Alle zwei Jahre besucht man sich. Diesmal unternahmen rund 30 Franzosen die achtstündige Reise. Abschluss und traditioneller Höhepunkt ist stets das Freundschaftsschießen in den Disziplinen Luft- und Sportpistole. Die Gastgeber waren gut aufgelegt: Die Sobernheimer Schützen errangen den Sieg in allen Kategorien so souverän wie selten zuvor.
Die französische Delegation residierte in einem Hotel im Raum Bad Kreuznach. Das diesjährige gemeinsame Programm führte die Schützenfreunde auf eine Rheinfahrt und zum Stadtrundgang durch Koblenz sowie zur Weinprobe in der Meddersheimer Winzergenossenschaft Rheingrafenberg.
Die Schießsportler beider Vereine sehen sich zusätzlich regelmäßig im Winter, wenn in Dijon das alljährliche Schützenturnier ausgerichtet wird. Pressewart Peter Wild wies auf die drei übergroßen Kochlöffel an der Wand des Schützenheims hin und erläuterte gut gelaunt: „Der Letzte bekommt immer einen Kochlöffel", um nachzulegen: „In den vergangenen Jahre haben wir aber keinen mehr hinzubekommen."
Den Erstkontakt zwischen Sobernheim und Dijon hatte der Sobernheimer Unternehmer Paul Jores, der damalige Vorsitzende, im Jahr 1992 hergestellt, erinnerte Gästepräsident Roland Garrett mit Blick auf 19 Jahre Freundschaft. Das erste offizielle Treffen fand Anfang Oktober 1994 in Dijon statt. „Die Freundschaft der Vereine wurde ein Selbstläufer. Auf einmal wollten immer mehr mitfahren", ergänzte SG-Chef Manfred Stumm.
Auch Garrett betonte die starken Bande, die beide Vereine knüpften, und das stets schmerzhafte Abschiednehmen. Die Schützenbrüder und -schwestern erinnerten an verstorbene Kameraden, allen voran an den langjährigen Sobernheimer Schützenmeister Lothar Wild, an dessen Grab die Gäste ein Gesteck niederlegten. „Es herrschen guter Zusammenhalt und Freundschaft", lobte Alain Frenzel, einer von drei Polizeisportschützen, die gut Deutsch sprechen. „Möge unsere Freundschaft noch lange Bestand haben", meinte Manfred Stumm zum Abschluss. 2015 fahren dann die Sobernheimer Schützen wieder mit dem Bus nach Mittelfrankreich. Martin Köhler