Bad Kreuznach - Wahlen sind ein hohes Gut, aber auch ein reichlich trockenes, verstaubtes, abgehobenes. Muss das so sein? Nein, meinen die Mitglieder der Juniorredaktion des Oeffentlichen Anzeigers, die sich zusammengefunden haben, um die Bundestagswahl mit ihrem jungen, unverstellten Blick zu begleiten. Diese spannende Kooperation ist ein Puzzleteil des Projekts "Wahlzeit!" der Rhein-Zeitung.
Die Kandidaten, die am 22. September ein Mandat erringen möchten, dürfen sich also darauf einstellen, wachen und kritisch-unkonventionellen jungen Menschen zu begegnen, sich von ihnen beobachten und auch beurteilen zu lassen. Gleiches gilt übrigens für die Redakteure unserer Zeitung. Auch sie haben bereits viele Wahlschlachten geschlagen, vermeintlich schon alles erlebt und geschrieben. Aber vielleicht doch nur vermeintlich: Die Redaktion des "Oeffentlichen" freut sich auf den Austausch mit den jungen Kollegen auf Zeit. Die Musik rund um die Wahl spielt auf zahlreichen Instrumenten. Es wird berichtet, fotografiert, analysiert, kommentiert, glossiert, getwittert und gepostet. In Facebook steht die Adresse "Wahl-Zeit" von Nahe-Zeitung/Oeffentlicher Anzeiger offen. Damit den Wählern die Wahl nicht Wurst ist, sollen die Juniorredakteure ihren Senf dazugeben. Und der darf scharf sein. Etwa beim "Speeddating", das der Oeffentliche Anzeiger mit der Nahe-Zeitung - die sich einen Bundestagswahlkreis "teilen" - am Montag, 26. August, im Idar-Obersteiner Jugendzentrum "Jam" organisiert. Hier sitzen keine flirtwilligen Singles, sondern die Bundestagskandidaten, die sich wechselnden jungen Gesprächspartnern und Redakteuren stellen. Die "Wahlzeit" spielt sich auch in zahlreichen Schulen der Region ab. Sie werden mit Zeitungen beliefert, machen die Wahl zu ihrem Thema. Tamina Reiff hat den Anfang gemacht und vergangene Woche über einen Wahlkampfauftritt von Fritz Rudolf Körper berichtet. Jetzt geht's richtig los - mit ihr, Lisa, Alina, Adeline und Tobias.
Rainer Gräff