Sie verloren sich in der 400 Personen Platz bietenden Mensa. Die Profikombo, bestehend aus Dominique Avy, Dominique Sevre (beide Trompete), Stéphane Grosset (Horn), Olivier Guillaumet (Tuba) und Jean Marc Kuntzel (Posaune), ließ sich freilich nichts anmerken. Das hochprofessionelle Bläserquintett musizierte auf der Mensabühne, dort, wo sonst das EFG-Schulorchester spielt.
Ihre Lieder spannten einen weiten Bogen: vom 16. Jahrhundert bis in die heutige Zeit. Zu Beginn gab es kirchliche Lieder. Sie korrespondierten so gar nicht mit dem Veranstaltungsort, so herrlich sauber und eindeutig die Bläser ihre Töne auch trafen. Musikalisch war das Gehörte eine absolute Inspiration für jeden Nachwuchs- und Amateurmusiker. Nichts gegen die schmucke und moderne Mensa, aber das Kulturhaus Synagoge oder eine der beiden Kirchen wäre wohl ein geeigneterer Raum für ein solches Konzert gewesen.
Die Hälfte des Donnerstagabends gehörte dem Vortrag des Vertreters der Konrad-Adenauer-Stiftung, Ingo Espenschied. Es war sein zweiter Besuch im EFG in diesem Jahr, nachdem er im Februar vor den Gymnasiasten schon einmal dieses Geschichtsreferat im selbst entwickelten „Doku-Life-Format" vorgetragen hatte. Damals in voller Länge, nicht wie diesmal um 75 Prozent gekürzt.
Im Schnelldurchlauf musste Espenschied die Geschichte zusammenfassen. Er begann 1917, als Adenauer vom deutschen Kaiser zum Oberbürgermeister von Köln ernannt wurde – bekanntermaßen von Bad Kreuznach aus, wo sich das Große Hauptquartier der Deutschen Weltkriegsarmee befand. An dieser Stelle fand im Jahr 1958 das wichtige Treffen mit Charles de Gaulle statt, welches eine Entwicklung in Gang setzte, die 1963 zur Verabschiedung des Deutsch-Französischen Vertrages über Zusammenarbeit (Élysée-Vertrag) führte.
„Es ist ein großes Erbe, dass uns De Gaulle und Adenauer hinterlassen haben", betonte Ingo Espenschied. Und darum wäre eine weit ausführlichere Präsentation diesem Schnelldurchlauf vorzuziehen gewesen. Martin Köhler