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Channel: Nachrichten aus dem Oeffentlichen Anzeiger Bad Kreuznach
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Bad Kreuznacher mit zerbrochener Flasche attackiert

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Von unserer Redakteurin Denise Bergfeld

Laut Anklage ging dem Angriff auf dem Parkplatz ein Streit im Inneren der Diskothek voraus, bei dem zwei Türsteher die beiden Kontrahenten erstmals trennen mussten. Das spätere Opfer, das aus Bad Kreuznach stammt, verwiesen die Aufseher nach draußen. Der Angeklagte sollte in Höhe der Kassen warten. So wollten die Türsteher die Situation entschärfen. Allerdings, so Staatsanwältin Annette Boeckl, soll der Angeklagte dann seinen jüngeren Bruder angerufen und so lange in Höhe der Kassen gewartet haben, bis dieser vor der Diskothek zu sehen war.

Bei dem dann folgenden Aufeinandertreffen der drei Männer draußen vor der Tür soll einer der beiden angeklagten Brüder seinen Kontrahenten mit einem abgebrochenen Flaschenhals ins Gesicht geschlagen haben. Dieser wehrte den Angriff mit den Händen ab, ihm wurden dabei an der linken Hand mehrere Sehnen durchtrennt. Der jüngere der Brüder soll laut Anklage sein Opfer mit einem Messergriff gegen den Kopf geschlagen haben. Zudem war von Tritten in den Bauch die Rede.

Der 42 Jahre alte Angeklagte, der aktuell eine Haftstrafe verbüßt, verweigerte am Mittwoch vor dem Schöffengericht die Aussage. Sein ein Jahr jüngerer Bruder, der in Bad Kreuznach lebt, als Leiharbeiter arbeitet und in der Vergangenheit schon einmal wegen schwerer Körperverletzung zu einer einjährigen Haftstrafe verurteilt worden war, stritt alles ab. „Das ist eine Lügengeschichte“, sagte er. Er sei zur Diskothek gefahren, um seinen Bruder abzuholen. „Ich habe nur geredet, nichts gemacht“, sagte der 41-Jährige vor Gericht. Eine Flasche oder ein Messer habe er nicht gesehen. Er und der 30-Jährige seien bei einer Auseinandersetzung beide auf den Boden gefallen, danach habe sein Kontrahent Blut an den Händen gehabt.

Diese Aussage widerlegten allerdings mehrere Zeugen, die Richter Wolfram Obenauer aufrief. Der Geschädigte zeigte im Zeugenstand seine Narben an der Handoberseite. Er berichtete, dass er immer noch unter Schmerzen leidet. Als der Richter ihn nach dem Grund für den Streit fragte, behauptete er, dass es keinen gegeben hätte. Zudem hatte ein Taxifahrer den Streit vor der Tür beobachtet, der vor Gericht aussagte, und zwei Türsteher schilderten das Geschehen aus ihrer Sicht.

Alle Zeugen hatten die abgeschlagene Flasche gesehen. Ob der jüngere Bruder, der später hinzu kam, ein Messer oder eine andere Waffe in der Hand hielt, blieb allerdings unklar, da sich die Zeugenaussagen in diesem Punkt teilweise widersprachen. Mal war von einem hölzernen Gegenstand die Rede, mal von einer zweiten zerbrochenen Flasche. Einer der Türsteher trennte nach eigener Aussage die Kämpfenden vor der Diskothek mit Pfefferspray. Die beiden Angeklagten flüchteten daraufhin zu Fuß, ihren Kontrahenten ließen sie verletzt auf dem Boden liegen.

Die Verhandlung wird am Montag um 9.30 Uhr fortgesetzt.


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