Bad Sobernheim - Welch ein Finale: Am Ende ließ sich gar die Sonne blicken. Die Sekt genießende kleine Festgesellschaft auf dem Spielplatz in Leinenborn 2 freute sich aber nicht nur über die wärmenden Strahlen, sondern vor allem über die Kita-Kinder um Leiterin Martina Böddingmeier, die auf dem Spielplatz ein Lied sangen und Seifenblasen pusteten.Gut zwei Jahre sind vergangenen, seit die Stadtspitze mit dem damaligen Thomas-Bau-Vertreter Rolf Neyer neben dem neuen Spielplatz vor allem die weitere Vermarktung des Baugebiets Leinenborn 2 erörterte. In diesem Projekt ist der Spielplatz zwar eine vom Erschließer (Thomas Bau) vertraglich versprochene Leistung, aber doch eine eher kleine Hausnummer – nichtsdestotrotz eine mit Symbolkraft; denn geht es am Spielplatz voran, wird es auch was mit dem Baugebiet, denken die Initiatoren. Der Spielplatz ist jetzt fertig, fehlt nur noch die abgrenzende grüne Hecke drum herum.
Leinenborn 2 bietet seit 2004 in Abschnitt eins 37 Bauplätze; davon sind 21 verkauft und 14 bebaut. In Abschnitt 2 könnten noch einmal 25 Plätze realisiert werden. „Wir haben zurzeit fünf Interessenten, die nun mit Bauunternehmen verhandeln", sagt Ronald Malek, Bad Kreuznacher Immobilienmakler, der Leinenborn 2 vermarktet und auf einen weiteren Schub hofft.
Ihm und Thomas Bau ist wichtig, dass der Bebauungsplan schnellstens an die „Forderungen des Marktes" angepasst wird; also, dass er Dachneigungen mit 0 bis 45 Grad (momentan: 30 bis 45 Grad) und bei den Traufhöhen mehr als 4,50 Meter zulässt. Zwei Wünsche, die eine Änderung des Bebauungsplans voraussetzen. Und das kostet rund 3000 Euro, wie Architekt und CDU-Stadtrat Axel Hill gestern Morgen bei der Spielplatz-Eröffnung vorsichtig schätzte. Ob Thomas Bau die Kosten übernehmen werde? Darauf wollte Pressesprecher Markus Schlich nicht sofort antworten. Jetzt käme es darauf an, dass sich die beiden Leinenborn-2-Partner, nämlich Stadt und Thomas Bau, noch einmal genau den neun Jahre alten Erschließungsvertrag ansähen, um zu wissen, wer zu was verpflichtet sei.
Keine Frage: Der Bebauungsplan wird geändert, egal, wer die Kosten trägt. Denn die Grundstücke sollen rasch verkauft werden und nicht länger brachliegen und Kapital binden. Kürzlich hatte der CDU-Stadtverband zum „stadtNahe"-Gespräch eingeladen und das Thema Leinenborn 2 diskutiert. Seither habe die Zahl der Interessenten wieder zugenommen, lobte Ronald Malek, der in der Kreuznacher Kommunalpolitik für die CDU aktiv ist. Nehmen auch die Sobernheimer Christdemokraten den Leinenborn 2 jetzt in Beschlag, für Stadtbürgermeister Michael Greiner bleibt es ein „überparteiliches Thema", mit dem er sich schon vor dem Bürgergespräch befasst habe. Die Stadt sei froh, wenn sie vor allem jungen Familien Baugrund bieten könne; zum Preis von aktuellen 65 bis 85 Euro pro erschlossenem Quadratmeter und in Größen zwischen 500 und 800 Quadratmetern. Greiner bleibt bei der Idee der Nordanbindung, egal in welcher Variante. Das attraktiviere das Gebiet ungemein.
Beim CDU-Bürgergespräch hatten sich Anwohner gegen die Nordanbindung an die B 41 ausgesprochen. Man wolle nicht zur Durchfahrtsstraße werden.
Anders sieht das Pensionär Karl Giloy, dessen Haus an den Leinenborn 2 grenzt. Der frühere Leiter des Staatsbauamtes auf dem Flugplatz Pferdsfeld fordert die Nordanbindung geradezu und sieht eine große Mehrheit dafür im Leinenborn: „Die Nordanbindung wäre so wichtig für alle Pendler."
Nach Jahren des Wartens jetzt fertig: der neue Spielplatz
Ein schmuckes Areal, der neue Spielplatz in Leinenborn 2. Klein, aber fein und Katalysator für den Neustart bei der Vermarktung des Baugebiets. Schlüssel zum Erfolg
sei der geänderte Bebauungsplan, betonen Markus Schlich von Thomas Bau und Makler Ronald Malek.
Im Interesse der Anlieger und
der Entwicklung dieses Baugebiets werde man kurzfristig mit der
Stadt über den Endausbau der Straßen im ersten Bauabschnitt sprechen. Man sei überzeugt, in den nächsten Monaten weitere Interessenten für Leinenborn 2 zu gewinnen. Je früher die Entscheidungen fielen, umso eher könnten interessierte Häuslebauer loslegen. Stefan Munzlinger
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