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Leitung des Freilichtmuseums ergänzt: Halbe Stelle für neuen Stellvertreter Dr. Ullrich Brand-Schwarz

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Bad Sobernheim - Von Besuchern wie Mitarbeitern bekommt er Bestnoten: Dr. Ullrich Brand-Schwarz, der über ein Jahr als kommissarischer Leiter des Rheinland-Pfälzischen Freilichtmuseums glänzte.

Er vertrat Direktorin Sabrina Mehler während ihrer im März endenden Elternteilzeit. „Dr. Brand-Schwarz erhält einen auf drei Jahre befristeten Halbtagesvertrag", teilte Stiftungsratsvorsitzender und VG-Bürgermeister Rolf Kehl nach der nicht öffentlichen Sitzung des Stiftungsrates am Mittwoch mit.

In wenigen Wochen kehrt Sa-brina Mehler ins Freilichtmuseum zurück, möchte jedoch nur vier Tage in der Woche arbeiten. Mit Dr. Brand-Schwarz auf der Leitungsebene werde das Museum eine „spürbare Verbesserung erfahren, was sich insbesondere in den Aktivitäten während der Saison positiv auswirken wird", betonte Rolf Kehl. Über 20 Mitglieder des Stiftungsrates arbeiteten im Haus Dierbach eine umfangreiche Tagesordnung ab. Einstimmig votierte das Gremium für den von Peter Öhler und Rudi Hill geprüften 2012er Etat. Zum Jahresende 2012 betrug die Rücklage noch 109 250 Euro. Aufgrund einiger Investitionen fließen 2014 die restlichen Rücklagen aus 2013 in Höhe von 64 300 Euro in den laufenden Etat, sind dann restlos aufgebraucht.

Künftige Darlehnsaufnahmen werden sich an der Lebensdauer des Objektes oder des Gebäudes längerfristig orientieren, hieß es. Dazu zählten die Elektroinstallation am Haus Zell-Merl, der neue Hauptgaststättenanbau an der Kegelbahn Wittlich, die Scheune Heiligenroth, die Töpferei Mecking, das Tagelöhnerhaus Gohres sowie das Schleppdach am Bauhof.

Der Finanzhaushalt 2014 weist Investitionen in Höhe von 442 900 Euro aus inklusive 93 000 Euro für einen geplanten Spielplatz, der komplett von der Kirner Dr.-Bürkle-Stiftung bezahlt wird. Weitere 55 000 Euro Zuschuss fließen von Land und Europäischer Union für das Besucherleitsystem. Hinzu kommen der Zuschuss des Kreises für den allgemeinen Aufbau in Höhe von 75 000 Euro und der Investitionszuschuss des Freundeskreises mit 45 000 Euro zur Erneuerung der Straßenbeleuchtung. Den Einnahmen in Höhe von 631 900 Euro stehen 732 800 Euro entgegen – im operativen Geschäft klafft 2014 eine Lücke von 101 000 Euro. Die Ertragssituation ändere sich nachhaltig. Entweder müssten die Eintrittsgelder erhöht werden, das Land müsse mehr Geld geben oder die Museumsstiftung höhere Beiträge leisten. Sie erhält jährlich eine institutionelle Förderung des Landes in Höhe von 170 600 Euro. Letzteres wurde von Kehl favorisiert – die fehlende Liquidität werde über die VG-Kasse finanziert.

Sachbearbeiterin Sonja Grasmück erläuterte den Finanzhaushalt. Nach Finanzamt-Prüfung wurden der ideelle und der wirtschaftliche Bereich getrennt, Teile der Stiftung wie beispielsweise der Museumsladen, kurzfristige Vermietungen oder Aktionsveranstaltungen seien umsatzsteuerpflichtig. Erneut im Plan: 9000 Euro für Zaun und Tor am Bauhof sowie 5000 Euro für die Sanierung der Backöfen. Bei den Bewirtschaftungskosten musste um 20 000 Euro erhöht werden, auch weil der 2013er Ansatz zu niedrig war. Ein Problem seien die steigenden Strom- und Heizölkosten, insgesamt 83 000 Euro. Bei 10 000 Euro mehr für Personalkosten sind Lohnerhöhungen bereits berücksichtigt. Wie bisher werden pauschal 34 000 Euro an die Verbandsgemeinde für Personal- und Sachkosten überwiesen. Die Steuererklärung geht von einem „auf Dauer angelegten defizitären Haushalt" aus. Der Anbau der Kegelbahn mit neuer Lokalität steht mit 130 000 Euro im Etat. Im nicht öffentlichen Teil wurde der Planungsauftrag an Jürgen Faber (Bad Sobernheim) vergeben.

Eine Langenlonsheimer Firma wurde damit beauftragt, eine Musterstele für das Besucherleitsystem zu präsentieren, danach werden 34 Stelen in Auftrag gegeben. Dr. Fritz Langensiepen vom wissenschaftlichen Beirat schwärmte vom neuen Leitsystem: Es sei lese- und benutzerfreundlich: „Optimal."

Laut Plan sind 32 Gebäude fertig, vier weitere im Aufbau, längerfristig sollen weitere 17 Gebäude errichtet werden. Die Restschuld von fünf Krediten bei der Sparkasse betrug zum Jahresende 371 813 Euro. Folgen der anfänglichen Regenphase: 52 304 Besuchen kamen 2013 (5920 weniger als 2012).

Museumspädagoge, Volkskundler und Archäologe

Dr. Ullrich Brand-Schwarz (47), kommissarischer Leiter und im südpfälzischen Herxheim bei Landau lebender Museumspädagoge, Volkskundler und Archäologe, hat sich im Rheinland-Pfälzischen Freilichtmuseum durch sein Projekt „Living History 1910" einen Namen gemacht. Es geht um das authentische und exemplarische Vermitteln der Lebens-, Arbeits- und Bauwesen jener Zeit. Ullrich wurde in Bendorf geboren und wuchs in Mainz, Ludwigshafen und Speyer auf. Seit 2009 gehört er dem wissenschaftlichen Beirat des Museums an. Bernd Hey 


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