Jugendliche und ihre Eltern informierten sich bei Unternehmen, Schulen, Organisationen und Institutionen über Berufsbilder und die Möglichkeiten der Ausbildung. An 33 Ständen auf drei Stockwerken wurde ein breites Informationsspektrum auch an Weiterbildungsangeboten abgedeckt.
Wir begaben uns auf einen Rundgang: Fünf Jungs stellen sich bei der Telekom vor. Einer fragt: „Welchen Beruf lernt man bei Ihnen?" Dazu Ausbilder Roland Utrecht: „Wir haben so viele Berufe im Angebot, da musst Du schon konkreter fragen." Telekom-Kauffrau-Azubi Anna Lena Allekötter machte den Jungs ohne Umschweife schnell klar: „Du wirst hier nur genommen, wenn Du wirklich was drauf hast."
Die meisten Unternehmen hatten Azubis mitgebracht. Die jungen Leute knüpfen meist leichter Kontakt zu den Schülern. Ganz so wie bei Hevert. Der Nußbaumer Arzneimittelhersteller schickte Christian Simon (19) ins Rennen. Er lernt im dritten und letzten Lehrjahr den Beruf des Chemielaboranten. „Alle drei Jahre stellen wir einen neuen Chemielaboranten ein", sagte er und empfahl sein Unternehmen als „idealen Ausbildungspartner". Zumal Hevert in dieser Hinsicht mit Boehringer Ingelheim zusammenarbeite. „Die Ausbildung ist echt schwer. Aber als guter Realschüler kann man es schaffen." Chemie, Physik, aber ganz besonders mathematische Fähigkeiten seien dabei vonnöten.
Quasi zum Inventar der Realschule plus gehört inzwischen Berufsberater Peter Hartmann aus Bad Sobernheim von der Agentur für Arbeit Kirn. Alle 14 Tage kommt er zur Sprechstunde in die Realschule plus. Auch bei AiD war er zu sprechen. „Sehr viele Abgänger wollen heutzutage den bequemsten Weg einschlagen und fragen mich nach weiterführenden Schulen", berichtete Hartmann. Dann verweist er immer auf die mindestens genauso kluge Möglichkeit, erst einmal eine Ausbildung anzustreben, „weil man anschließend immer noch auf eine weiterführende Schule gehen kann." Vielen sei dies gar nicht bewusst. Generell sei es so, dass sich der Ausbildungsmarkt ganz erheblich zu Gunsten der Auszubildenden gewandelt habe.
Schneider Bau Merxheim teilte sich den Raum mit der Volksbank Rhein-Nahe-Hunsrück. Volksbank-Ausbildungsleiterin Sandra Gaß informierte: „Wir stellen bis zu zehn Azubis pro Jahr ein. Für dieses Jahr haben wir uns noch nicht endgültig entschieden." Ein Raum weiter: die Simona-AG Kirn stellt auf ihrer Plakatwand eine „Karriere bei Simona – Perspektive in Kunststoff" in Aussicht. Die beiden Berater hören sich ähnelnde Fragen. Dutzende, vielleicht Hunderte Male geben sie Antwort. Immer freundlich, nie genervt, begeisternd, ansteckend.
Wenn's um Ausbildung geht – Sparkasse Rhein-Nahe. Laura Deyer und Tobias Christ empfahlen den vielen Bankkaufmann-Interessenten ein Gruppenpraktikum. Ausbildungsbetreuerin Sabine Silbernagel: „Diese Praktika bieten wir seit sieben Jahren an. Sie haben sich bewährt, damit wir sehen, wer geeignet sein könnte."
Organisiert wurde „Ausbildung in Dialog" dieses Jahr von den Lehrern Georg Däuwel und Julia Jung. Däuwel dankte neben den Standbetreibern seinen 24 Schülern des Wirtschafts- und Verwaltungskurses für die Besucherbetreuung, dem Schulelternbeirat für den Grillstand sowie dem Wahlpflichtfach Sozialpädagogik für Kaffee und Kuchen.
Unternehmen machen gerne mit: Alle Teilnehmer an Ausbildung im Dialog auf einen Blick
Am Infoabend „Ausbildung im Dialog" nahmen auf drei Stockwerken folgende Unternehmen, Schulen, Organisationen und Institutionen teil: Schneider Bau Merxheim, Berufsbildende Schule Bad Kreuznach und Kirn, Fachoberschule Lauterecken, Karrierecenter der Bundeswehr, Polizeidirektion Bad Kreuznach, Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, Industrie- und Handelskammer Koblenz, Kreishandwerkerschaft Rhein-Nahe-Hunsrück, Schule für Gesundheits- und Pflegeberufe der Kreuznacher Diakonie, AOK Rheinland-Pfalz, Seniorenresidenz Felkebad, Finanzamt Bad Kreuznach, Verbandsgemeindeverwaltung Bad Sobernheim, Deutsche Telekom, Nahe IT, Real Bad Sobernheim, Lidl, Sparkasse Rhein-Nahe, Agentur für Arbeit, Katholischer Kindergarten Herrenstraße, Rechtsanwaltskanzlei Barthel, Hairstyling Suzan, Johann Hay GmbH, KHS AG, Michelin Reifenwerke, Schneider Optische Werke, Westnetz GmbH, Simona AG, Julius Thress GmbH, Bito Lagertechnik, Hevert-Arznei und Boehringer Ingelheim. Martin Köhler