Bad Sobernheim - Radler, Wanderer, Auto-Touris freut euch: Irrwege durch die Felkestadt sind ab jetzt Geschichte. Wirklich? Die Zukunft wird's zeigen, und die begann gestern: Stefan Müller und Stefan Schuh vom städtischen Bauhof stellten am Dienstagmorgen auch auf dem Sobernheimer Marktplatz zwei Orientierungsstellen auf – eine schräg gegenüber von Blumen-Hößler und eine an der Ecke Sparkasse/Saarstraße.
Acht der Stelen wurden angeschafft – bezahlt mit 7500 Euro von der Werbegemeinschaft „SoAktuell", die auf dem unteren Teil der Stelen werben darf. Produziert hat sie Burg-Werbung aus Kirn. Bereits Anfang Februar hatte Arnd von der Burg eine Musterstele auf dem Marktplatz präsentiert.
Vor der Marktplatz-Aufbau-Aktion hatte das Bauhof-Duo am Morgen bereits die Stelen in der Kreuzstraße und am Saarplatz postiert. Die Fundamente dafür waren in den vergangenen Tagen vorbereitet worden. Das bedeutete für alle acht Standorte: Bitumen oder Pflaster raus und zwei zehn Zentimeter durchmessende Kunststoffrohre vertikal einlassen. In die wurde erst Schotter eingefüllt, die beiden Stelenbeine hinein gestellt und dann das Ganze mit einer kleinen Ladung trockenem Speis fixiert.
Dass die Stelen jetzt endlich aufgestellt werden, ist die gute Nachricht. Denn zwei Jahre sind von der ersten Idee bis zur Ausführung vergangen. Die Suche nach geeigneten Standorten und die Optik der Stelen waren immer wieder Themen in den kommunalpolitischen Gremien. Und dann noch die Genehmigungen: Jede Stele ist im rechtlichen Sinne ein Bauwerk, durchlief das Genehmigungsverfahren im Kreisbauamt. Auch das dauerte, weil beispielsweise ein Gesamtbauantrag eingereicht wurde, für jede Stele jedoch ein eigener Antrag gefordert war.
Beim Aufstellen gestern dann der erneute Beweis: In der Praxis sehen die Dinge meist anders aus als am grünen Tisch. So hatte Zweiter Stadtbeigeordneter und Stelen-Verantwortlicher Uli Schug rote Punkte erhalten, die den Standort der Stele bezeichnen sollten. Nun waren die Klebepunkte allerdings derart groß, das einer von ihnen fast den gesamten Marktplatz auf der Orientierungskarte des Stadtgebiets verdeckte. „Schreibt doch unten drunter: Hier Standort Marktplatz", regte Hans Hemberger, gebürtiger Frankfurter, der seit fünf Jahren in Sobernheim wohnt und zufällig hinzukam, an. „Gute Idee", meinte auch Erster Stadtbeigeordneter Alois Bruckmeier. Trotzdem wurde der kleine rote Punkt zunächst mal aufgeklebt. Die Schriftzüge oder Embleme der werbenden Firmen – pro Stele sind unten vier Werbefelder vorgesehen – kommen später drauf.
Bleibt die Frage der Haltbarkeit: Für Freizeitkünstler unruhigen Gemüts sind die acht Stelen ein gefundenes Plätzchen, um ihrer beschmutzenden Kreativität freien Lauf zu lassen. Oder Musik- und Fußballfans, die ihre Stars oder Vereine auf den Stelen mit Widmungen verewigen. Zwar sind die Stelen abwaschbar, aber gegen Sprüh- oder Ölfarbe dürfte auch ihre Beschichtung machtlos sein.
Halten die neuen Orientierungshelfer, was sie versprechen?
Standorte: Gut, weil zentral: auf dem Marktplatz (zwei), auf dem Saarplatz, an der Ecke Felke- und Poststraße nahe dem Stadtbauhof, zwischen Bahnviadukt und öffentlichem WC an der Bahnhofstraße, am Parkplatz Neugasse/Marumpark, Kreuzstraße nahe dem Kaisersaal und am kleinen Parkplatz Meddersheimer und Monzinger Straße.
Lesbarkeit: Die großen Einzelhinweise oben sind gut zu erkennen; aber: Die Schrift des Stadtplans darunter ist gerade für ältere Leute viel zu klein. Und es fehlt die Meter- oder wenigstens die Minutenangabe zu den Einrichtungen und den Sehenswürdigkeiten der Stadt.
Outfit: Die Stelen sind ansprechend gemacht, passen ins Stadtbild. Stefan Munzlinger