Für den Bad Kreuznacher SPD-Stadtratsfraktionsvorsitzenden Carsten Pörksen ist die jetzige Phase „extrem wichtig". Er ist überzeugt davon, dass sich in den nächsten 14 Tagen entscheiden muss, ob die Städtefusion kippt oder unter Dach und Fach gebracht werden kann. „Spätestens nach dem Jahrmarkt müssen wir wissen: Geht es, oder geht es nicht?" Das erklärte Pörksen bei einem Pressegespräch, bei dem er sich nach der Rückkehr aus seinem Urlaub zu aktuellen kommunalpolitischen Themen äußerte. Die SPD sei willens, die Fusion erfolgreich zu einem Ende zu bringen, betonte er und machte klar: dass es dafür eines Vertrauensverhältnisses bedürfe. Dazu trage der neue Vertragsentwurf, der jetzt nach Bad Münster-Ebernburg geschickt wurde und dort auf einhellige Ablehnung stößt, nicht bei. „Er stammt nicht aus der Feder der Oberbürgermeisterin." Heike Kaster-Meurer sei daran auch nicht beteiligt gewesen. „Allein die Diktion macht dies schon deutlich", so Pörksen. Aus dem Auftrag des Stadtrats, bei dem Vertrag nachzubessern, habe Beigeordneter Wolfgang Heinrich einen neuen Vertrag gemacht und in der Sitzung verteilt. Dieses „Papier", wie es Pörksen nennt, ist nach seiner Auffassung nicht dazu angetan, die Fusion voranzubringen. Außerdem sei es auch juristisch nicht in Ordnung, weil es auch die Interessen Dritter, nämlich des Landes, beim Beitrag zum Kommunalen Entschuldungsfonds berührt. Bei dem Papier mit den neuen Forderungen „liegt die Unehrlichkeit darin, dass gesagt wird, man wolle die Fusion und will sie gar nicht", kritisiert der Sozialdemokrat. „Es ist ein schwieriges Thema, weil nicht mit offenen Karten gespielt wird." Und: „Die Zusammenarbeit in der Stadtspitze ist zurzeit schwierig." Inzwischen wächst auch der Zeitdruck. Kurzfristig sollen Anfang nächster Woche OB Kaster-Meurer und die Bad Münsterer Stadtchefin Anna Roeren-Bergs im Mainzer Innenministerium Gespräche führen. Und am 22. September werden die Kreuznacher zur Fusion befragt. Bis dahin müsse die Basis geschaffen sein. Ein paar Tage später, am 26. September, entscheidet dann der Kreuznacher Stadtrat über die Fusion samt dazu gehörigem Vertrag. „Die Stadt Bad Kreuznach muss auch wissen: Sollte sie sich nicht um eine Problemlösung in der Fusionsfrage bemühen, steht sie nicht an erster Stelle, wenn es künftig um Zuschüsse vom Land geht". Auch wenn die Landesregierung dies so deutlich wohl nicht sagen würde, so Pörksen.
Harald Gebhardt