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Stadtrat ändert Entwurf für Fusionsvertrag

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Bad Kreuznach. Der Bad Kreuznacher Stadtrat hat den Weg für die Städtefusion mit Bad Münster am Stein-Ebernburg frei gemacht und zugestimmt, den neu ausgehandelten Entwurf für den Fusionsvertrag als Basis für die Bürgerfragung am 22. September zu nehmen. Der Rat entsprach mit großer Mehrheit bei 35 Jastimmen sowie sieben Nein und einer Enthaltung (alle CDU-Fraktion) auch dem Wunsch von Bad Münster, den einzig verbliebenen strittigen Paragrafen 9 zu Abgaben und Steuern zu ändern.

Die Formulierung wurde abgewandelt von "die aktuell geltenden Hebesätze" zu "die zum 30. Juni 2014 geltenden Hebesätze". Damit geben die Bad Kreuznacher Räte der Stadt Bad Münster die Gelegenheit, mit dem Land noch einmal neu über den Beitrag zum Kommunalen Entschuldungsfonds (KEF) zu verhandeln, so lange diese noch souverän ist. Statt der Einnahmen aus der Erhöhung der Grundsteuer B auf 495 Prozentpunkte (120 000 Euro jährlich) will BME den Wegfall des Defizits aus dem Freibadbetrieb (geschätzt 160 000 Euro), das ab 2014 den kommunalen Haushalt nicht mehr belasten darf, in den KEF einbringen und dafür die Steuererhöhungen zurückzunehmen.

Vorausgegangen war dem allerdings eine lange und erbittert geführte Debatte. Vor allem die CDU-Fraktion tat sich schwer damit - auch nach einer zehnminütigen Beratungspause vor der Abstimmung. Die Hälfte der CDU-Ratsmitglieder wehrte sich vehement gegen die Änderung. Sieben blieben bis zum Schluss bei ihrem Nein, beharrten darauf, dass der von den beiden Stadtspitzen ausgehandelte und vom Hauptausschuss am 21. August einstimmig beschlossene Vertragsentwurf unverändert bleiben müsse, wie CDU-Fraktionschef Peter Anheuser erklärte. Und dass es dabei nicht nur um "popelige 120 000 Euro" gehe, so Rainer Wirz. Mirko Helmut Kohl betonte, Bad Kreuznach sei auch schon beim KEF auf Bad Münster zugegangen. So laute der Passus, dass die Hebesätze "längstens" bis 31. Dezember 2026 nicht verringert werden. Seinem Fraktionskollegen Reinhold Marx kam das Ganze wie "Taschenspielertricks" vor. Er forderte: "Wir sollten zu unserem Vertrag stehen. Der Vorschlag von Bad Münster ist unfair." Der frühere CDU-Fraktionsvorsitzende Jens Heblich war anderer Auffassung als viele in seiner Fraktion. Er sieht in der Fusion eine große Chance, der Wunsch von Bad Münster sei "ein Risiko, das wir eingehen können".

SPD-Fraktionschef Carsten Pörksen erklärte, wenn BME mit dem Land über den KEF-Beitrag noch einmal verhandeln wolle und "sie die Änderung hinbekommen", sei es inakzeptabel, wenn Bad Kreuznach sich quer stelle. Außerdem brauche man dann über den Bau eines Kombibades gar nicht mehr zu reden - "es sei denn, jemand hat 4 Millionen Euro in der Tasche." Diese Summe hat das Land nämlich im Fall einer Städtefusion als Zuschuss für das Badvorhaben im Salinental zugesagt. Deshalb tue man auch der Stadt Bad Kreuznach keinen Gefallen, wenn man Bad Münster nicht die Möglichkeit einräume, mit dem Land noch einmal über den KEF zu verhandeln. Auch Wolfgang Kleudgen (Linke) erklärte: "Das wäre genau das falsche Signal."

"An diesen 120 000 Euro sollten wir die Eingemeindung nicht scheitern lassen", meinte Grünen-Sprecher Michael Henke. Es gehe hier um viel größere Summen. Jürgen Eitel (FDP) rechnete vor, dass die 120 000 Euro nur einen Bruchteil der Gesamtsumme von mehr als 40 Millionen Euro ausmachen, die das Land für die Fusion bezahlt. "Es ist schon viel Porzellan zerschlagen worden", betonte Günter Sichau (Grüne) und stellte fest: "Für diese Fusionsverhandlungen kann der Friedensnobelpreis nicht verliehen werden." Und der Liberale Hans Helmut Wilhelm verwies auf den wichtigen psychologischen Aspekt, wenn man jetzt dem Wunsch von Bad Münster entspreche.

Den Vertragsentwurf können Sie über den unten stehenden Link als pdf runterladen.

Harald Gebhardt


Serie „150 Jahre DRK": Alexander Ess ist  Faszination für Medizin in die Wiege gelegt

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Der 18-Jährige kommt aus einer Ärztefamilie. Sein Vater praktiziert in der Eifel, seine Mutter ist pensionierte Arzthelferin. Oma und Opa waren beide am Krankenhaus St. Marienwörth in Bad Kreuznach tätig, Opa Heinz Ess sogar als Chefarzt der Inneren Medizin. Alexander Ess will den gleichen Weg gehen. Medizin studieren, ist sein großes Ziel. Dafür sammelt er auch eifrig praktische Erfahrungen – als ehrenamtlicher Sanitätshelfer beim Deutschen Roten Kreuz.

„Der Kitzel für die Medizin war schon immer da", erzählt der Hackenheimer. Als kleiner Steppke saß er bereits regelmäßig mit unterm Schreibtisch in der Praxis seines Vaters. Später half er bei der Anmeldung oder beobachtete den Vater bei der Sprechstunde: „Da habe ich mir schon das ein oder andere abgeschaut." Es ist die Neugier, aber auch die Faszination, die ihn antreibt. Deshalb war es für den Schüler des Bad Kreuznacher Lina-Hilger-Gymnasiums auch selbstverständlich, dass er sich 2012 freiwillig zur Ausbildung als Schulsanitäter bei den Maltesern meldete. Doch damit nicht genug.

Im Fitnessstudio lernte er Dr. Christian Schulze aus Winterburg kennen. Die Chemie stimmte sofort. Schulze bot ihm an, ihn mal mit zum Roten Kreuz zu nehmen und ihn in seiner Praxis über die Schulter schauen zu lassen. Daraus entstanden zwei Praktika, die er bei Schulze absolvierte – der Arzt wurde eine Art Pate für den 18-Jährigen. Er stellte letztendlich auch den Kontakt zum DRK her. Und obwohl Ess bei den Maltesern schon eine erste Grundausbildung gemacht hatte, durchlief er noch einmal eine ähnliche Fortbildung beim DRK – nur noch etwas ausführlicher. Freiwillig. Weil er einfach noch mehr Wissen sammeln wollte. Seitdem ist er regelmäßig als Sanitätshelfer beim DRK an Bord. Auch bei Großveranstaltungen.

Ein Höhepunkt war 2012 beispielsweise sein Dienst bei „Rock am Ring", ein anderer die Einsätze während des Kreuznacher Jahrmarkts. Zwei Mal war er beim Volksfest auf der Pfingstwiese schon Teil des DRK-Teams. „Dieses Jahr hatten wir weniger Patientenfälle als 2012", sagt er, „deshalb war es aber nicht weniger interessant." Den Jahrmarkt exzessiv feiern, wie es viele in seinem Alter machen: Das ist nichts für ihn. „Das brauche ich nicht", unterstreicht er. „Klar gehe ich auch mal über die Pfingstwiese und fahre das ein oder andere Karussell, aber grundsätzlich helfe ich lieber."

Das ist sein Naturell. Deshalb hat er auch immer einen kleinen Koffer mit Ersthelfermaterialien griffbereit in seinem Auto. Denn: „Wenn ich wirklich mal bei einem Unfall vorbeikomme, kann ich so viel effektiver unterstützen. Da hab ich einfach ein besseres Gefühl", betont er. Sein Leitspruch stammt vom italienischen Dichter Dante: „Wer eine Not erblickt und wartet, bis er um Hilfe gebeten wird, ist ebenso schlecht, als ob er sie verweigert hätte." Eigentlich findet er die gesamte Bandbreite spannend, im Speziellen aber die Innere Medizin und die Palliativmedizin. Vor dem Studium steht aber natürlich erst mal das Abitur, das im Frühjahr 2015 anliegt – und noch ein weiteres, großes Ziel: die Fortbildung zum Rettungssanitäter. Die hat er sich für Sommer 2014 beim DRK vorgenommen. Darin enthalten: Praktika beim Rettungsdienst und in einer Klinik. „Da freue mich jetzt schon drauf."

Für das Rote Kreuz sind solche engagierten, jungen Menschen natürlich ein Glücksfall. Noch dazu, wenn sie so zuverlässig und breit aufgestellt sind wie Alexander Ess. Mit 18 Jahren wirkt er erstaunlich reif – und besonnen. Am Ende des Gesprächs lässt er aber doch noch mal durchblicken, wo er seinen Emotionen freien Lauf lässt. Beim Sport. Genauer gesagt beim Lacrosse, der schnellsten Mannschaftssportart der Welt. Dafür fährt er extra in die Landeshauptstadt, zu den Mainz Musketeers, die in der Zweiten Bundesliga aktiv sind. Lacrosse wird mit Netzschlägern (Sticks) und einem Hartgummiball gespielt, der Geschwindigkeiten von mehr als 100 Stundenkilometern erreicht. Doch nicht nur der kleine, schnelle Ball erschwert das Spiel. Auch Körperkontakt in Form von Bodychecks und Stickchecks sind erlaubt. „Aber genau das brauche ich", sagt Ess und schmunzelt. „Dabei kann ich mich dann so richtig auspowern."

Stephan Brust

Auch in der Schnelleinsatzgruppe (SEG) aktiv

Alexander Ess gehört auch zur sogenannten Schnelleinsatzgruppe (SEG) des Deutschen Roten Kreuzes. Die SEG ist eine Einheit, die bei größeren medizinischen Notfällen wie Busunfällen und Wohnhausbränden den Rettungsdienst des DRK unterstützt – sowohl mit ehrenamtlichen Helfern als auch mit Material und Fahrzeugen. Sie ist untergliedert in drei Bereiche. Die SEG Sanitätsdienst übernimmt verletzte Personen, die von der technischen Rettung (Feuerwehr, THW) aus einem Schadensgebiet geborgen wurden. Sie führt unter anderem die Erstversorgung durch und richtet Behandlungsplätze ein. Die SEG Betreuung bringt Betroffene zu Notunterkünften. Bei der Bombendrohung 2011 auf dem Kreuznacher Jahrmarkt kümmerte sie sich beispielsweise um die Schausteller. Die SEG Verpflegung versorgt wie der Name schon sagt Betroffene und Einsatzkräfte mit Essen und Getränken. 

Lager brennt in Hallgarten ab

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Ein Gebäudebrand ist der Leitstelle am Freitag um 11.20 Uhr in der Triftstraße in Hallgarten gemeldet worden. Beim Eintreffen der Feuerwehren aus Feuerwehren Bad Münster am Stein-Ebernburg, Feilbingert, Hallgarten und Obermoschel und der Polizei stand der als Lager genutzte Anbau eines Gebäudes lichterloh in Flammen. Das Wohnhaus wurde nicht in Mitleidenschaft gezogen. Personen wurden nicht verletzt.

Die Wehren löschten mit vereinten Kräften das Lager, in dem eine Schreinerei aufgebaut werden sollte. Die Schadenshöhe ist noch unbekannt. Nach ersten Ermittlungen der Kripo Bad Kreuznach fanden im Lagerraum Reparaturen mit einem Winkelschleifer statt. Durch den Funkenflug entfachte sich ein Feuer, das außer Kontrolle geriet.

31. August und 1. September: Das 35. Sobernheimer Innenstadtfest kann kommen

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Marktmeister Werner Weingarth drehte ruhig seine Runden. Auf dem Marktplatz ging am Freitagabend alles nach Plan, bauten 13 Vereine nach und nach ihre Stände fürs am Samstag, 31. August, um 16 Uhr beginnende Innenstadtfest auf.

Die Stimmung war gelöst, alle freuen sich aufs traditionelle Fest, das nichts von seiner Atmosphäre eingebüßt hat und von Jahr zu Jahr mehr Menschen anlockt. 2013 nicht mehr dabei, weil in die Jahre gekommen und ohne ausreichende Zahl an jungen Helfer: der MGV Liederkranz 1853.

An dessen Standplatz nahe dem Ratshof zog der Tennisclub Rot-Weiß, der schon gegen 17 Uhr alles aufgebaut hatte. Links neben der Bühne legten die Männer des Fördervereins Rosenmontagszug um Ralf Erbach Hand an ihrem Stand an, rechts der Bühne platzierte sich wie in jedem Jahr die DLRG-Ortsgruppe um Bernd Kappes.

Der TV 1867 betreibt einen Bierstand vor Blumen-Hößler, an der Sparkasse steht die katholische Kirchengemeinde; dazwischen auch die Rassegeflügelzüchter. In der Fußgängerzone sind die Louvres-Freunde zu finden. Wetteraussichten: um 20 Grad, hoffentlich regnet's nicht. Viel Spaß!

Das Programm auf einen Blick:

Samstag, 31. August: Um 16 Uhr sticht Stadtbürgermeister Michael Greiner das erste Fass an; von 16 bis 17.30 Uhr musiziert die Sobernheimer Stadtkapelle; um 18 Uhr tritt der Tanzgruppe Fun Company auf dem Marktplatz auf; von 20.30 bis 2 Uhr spielt die Band „Boom"; 22 bis 2 Uhr: große Disco auf dem Denkmalsplatz.

Sonntag, 1. September: Von 11.30 bis 13 Uhr geben die „Felke-Sinfonics" des Emanuel-Felke-Gymnasiums Sobernheim ein Konzert; von 13.30 bis 14.15 Uhr singt die Rehborner Frauen-Gesangsgruppe A Capälzer auf; um 14, 15 und 16 Uhr erzählt „Märchentante" Mechthild Bregenzer im Russischen Hof neben der Sparkasse ihre Geschichten); von 15 bis 16 Uhr treten Schülerbands der Musikschule Mathias auf; um 16 Uhr sind dann zwei Tanzgruppen des Turnvereins 1867 Sobernheim an der Reihe, die Festgäste zu unterhalten; um 18 Uhr endet das Schätzspiel mit der  Gewinnerbekanntgabe und dem Aufwiegen der Sobernheimer Stadtspitze; von 17 bis 21 Uhr spielt die Band Phönix zum Festausklang. Stefan Munzlinger

Abschied nach 35 Jahren: Meddersheim dankt Weinfest-Chef Wolfhart Dhonau

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Bevor die Glantaler den Kehraus des 35. Meddersheimer Weinfestes einläuteten, meldete sich Winzermeister Eckhard Schlarb für die acht Ausrichter, und er hielt eine flammende Laudatio: „Die vertraute Stimme des Weinfestes, Wolfhart Dhonau, hört nach 35 Jahren auf."

Winzer und Vereine, Dorfoberhaupt Renate Weingarth-Schenk und Naheweinprinzessin Kristin Orben nahmen den 69-Jährigen in ihre Mitte, dankten ihm und bereiteten dem scheidenden Festausschuss-Vorsitzenden einen herzlichen Abschied: Ein geschmücktes Bollerwägelchen mit seinem lieblichen Lieblingswein wurde auf die Bühne gehoben.

Er strebe ungern nach der „großen Glocke". Aber weggelobt werden, das sei auch nicht sein Ding: „Was ich tat, hab' ich gern mit allen gemeinsam gemacht", sagte er. Von Anfang an sei das größte Weinfest an der mittleren Nahe ein Publikumsmagnet gewesen. In Meddersheim zögen alle an einem Strang, „und keiner neidet dem anderen was". Wolfhart Dhonau sei eine Institution, er war „Motor und Zaun ums Haus", lobte Eckhard Schlarb. Nie sei er sich zu schade gewesen anzupacken; er inspizierte schon mal den Toilettenwagen oder fuhr den Müll weg.

35 Jahre lang klebten die Besucher an seinen Lippen, an seiner sonoren Stimme: „Die Losnummer 1966 hat gewonnen. Es war das Jahr, als der Liter Sprit noch 60 Pfennig kostete." Aus dem Stegreif habe er Tradition und Moderne verbunden. Der gebürtige Sobernheimer war seit 1963 im Schuldienst, bis er 2004 als Konrektor der Kreuznacher Römerkastell-Hauptschule pensioniert wurde. 1973 zog er nach Meddersheim, war 30 Jahre lang und bis 2009 Ratsmitglied, davon 25 Jahre Zweiter Beigeordneter. Seit 1976 ist er im Presbyterium, seit 1980 arbeitet er in der Kreissynode mit. Wir sprachen mit ihm zu seinem Abschied.

35 Weinfeste aus einem Guss. Wie begann die Erfolgsstory?

Mit der Wahl von Karina Beck I. 1978 zur Naheweinkönigin ging ein Ruck durchs Weindorf, und ab Januar 1979 lief der Countdown. Als Termin hatten wir Ende August ausgeguckt. Im gleichen Jahr wurde das Sobernheimer Innenstadtfest vorbereitet, es sollte am selben Wochenende gefeiert werden. Ich war Tenniswart im TC Rot-Weiß Sobernheim und habe dazwischen gefunkt, dass es um eine Woche verlegt wurde. 15 Jahre fand das Weinfest im Festzelt am Saal statt. 1994 bei der 16. Auflage gingen wir in die Dorfmitte, wo gerade das Ensemble rund ums Rathaus in der Dorferneuerung aufblühte.

Wer waren Ihre Mitstreiter damals?

Allen voran Alt-Ortsbürgermeister Werner Hilkene sowie Karl-Kurt Bamberger und Karl Mohr; Werner Nagel von der Sobernheimer Hauptschule steuerte gute Ideen bei. ,Nicht kleckern, sondern klotzen. Das Weinfest fest verankern und ein Logo schaffen' lautete die kaufmännische Philosophie von Helmut Götz, Werner Willerich machte die Kasse. Unvergessen bleibt Ilse Bauer. Es war unglaublich schön, dass mir alle zuarbeiteten. Das macht mich stolz. Übrigens: Das Signet von Wolfgang Klapp existiert heute noch.

Was war Ihre Aufgabe?

Ich habe Korrespondenzen geführt, eingeladen, die Verträge geschlossen und konnte Englisch dolmetschen, als die „Canadian Baden Rube Band" aufspielte. Die Kontakte knüpfte Soldat Jürgen Bareiss. Die Band ging durchs Dorf und bei den Umzügen mit. Nachmittags war die Weinprobe, abends ging es im Zelt weiter. Das proppenvolle Samstagabendprogramm musste moderiert werden. Das war mein Ding. Weinfestausschussvorsitzender wurde ich erst später.

Gab es besondere Highlights?

Da sind die Umzüge bis 1995 zu nennen, die original Meddersheimer Weinwaage und 14-mal Ochs am Spieß mit eigenem Grill. Vor fünf Jahren beim 30. Weinfest hatten wir mit der heute 84-jährigen Helma Reidenbach die erste Meddersheimer Naheweinkönigin (1950) und mit Hilde Zimmer und Karina Beck I. weitere Majestäten auf der Bühne, aus Kirschroth die Deutsche Weinkönigin Edelgard Bauer-Finter, Deutsche Edelsteinköniginnen saßen dabei, und wir haben im Laufe der Jahre auch eigene Prinzessinnen wie Silke Hexamer oder Tanja Hehner hervorgebracht – das war schon klasse!

Gab es auch Reinfälle? Wie war das damals mit den „Cherry-Cats"?

Oha, das war mir peinlich. Im Dorf wurde kolportiert, wir hätten die nur verpflichtet, weil wir von denen geküsst wurden. Nee, das war nix! Aber wir hatten Stars, Zauberer und Illusionisten, die sogar in Las Vegas Kasse machten. Der Alsdorfer Chor, Saarländer um ihren Bandleader Pütz, waren da, die Broichbach-Lerchen und die in Bad Kreuznach stationierte „Old Ironside", die 1st Armored Division Band. Mehrfach spielten US-Big-Bands oder klasse Formationen.

Die Verlosung der Tombola war Ihre größte Pläsier. Warum?

Ja, absolut. Wir hatten viele hochwertige Preise: eine Reise in die Schweiz, am Sonntag zur Olivenernte nach Sizilien. Kurhäuser, Gastronomie, die Weingüter zeigen sich sehr spendabel. Das Aufwiegen mit Wein über so viele Jahre ist als Alleinstellungsmerkmal etwas ganz Besonderes. Am Sonntag reisten extra Gäste aus dem 2500 Kilometer entfernten Norwegen. Wir haben in kürzester Zeit viele Menschen glücklich gemacht.

Ist das Feld bestellt, und vor allem: Was machen Sie künftig?

Ich bin guter Dinge, Gespräche wurden geführt: Friedel Schiffer aus dem Dorf ist neuer Geschäftsführer des Autohauses Nahetal, und er wird meinen Job übernehmen. Es wird mir nicht langweilig, der zweite Bauabschnitt der Sanierung der Meddersheimer Martinskirche ist in vollem Gange, auch im Bad Sobernheimer Freilichtmuseum gehöre ich dem Dutzend der Fremdenführer an.

Bernd Hey

„Wellcome"-Aktion nimmt Fahrt auf: Engel stehen jungen Familien zur Seite

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Grundgedanke: Ehrenamtliche stehen jungen Familien nach der Geburt eines Kindes für eine bestimmte Zeit zur Seite. Im Diakonischen Werk in Bad Kreuznach sorgt Birgit Mengel für eine professionelle Begleitung und Schulung der helfenden „Engel".

Zum Infoabend über die Aktion „Wellcome" laden die evangelische Kirchengemeinde Bad Sobernheim und das Diakonische Werk des Kirchenkreises An Nahe und Glan für Mittwoch, 18. September, 19 Uhr, ins Gemeindezentrum ein. Der Diakonie-Ausschuss der Gemeinde informiert über die Hilfe für junge Familien.

Erfahrungen mit einem „Wellcome-Engel" sammelt derzeit eine Familie in Sobernheim. Die Eltern mit ihren drei Kindern sind die Ersten, die hier das Angebot angenommen haben. Gleichzeitig leistet eine Frau aus der Kirchengemeinde einer Familie mit vier Kindern in Monzingen Hilfe im Alltag.

Der Diakonie-Ausschuss gab den Anstoß zu dem Generationen übergreifenden Projekt. „Wir haben mit ‚Wellcome' den richtigen Partner gefunden, aber die Umsetzung erfordert viel Zeit und Geduld", erklärt Vorsitzende Annemarie Heilig. Jetzt sieht es so aus, als würde die Aktion Fahrt aufnehmen. Der Ausschuss wirbt seit einem Jahr für die Idee. Die Mitglieder verteilten Infomaterial und führten Gespräche mit (fast) allen Ärzten und Kindertagesstätten, damit sie Familien darauf hinweisen", erläutert Annemarie Heilig. Damals gab es noch keine „Engel".

Junge Familien stünden heute unter einem enormen Druck. Annemarie Heilig kennt die Situation aus eigener Erfahrung: „Man mag sich noch so sehr auf den Nachwuchs freuen. Wenn das Baby da ist, geht erst einmal gar nichts mehr." Der Säugling schreie, Geschwister forderten Aufmerksamkeit, die Hausarbeit müsse erledigt werden. Verwandte und Freunde seien nicht mehr in dem Maße verfügbar." Der Arbeitsmarkt fordere jungen Leuten ein hohes Maß an Mobilität ab. Folge: Großeltern, die früher gerne einsprangen, wohnten oft weit entfernt.

Da kommt ein „Wellcome-Engel" wie Monika Fries gerade recht. Sie wohnt in Boos und betreut eine Sobernheimer Familie mit drei Kindern. Sie sorgt für das Baby, wenn die Mutter sich einem der Geschwister widmet, oder sie liest den Großen vor und spielt mit ihnen. „Man muss auf die Bedürfnisse der Familie hören und als Helferin präsent sein", erzählt sie. Oft seien es nur Kleinigkeiten, die aber Entlastung im Alltag bringen. Es ist die dritte Familie, der sie einen Teil ihrer Freizeit schenkt.

Auskunft über „Wellcome" in Bad Sobernheim gibt Annemarie Heilig, Telefon: 06751/4456. Infos: www.wellcome-online.de

"Vermisste" aus Bad Sobernheim meldet sich bei der Polizei

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Die Polizei durchsuchte mit Unterstützung von Kräften der Feuerwehren Boos, Oberstreit, Bad Sobernheim und Staudernheim, Polizeidiensthunden, Hunden der Rettungsstaffel Hennweiler und eines Polizeihubschraubers mögliche Aufenthaltsorte, auch eine Handyortung fand statt. Diese Suche verlief zunächst ergebnislos. Gegen Abend konnte die Suche eingestellt werden. Denn die Vermisste setzte sich telefonisch mit der Polizei in Verbindung und gab Entwarnung im Hinblick auf ihren Gesundheitszustand.

Zusätzlicher Fußballplatz für die Jugendteams

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Der TuS Desloch will auf dem zurzeit als Bolzplatz genutzten Gelände vor dem regulären Rasenplatz in Desloch ein Kleinspielfeld mit Kunstrasen schaffen. Darauf sollen Jugendmannschaften der SG Meisenheim/Desloch/Jeckenbach trainieren und Spiele austragen. Dieser Platz ist im Flächennutzungsplan als Sondergebiet Sportplatz ausgewiesen. Trotzdem ist laut Verwaltung die weitere Planung genehmigungspflichtig.

Um eine einschränkungsfreie Baugenehmigung durch die Kreisverwaltung zu erhalten, soll ein Immissionsschutzgutachten in Höhe von über 3000 Euro für Klarheit sorgen. Der Ortsgemeinde liegt parallel die Änderung des Flächennutzungsplans zum Beschluss vor. Der Verbandsgemeinderat sprach sich nun für die Änderung des Flächennutzungsplans für Desloch aus. Aufgehoben wird demnach die Festsetzung des Gemeindegebietes als Mischgebiet mit anschließender Ausweisung als Grünfläche, angrenzend an die Sonderfläche Sportplatz, im Umfang des im Gutachten festgelegten Abstandsradius zur Wohnbebauung.

Ebenfalls einmütig sprach sich der Verbandsgemeinderat für die Übernahme des Feuerwehrgerätehauses der Löschgruppe Becherbach-Roth in das Eigentum der VG Meisenheim aus. Als Ausgleichsleistung an die Ortsgemeinde Becherbach/Pfalz legte der Rat, entsprechend dem Wertgutachten des Katasteramtes, eine Summe von rund 11 000 Euro fest.

Die Verbandsgemeinde Meisenheim wird sich an der „Zukunftsinitiative starke Kommunen – Starkes Land 2013 bis 2016“ beteiligen, entschied der VG-Rat einstimmig. VG-Bürgermeister Alfons Schneider (CDU) hatte zuvor erläutert, dass dies mit der Nachbarverbandsgemeinde Alsenz-Obermoschel abgesprochen sei.

Die Landesregierung begründet die Zukunftsinitiative unter anderem so: Um den demografischen Wandel zu gestalten, soll die Förderpolitik des Landes neu ausgerichtet werden. Dazu ist es unerlässlich, dass die Kommunen stärker kooperieren und regionale Entwicklungskonzepte erarbeiten, die sich an den gemeinsamen Bedürfnissen orientieren. Die regionalen Entwicklungskonzepte sollen auf Basis von moderierten Beteiligungsprozessen entstehen. So können Prioritäten gesetzt und passgenaue Lösungen gefunden werden: „Die Bürger wissen am besten, wie sich der Bedarf in einer Region aufgrund des demografischen Wandels ändert.“

Die Zukunftsinitiative ist ein mehrjähriges Beratungs- und Begleitprojekt. Sie gründet auf zahlreichen Themen, die einem in der täglichen Arbeit häufig begegnen, zum Beispiel: Das konsequente Anpassen an neue Bedürfnisse und an finanzielle Fähigkeiten.

In mindestens fünf Modellräumen im Land sollen regional übertragbare Lösungen erarbeitet werden. Die Auswahl der Modellräume erfolgt durch einen Wettbewerb. In der rund 30-monatigen Praxisphase werden die besten Projektkonzeptionen umgesetzt und professionell gesteuert. kd


Onlinebanking: Versuchten Diebstahl schnell entdeckt

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Eigentlich wollte er nur online eine Kontoabfrage durchführen. Zeitgleich öffnete sich eigenständig eine neue Webseite mit dem Hinweis „Sicherheitsabfrage“. Diesen Hinweis konnte er zunächst nicht entfernen, bis schließlich eine erneute Eingabemaske geöffnet wurde. Hier wurde der Mann aufgefordert, eine Nummer in seinen von der Bank zur Verfügung gestellten TAN-Generator einzugeben, was er auch tat.

Obwohl er den Generator noch nicht zum Generieren einer Nummer an den Bildschirm hielt, erschien wieder die gewohnte Bankmaske. Wieder bei seinen Kontodaten angelangt, stellte der Mann fest, dass ein größerer Geldbetrag von seinem Konto abgebucht worden war. Glücklicherweise reagierte er gleich, rief seine Bank an und veranlasste eine Rückbuchung. So konnte auch der Name des Empfängers ermittelt werden.

Die Polizei warnt davor, auf grundlose Aufforderung PIN oder TAN einzugeben, denn dies wird von keiner Bank veranlasst.

Tausende säumen den Winzerumzug in Duchroth

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Winzerhöfe und die Weinstube Porr hatten ihre Tore geöffnet. „Jetzt lernen unsere Gäste zum Weinfest auch den alten Ortskern kennen", zeigte sich Ratsmann Timo Weihrauch mit dem neuen Konzept zufrieden. Lediglich die Weinprobe am Freitagabend mit der Wahl des Duchrother Weinkönigs fand in der TuS-Halle statt. Neben der Weinprobe begeisterte Gäste wie Einheimische die Wahl des Weinkönigs. Schließlich haben außer Duchroth nur wenige Gemeinden einen männlichen Wein-Repräsentanten.

In diesem Jahr setzte sich bei der Wahl Christian Dautermann (20) durch. Der machte seinem weinseligen Volk natürlich auch während des Winzerumzuges seine Aufwartung. Zu Tausenden waren die Besucher zum Winzerumzug gekommen. Zu einem Umzug, der auch 2013 keine trockene Angelegenheit war. Denn Winzer, örtliches Gewerbe und Ortsvereine schenkten Wein und Traubensaft aus oder brachten Brötchen und Brezel unters Volk. Wobei die Kindergartenkinder, die wie immer den Zug anführten, zusätzlich die Gäste mit Süßigkeiten verwöhnten.

Den Umzug, der in diesem Jahr 22 Zugnummern aufwies, hatte Alfred Frick zusammengestellt. Ein Zug, der mehr Zugnummern als vergangenes Jahr hatte und der hauptsächlich Szenen historischer Landwirtschaft bot. Da passte auch Bürgermeister Ludwig Wilhelm mit seinem Dreitakter-Kleinlaster gut ins Bild. Gewissermaßen als Hirte warb er mit großem Plakat für seine Verbandsgemeinde. „Ob neun oder zehn, wir werden zusammenstehen", war dort zu lesen.

Josef Nürnberg

Gute Laune im Herzen der Felkestadt

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Da nickten die anderen Damen und Herren am Tisch, die soeben zu Gast waren bei der katholischen Frauengemeinschaft und dem Pfarrgemeinderat. „Wenn man alt und gesund ist, muss man das auch mal ausnutzen und auf den Tisch hauen“, ergänzte Hanni Franzen. Und Karla Gutstein-Böckelmann, die über der Sparkasse wohnt, sagte: „Ich brauche mich nur fallen zu lassen, und schon bin ich auf’m Fest.“
Dass man mitten im Herzen der Altstadt die Gesellschaft, die gute Laune und das leckere Essen genießen und gleichzeitig noch seinen Lieblingsverein sowohl als Helfer als auch finanziell unterstützen könne, sei doch der eigentliche Trumpf des Innenstadtfests. Beim Tennisklub nahm Christel Kahlen mit ihrer großen Familie Platz. Sie meinte: „Früher war ich auch Tennis spielen, und vom Gefühl bin ich dem TC Rot-Weiß immer noch zugetan.“
Ein Sonderlob hat die DLRG verdient. Die Schwimmer rekrutierten ihre gesamte Nachwuchsabteilung zum Helfen. So gewöhnt man die nächste Generation daran, Pflicht und Ehrenamt hochzuhalten. „Da ging eine E-Mail rum, und alle Leute konnten sich zu ihrem Wunschtermin eintragen“, verriet Helferin Katharina Hoseus (16).
Das Rahmenprogramm des Innenstadtfests konnte trotz aller Routine einmal mehr glänzen: Der Fassanstich gebührte dem Stadtbürgermeister Michael Greiner. Die Stadtkapelle erfreute mit ihrem beschwingten Spiel. Die Tänzerinnen der Fun Company ließen den Spaßfunken überspringen, mit Einbruch der Dämmerung „boomte“ der Besuch, und das nicht nur, weil die Band Boom mit dem Besten der 70er- bis 90er-Jahre aufspielte. Mit dabei waren Harald Franz, Roger Nerge, Alfred Zwerenz und die reizende Sängerin Lisa Mosinski. Marktmeister Werner Weingarth befand rückblickend: „Gegen 23 Uhr war’s so gut besucht, dass keiner mehr umfallen konnte.“
Die Jugend und die Junggebliebenen tummelten sich derweil auf dem Bad Sobernheimer Denkmalplatz zu der traditionellen Innenstadtdisco.
Der Sonntag verlief ähnlich harmonisch und gut gelaunt in entspannter Atmosphäre. Es wirkten mit: Die Felke-Sinfonics vom Emanuel-Felke-Gymnasium; die Rehborner Gesangs-Originale von A Capälzer, die Märchentante Mec alias Mechthild Bregenzer, die Bands der Musikschule Mathias und nicht zu vergessen die Tanzgruppen Mini Motion und Spicy Motion des TV 1867 Bad Sobernheim sowie die Band Phönix am frühen Sonntagabend.
Die Kinderbelustigung lag in den bewährten Händen der Kindergärten. Vor allem die sechs Kisten mit Holzklötzen zum Turmbauen, die das Albert-Schweitzer-Haus am Samstag mitgebracht hatte, kam bei den Nachwuchsbaumeistern ganz besonders gut an, wie die Erzieherin Nina Wiesner zufrieden berichtete.
Das Innenstadtfest blickt heuer auf eine 35-jährige Tradition zurück. 1978 war die Premiere. Die Idee dahinter war, dass die Stadt die vielen Sommerfeste aller Vereine zu einem zentralen Ereignis bündeln wollte, um so die Gemeinschaft zu stärken.

Martin Köhler

Verwaltungsgerichtshof kippt Frankfurter Südumfliegung [Update]

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Die Richter gaben am Dienstag acht Kommunen und fünf Privatleuten aus Hessen und Rheinland-Pfalz Recht, die gegen die Südumfliegung geklagt hatten. Diese war für Flugzeuge mit Zielen im Norden eingeführt worden, um Regionen im Westen des Flughafens zu entlasten. Die Maschinen fliegen dazu nach dem Start zunächst eine weite Südkurve, um erst danach in größerer Höhe nach Norden abzudrehen. Einige Kommunen im Rhein-Main-Gebiet sehen sich dadurch zu Unrecht stärker belastet.

Noch im April hatte der VGH Klagen gegen den sogenannten nördlichen Gegenanflug abgewiesen. Diese Route führt ankommende Maschinen vor der Landung nördlich am Flughafen vorbei, sie war nach Eröffnung der neuen Nordwestlandebahn einige Kilometer nach Norden verlegt worden.

Bis zu 150 Starts betroffen

Bis zu 150 Starts pro Tag sind von der Entscheidung des Hessischen Verwaltungsgerichtshofs (VGH) zur Südumfliegung betroffen. Die Maschinen fliegen nach dem Start bei Westwind auf der Südumfliegung, wie eine Sprecherin der Deutschen Flugsicherung (DFS) in Langen erläuterte. Die Routen seien festgelegt, eine Änderung derzeit nicht möglich. Welche Konsequenz der Richterspruch hat, könne noch nicht gesagt werden. Die DFS werde die detaillierte Begründung abwarten. Insgesamt starten in Frankfurt täglich rund 700 Maschinen.

Saisonbilanz: 63 000 Gäste im Sobernheimer Bad

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Mit dem Jedermann-Triathlon des TV 1867 klingt am kommenden Sonntag die 2013er-Saison des Bad Sobernheimer Schwimmbades aus. So jedenfalls ist es geplant. Spielt jedoch das Wetter mit, und danach sieht es derzeit aus, hängen die Verbandsgemeinde-Werke noch ein, zwei Tage dran, versicherte VG-Werkleiterin Hiltrud Holzem-Vetter gestern Nachmittag.

Freilich: Die Flexibilität mit dem Freibad hat ihre Grenzen, schränkt die Fachfrau ein, denn die Betriebsstoffe wie Chlor sind nicht etwa grenzenlos in den Technikräumen des Bades gelagert. Dürfen sie auch nicht, denn Chlor beispielsweise ist hochgiftig, sollte nicht über Winter gelagert werden.

Der letzte Rest an Chlor könnte, vorsichtig geschätzt, noch bis Mittwoch nächster Woche reichen, danach wäre dann Schluss und fiele die Pforte des Schwimmbades endgültig ins Schloss.

Rund 63 000 Gäste besuchten 2013 das Schwimmbad an der Staudernheimer Straße – ein „Spitzenwert", freut sich Hiltrud Holzem-Vetter. Das Gleiche gilt für die Mehreinnahmen aus Tages- und Dauerkarten. Die lagen 2013 bei 75 000 Euro (zum Vergleich: 2012 bei 70 000; 2011: 60 000 Euro).

Die ersten beiden Monate der nun ausklingenden Saison, das bestätigte auch Schwimmmeister Karl-Heinz Regel, waren eher mau. Verregnet fing es schon zum Auftakt am 1. Mai an. Dann aber schienen dem Bad sieben Sonnen, vor allem zwischen 4. und 7. Juni und 13. bis 19. Juni. In dieser Zeit war die Anlage täglich gut gefüllt, auch zwischen 4. und 15. August, also mitten in den Sommerferien, in denen diesmal zwei Faktoren zusammenkamen: Sonnenschein und Haupturlaubszeit. Bestbesuchter Tag der Saison 2013 war Dienstag, 18. Juni, mit 2067 Gästen.

Bis Sonntag bleibt das Bad täglich von 9 bis 20 Uhr geöffnet; am morgigen Donnerstag hat es für alle Frühschwimmer von 7 bis 20 Uhr auf. Nächste Woche dann, in der möglichen Saisonverlängerung, wäre das Bad nur noch zu reduzierten Zeiten geöffnet. Die Verbandsgemeinde-Werke werden die dann geltenden Öffnungszeiten kurz vorher bekannt geben. Stefan Munzlinger

Löchriger Briefkasten: Post reagiert nicht, Anzeige erstattet

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„Gegen 9 Uhr habe ich versucht, einen Brief in den Briefkasten am Kreisel des Fachmarktzentrums an der Poststraße einzuwerfen", schreibt er. Am Briefkasten habe er an der Außenwand ein großes Loch bemerkt, das offenbar in der Nacht zum Dienstag mit brachialer Gewalt in das gelbe Gehäuse geschlagen worden sei.

Im Kasten lagen mehrere Briefe, die jeder leicht herausholen konnte. „Ich bin zu zwei Postdienststellen gefahren und habe dort den Schaden gemeldet", so Vieten weiter, „dort hieß es, man wolle sich darum kümmern". Waren in der Nacht Briefe aus dem Kasten entwendet worden? Wenn ja, dann werden wohl einige Menschen vergeblich auf ihre Post warten, vermutet er:

„Ich habe die Postler gebeten, zumindest die noch verbliebenen Briefe und Karten zu sichern. Als ich gegen 13.30 Uhr nochmals zu diesem Briefkasten ging, war die Situation unverändert: Das Loch war noch da, und die Briefe (alle?) lagen immer noch im beschädigten Kasten. Die ,Postler' hatten sich also um nichts gekümmert." Und weil's konsequent ist, schaltete er auch noch die Polizeiinspektion Kirn ein: „Ich habe Anzeige gegen Unbekannt erstattet."

Klinders wollen endlich ihre Ruhe

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Doch seit dem Streit mit dem Bootsverleih im angrenzenden früheren Feuerwehrhaus sind Klinders aufgewühlt. „Hinten läuft der Hochdruckreiniger. Wenn ich im Wohnzimmer liege, stoßen die Boote gegen unsere Hauswand. Ein Schild wurde abgerissen und eine Scheibe eingeschlagen", schimpft Elke Klinder.

Auch das Urteil des Oberverwaltungsgerichts (OVG), das den Eheleuten Recht gibt, bringt nicht die ersehnte Ruhe. Sie fühlen sich in Meisenheim isoliert, werden nach eigener Aussage beleidigt. „Wir allein müssen das alles ertragen", sagt Helmut Klinder. Zusammen mit seiner Frau erklärt er: „Wir wollen mit den Leuten reden, aber man schweigt uns an."

Die Mühleneigentümer haben ein Ziel. Gerichtlich soll festgestellt werden: In diesem Wohngebiet hat eine Firma wie der Kanubetrieb nichts zu suchen. Von den Behörden und den Bürgermeistern fühlen sich Elke und Helmut Klinder schlecht behandelt. Selbst nach dem OVG-Urteil habe sich bei Behörden und dem Kanubetrieb offenbar nichts Entscheidendes im Verhalten geändert.

Die Kreisverwaltung Bad Kreuznach teilt in diesem Zusammenhang auf Nachfrage des Oeffentlichen Anzeigers mit: „Das OVG hat zwar die ursprüngliche Baugenehmigung aufgehoben, in dieser Entscheidung allerdings eindeutig darauf hingewiesen, dass eine derartige Nutzung in dem betroffenen Bereich zulässig ist. Das Gericht führte aus, dass die Zulassung eines solchen Vorhabens nicht grundsätzlich unzulässig erscheint, die Genehmigung jedoch auf das zu beachtende Gebot der Rücksichtnahme in Bezug auf die Nachbarbelange der Kläger einer weitergehenden Konkretisierung bedarf." Die Kreisverwaltung Bad Kreuznach hat am 9. August auf einen neuen Bauantrag eine neue Baugenehmigung für den Kanubetrieb erteilt, „die der ergangenen Entscheidung Rechnung trägt".

Klinders haben gegen diese neue Baugenehmigung Widerspruch erhoben. Sie schalteten auch die obere Bauaufsichtsbehörde und den Bürgerbeauftragten ein. „Wir müssen halt tief in die Familienkasse greifen und uns einen guten Rechtsanwalt nehmen", kündigt Helmut Klinder an. Er und seine Frau werben bei der Bevölkerung für ihre Lage um Verständnis: „Die Leute sollen sich doch einmal selbst vorstellen, wie man als betroffener Anlieger reagieren würde."

Die neue Genehmigung erlaube dem Kanuverleih den Betrieb werktags von 7 bis 20 Uhr, sonntags und feiertags von 8 bis 20 Uhr. Die Bootsreinigung sei werktags von 9 bis 12 und 14 bis 19 Uhr sowie sonntags von 15 bis 19 Uhr möglich, erläutert Helmut Klinder, der dafür keinerlei Verständnis hat. Die neue Baugenehmigung sei „eine Unverschämtheit".

Harald Kunth, Inhaber der Bootsverleihfirma HKM, sieht das ganz anders. „Ich hatte und habe eine Genehmigung", konstatiert. Das Verwaltungsgericht habe klargemacht, dass ein Betrieb wie der von HKM generell möglich sei. 2007 habe das Gewerbeaufsichtsamt festgestellt: Der Geräuschpegel liege deutlich unter dem gesetzlichen Grenzwert. Die Betriebsgeräusche seien wegen des Glanwasserrauschens am Wehr kaum wahrnehmbar.

Harald Kunth, der dem Meisenheimer Stadtrat angehört hat, beteuert: „Man kennt mich als umgänglichen und rücksichtsvollen Menschen, weit über Freunde und Bekannte hinaus." Die Bootsreinigung auf seinem Gelände am Wehr in Meisenheim nehme im Übrigen lediglich 20 Stunden im Monat und insgesamt 80 Stunden pro Saison in Anspruch. „Ich habe mich seit dem Jahr 2003 immer gesetzeskonform verhalten", so Harald Kunth, der mit Blick auf die Eheleute Klinder verkündet: „Mit denen rede ich nicht mehr."

Von unserem Redakteur Klaus Dietrich


Bundestagskandidat Klaus-Jürgen Friedrich (FDP): Immer in Bewegung

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Bad Kreuznach - Auf der Stelle zu treten, ist für ihn ein Graus. Klaus-Jürgen Friedrich (FDP) will in Bewegung sein, egal, was er sich vorgenommen hat. Der 63-jährige Bad Kreuznacher kandidiert für den Bundestag. In seiner Freizeit traf man ihn vor Wahlkampfbeginn oft auf dem Hundesportplatz des Bad Kreuznacher Vereins der Hundefreunde. Und auf dem Fahrrad oder beim Joggen. „Jetzt habe ich kaum noch Zeit dafür“, gesteht er.

Heute allerdings hat er sich zwei Stunden Zeit für unsere Zeitung genommen. Er sprintet los auf einer Linie mit seinem Border-Terrier Urmel. Spielend leicht hüpft sein kleiner Hund über die Hindernisse. Für sein Herrchen allerdings wird der Einzug in den Bundestag eine nahezu unüberwindbare Hürde bleiben. Das gibt er offen zu: „Ich habe keine Chance. Nicht direkt, und auch nicht über die Liste. Das war von Anfang an klar.“

Dennoch stellt er sich zur Wahl, nimmt einen vollen Terminkalender in Kauf und fährt durch den Wahlkreis, um Plakate mit seinem Konterfei zu kleben. „Einer musste ja Flagge zeigen, und das war meine Herausforderung“, sagt er. Ihm sei daran gelegen, vorauszugehen und der Partei ein Gesicht zu geben, um dazu beizutragen, dass die Liberalen weiter als Korrektiv in Berlin vertreten sind.

„Neben einem Vollzeitjob ist ein solcher Wahlkampf nicht zu leisten“, sagt Friedrich, der lieber geradeheraus antwortet, statt sich in Worthülsen zu verlieren. Der FDP-Kandidat ist Vater dreier erwachsener Kinder und lebt mit seiner Frau in der Kurstadt. Nach seinem abgeschlossenen Studium der Umwelttechnik vertrieb er zehn Jahre lang Pharmaprodukte und weitere 24 Jahre Informationssysteme für Krankenhäuser. „Vertrieb ist fast wie Politik“, sagt Friedrich, der sich selbst als Optimisten bezeichnet. „Wenn man morgens aufsteht, muss man sich immer sagen: Heute ist mein bester Tag.“

Um das Naheland zukunftsfähig zu machen, ist für ihn die Fusion von Bad Kreuznach und Bad Münster unumgänglich. Der FDP-Kandidat hält mit Blick auf Bad Kreuznach außerdem „ein konzentriertes regionales Marketing“ für erstrebenswert. Friedrich: „Es gibt sieben Gruppen, die die mittlere Nahe bewerben, aber keine gemeinsame Linie.“ Als Vision für das Naheland schwebt ihm ein Bäderdreieck vor, in dem Bad Kreuznach, Bad Münster und Bad Sobernheim vereint sind.

Der 63-Jährige überlegt nie lange, wenn er etwas gefragt wird. „Ich bin für klare Worte“, sagt er. Eine klare Meinung hat er auch, was Engagement angeht: Schüler sollten sich in ihrer Freizeit doch mehr ehrenamtlich einsetzen, fordert er. Von Nichtwählern hält er wenig: „Wer sein Wahlrecht nicht wahrnimmt, hat meiner Meinung nach sein Recht verloren, an Stammtischen die große Klappe aufzureißen.“

Auf die Straße gegangen um zu demonstrieren, ist Friedrich hingegen noch nie. „Wenn im Studium Demos stattfanden, sind wir immer gerne in die Kneipe gegangen. Die war dann leer“, sagt er. Auf der Straße sinnlos gegen etwas zu demonstrieren, sei seiner Meinung nach der falsche Weg. Als Beispiel führt der Liberale Stuttgart 21 an: 120 000 Menschen hätten dagegen demonstriert. „Die 600 000, die dafür waren, hat keiner erwähnt“, so Friedrich. Das Gegenbeispiel „Koblenzer Seilbahn“, das erst jüngst zeigte, was Demonstranten bewegen können, wiegelt er ab: „Das ist ja schön, wenn es denen gelungen ist. Ich wäre dafür nicht nach Koblenz gefahren.“

Und falls er überraschenderweise doch nach Berlin berufen würde? Dann hätte er einige Themen im Gepäck: Für eine „vernünftig koordinierte Energiewende“ ohne Subventionen will er sich einsetzen, für den vierspurigen Ausbau der B 41 mit Umgehung und für Europa als Verantwortungsgemeinschaft mit Eigenhaftung der Staaten. 

Denise Bergfeld

Zoff in der Bad Kreuznacher CDU: Herbert Drumm fliegt aus der Fraktion

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„Die Mehrheit war aber deutlich", sagte Peter Anheuser beim Pressegespräch. Mit seinem Alleingang, der Bewerbung um das Amt des hauptamtlichen Stadtbeigeordneten für das bisherige Martina-Hassel-Dezernat Jugend, Soziales, Familie und Sport hat Drumm „ganz massiv gegen den Koalitionsvertrag verstoßen", begründet der CDU-Fraktionschef den Schritt, der auf Antrag des Fraktionsvorstands zustanden kam. „Die heilige Kuh Koalitionsvertrag darf aus meiner Sicht nicht geschlachtet werden", so Anheuser.

In der Vereinbarung der Jamaikakoalition ist festgelegt, dass die Grünen diesen Posten bekommen sollen. Drumm hatte die Fraktion zudem über seine Bewerbung nicht informiert. Das ist für Anheuser ein weiterer gravierender Punkt, ein nicht wieder gut zu machender Fauxpas. „Es geht nicht, dass sich jemand aus Partei oder Fraktion um den Posten eines Stadtbeigeordneten bewirbt, ohne die Fraktion zu informieren." Deshalb sei der Ausschluss aus der Fraktion der einzig mögliche Schritt gewesen – „auch wenn er uns nicht leichtgefallen ist", wie Anheuser betonte: „Wir sind ein Team. Er war aber kein Teamplayer."

Für den Ehrenvorsitzenden der Kreuznacher CDU, Ferdinand Peters, hat sich bei einigen Fraktionsmitgliedern wie Drumm ein gewisser Unmut über das Verhalten des grünen Koalitionspartners in letzter Zeit bemerkbar gemacht. Dennoch: „Mehrheitsentscheidungen sind zu respektieren und zu akzeptieren", betonte auch Peters. „Bei uns wird offen diskutiert", meinte er, erwähnte aber auch einen Nachteil: „Alles dringt schnell an die Öffentlichkeit." Hier gelte es künftig, dafür zu sorgen, „dass nicht so viel nach außen dringt". Drumm war zu Beginn der Sitzung anwesend, erläuterte seine Bewegründe, ging aber vor der Diskussion und der Abstimmung.

Das Schicksal des CDU-Kreisvorsitzenden Drumm wird sich wohl am kommenden Dienstag entscheiden. Wie die stellvertretende CDU-Kreisvorsitzende, Landtagsabgeordnete Bettina Dickes, auf Anfrage erklärte, gibt es dann eine Sondersitzung des Kreisvorstandes, in der über das weitere Vorgehen beraten wird. „Herbert Drumm ist nicht irgendein Stadtratsmitglied, sondern auch CDU-Kreisvorsitzender", betonte Dickes. Deshalb gehe dies auch den Kreisverband etwas an.

Ohne eine Entscheidung des Kreisvorstandes vorwegnehmen zu wollen, machte Dickes aus ihrer persönlichen Einschätzung keinen Hehl. „Für mich ist Herbert Drumm als CDU-Kreisvorsitzender nicht mehr tragbar." Natürlich dürfe er eine eigene Meinung haben, aber sich für ein solches Amt zu bewerben, ohne Fraktion oder Partei darüber zu informieren, sei „undemokratisch". Auch bei der Kreisvorstandssitzung am vergangenen Mittwoch habe Drumm kein Wort über seine Bewerbung verloren. Auch der CDU-Kreisvorstand will die Personalie Drumm nun „so schnell wie möglich" vom Tisch haben, so Dickes. Sie hofft, dass er selbst die Konsequenzen zieht und das Amt des Kreisvorsitzenden von sich aus niederlegt.

Harald Gebhardt

Zwölf Bewerbungen auf Beigeordneten-Stelle
Ingesamt zwölf Bewerbungen um die hauptamtliche Stadtbeigeordnetenstelle mit dem Dezernat Jugend, Soziales, Familie und Sport sind bei der Stadtverwaltung eingegangen. Das bestätige Stadtsprecher Hansjörg Rehbein auf Anfrage. Vier Bewerbungen kommen aus dem Raum Bad Kreuznach, sechs sind von außerhalb des Landes Rheinland-Pfalz. In seiner Sitzung am Donnerstag, 26. September, soll der Stadtrat den neuen Beigeordneten wählen. (hg)

Premiere am Wochenende: Neues Stück der Kulissenschieber

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Seit über zehn Jahren ist sie Regisseurin der „Kulissenschieber", der Theatergruppe von Sobernheims katholischer Kindertagesstätte: Dorothea Weyand (49). Die Mutter dreier Kinder (16, 18, 21 Jahre) ist von Beruf Heilpraktikerin. Vor den drei Aufführungen ihres neuen Stücks am kommenden Wochenende in der Mensa des Emanuel-Felke-Gymnasiums „Verschollen im Ozean" (wir berichteten bereits am 24. Juli ausführlich) sprachen wir mit ihr.

Seit wann sind Sie Regisseurin der Kulissenschieber?

Wir begannen 1999 mit kleineren Geschichten, die wir an den Sommerfesten der katholischen Kita aufführten. Damals übernahm ich die Rolle des Erzählers, und das ging dann fließend über in die Funktion der Regie. Schon damals waren Elke Barth, Babette Peeters-Groh, Sabine Härter, Silke Wagner aus der heutigen Besetzung dabei. Babette Peeters-Groh übernahm die Kulissenplanung. 2002 begannen wir mit dem Musical „Ritter Rost und das Gespenst", unsere Stücke öffentlich aufzuführen. 2007 wurden wir mit dem Kulturpreis der Helmut-Kochendörfer-Stiftung und der Stadt, dem „Goldenen Herzen", ausgezeichnet.

Wenn es gelingen soll, müssen doch alle an einem Strang ziehen?

Ja, das gilt auch für die Kulissenschieber. Die ganze Gruppe arbeitet an der Gestaltung des Theaterstückes mit. Die einen bringen inhaltliche Ideen ein, die anderen schneidern Kostüme, bauen die Kulisse. In der Organisation laufen die Fäden bei Babette Peeters-Groh, Sabine Hasemann und mir zusammen. Doch ein ehrenamtliches Projekt in diesem Format gelingt uns nur, weil das ganze Team mitdenkt und mitarbeitet.

Wie suchen Sie ihre Stücke aus?

Wir wählen gerne Stücke aus, die Kinder und Erwachsene in das Reich der Fantasie führen. Man kann lachen, Spannung erleben oder auch mal traurig sein. Wir versuchen, eine abwechslungsreiche Auswahl zu treffen. So hatten wir schon dreimal zwischendurch die Version eines Musicals gewählt, was für uns gut möglich war, da wir auch einige Akteure dabei haben, die gut singen können.

Wie finden Sie Ihre Akteure?

Die meisten waren oder sind Eltern aus dem katholischen Kindergarten. Wobei auch immer wieder Anfragen aus dem Freundeskreis oder von außerhalb kommen, die wir gerne, wenn es uns möglich ist, berücksichtigen. Inzwischen sind ganze Familien bei uns engagiert, wodurch wir Männer, Frauen und Kinder verschiedenen Alters auf der Bühne vertreten haben. Wann beginnen die Vorbereitungen für ihre aufwendigen Stücke? Inzwischen ist es so, dass wir nach einer kurzen Pause bereits die ersten Überlegungen für die nächste Stückauswahl starten und dann über den Winter an den Textbüchern arbeiten. Die Bühnenproben beginnen dann jeweils im März.

Und welche Aufgabe hat dabei die Regisseurin?

Ich sehe meine Aufgabe vor allen Dingen darin, die Schauspieler auf der Bühne zu führen und anzuleiten, entsprechend der Ideen, die wir bei der Bearbeitung des Textbuches für unsere Inszenierung entwickelt haben. Es ist wichtig, dass man sich die Geschichte gut vorstellen kann, obwohl die Bühne während der Proben meist leer ist, und dass die Schauspieler sich in ihren Rollen wohl fühlen. Ansonsten gehört die Planung und Organisation zusammen mit Babette Peeters-Groh und Sabine Hasemann zu meinen Aufgaben, unterstützt vom kompletten Team.

Was macht gutes Schauspiel aus?

Ich denke, es ist gut, wenn sich ein Schauspieler richtig auf seine Rolle einlassen kann. Ansonsten muss man bedenken, dass wir alle Laien sind. Die Akteure müssen Hemmungen und Ängste überwinden, vor einem größeren Publikum aufzutreten. Unseren Kindern ist es anfangs auch manchmal „peinlich". Aber es ist schön zu beobachten, wie sich die Schauspieler entwickeln, wenn sie den Mut aufbringen, diese Hürden allesamt hinter sich zu lassen.

Was zeichnet die Sobernheimer Kulissenschieber aus?

Wir sind eine Freilichtbühne. Wir spielen im freien Gelände neben der Kindertagesstätte mit einer relativ feststehenden Bühne, die viel Raum bietet. Wir sehen das gerade in dieser Saison, in der wir wegen des laufenden Kita-Anbaus ausnahmsweise in der Mensa des Emanuel-Felke-Gymnasiums aufführen, dass dies ein großer Unterschied zu den Zimmerbühnen darstellt. Um eine Bühne im Freien von der Größe mit Atmosphäre und Leben zu füllen, brauchen wir eine weitaus aufwendigere Kulisse und relativ viele Schauspieler, etwa 25 bis 40. Wir haben gerne Kinder und Erwachsene auf der Bühne vertreten. Kulisse und Kostüme werden von uns immer mit viel Liebe zum Detail gestaltet.

Wie haben sie das Preisgeld des „Goldenes Herzens" angelegt?

Wir haben Kontakt zu einem Lehrer der Schauspielschule Mainz aufgenommen, der uns einen Workshop zum Thema Bühnenarbeit und Schauspiel angeboten hat. Das hat uns viel Spaß gemacht. Wir belegten dann auf unsere eigenen Kosten ein weiteres Seminar, um diese Arbeit weiter zu vertiefen.

Was planen Sie für die nächsten Jahre, wäre auch eine Aufführung im Kaisersaal denkbar?

Wir sind jetzt zum Teil seit 15 Jahren auf einer Freilichtbühne aktiv. Ich denke, wir bleiben unserem Charakter treu. Langfristige Planung gibt es keine, wir überlegen von Saison zu Saison neu.

Welche Rolle spielt die Technik, vor allem draußen?

Ohne eine aufwendige Technik wären unsere Aufführungen undenkbar. Die Unterstützung durch Duane Homokay und unsere Männer Roman Reiff, Boris Scheidtweiler und Thomas Weyand ist von unschätzbarem Wert, denn das Außengelände der katholischen Kita ist akustisch schwierig. Die Zuschauer könnten uns ohne Mikrofone zum Teil gar nicht hören. Eine echte Herausforderung ist bei dieser großen Zahl an Schauspielern die reibungslose Koordination der vielen Headsets.

Jetzt treten Sie und ihr Team erstmals in einer Halle auf. Worin liegen hier die Probleme?

Ich würde weniger von Problemen als von Herausforderungen sprechen. Der große Unterschied ist, dass wir viele Jahre geübt haben, Aktion und Emotion über größere Distanzen zu transportieren, Wege zurückzulegen, eine große Fläche zu füllen. Nun müssen wir auf kleinem Raum arbeiten und sind konfrontiert mit Szenenwechseln, bei denen die Bühne umgestaltet werden muss, was wir in dieser Form gar nicht kennen. Dazu kommen neue technische Details in Form der Lichtgestaltung. Dafür sind wir dieses Jahr endlich einmal wetterunabhängig und können unsere Bühne für die beiden nächsten Tage aufgebaut stehen lassen. Wir sind EFG-Direktorin Marissa Wetzel-Schumann sehr dankbar, dass Sie uns so freundlich entgegengekommen ist und die Mensa ihrer Schule für die drei Aufführungen zur Verfügung gestellt hat.

Auf der Bühne der Mensa des Emanuel-Felke-Gymnasiums hebt sich der Vorhang zum Stück „Verschollen im Ozean" erstmals am morgigen Freitag, 6. September, um 17 Uhr und dann am Samstag und Sonntag, 7. und 8. September, jeweils um 15 Uhr. Der Eintritt kostet Kinder 3,50 Euro und Erwachsene 5 Euro. Die Karten sind an der Theaterkasse zu haben. Wichtig: Die Karten für die Aufführungen sind begehrt, eine Reservierung ist sinnvoll; Internet: www.die-Kulissenschieber.de Stefan Munzlinger

Sanierung: B 41 bei Bad Sobernheim ist Mitte September wieder frei

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Alle 15 Jahre muss die zweispurige Fahrbahn erneuert werden. Bei rund 15 000 Fahrzeugen pro Tag ist das auch kein Wunder, informiert Diplom-Ingenieur Gerold Haas, stellvertretender Fachgruppenleiter Bau beim Landesbetrieb Mobilität (LBM) Bad Kreuznach.

800 000 Euro fließen in das Projekt, das auch das Ausbessern der Steinhardter Abfahrt beinhaltet, so Haas. Die beiden Spuren in Richtung Bad Kreuznach waren schon vor fünf Jahren saniert worden.

Nach eingehender Prüfung der Fahrbahn auf Riss- und Muldenbildung, der sogenannten Verschließschicht, wurde beschlossen mit der Deck- auch gleich die darunter liegende Bindeschicht zu erneuern. Das heißt: Beide Schichten werden vollständig abgefräßt, das Material wird aufgenommen und in einem Spezialbetrieb zu 100 Prozent recycelt.

Das neue Material für beide Schichten besteht aus Bitumen, einem schwarzen und zähflüssigen Produkt der Öl verarbeitende Industrie, und verschiedenen Gesteinssorten – beides zusammen ergibt Asphalt.

Früher wurde Teerkohle-Pech für die Fahrbahn verwendet, doch der ist krebserregend und damit für den Straßenbau schon lange verboten. Die Zusammensetzung des Materials ist eine Wissenschaft für sich. Wenn alle Arbeiten fertig sind, werden die neuen Schichten haargenau untersucht. Für den Regressfall: Vier Jahre muss das Siener Bauunternehmen die Qualität seiner Arbeiten gewähren. Stefan Munzlinger

Löchrigen Sobernheimer Briefkasten mit Klebeband "repariert"

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Am Dienstag entdeckte der Sobernheimer Charly Vieten einen Briefkasten an der - wie passend - Poststraße (wir berichteten) mit einem großen Loch entdeckz. Im Kasten lagen mehrere Briefe, die jeder leicht herausholen konnte. Er fuhr zu zwei Postdienststellen und meldete den Schaden. Vieten weiter: "Dort hieß es, man wolle sich darum kümmern". Waren in der Nacht Briefe aus dem Kasten entwendet worden? Wenn ja, dann werden wohl einige Menschen vergeblich auf ihre Post warten, vermutet er:

Am Mittwoch stopften die Postler das Loch – mit Paketklebeband. Damit bleibt der Inhalt zugänglich für böse Buben, die Briefe klauen wollen, findet wohl nicht nur Charly Vieten. Vielleicht bringt die Post ja absehbar einen neuen Kasten... 

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