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CDU-Mann Bernd Krziscik will Sobernheimer Stadtbürgermeister werden

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Bad Sobernheim - Die Botschaft kam am gestrigen Nikolaustag, doch eine Überraschung war sie nicht: Bernd Krziscik (45) ist Kandidat der Bad Sobernheimer CDU für die Urwahl des Stadtbürgermeisters am 25. Mai 2014.

Der Stadtverbandsvorstand um Vorsitzende Anke Schumann schlägt ihn einstimmig vor. Gegenkandidaten habe es nicht gegeben, versicherten sie und ihr Vize Ron Budschat bei der Präsentation Bernd Krzisciks am Freitag in der Kanzlei Schumann. Sollten ihn die Parteimitglieder Anfang Januar nominieren, woran niemand ernsthaft zweifelt, träte er gegen Amtsinhaber Michael Greiner (50) von der SPD an.

Sechs Monate ist es her, dass Anke Schumann ihn für die Kandidatur ins Gespräch brachte. Seither hat der zweite Vize der Stadt-CDU „reiflich" überlegt, sich mit seiner Frau Andrea, einer Oberstudienrätin am Kirner Gymnasium, beraten, ist in sich gegangen, um schließlich zu entscheiden: „Ich mach's."

Erst hieß es, die Christdemokraten wollten ihren Urwahl-Vorschlag Anfang 2014 unterbreiten. Den kurzfristig geänderten Zeitplan erklärt Anke Schumann so: „Wir wollten das Verfahren in der Hand behalten." Und damit sich nicht von einer dauerspekulierenden Öffentlichkeit diktieren lassen, wer wann und wie zu nominieren sei. Ron Budschaft ergänzte: „Wir haben einen sehr guten Kandidaten, warum sollten wir länger hinter dem Berg halten mit ihm?"

Er lebe seit sechs Jahren in Bad Sobernheim und empfinde es als angenehme Kleinstadt mit Entwicklungspotenzial. Wenn er jetzt kandidiere, das betont Bernd Krziscik gleich zu Beginn, trete er für seine Stadt und seine Ziele, aber nicht gegen einen Amtsinhaber an. „Es soll sich für Sobernheim lohnen", überschreibt er seinen Einsatz nach einem möglichen Wahlsieg. Und selbst wenn er verlöre, will er künftig in einer „herausgehobenen Position" mitarbeiten.

Worauf der CDU-Kandidat Wert legt, ist ein fairer Wahlkampf. Darauf wolle er achten und auch bremsend eingreifen, wenn im Eifer des Gefechtes über die Stränge geschlagen werde. „Ich kann nicht von einem fairen Wahlkampf reden und dann einen Wadenbeißer agieren lassen", so Krziscik. „Das nimmt mir kein Mensch ab." Anke Schumann legt nach: „Wir vom Vorstand werden da ebenfalls aufpassen und eingreifen, wenn es nötig ist." Nicht alles, was aus CDU-Reihen manchmal gesagt werde, finde ihre Billigung. Bernd Krziscik bestätigt: Auch die CDU habe mit ihrer thematisch-persönlichen Kommunikation nicht immer den Punkt getroffen. Soweit zum Stil. Zu den Inhalten befragt äußerte sich der Kandidat am Freitag ebenfalls ein erstes Mal. Ob Leerstände von Gewerbe- oder Privatimmobilien – ihnen will er seine besondere Aufmerksamkeit widmen. Wie? Durch intensives Marketing, also stetes Werben für die Standortvorteile Bad Sobernheims (der Bahnhof, kurze Wege...). Ehrenamtliches Vereinsengagement will er stärker dargestellt und gewürdigt sehen, „ein Belohnungssystem über das Pekuniäre hinaus", schwebt ihm vor.

Ja, er sei kein gebürtiger Sobernheimer, habe nicht den Stallgeruch des Einheimischen. „Aber ich bringe den Blick von außen mit", nennt er seinen Vorteil, „und bin überdies landes- und bundesweit bestens vernetzt." Dr. Dümmler sei auch kein Einheimischer und dennoch über alle Grenzen hinweg anerkannt gewesen, fügte Anke Schumann sogleich hinzu.

Von Tür zu Tür will er im Wahlkampf gehen, die Menschen kennenlernen. Und dabei auch ein wenig dafür werben, sich Neuem nicht zu verschließen. Denn, das sagt er vorsichtig, er habe schon den Eindruck, dass es in Sobernheim etwas länger dauere, um Neues angehen zu können: „Das ist wohl in allen Städten dieser Größenordnung so."

Bleibt die Frage nach der zeitlichen Belastung, denn der Stadtbürgermeister-Job braucht um die 40 Stunden die Woche. „Delegieren und im Team arbeiten", nennt Bernd Krziscik sein Politik-Konzept.

Der gebürtige Berliner kocht, liest und radelt gerne

1968 als Sohn einer Schneiderin und eines Schwimmmeisters in Berlin-Schmargendorf geboren, war Bernd Krziscik Stipendiat der Adenauer-Stiftung und studierte Jura in Berlin. Seit 29 Jahren gehört er der CDU an: „Das ist meine politische Heimat", so Krziscik, „ich würde mich als wertkonservativ beschreiben." Er heiratete 1995, seine Hobbys sind seine Familie (Sohn Jacob ist acht Jahre jung), europäische Geschichte, Radfahren und Kochen. Der Jurist arbeitete von 1994 bis 1996 als persönlicher Referent des Berliner Finanzsenators Elmar Pieroth. Heute berät der Anwalt mittelständische Betriebe und ist Geschäftsführer des Inkassounternehmens Kohl in Münster-Sarmsheim. Stefan Munzlinger


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