Experten der Kampfmittelräumgruppe Worms hatten gegen 17 Uhr mit der hochexplosiven Arbeit begonnen. 30 Minuten später konnten sie Entwarnung geben. Die Sicherheitszone im Umkreis von 300 Metern wurde aufgehoben. Rund 400 Beschäftigte der beiden großen Lebensmittellager innerhalb der Zone durften an ihren Arbeitsplatz zurückkehren. Die benachbarte Justizvollzugsanstalt musste erst gar nicht geräumt werden. Auch der Verkehr auf der B 420 von Wöllstein in Richtung Gau-Bickelheim konnte ungehindert weiterfließen. 60 Kilogramm Sprengstoff plus hochsensibler Zünder – die Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg hielt Wöllstein 24 Stunden in Atem. In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch sicherte die Freiwillige Feuerwehr die Fundstelle.
Vor dem Eingriff stand fest: Eine Kammer der Bombe war schon nach dem Abwurf explodiert. Von der zweiten ging nun die Gefahr aus, zumal der Zünder bei den Baggerarbeiten leicht beschädigt worden war. Einer der Männer habe noch „Achtung, Bombe!" gerufen, sagte Horst Lenz, Technischer Leiter des Kampfmittelräumdienstes Rheinland-Pfalz. Der niederländische Baggerfahrer habe jedoch „Beton" statt „Bombe" verstanden. „Das hätte eng werden können", bestätigte Andreas Brümmer von der Räumgruppe Worms, der die Bombe schließlich entschärfte. Erleichtert zeigte sich danach Wöllsteins Verbandsbürgermeister Gerd Rocker. „Ich bin froh, dass niemand zu Schaden gekommen ist", sagte er und lobte die Zusammenarbeit aller Hilfskräfte, darunter vier Feuerwehreinheiten aus der Verbandsgemeinde. Insgesamt waren neben dem Rettungsdienst die Wehren aus Wöllstein, Gumbsheim, Wonsheim und Gau-Bickelheim mit 38 Kräften und drei Löschfahrzeugen in Bereitschaft. Gustl Stumpf/Benjamon Stöß