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Gewobau investiert in neues Wohnprojekt

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Bad Kreuznach - Dass 2012 für die städtische Wohnungsbaugesellschaft Gewobau ein gutes Jahr war, war schon vor Wochen erkennbar. Jetzt liegen alle Zahlen vor und es ist klar: 2012 war ein Rekordjahr mit einem Gewinn von 1,25 Millionen Euro. Geld, das möglichst schnell wieder investiert werden soll.

„Das Geld fließt direkt wieder ins Unternehmen", betont Gewobau-Geschäftsführer Karl-Heinz Seeger. In energetische Sanierungen und interessante neue Projekte wie ein eigener Wohnkomplex im Bad Kreuznacher Musikerviertel für Menschen mit seelischer Behinderung, der in Kooperation mit der Rheinhessen-Fachklinik in Alzey entstehen soll.

Vorgesehen sind zwei Gebäude mit 24 Einheiten für „intensiv betreutes Wohnen", wie es Frank Müller, Pflegedirektor der Rheinhessen-Fachklinik, ausdrückt. Seine Klinik deckt drei Landkreise als Pflichtversorgungsgebiete ab, darunter auch den Kreis Bad Kreuznach. Manko ist bis dato allerdings, dass es keine vollstationären Angebote vor Ort gibt. „Deshalb ist unser großes Ziel die gemeindenahe Psychiatrie", sagt Müller, „also die Menschen dort zu betreuen, wo sie herkommen und wohnen." Das beginnt bei einfachen Tätigkeiten wie Kochen, Putzen oder Einkaufen.

Bisher wurden Patienten aus dem Kreis Bad Kreuznach auf die Heimplätze der Landesklinik in Alzey verteilt. 2014, spätestens 2015, könnten 24 Menschen in Bad Kreuznach betreut werden. „Die Planungen laufen gut", freut sich Gewobau-Chef Seeger. Neben der Landesklinik sei man auch im Gespräch mit dem Land und dem Kreis, „weil ja auch viele Auflagen zu erfüllen sind", so Seeger. Mehr als 3 Millionen Euro will die Gewobau in den Bau der beiden Gebäude, die mit einem Glaszylinder verbunden werden sollen, investieren – und sie anschließend an die Landesklinik vermieten. Noch fehlt die offizielle Freigabe des Gewobau-Aufsichtsrats. Seeger ist aber zuversichtlich, dass sich das Gremium nicht querstellen wird. Doch: „Bis das Projekt auf allen Ebenen durch ist, wird es sicher 2014."

Parallel zu Neubauprojekten - dazu zählt in diesem Jahr auch die neue Passivhaus-Kita in der Dürerstraße - treibt die Gewobau ihre Modernisierungsmaßnahmen voran. Aktuell in der Alzeyer Straße, Schubert- und Schumannstraße. Dort werden vier Häuser mit 42 Wohnungen energetisch saniert. Für Gewobau-Geschäftsführer Seeger und Aufsichtsratschef Wolfgang Heinrich ein „ganz wichtiger Faktor, wie Wohnraum auch für sozial schwächere Menschen bezahlbar bleibt". „Grundsätzlich müssen wir einen Spagat zwischen Hightech, Bezahlbarkeit und menschengerechtes Wohnen schaffen", ergänzt Heinrich. Das gelinge nur, wenn die Nebenkosten im Rahmen bleiben. Deshalb auch die Investitionen in Sanierungen, die knapp die Hälfte aller Ausgaben ausmachen.

Nach einer Studie des Bundesverbandes deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW) steigt die Bruttowarmmiete pro Jahr unter anderem wegen der erhöhten Energie- und Strompreise um 1,9 Prozent und liegt bundesweit bei 7,90 € pro Quadratmeter. Die Gewobau bewegt sich im Schnitt gut 2 Euro darunter – und will dieses Niveau auch halten.

Bei Modernisierungen und Neubauten spielt die günstige Zinssituation der Wohnungsbaugesellschaft in die Karten. „Die kann in den nächsten fünf Jahren ruhig so bleiben", sagt Heinrich und schmunzelt. Denn vonseiten des Landes erwartet er in den nächsten Jahren keine größeren Förderprogramme mehr, gerade vor dem Hintergrund der Schuldenbremse, die spätestens 2020 greift.

Eine Chance sehen Heinrich und Seeger dagegen im demografischen Wandel. Deshalb sei es wichtig, sich heute schon mit alters- und generationsübergreifenden Projekten zu beschäftigen – und Häuser und Wohnungen möglichst barrierefrei zu gestalten.

Rekordergebnis 2012: 1,25 Millionen Euro Gewinn

1952 gegründet, ist die Gewobau mittlerweile die größte Wohnungsbaugesellschaft im Kreis Bad Kreuznach. Hauptanteilseigner ist mit 84 Prozent die Stadt Bad Kreuznach. Im vergangenen Jahr erzielte die Gewobau einen Gewinn von 1,25 Millionen Euro (Ebit: 7,8 Prozent)  – Rekord in der 61-jährigen Firmengeschichte, der unter anderem auch durch den Verkauf von 17 Grundstücken zustande kam. Die Eigenkapitalquote liegt bei circa 30 Prozent. Für den Erfolg verantwortlich: 16 Mitarbeiter. Aktuell sucht die Gewobau noch einen Auszubildenden, Schwerpunkt Immobilienfachwirt. Geschäftsführer Karl-Heinz Seeger betont aber: „Grundsätzlich ist die Anzahl des Personals genau die Richtige für unseren Bedarf."


Stephan Brust


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