Ein Fest ohne Festreden ist auch ganz schön. Nach diesem Motto verfährt Ortsbürgermeister Michael Schmidt als Hausherr beim kommunalen Frühschoppen auf dem Hennweiler Markt: sehen und gesehen werden, sich gut unterhalten. Schmidt und Beigeordneter Bernd Müller sahen sie alle, die Frühschoppengäste.
Am Eingang verteilen sie Bretzel und Bier-Gutscheine. „Noch vor fünf Jahren wurden uns die Bretzel aus der Hand gerissen, heute hat man fast Probleme, die alle los zu werden", scherzte Schmidt nach schleppendem Beginn. Aber dann brummte es doch noch auf dem Wasem. Hunderte waren dabei. Dass es von der Besucherzahl diesmal eher durchwachsen war, habe neben dem Wetter auch an etlichen Konkurrenzveranstaltungen gelegen, meint Schmidt. Kerb und Kinderfestival in Wickenroth, Rock im Tal in Bruschied mit 1000 Besuchern, Marktmusik in Kirn. Da werde bei den Terminen wenig Rücksicht genommen, die Tradition des Marktes kaputt gemacht.
Vielleicht wird es wieder eine gemeinsame Termingestaltung von Stadt und Gemeinden geben, hofft Bürgermeister Werner Müller. Er verwies im Gespräch mit unserer Zeitung auch auf das Wochenende, an dem drei Kerwen in der VG gefeiert wurden und Kirn aktiv noch eine Beachparty veranstaltete. Darüber habe er sich geärgert.
MdL Peter Wilhelm Dröscher, der auch Bürgermeister Fritz Wagner vertrat, hofft im Rahmen der Fusionsvorbereitung auf gemeinsame Sitzungen von Stadt- und VG-Ausschüssen. Da könnten solche Probleme gelöst werden.
Unter den Gästen des traditionsreichen Marktes waren gestern auch SPD-Bundestagsabgeordneter Fritz Rudolf Körper, seine CDU-Gegenkandidatin Anke Lezius und Landtagsabgeordnete Bettina Dickes, Bürgermeister, Firmenrepräsentanten und Ortsbürgermeister.
Sparkassen-Filialdirektor Jörg Ritter (Kirn) sagte, auffällig sei hier das Miteinander von Jung und Alt. Da helfen auch die Vereine tatkräftig mit.
TV-Vorsitzender Guido Dörr sprach vor allem aber OB Schmidt ein Lob aus: Er hat die Gabe, die Vereine unter einen Hut zu bekommen! Beim Fest aktiv dabei war in diesem Jahr der FC mit seinem Weinstand. Der Renner in diesem Jahr vor allem bei jungen Leuten: halbtrockener Rosé mit leichter Erdbeernote. 120 Flaschen waren schnell weg, freut sich Vorsitzender Ralf Schwarz.
„Lockmittel" waren auch die gefüllten Klöße von Festwirt Jörg Kleid. Da bildeten sich längere Warteschlangen. Im Festzelt spielte der Musikverein Oberhausen auf, doch viele Tische waren leer. Viele hatten sich mit Bier und Bretzel zum Bierstand zum Klönen auf den Festplatz verzogen. Armin Seibert