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Nabu-Chef will das Ökosystem schützen: Rolf Model hat ein waches Auge auf die Nahe

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Seit 16 Jahren sitzt der heute pensionierte Berufsschullehrer dem Naturschutzbund (Nabu) vor; zu seiner Ortsgruppe gehören rund 400 Mitglieder in den Städten und Verbandsgemeinden Bad Sobernheim, Meisenheim, Kirn und Kirn-Land; darunter eine etwa 30-köpfige recht aktive und kürzlich ausgezeichnete Nabu-Kindergruppe in Odernheim. Auf Bundesebene landete sie sogar im Wettbewerb „Echt Kuh-L" auf dem zweiten Platz.

Immer wieder ist die Nahe für Naturfreund Rolf Model Thema. Nicht nur, dass er kürzlich die giftige Herkulesstaude am neuen Weg entlang der Nahe eigenhändig beseitigt hat, damit Wanderer keinen Schaden nehmen. Auch wurden vor knapp fünf Jahren mehrere seitliche Ausbuchtungen am Flussbett auf Höhe Sobernheim vorgenommen – angeregt vom Nabu und von der Aktionsgemeinschaft Lebendige Nahe um Dr. Rainer Lauf. Abgestimmt mit der Oberen Wasserschutzbehörde und auch von ihr finanziert, sollen die Ausbuchtungen seither dazu führen, dass das Wasser nicht geradewegs abwärts schießt, sondern sich langsam, aber sicher wieder durchs Flussbett schlängelt. Dieses behutsame Schlängeln bremst das Wasser, verhindert größere Ausspülungen und die Mitnahme von Bodenmaterial und bringt in an Steinen reichen Passagen mehr Sauerstoff ins Wasser. Was der Tier- und Pflanzenwelt im Fluss zugute kommt.

Der Nabu-Vorsitzende wünscht sich schon lange, dass die Nahe durchgängiger wird. So könnten beispielsweise Lachse bei ihren Wanderungen naheaufwärts zu ihren Laichplätzen besser vorankommen. Nicht auf jeder Fischtreppe sei das möglich, hat Model festgestellt, und nennt das Niederhäuser Wehr als ein Hindernis der Fischwanderungen. Dort funktioniere die Fischtreppe wohl nicht gut, hat er sich sagen lassen, schränkt aber ein, sich auf das Urteil anderer Experten zu verlassen, „denn ich bin kein Angler".

Und noch ein Grund, warum er sich um die Nahe aufwärts im Bereich der Tennisplätze und der Meddersheimer Nahebrücke kümmert, ist der Touristenmagnet Barfußpfad. Der bringe mit seinen vielen Gästen – knapp 100 000 Besucher nutzen den Pfad pro Jahr – doch eine erhebliche Unruhe an und in den Fluss; sei es durch die kleine Fähre am Nahegarten oder die Furt bei Staudernheim. Gut, wenn es dann auch ein etwas ruhigeres Stück oberhalb gebe, auf dem sich Pflanzen entwickeln und scheue Tiere unbeobachtet leben und bewegen könnten. In diese Richtung geht auch auch sein zweiter Wunsch: die alten Ewald'schen Kalkgruben, die das Bad Sobernheimer Unternehmen einst nutzte und die heute als größte Schilffläche im Kreis Bad Kreuznach gelten, wieder zu fluten.

In den nächsten Wochen wird er mit Familie Ewald ein Gespräch über die Möglichkeiten mit den alten und ausgedienten Kalkgruben führen. Dort sei der Tierbestand in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen, hat Rolf Model festgestellt. Heute lebten hier nur noch rund 50 Tierarten, „vor Jahrzehnten waren es gut 120". Stefan Munzlinger


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