Gestern Abend im Haus des Gastes: Die beiden ersten von drei „Aktive Stadt"-Arbeitsgruppen laufen an. Arbeitsgruppen, in denen Ideen für die neue Bad Sobernheimer Stadtsanierung gefunden werden sollen.
Das Interesse der Sobernheimer ist, auch im Vergleich mit anderen Städten, gut – sagen die Fachleute des planenden Büros WSW Kaiserslautern, wenn sie an den Auftakt am Montagabend im Kaisersaal oder an die Rücklaufquote der Fragebögen denken. „Gut", findet auch Stadtbürgermeister Michael Greiner (SPD), dass sich die Leute einbringen möchten, beispielsweise in den Themenkomplex Wohnen, Leben und Arbeiten. Die Bürgerbeteiligung sei, anders als in früheren Programmen, ein zentrales Element von „Aktive Stadt". Das müsse man unterstützen.
Daher will er auch die Zuversicht, die sich mit der auf zehn, zwölf Jahre ausgelegten neuen Stadtgestaltung verbindet, keineswegs dämpfen, aber: Er will seinen Bürgern frühzeitig reinen Wein einschenken. Und das heißt für „Aktive Stadt": Nicht alles, was besser wird, gibt es umsonst. Nicht alles kann über öffentliche Gelder abgedeckt werden.
Zwar werde nicht von vornherein mit Anliegerbeiträgen kalkuliert. Möglich seien sie aber schon, vor allem bei Straßenausbauten. Diesen Fakt jetzt anzusprechen sei besser, als die Leute im Glauben zu lassen, dass es alle Neuerungen zum Nulltarif gebe – und dann flatterten plötzlich die Anliegerbescheide ins Haus. Wohlgemerkt: Noch sei nichts entschieden, dafür sei es viel zu früh.
Nicht einmal das genaue Sanierungsgebiet sei fixiert, betont Greiner. Das Untersuchungsgebiet (innerhalb des Stadtmauerrings) sei nicht automatisch das spätere Sanierungsgebiet; es falle wahrscheinlich weit kleiner aus. Das heißt: Mancher, der schon jetzt mit Zuschüssen für die Sanierungsarbeiten an seinem Privathaus rechnet, könnte enttäuscht werden. Stefan Munzlinger