Bereits seit Frühjahr 2013 wurde das Konzept gemeinsam von allen Kitas erarbeitet. Mit im Boot sind die beiden evangelischen Kindertagesstätten, die katholische und die städtische Kita an der Kapellenstraße. Das Land finanziert „Kita!Plus" mit bis zu 25 000 Euro im Jahr 2013, informierte Projektkoordinatorin Stefanie Palm.
Es geht darum, die ohnehin schon kostenfreien Angebote in den Kitas auszuweiten und weiterzuentwickeln. Den Familien soll ermöglicht werden, vorm Eintritt des Kindes in die Kita ein breites Beratungs- und Unterstützungsangebot nutzen zu können. Daher werden am Dienstag, 17. September, zwei neue Eltern-Kind-Gruppen, starten. Von 9 bis 10 Uhr wird eine Gruppe für Null- bis Einjährige und von 10.30 bis 11.30 Uhr für Ein- bis Zweijährige eingerichtet. Treffpunkt ist jeweils das evangelische Gemeindezentrum.
„Fit in der Kita" heißt ein Bewegungsangebot ab Oktober, das Mütter, Väter und Kinder aktivieren soll. Ebenfalls im Oktober soll ein „Kochkurs für Mütter und Väter" für völlig neue Geschmacksrichtungen sorgen.
Mit im Boot ist auch die katholische Lebensberatungsstelle, die verstärkt in Bad Sobernheim Sprechstunden für Eltern rund um Erziehung und familiäre Herausforderungen anbieten möchte. Am 10. Oktober, 14 bis 16 Uhr, ist Beratungszeit im Städtischen Kindergarten; von 16.15 bis 18.15 Uhr in der Kita an der Herrenstraße.
Für das Jahr 2014 haben die vier Sobernheimer Kitas mit Unterstützung der Beraterin Stefanie Palm weitere Angebote angedacht.
Beispielsweise könnte es zum Elterncafé in Zusammenarbeit mit dem Diakonischen Werk kommen. Ein Sprachkurs für ausländische Väter und Mütter ist genauso denkbar wie ein Elternkurs „Liebevoll und kompetent", der wiederum von der katholischen Lebensberatung initiiert würde.
Doch gibt es bei der Fülle der bereits bestehenden Info-, Aktions- und Beratungsangebote überhaupt noch Bedarf an diesem neuen Projekt? „Wir haben festgestellt, dass man Familien in der Kita-Zeit am besten erreichen kann. Das ist später in der Schule nicht mehr so der Fall", berichtete Koordinatorin Stefanie Palm. Sabine Biegel (Albert-Schweitzer-Haus) fügt hinzu: „Es ist ein Versuch, die Eltern zu ermutigen, die sich bislang noch nicht heraus getraut haben." Sabine Hasemann (katholische Kita Herrenstraße) sagt, dass es bei modernen Eltern eine große Verunsicherung gebe, was „die richtige" Erziehung sei, während Martina Böddingmeier (Leinenborn-Kita) ergänzt, dies ziehe sich durch alle Gesellschaftsschichten. Vielleicht gelinge es durch den neuen kostenfreien Angebotsstrauß so manchen hinterm Ofen hervorzulocken; was man aber ohne „besserwisserischen Zeigefinger" tun wolle, bekräftigt Stefanie Palm.
Den vier Kitas sei es ein Herzensanliegen gewesen, eine Mitarbeiterin zu erhalten, die das Projekt „Kita!Plus" stellvertretend für alle vier Teilnehmer-Kitas in die Hand nimmt, und die zugleich in Bad Sobernheim wohnt. Als Diplom-Pädagogin, Familienberaterin und Konzentrationstrainerin sei Stefanie Palm die „ideale Besetzung", erklärt Sabine Hasemann. Martin Köhler
Kontakt zu „Kita!Plus"-Projektkoordinatorin Stefanie Palm und weitere Informationen zu den bestehenden und den neuen Angeboten gibt es unter der Telefonnummer 06751/854 445.