Die promovierte Juristin, die in Frei-Laubersheim geboren wurde, arbeitet seit 2003 als Handelsreferentin im Mainzer Wirtschaftsministerium.
Die 40-jährige Mutter von vier Kindern im Alter von 5 bis 14 Jahren lebt mit ihrer Familie in Bad Kreuznach. Sie besuchte das Lina-Hilger-Gymnasium und war früher in der Schüler-Union und der Jungen Union engagiert. Der stellvertretende CDU-Stadtverbandsvorsitzende Mirko Helmut Kohl bestätigte, dass sich der Vorstand am Dienstagabend mit deutlicher Mehrheit auf Silke Dierks verständigt hat. Der Vorschlag wird am Mittwochabend mit dem Vorstand des Stadtverbands Bad Münster-Ebernburg beraten.
"Silke Dierks ist die passende Wahl für die anstehende Herausforderung an der Stadtspitze in den nächsten Jahren. Sie verfügt neben ihrer Berufserfahrung als Rechtsanwältin über langjährige Verwaltungserfahrung in Bereichen, die starke Wirtschaftskompetenzen erfordern. Wir sind überzeugt, dass sie ihre über Jahre gewonnene Erfahrung und ihren Sachverstand zum Wohle der Stadt einsetzen wird.", betont der CDU-Stadtverbandschef Gregor Sickel.
"Die neue Stadt, die es nach der Fusion in eine gemeinsame erfolgreiche Zukunft zu führen gilt, braucht eine Oberbürgermeisterin, die richtungsweisende Entscheidungen für ganz Bad Kreuznach treffen wird", ergänzt Kohl und ist überzeugt davon, dass Silke Dierks genau dies auf Grundlage ihrer Führungserfahrung in der Verwaltung und ihren fachlichen Kompetenzen tun wird. Silke Dierks selbst gab sich im Gespräch mit dem "Oeffentlichen" selbstbewusst und eloquent. Auf die Frage, warum sie die richtige Wahl für den Posten der Stadtchefin sei, antwortete sie: "Aufgrund meiner Ausbildung kann ich strategisch-konzeptionell und analytisch denken." Außerdem habe sie als Winzertochter schon von Kindesbeinen an ebenso langfristiges Denken wie auch Risikobereitschaft kennengelernt. Dierks stammt vom traditionsreichen Weingut Rheingrafenhof Partenheimer-Petry in Frei-Laubersheim, das seit Mitte des 16. Jahrhunderts in Familienhand ist.
Mehrere CDU-Mitglieder hätten sie angesprochen, ob sie nicht für den OB-Posten kandidieren wolle - unter anderem habe sie Unterstützung von der CDU-Landeschefin Julia Klöckner bekommen. Ob sie tatsächlich als Spitzenkandidatin im OB-Wahlkampf antreten soll, darüber habe sie lange nachgedacht, sagte Dierks. Ihr sei klar, dass man viele persönliche Freiheiten aufgibt und dass das Amt selbst "viel Demut verlangt und eine Herausforderung darstellt".
Trotzdem reizt sie der Sprung an die Spitze der Kommunalpolitik - nicht zuletzt deshalb, weil ihr die Stadt am Herzen liegt. "Wir haben eine tolle Landschaft und eine Stadt mit oberzentralen Funktionen", schwärmt sie. Da sie bereits eine Haushaltshilfe habe, um Familie und Beruf zu vereinbaren, sei sie sicher, beide Aufgaben bewältigen zu können Ob sie nominiert wird und für die Chrisdemokraten dann um den Chefsessel im Stadthaus kämpft, darüber muss eine Mitgliederversammlung entscheiden. Der CDU-Stadtvorstand schlägt außerdem vor, dass Silke Dierks den Stadtverbandsvorsitz von Gregor Sickel übernimmt. Das wurde einstimmig beschlossen.
Als OB-Kandidaten waren bei der CDU mehrere Personen im Gespräch. Bei der Klausurtagung im November wurde auch der Name Rainer Wirz ins Spiel gebracht. Das Stadtratsmitglied konnte sich gut vorstellen anzutreten. Eine Bewerbung sei für ihn aber nur denkbar, wenn sich kein anderer Kandidat findet, erklärte er. Eine Kampfkandidatur kommt für ihn nicht infrage. Dierks wird für Bad Kreuznach eine gute Wahl sein, ist auch er überzeugt. Sie sei gut verknüpft, landes- und bundespolitisch und auch europaweit. Im Ministerium ist sie unter anderem für Innenstadtkonzepte zuständig. Das passt: Denn gerade Fragen der weiteren Innenstadtentwicklung werden Bad Kreuznach in den kommenden Jahren beschäftigten, meint Wirz.
Cordula Kabasch/Harald Gebhardt