Julia Buch traute ihren Augen nicht. Am Jahrmarktssamstag verschafften sich Unbekannte über den Hinterhof Zutritt zu ihrer Wohnung in Guldental, entwendeten Bargeld, Ausweise, Führerschein – morgens zwischen 11 und 12 Uhr und während sie zu Hause war. „Ich saß in einem anderen Raum und habe überhaupt nichts davon mitbekommen", erzählt sie im Gespräch mit unserer Zeitung.
Am Montag brachte sie den Vorfall bei der Bad Kreuznacher Polizei zur Anzeige und erfuhr: Sie sei nicht die einzige, einen ähnlich gelagerten Fall hätte es bereits vor ein paar Tagen im Kreuznacher Umland gegeben. Auch vormittags – während die Bewohner zu Hause waren. „Das war in Gutenberg", konkretisiert Stephano Borrero Wolff, Leiter der Kriminalinspektion auf Anfrage, sagt aber im selben Atemzug: „Beide Fälle stehen nicht miteinander in Verbindung."
Also keine Serientat, sondern „eher Zufall". Wobei er schon eingesteht, dass es eher ungewöhnliche Fälle sind. Nicht unbedingt, weil sie sich ähneln, sondern eher, weil sie tagsüber stattfanden und generell eigentlich nicht die Zeit für Einbrüche ist. „Die beginnt erst im Herbst", betont der Kriminaldirektor. Auch der Vermutung, während des Kreuznacher Jahrmarkts steige das Risiko, Opfer eines Einbruchs zu werden, tritt er klar entgegen: „Es gibt keine belegbaren Zahlen dafür. Und tendenziell sind sicher mehr Menschen zu Hause als auf dem Jahrmarkt." Spuren wurden beim Einbruch in Guldental nicht hinterlassen. „Leider haben auch die Nachbarn nichts gesehen", meint Julia Buch. Deshalb sucht die Polizei Zeugen.
Hinweise an die Polizei Bad Kreuznach, Tel. 0671/8811-100.
Stephan Brust