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Hertie verkauft: Vertrag eröffnet Bingen Chancen

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Bingen. Ein Albtraum für Bingen findet doch noch sein Happy End: Nach zähem Ringen ist der Verkauf der Hertie-Immobilie in der Fußgängerzone endlich unter Dach und Fach. Oberbürgermeister Thomas Feser, der maßgebliche Triebfeder der konzertierten Aktion der deutschen "Hertie-Bürgermeister" war und ist, sieht sich in seiner Hartnäckigkeit gegenüber Banken, Insolvenzverwalter und Vermarkter bestätigt: "Ich freue mich riesig. Auf diese Leistung können wir stolz sein. Es hat sich gezeigt, dass es sich lohnt zu kämpfen."

Und dieser gemeinsame Kampf soll in Deutschland weitergehen, bis auch der letzte Hertie-Leerstand vermarktet ist. Versprochen ist versprochen. In Rheinland-Pfalz wartet man noch in Idar-Oberstein und Neustadt auf einen Verkauf.

Über den Verkaufspreis der Binger Immobilie im Herzen der Stadt herrscht offiziell Schweigen. Käufer ist das traditionsreiche Dortmunder Immobilienunternehmen Harpen. Das durch CR Investment Management (Berlin) vermarktete Gebäude in der Basilikastraße umfasst eine Nutzfläche von 14 700 Quadratmetern einschließlich rund 260 Tiefgaragen-Stellplätzen. Verkompliziert wurden die Verhandlungen, weil sich auf dem Gebäude eine Reihe von Eigentumswohnungen befindet. Hinter dem Geschäft zwischen Harpen und CR steht auch ein "alter Bekannter" in Bingen: Dietmar Heitzer vom Hamburger Projektentwickler enreal estate war Hertie-Interessent der ersten Stunde. Zwischenzeitlich hatte es allerdings so ausgesehen, als sei er gegenüber Konkurrenten wie der Firma Charter-Haus mit dem Projekt Rheintal-Galerie von Brigitte van der Jagt-Buitink oder einem regionalen Bewerber ins Hintertreffen geraten.

Mit dieser Transaktion hat CR in den letzten zehn Monaten bereits 14 ehemalige Hertie-Immobilien des sogenannten Mercatoria-Portfolios veräußern können. 18 Immobilien befinden sich weiterhin in der Vermarktung.

Zwischenzeitliche Verstimmungen zwischen dem forschen Feser und dem CR-Director Sebastian Mogos-Lindemann scheinen bereinigt: "Die tatkräftige und ausdauernde Unterstützung seitens der Stadt, insbesondere durch Oberbürgermeister Thomas Feser, war enorm hilfreich, die komplexe Transaktion vorzubereiten und zum Erfolg zu führen", schreibt CR.

Die Planung und Verwirklichung eines neuen Einkaufszentrums in der Binger City soll nun "sehr schnell" vorangehen. Basis ist das durch enreal estate erarbeitete Konzept einer "kleinen Shopping-Mall mit attraktivem Nutzungsmix innerstädtischer Sortimente", unterstreicht Dirk Himmel, Leiter der Harpen-Projektentwicklung.

Neben einem Lebensmittelmarkt sollen namhafte Filialisten vor allem im Sektor Textilien ihr Interesse bekundet haben. Das Gebäude wird eine völlig neue Fassade erhalten, die Transparenz und eine Öffnung zur Stadt symbolisiert, verbunden mit einer Neugestaltung der Fußgängerzone. Für das erste Quartal 2014 ist der Bauantrag anvisiert, der neben der Ausweisung der Verkaufsfläche auch die Einrichtung einer öffentlichen behindertengerechten Toilettenanlage beinhalten wird. Das neue Zentrum könnte bereits 2015 eröffnet werden, so die Stadt.

Rainer Gräff


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