Ein guter Platz zum Beobachten des Kirner Kerwefeuerwerks ist seit jeher der Schlosshof auf Wartenstein. Die in den Kirner Nachthimmel gemalten Chrysanthemen und die krachenden Böller sind zwar aus gut drei Kilometern nicht so hautnah zu sehen und hören, aber die rund 40 Besucher hatten einen klaren und unverstellten Blick. Der fehlte diesmal etlichen Kerbbesuchern, weil der Feuererksplatz umgezogen war. Hohe Bäume verstellten den Blick auf die eher niedrig fliegenden Raketen. Der Umzug war dem Schutz der Tartanbahn geschuldet, auf die im verganenen Jahr Feuerwerksasche gefallen war.
Den Besuchern auf Wartenstein konnte es egal sein - das Feuerwerk war für die meisten eher Beiwerk. Man nutzte den schönen Sommerabend eher zum gemütlichen Plausch beim Wein.
Der Wartenstein ist für etliche Gäste der Region ein Muss. Dazu gehören Angelica Twardella und Renate Ludewig, die seit über 15 Jahren in Hahnenbach Ferien machen. Die Ferienwohnung von Gisela Fox hat es ihnen angetan, und die Gastgeberin und ihr wunderschöner Garten ebenfalls.
"Wir sind begeistert von der Herzlichkeit und er Landschaft, dem Hunsrück, einfach von allem zusammen", sagt Renate Ludewig. Ein, zweimal im Jahr kommen sie nach Hahnenbach, bringen ihre Skizzenbücher mit, modellieren die Landschaft, genießen die Ruhe fernab der Mainmetropole.
Mit am "Hahnenbacher Tisch": Paul und Helga Jung. Bei "Wanderpaul" Jung ist Gisela Fox in der Gesundheits-Wandergruppe. So ist das oft bei spontanen Treffs auf Wartenstein: Jeder kennt jeden, man ist schnell im Gespräch. Gisela Fox ist eine Institution, sagt Paul Jung (der in Wanderkreisen selbst eine ist) und merkt an, wer da schon alles in der Ferienwohnung von Gisela Fox war.
Sie greift das Thema auf, erzählt vom internationalen Publikum. Von Leuten, die vorbeikamen und fragten, wo man den hier jetzt noch was essen könne. Tja, es gab keine Wirtschaft in der Nähe, da zauberte die Ferienwohnung-Wirtin halt selbst schnell was. Die Gäste, die aus Kenia an die Nahe kamen, blieben.
Einen "internationalen Touch" gaben am Feuerwerksabend auch Bernd und Irina Hartmann. Vor fünf Jahren eben am 9. August hatten sie auf Wartenstein geheiratet, dabei ein Treffen von Saporosch-Fahrern (eine ukainische Automarke) mit veranstaltet.
Das "Revival" war klein aber fein. Auch die Hartmanns haben eine Ferienwohnung, und ein kleines ukainisches Museum auch noch. So gibt's bei kleinen Spontan-Parties auf dem Schloss immer was zu erzählen. Die Pächter der Schlossschenke, Katrin Schwarze und Stefan Mertins, freuten sich über die gute Resonanz. Vielleicht ist ja beim Abschlusshöhenfeuerwerk am Montag Abend wieder was los. Wer den Weg zum Schloss zu Fuß erklimmt, sollte freilich Taschenlampen dabei haben. Auch das ist ein uriges Erlebnis. Armin Seibert