Bad Sobernheim/Monzingen - Große Freude in Sobernheim und Monzingen: Werner Emrich (80) wird mit der Landesverdienstmedaille ausgezeichnet. Damit wird sein jahrzehntelanger liebevoller und aufopfernder Einsatz für seine Familie gewürdigt, vor allem für die vier Kinder seines verstorbenen Bruders Fritz und dessen Frau Hilde: Ute, Ralf, Klaus und Marcus.
Bereits am 2. Mai hat Ministerpräsidentin Malu Dreyer die Urkunde für Werner Emrich unterzeichnet. Im Landesinnenministerium ist als Tag für die Übergabe, die Staatssekretär Jürgen Häfner vornehmen wird, momentan Mittwoch, 31. Juli, vorgesehen.
Bereits vor Jahren wurde ein Versuch unternommen, Emrich auf Bundes- oder Landesbene auszuzeichnen – damals ohne Erfolg. Dass die Ehrung nun glückt, darüber freuen sich die beiden Initiatoren Gerhard und Hilde Weber vom Hunsrückverein Sobernheim.
In dessen Tanzgruppe ist Werner Emrich seit 1996 aktiv und immer zur Stelle, wenn eine helfende Hand gebraucht wird. Sie kennen den Lebenslauf Werner Emrichs, wollen ihm mit ihrer Initiative Respekt zollen – und sprechen damit vielen Sobernheimern aus dem Herzen. Warum sie sich für eine solche Auszeichnung Emrichs engagieren? „Weil es zwar Menschen in unserer Region gibt, die täglich von sich reden machen in Ämtern und Funktionen und dafür ausgezeichnet werden", so Gerhard Weber kurz vorm 80. Geburtstag Emrichs am 15. Februar: „Werner verkörpert aber im besten Sinne den redlichen Schaffer im Hintergrund, den bescheidenen und fleißigen Helfer an unzähligen Stellen." Und er habe uneigennützig die vier Kinder seines Bruders zu sich genommen und für sie gesorgt, loben Webers. Der Lebenslauf Werner Emrichs nötigt nicht nur Einheimischen Respekt ab, sondern auch der Landesregierung: „Das ist ja herzergreifend", meinte beispielsweise eine der prüfenden Mitarbeiterinnen. Eine Auszeichnung wie die Landesverdienstmedaille, zweithöchste Ehrungsstufe im Land, wird nicht einfach so übergeben. Eine monatelange Prüfung geht dem voraus, es werden offizielle Erklärungen erbeten, etwa von Stadtbürgermeister Michael Greiner (SPD), der sich gerne für Werner Emrich einsetzte. Und es sind weitere gewichtige Fürsprecher notwendig, um die Auszeichnung nicht durch eine vorschnelle Vergabe zu entwerten. Etwa Bundestagsabgeordneter Fritz Rudolf Körper (SPD, Rehborn) und sein Mitarbeiter Lothar Gräff, die sich in den vergangenen Monaten immer wieder um die Ehrung Werner Emrichs bemüht haben. Mit Erfolg.
„Eine Auszeichnung ist auch immer eine Anerkennung besonderer Leistungen und Verdienste für Staat und Gesellschaft", schreibt Michael Greiner am Freitagmorgen. Besonders die Menschen, die nicht im täglichen Focus stünden, leisteten etwas ganz Besonderes: „Ich gratuliere Werner Emrich herzlich zur Landesverdienstmedaille durch Ministerpräsidentin Malu Dreyer, die damit die besondere Lebensbiografie eines Bürgers unserer Stadt Bad Sobernheim würdigt."
Der Geehrte selbst, den Gerhard und Hilde Weber am Freitagnachmittag in seinem Haus an der Berliner Straße mit der frohen Kunde überraschten, brachte zunächst kein Wort heraus: „Jetzt bin ich sprachlos." Nach wenigen Augenblicken hatte er sich dann aber gefasst: „Ich danke allen von Herzen, die sich dafür eingesetzt haben." (mz)