„Für einen Motorradfahrer sind mehrere dieser Flicken in Kurven oder davor, wo gebremst werden muss, richtige Fallen“, so Giesler.
Bei einer Besichtigung im Rahmen der Gewährleistung waren in der Fahrbahn Risse aufgefallen, erläuterte Axel Haaß vom Landesbetrieb Mobilität (LBM) Bad Kreuznach auf Nachfrage unserer Zeitung. Die Baufirma flickte die betreffenden Schäden. „Das kostet den Steuerzahler nichts“, so Haaß. Die Flickstellen bedeuteten keine Gefahr. Die Baufirma habe die Flächen mit Split abgestreut. Nun sei eine griffige Struktur vorhanden. „Jetzt im Moment vielleicht noch mit ausreichendem Reibwert, aber uns sagt die Erfahrung, dass gerade diese Flickstellen gerne aufgefahren und deformiert werden, außerdem durch das Herausfahren der Splitanteile Bitumenglätte gebildet wird“, meint Giesler.
Sein zweiter Kritikpunkt ist die Bepflanzung der Kurve zwischen Rehborn und Odernheim nach der Abzweigung in Richtung Lettweiler. Markus Giesler: „Hier führt die Straße über den Bach, was bekannterweise verstärkt zur Glatteisbildung oder Reifglätte führen kann. Trotz meiner Hinweise auf frühere Unfälle und der Vorsprache unseres Bürgermeisters beim LBM wachsen die Bäume gleich dort, wo die Unfallautos früherer Vorfälle in einen Acker rutschten. Bis die Straße in 10 bis 15 Jahren wieder als Landstraße 3. Ordnung genannt sowie von Schlaglöchern und Bitumenflicken pockig sein wird, sind diese Bäume stark genug, Menschen zu töten, die dort die Gewalt über ihr Fahrzeug verlieren.“ Es sei „eine Schande, dass die Straßenbaufirma zu Maßnahmen zum Ausgleich der Natur gezwungen wird und Geld, das zum Beispiel für Leitplankenprotektoren viel sinnvoller investiert wäre, sinnlos und Menschen gefährdend verprasst wird“, schimpft Giesler.
Axel Haaß vom LBM ist sich sicher, dass gegenwärtig die gesetzten Bäumchen noch so klein sind, dass sie kein Gefahrenpotenzial darstellen. Allerdings ist jetzt die Straßenmeisterei beauftragt, an der angesprochenen Stelle Schutzplanken aufzustellen.
Markus Giesler kann nur mit dem Kopf schütteln: „Hier ist ein Beispiel, wie man eine mit dem Aufwand von Hunderttausenden Euro gut gewordene Straße durch Nacharbeiten so verschlechtert hat, dass schon nach wenigen Jahren eklatante Schwachstellen vorhanden sind.“ Die Verantwortlichen des Landes sollten bei den Ausschreibungen für Kreis-, Landes- und Bundesstraßen auch die Kosten, und vor allem den Umfang von Nachbesserungen im Auge behalten. Die Lebensdauer leide „unter dieser Art von Reparatur mit Sicherheit. Auf Dauer wird Qualität billiger als Geiz!“, so Giesler.
Von unserem Redakteur Klaus Dietrich