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Bei Neujahrswanderung keine Spur von Differenzen

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Offenbach-Hundheim - Ortsbürgermeisterin Jutta Lißmann schwärmte am Sonntagmittag auf dem Offenbacher Marktplatz: „Die Neujahrswanderung ist eine unglaublich tolle Gelegenheit, mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen.“

Während andere Gemeinden traditionell zu Neujahrsempfängen in Säle einladen, gehen die Offenbach-Hundheimer an die frische Luft. Der inzwischen verstorbene Bürgermeister Hans Hahn hatte den Gang entlang der Ortsgrenze vor Jahren ins Leben gerufen.

Strahlender Sonnenschein begrüßte die Wanderlustigen auf dem Marktplatz. „In der Gemeinde ist die Stimmung nicht schlecht“, betonte Jutta Lißmann im Gespräch mit unserer Zeitung: „Ich komme mit allen gut zurecht.“ Nur ganz wenige Leute übten Kritik, will die Bürgermeisterin einen anderen Eindruck gerade rücken. Sie ist seit 2009 im Ehrenamt. Dem Protest gegen den Bau des Multifunktionsbürgerhauses begegnet sie auch mit dem Argument: Seit mehr als drei Jahren wird über das Projekt diskutiert, werden die Bürger aktiv eingebunden. In der nächsten Woche soll der Bau beginnen.

Jutta Lißmann erhält Unterstützung vom Ersten Beigeordneten Roland Graf: „Sie hat in ihrer bisherigen Amtszeit mehr Projekte angeregt als all ihre Vorgänger zusammen.“ Die 875-Jahr-Feier sei ein gelungenes Beispiel dafür. „Andere wären nie auf die Idee gekommen“, ist sich Graf sicher. Der in Offenbach geborene und in Hundheim wohnende Beigeordnete freut sich, dass die Doppelgemeinde mit ihren 1200 Einwohnern stetig zusammenwächst. „Früher war das ganz anders“, erinnert er sich. Es ist gar nicht so lange her, dass Offenbach preußisch und Hundheim bayerisch war. Der Glan bildete die politische Grenze.

In der Ortsgemeinde wird jetzt peinlich darauf geachtet, bei den Neujahrswanderungen abwechselnd in Offenbacher oder Hundheimer Wirtschaften einzukehren. Diesmal war das Lokal „Zur Hirsauer Kapelle“ Gastgeber für die hungrigen Wanderer. Dort genossen die Frauen und Männer den vorbereiteten Eintopf. Unterwegs schenkten die Kameraden der freiwilligen Feuerwehr um ihren Wehrführer Peter Daniel Neßler wärmenden Glühwein aus.

Thomas Jung stammt aus Haschbach bei Kusel und lebt seit zehn Jahren in Offenbach-Hundheim. Er lobte das Angebot der Neujahrswanderung. Hier könnten Neubürger die Gemeinde und Alteingesessene besser kennenlernen. Jutta Lißmann fördert die Kommunikation, scheute weder Kosten noch Mühen und schenkte zum „Lockermachen“ am Gemeindehaus Birnenschnaps aus Buborn aus. Kinder durften sich über Haselnussschnitten freuen.

Jutta Lißmann konnte auch den Bürgermeister der Verbandsgemeinde Lauterecken, Egbert Jung, begrüßen. Der musste am Sonntag ein enges Programm absolvieren, war morgens bei der Wahl des neuen Wehrführers in Kappeln und hatte nachmittags Neujahrsempfänge in St. Julian und Odenbach vor sich. Kein Wunder, dass Jung die Wanderung in Offenbach-Hundheim vorzeitig verließ.

Die Teilnehmer durften die Größe der Gemarkung der Doppelgemeinde erleben. Zuerst ging es in Richtung Glanbrücken, wo der dortige Bürgermeister die Nachbarn persönlich begrüßen wollte. Der steile Anstieg zum „Fernsehturm“ wurde mit einer guten Aussicht belohnt. Offenbach-Hundheim hat halt einiges zu bieten.

Welcher Moment war der schönste in Jutta Lißmanns bisheriger Amtszeit? „Da gab es viele, etwa die Teilnahme am Wettbewerb ,Unser Dorf hat Zukunft', in dem wir auf Anhieb in den Landesentscheid vordrangen“, erzählte die Ortsbürgermeisterin. Es sei eine gute Chance gewesen, die Vorzüge von Offenbach-Hundheim und seiner Einwohner auf Landesebene präsentieren zu dürfen.

Am Sonntag kamen die Wanderer gut ins Gespräch miteinander. Das soll auch im nächsten Jahr so sein. Dann wird der Eintopf in Offenbach serviert.

Von unserem Redakteur Klaus Dietrich


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