verbunden, die auf Einsicht und Veränderung bei den Schülern abzielten. Außerdem wurde die Gruppe getrennt, das bedeutet, die Jugendlichen wurden in Parallelklassen versetzt.

Über den Vorfall sei mit dem Schulelternbeirat gesprochen worden, sie stehe darüber im ständigen Informationsaustausch mit dem SEB-Vorsitzenden.

Die französischen Partner sehen das Ganze so: Man solle diese „blöde Geschichte nicht überbewerten". Sie dürfe die vielen Erfolge und den Spaß des Jugendaustauschs nicht verderben. Zahlreiche Schüler hätten sehr viele positive Erfahrungen mit nach Hause genommen und wären gern noch weiter geblieben, zitiert Direktorin Marissa Wetzel-Schumann ein aktuelles Schreiben eines an dem Jugendaustausch beteiligten französischen Lehrers.


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