Von unserem Redakteur Stephan Brust
Wie berichtet, hat die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) die Genehmigung versagt, weil die Kosten von 2,8 Millionen Euro circa 800 000 Euro über dem Richtwert lagen. Das wiederum bringt den Zeitplan in Gefahr, nach dem die Mensa zum geplanten Standorttausch zwischen IGS und Realschule plus an der Heidenmauer im Sommer fertiggestellt sein soll. Deshalb appelliert die FDP-Fraktion an Landrat Franz-Josef Diel und die weiteren Kreistagsmitglieder, die im Kreistag getroffenen Vereinbarungen einzuhalten: Der Umzug der Schulen erfolgt erst, wenn die Mensa fertig ist. Dafür habe es einen breiten Konsens gegeben.
Das Thema kommt in jedem Fall am Montag bei der nächsten Kreistagssitzung auf den Tisch, denn in einer Anfrage an Landrat Diel formuliert FDP-Fraktionssprecher Thomas Bursian: Gilt ihr Wort noch, das heißt, kein Umzug vor Fertigstellung der Mensa? Und: Ist eine Reduzierung der Baukosten für die Mensa ohne Qualitätsverlust möglich? Desweiteren will Bursian wissen, ob im Zuge des Schultauschs noch andere Zielabweichungen hinsichtlich der Kostenpläne eingetreten beziehungsweise zu erwarten sind.
Fakt ist: Nach der Intervention der ADD musste der ursprüngliche Plan für die Mensa auf rund 2 Millionen Euro abgespeckt werden. Baudirektor Hans Bergs macht im Gespräch mit unserer Zeitung aber deutlich: „An der Qualität ändert sich so gut wie gar nichts." Ein Großteil würde beispielsweise bei der Haustechnik eingespart. „Das wird nach wie vor eine hochwertige Mensa", verspricht Bergs. Eine Antwort auf Bursians zweite Frage.
Was der Chef des Bauamts allerdings noch nicht auf den Punkt sagen kann, ist die Konsequenz der noch fehlenden Genehmigung für den Zeitplan. „Dafür ist das Ganze noch zu frisch", erklärt er. Das könne man erst genauer eruieren, wenn die Genehmigung wirklich vorliegt. Am Freitag wurden Bergs und der projektleitende Architekt aus dem Bauamt, Christoph Liesenfeld, deshalb noch mal mit dem überarbeitenden Plan bei der ADD in Koblenz vorstellig. Das Ergebnis: Es sieht gut aus, dass die Genehmigung in Kürze erteilt wird, teilt Bergs mit. „Es sind nur noch ein paar kleinere Hausaufgaben in den nächsten Tagen zu erledigen", unterstreicht er.
Eine Garantie, dass die Mensa zum neuen Schuljahr bezugsbereit ist, kann und will er nicht geben. „Wir werden alles daran setzen, dass es klappt, es gibt aber nun mal Faktoren, die wir nicht beeinflussen können wie die Witterung", sagt er. Auch die Entscheidung der ADD sei für ihn und sein Team überraschend gewesen. „Aber damit müssen wir leben." Angenommen, die Mensa würde nicht rechtzeitig fertig, sieht auch er die bereits bestehenden Essenscontainer der IGS als Übergangsvariante. Für FDP-Fraktionssprecher Bursian ist das allerdings nicht akzeptabel. Auch, weil dadurch der Schulhof für 650 Kinder der Realschule plus zu sehr eingeengt würde – die IGS hat im Moment 200 Schüler weniger. Bergs hingegen ist überzeugt: „Nach den offiziellen Richtlinien wäre der Schulhof immer noch groß genug."