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Channel: Nachrichten aus dem Oeffentlichen Anzeiger Bad Kreuznach
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Bad Kreuznach: Kein Comeback für Drumm in CDU-Stadtratsfraktion

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Bad Kreuznach - Schlappe für Peter Anheuser: Der CDU-Fraktionsvorsitzende im Bad Kreuznacher Stadtrat ist mit seinem Plan gescheitert, Herbert Drumm wieder in die Fraktion aufzunehmen. Anheuser selbst hatte Drumms Rauswurf betrieben, nachdem dieser im Alleingang für das Amt des Stadtbeigeordneten kandidiert hatte. Diese Stelle sollten laut Vereinbarung im Jamaika-Koalitionspapier die Grünen bekommen. Mit seiner Bewerbung um den Posten wollte Drumm verhindern, dass die Stelle überhaupt wieder für acht Jahre besetzt wird. In der Folge war Drumm auch vom Amt des CDU-Kreisvorsitzenden zurückgetreten.

In der Sitzung der CDU-Stadtratsfraktion am Montagabend, bei der alle 13 Mitglieder anwesend waren, stimmten in geheimer Wahl sieben dagegen, Drumm wieder aufzunehmen, sechs waren dafür. "Das ist nicht gelaufen", erklärte Anheuser am Tag danach. Trotz des äußerst knappen Ausgangs der Abstimmung beklagte er sich, ohne Namen zu nennen, darüber, "dass massiv gegen den Fraktionsvorstand gearbeitet wurde" und bezeichnete dies als "sehr komisch". Anheuser wollte Drumm gerne wieder in der Fraktion haben, obwohl dessen politische Ideen mitunter schon "sehr exquisit" seien. Einen "freien Stadtrat" etwa - ohne Koalition - könne es nach Auffassung von Anheuser für eine Stadt von der Größe Bad Kreuznachs nicht geben.

Die Entscheidung gegen Drumm macht für die Christdemokraten die Aufstellung der Liste für den neuen Stadtrat und die Suche nach einem Kandidaten, der bei der Direktwahl um die Bad Kreuznacher Oberbürgermeister-Stelle gegen Amtsinhaberin Heike Kaster-Meurer (SPD) antritt, nicht leichter - wenn die Ratsfraktion so gespalten ist. Dies ist aber Aufgabe des CDU-Stadtvorstandes, machte Anheuser klar. Er will aus der Schlappe persönlich keine politischen Konsequenzen ziehen. Er werde, wie vorgesehen, die Fraktion bis Juni 2014 führen und will auch wieder für die Stadtratsliste kandidieren.

Drumm wollte sich gestern zu der Entscheidung der CDU-Fraktion noch nicht äußern. Gegenüber dem "Oeffentlichen" erklärte er aber, er wolle seine politische Arbeit in jedem Fall fortsetzen.

Harald Gebhardt


Erst ihr Dekolleté geküsst, dann zugebissen: 85-jähriger Mann verurteilt

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VG Rüdesheim - Wegen sexueller Nötigung und vorsätzlicher Körperverletzung ist ein 85-Jähriger aus der Verbandsgemeinde Rüdesheim am Mittwoch vom Amtsgericht in Bad Kreuznach zu acht Monaten Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt worden.

Von unserem Redakteur Stephan Brust

Dem Mann wurde zur Last gelegt, am 17. August eine 19-Jährige aus dem VG-Gebiet, die ihm Brötchen nach Hause geliefert hatte, sexuell belästigt und ihr unter anderem auch in den Hals gebissen zu haben.Vor dem Schöffengericht mit dem Vorsitzenden Richter Wolfram Obenauer räumte er alle Taten ein und betonte: Er könne sich selbst nicht mehr erklären, warum er so gehandelt habe.

Eine Zeugin berichtete, dass die 19-Jährige völlig aufgelöst und schockiert gewesen sei. Ihr hatte sie als Erste von dem Vorfall erzählt – nur wenige Minuten nach der Tat. Auch die Zeugin selbst konnte es kaum glauben: „Schließlich kenne ich den Mann schon seit 43 Jahren und hätte nie gedacht, dass er so etwas machen würde." Auch die junge Frau, der eine Aussage vor Gericht erspart wurde, kannte den Rentner schon länger, weil er als Kunde einer Bäckerei öfter von ihr mit Brötchen beliefert wurde. Bei der Polizei gab sie an, dass der Mann ihr gegenüber bereits im Vorfeld einige Male sexuelle Andeutungen gemacht habe.

Am 17. August dieses Jahres wurde er auch körperlich zudringlich. Nachdem er die 19-Jährige in sein Haus gebeten hatte, hielt er sie fest, drückte sie an sich, küsste ihr Dekolleté und legte sein Gesicht darauf. „Kurz darauf packte er ihr ans Gesäß", wie Staatsanwältin Nicole Frohn aus der Anklageschrift zitierte, „griff ihr an die linke Brust und biss ihr in den Hals." Dabei soll er mehrmals gesagt haben, dass sie sich doch nicht so anstellen solle.

Sein Geständnis legte er gleich zu Beginn der Verhandlung ab. Sein Anwalt Michael Maué stellte heraus, dass seinem Mandanten die Tat außerordentlich leid tut und er selbst nicht wüsste, aus welchem Grund sie passiert sei. Körperlich sei der 85-Jährige noch in guter Verfassung, aber geistig baue er ab, gerade was das Erinnerungsvermögen betrifft. „Es wird auch darüber nachgedacht, ihn unter Betreuung zu stellen", sagte Maué. In jedem Fall habe der Angeklagte nie gedacht, dass er mal vor Gericht sitzen würde. Schließlich sei er in 85 Jahren kein einziges Mal straffällig geworden.

Warum der Mann an diesem 17. August so agiert hat? „Da kann auch ich nur spekulieren", sagte Staatsanwältin Frohn. „Vielleicht altersbedingt." „Viele Menschen verändern sich ja auch im Alter", ergänzte Richter Obenauer. „Eine robustere Frau hätte sich wahrscheinlich gewehrt und ihm eine geknallt", meinte er, ohne die Tat herunterzuspielen. Aber im Detail waren sich der Richter und die Staatsanwältin einig, dass es sich hier nicht um den typischen Fall von sexueller Nötigung handelt, der zum Teil mit mehrjährigen Haftstrafen belegt wird, sondern ein sogenannter minderschwerer Fall vorliegt. Hier beginnt das Strafmaß bei sechs Monaten.

Nach kurzer Beratung mit den Schöffen wurde der 85-Jährige zu acht Monaten verurteilt. Darüber hinaus muss der Mann, der monatlich eine Rente von 1800 Euro erhält, 1200 Euro an den Weißen Ring zahlen – und 600 Euro Schmerzensgeld an die 19-Jährige. Die Haftstrafe wurde zur Bewährung ausgesetzt. „Wobei das fast überflüssig ist", sagte Richter Obenauer, „denn ich glaube nicht, dass ihm so etwas noch mal passiert."

Bad Kreuznach: Nikoläuse wollen Gutes tun

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Bad Kreuznach - Ihre Nikolausaktion veranstaltet die Kolpingsfamilie am Donnerstag und Freitag, 5. und 6. Dezember, bereits zum 20. Mal.

Familien, die Lust auf den Besuch von Sankt Nikolaus haben, können ab sofort einen Termin beim heiligen Mann ausmachen. Die Nikoläuse der Kolpingsfamilie kommen nicht als Weihnachtsmann im Fantasiekostüm daher, sondern im Ornat - dem Gewand eines Bischofs. Dazu gehören das Untergewand, die Albe, der Chormantel, die Mitra und natürlich der Bischofsstab. Schließlich sei der heilige Nikolaus eine historische Gestalt gewesen, sagen die Nikoläuse auf Zeit, die um den Nikolaustag in Bad Kreuznach und Umgebung Kindern Freude bringen wollen.

"Unser Nikolaus hat auch nichts mit dem Kinderschreck Knecht Ruprecht gemeinsam", informiert Kolping-Vorsitzender Wolfgang Dietrich. Sankt Nikolaus kommt nicht mit dem Zeigefinger daher. Er will den Kindern Freude schenken. Wenn der Nikolaus die Kinder besucht, wird immer ein Lied mit den Kleinen gesungen. Kein Wunder, denn die fünf Bad Kreuznacher Nikoläuse Hajo Hartkopf, Michael Erbert, Marco Rohr, Ludwig Vogt und Wolfgang Dietrich sind höchst musikalisch. Mehrheitlich werden die "heiligen Männer" von Familien mit christlichem Hintergrund gebucht, für die der heilige Nikolaus von Bedeutung ist.

Die Kolping-Nikoläuse gehen aber generell zu jedem, der sie einlädt. Wie die historische Gestalt des Bischofs Nikolaus wollen auch sie auf Zeit Gutes tun. Denn die Spenden, die die Nikoläuse für ihren Besuch bekommen, werden für soziale Zwecke weitergegeben. Von 1994 bis heute kamen so mehr als 24 000 Euro zusammen. In diesem Jahr gehen die Spenden ans Café Bunt und die Kinderklinik der Kreuznacher Diakonie.

Die Nikoläuse können noch bis kommenden Montag, 2. Dezember, bei Norbert Schaller unter Telefon 0671/271 44 oder bei Michael Erbert unter Telefon 0671/406 49 jeweils ab 18 Uhr gebucht werden. Die Kolpingsfamilie Bad Kreuznach erinnert mit ihrer Nikolausaktion an den historischen Nikolaus, der in der ersten Hälfte des vierten Jahrhunderts Bischof von Myra war und zu den populärsten Heiligen überhaupt zählt. Zahlreiche Wunder wie die Erweckung eines Jungen werden ihm zugeschrieben. Im Mittelalter wurden am Nikolaustag, 6. Dezember, traditionell die Kinder beschert. Erst mit der Reformation und deren Ablehnung der Heiligenverehrung wurde die Bescherung auf den Weihnachtsabend verlegt.

Josef Nürnberg

Bingen: 40 Händler wollen ins "neue" Hertie-Haus

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Bingen - Es könnte ein städtebaulicher Quantensprung für Bingen werden. Der gelungene Verkauf der seit Jahren brachliegenden Hertie-Immobilie und das Konzept für die künftige Entwicklung des Hauses und seines Umfelds im Herzen der Stadt lassen die Hoffnungen und Erwartungen in den Himmel wachsen.

Für die geplante Shopping-Mall im umgekrempelten Kaufhaus stehen die potenziellen Mieter Schlange, sagt Dietmar Heitzer, der mit dem Unternehmen real estate GmbH hinter dem Projekt steht. Mehr als 40 Händler und Ketten haben konkretes Interesse an einem Mietvertrag angemeldet, erklärte Heitzer am Mittwoch in einem kurzfristig anberaumten Pressegespräch gemeinsam mit dem Binger Oberbürgermeister Thomas Feser. Neuer Besitzer des Gebäudes ist das Dortmunder Immobilienunternehmen Harpen GmbH (wir berichteten).

Noch können längst nicht in allen Städten, in denen Hertie-Hinterlassenschaften stehen, die Sektkorken knallen. Zwar sind binnen Jahresfrist 14 solcher Immobilien in ganz Deutschland verkauft worden und stehen damit einer neuen Nutzung offen. Doch unter denen, die immer noch warten und hoffen, sind auch die beiden weiteren rheinland-pfälzischen Standorte Idar-Oberstein und Neustadt. Hier greift das Versprechen, das die vereinigte "Streitmacht" der betroffenen Stadtoberhäupter sich gegeben hat: Zusammenbleiben und weiter Druck machen, bis auch das letzte Haus veräußert ist. Im Februar trifft man sich erneut im Geiste der "Binger Erklärung".

Für Bingen plant Dietmar Heitzer eine komplette Entkernung des Hauses - wobei die Eigentumswohnungen unberührt bleiben. Auf 8000 Quadratmetern Handelsfläche mit Shopping-Mall im Erdgeschoss sollen neben einem Lebensmittelmarkt Geschäfte aus einem breiten Branchenmix angesiedelt werden, ohne einen innerstädtischen Verdrängungswettbewerb oder weitere Leerstände zu fördern.

Explizit genannt werden die Branchen Lebensmittel, Drogeriewaren, Mode, Bücher und Medien. Konkrete Namen stehen im Entwurfsplan und schwirren in der Stadt umher. Doch alles sei erst sicher, wenn die Mietverträge unterzeichnet seien, bremst der Projektentwickler, der voll des Lobes für die gute Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung und dem OB ist. So gut wie in Bingen laufe das selten, meint Heitzer.

Er war überhaupt der erste Interessent, der in Zusammenhang mit der Hertie-Nutzung in Bingen offiziell auftauchte und ein Konzept präsentierte, das in den Grundzügen der aktuellen Planung entspricht. Er schlug im Laufe der Zeit in den Verhandlungen zwei weitere Bewerber aus dem Feld, darunter die "Rheintal-Galerie" von Brigitte van der Jagt-Buitink.

Der Investor hat vermutlich rund 2,3 Millionen Euro für den Ankauf der Immobile hingeblättert. Was jetzt in den Umbau gesteckt werden muss, bleibt Geheimsache. Doch jetzt geht es erst richtig los. Und die Stadt muss ihren Teil dazu beitragen: Das innerstädtische Umfeld soll gründlich überarbeitet und verbessert werden. Zu den Bedingungen gehört auch, dass die Stadtbibliothek und das Lernzentrum den Hertie-Komplex verlassen und möglicherweise im leer stehenden Apostelhof-Zentrum in der Hasengasse unterkommen.

Spielen alle Behörden und vor allem der Stadtrat und die Gremien mit, soll idealerweise im Oktober 2015 Eröffnung gefeiert werden - zum Mantelsonntag und dem Vorweihnachtsgeschäft.

Rainer Gräff

Emanuel-Felke-Gymnasium bei Programm "Schule ohne Rassismus"

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Bad Sobernheim - Der fremdenfeindliche Zwischenfall beim Besuch französischer Austauschschüler vor Monaten hat die Schüler des Emanuel-Felke-Gymnasiums ermutigt, sich an „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage" zu beteiligen.

Die SV informierte beim Tag der offenen Tür im EFG an einem eigenen Stand über ihr Projekt. Rückblick: Mit Nazi-Parolen hatten Jugendliche der EFG-Mittelstufe im Juni französische Austauschschüler, die sich in der Felkestadt aufhielten, angepöbelt. Zu den Vorfällen kam es nach einer gemeinsamen Unterrichtsstunde von jungen Deutschen und Franzosen. Nicht nur, dass die Gäste beschimpft wurden, auch wurden sie mit Papierbällchen und Stiften beworfen. Daraufhin hatte EFG-Direktorin Marissa Wetzel-Schumann mit Elternbeirat und SV sofort Strafen beraten und umgesetzt.

„Wir wollen zeigen, dass rechtsextreme Tendenzen wie damals an unserem Gymnasium nicht erwünscht sind", betonte Florian Ruegenberg und sprach dabei auch für seine engagierten Mitstreiter in der SV: Vincenzo Pace, Jasmin Remmel und Nele Flügel, Chantal Drießang und Kevin Fuhr. Das Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage" wird von der Bundeskoordination in Berlin aufgelegt. Doch ohne Weiteres wird man nicht aufgenommen. Zuerst müssen sich mindestens 70 Prozent aller Schulangehörigen zu den Grundsätzen der Aktion bekennen. Damit sei man derzeit fleißig beschäftigt, bestätigte Ruegenberg, der optimistisch ist, genügend EFG-Angehörige zu finden, die sich gegen Gewalt, Diskriminierung und Rassismus aussprechen.

Damit nicht genug – jede Schule ist gefordert, einen prominenten Paten zu finden. Die EFG'ler schrieben zwischenzeitlich prominente Sportler, Comedians und Musiker an und hoffen nun, dass einer mitmacht. Nur Namen wollten sie noch nicht verraten. Sollte die EFG-SV die geforderten Kriterien erfüllen, verleiht die Bundeskoordination der Schule den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage" in einem Festakt. Diese Schulen sind dann Teil eines europäischen Netzwerks, das regelmäßige Schülertreffen auf Bundes- wie europäischer Ebene anbietet.

Doch viel wichtiger als der Titel ist der Schülervertretung, dass durch „kontinuierliche Aufklärungsarbeit fremdenfeindliche Vorfälle nie wieder vorkommen". Schon bald soll es eine größere Versammlung geben, in der die Schülerschaft über Ziele und Ablauf informiert wird. Workshops und Projekttage und eine Zusammenarbeit mit kirchlichen Projekten gegen „Rechts" sollen die Schüler aufklären und davon abhalten, die dummen Parolen nachzubeten. „Es ist ein Projekt von unten, das aus den Reihen der Schüler kommt. Die Entwicklung der Aktionsideen und deren Umsetzung erfolgt in ihrer eigenen Initiative in Kooperation mit den Lehrkörpern", heißt es auf dem Infoblatt. Fachwissen solle somit nicht nur intellektuell vermittelt werden, sondern mit sozialer und praktischer Erfahrung verknüpft werden.

Auch lernten die Schüler wichtige Schlüsselqualifikationen für den beruflichen Werdegang und in der Rolle als mündige Bürger. Das Projekt ermögliche es ihnen, interkulturelle Kompetenzen, Demokratiebewusstsein und gesellschaftliches Teilhaben sowie selbstständiges Planen und Umsetzen von Projektideen und nicht zuletzt auch das Arbeiten im Team und innerhalb von Kooperationsnetzwerken. „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage" gibt es schon seit 1995 in Deutschland. Insgesamt wurden bereits rund 900 Schulen ausgezeichnet; davon gut 680 in Deutschland. Die Bundeskoordination legt Wert darauf, dass jede Schule einmal pro Jahr einen kurzen Bericht über ihre entsprechenden Aktivitäten abgibt. Martin Köhler 

Weitere Informationen zu „Schule ohne Rassismus und mit Courage" unter www.schule-ohne-rassismus.org im Internet

Sobernheimer steuern eine Fülle guter Ideen zu "Aktive Stadt" bei

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Bad Sobernheim - Julia Kaiser, Moderatorin und fachliche Begleiterin der Bürgerbeteiligung bei „Aktive Stadt", hat keine leichte Aufgabe.

Sie muss aus einer schier endlosen Zahl an Vorschlägen und Ideen die Minus- wie Pluspunkte diejenigen Kernelemente herausarbeiten, die es wert sind, weiter verfolgt zu werden. Ihre erste Ausarbeitung stellte sie jetzt in den Arbeitsgruppen, etwa in der AG Kultur, Freizeit, Tourismus und öffentliche Einrichtungen, vor. Die rund 15 Gruppenmitglieder diskutierten und konkretisierten die Ideen der vorangegangenen Sitzung.

So fand die schon vor Jahren bei der damaligen „Bürgerwerkstatt" ins Spiel gebrachte und jetzt von Ralf Schneberger aufgegriffene Idee einer „Stadt der Plätze" guten Anklang. Marktplatz, Saarplatz, Gymnasialstraßenplatz und der Marumpark seien prädestiniert, hier künftig vielleicht auf den Spuren Felkes zu wandern, indem man dort Themen wie Lehm, Licht, Luft und Wasser besonders sehenswert darstellt.

Wie Julia Kaiser im gestrigen Telefonat mit unserer Zeitung weiter berichtete, gingen die Meinungen der AG-Teilnehmer beim Thema Hotel- oder Jugendherberge-Standort auseinander. Die einen befürworteten es im Stadtkern, andere sehen sie eher am Stadtrand. Einigkeit herrschte hingegen darüber, dass es an der Zeit sei, das Image und die Identifikation der Einheimischen mit ihrer Stadt zu stärken. Vielleicht könne man dies mit speziellen Stadtführungen für Einheimische oder mittels gemeinsamer, gastronomischer Sonderaktionen erreichen.

„Die besprochenen Projekte sind denen in anderen von uns betreuten Städten relativ ähnlich", ordnete Julia Kaiser das Gehörte in Sobernheim ein. ⋌art Z Abschluss der ersten Bürgerbeteiligungsphase ist am kommenden Montag, 2. Dezember, ab 19 Uhr im Kaisersaal. Carsten Dierks wird die Ergebnisse der Arbeitsgruppe Kultur, Freizeit, Tourismus und öffentliche Einrichtungen vortragen; auch die Ergebnisse der beiden anderen AGs Wohnen, Leben und Arbeiten und Verkehr, Mobilität, Parken sind zu hören. Martin Köhler

Familieneinsatz in Sobernheims Hoher Burg

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Bad Sobernheim - Geschlossene Pforte an der Wilhelmstraße? Aus und vorbei: Am Sonntag, 1. Dezember, 11 Uhr, legen Anny Lorenz und Uwe Schwanke in Sobernheims Traditionsgaststätte Hohe Burg los.

Mit einem Koch aus einem namhaften Haus im Schwarzwald, starker familiärer Unterstützung und zweier Aushilfen für Küche und Service soll der Einstieg gelingen. Und nicht nur der, denn die beiden neuen Pächter planen langfristig. Ihr Optimismus speist sich aus den Fakten: Die Hohe Burg sei gut zu finden, die Gaststätte in einem Top-Zustand, die Küche auf Profiniveau. So soll's schließlich sein. Wie immer, wenn sich ein neuer Pächter in der Hohen Burg vorstellt, das gleiche Spiel. Alles guckt gespannt hin, denkt insgeheim: Und wann schließen die wieder ab?

Anny Lorenz und ihr Partner Uwe Schwanke wissen sehr wohl um derlei Bedenken der Sobernheimer. Und können sie verstehen: Zu viele Pächter haben sich in den Vorjahren die Klinke in die Hand gegeben. Doch die neuen Burg-Herren wollen es anders angehen: „Bodenständig, nah bei den Leuten, ohne hochtrabende Pläne", sagt Anny Lorenz. Die gebürtige Eifelanerin ist von Beruf Friseurmeisterin, aber seit 15 Jahren in der Gastronomie – zuletzt acht Jahre im Bad Münster am Stein-Ebernburger Weinaurant Bach – tätig. Sie kann einige Erfahrung vorweisen. Und will sie in Bad Sobernheim nutzen.

Das geht schon bei der verschlankten Speisekarte los: Zwölf Hauptgerichte sind aufgeführt zu Preisen zwischen 4,80 und 15,80 Euro – bekannte und bewährte Variationen von Rind, Schwein, Wild und Pute. Und für Vegetarier gibt's natürlich Salate. Sonntags soll überdies ein regionales Gericht angeboten werden, kündigt Anny Lorenz an. Originell: Kinder können einen „Piratenteller" zum Nulltarif bekommen. Er ist für die weniger hungrigen Jüngsten gedacht, die bei Eltern oder anderen Kindern kurzerhand mitfuttern möchten ...

Was Anny Lorenz und Uwe Schwanke wichtig ist: Alle Gerichte, alle Zutaten kommen von SooNahe, sind also Produkte der Naheregion. Auf den Karten wird schon bald genau zu lesen sein, wer was liefert. Dasselbe gilt für die Getränke: Das Bier stammt, klarer Fall, aus der Kirner Brauerei, der die Hohe Burg gehört; die Weine aus Bad Sobernheim, aus St. Katharinen und Obermoschel. Die Preise sind okay: 0,5 Liter Kirner Bier kosten 3,30 Euro. Und so kann's an der Wilhelmstraße losgehen, mit Spaß und Ensatz, aber auch Realitätssinn und ohne allzu große Euphorie. Denn die verfliegt schnell, wenn man ans täglich harte Geschäft, eine Gaststätte zu führen, denkt, weiß Anny Lorenz. Nicht vollmundig, sondern mit Leistung und guten Angeboten wollen sie überzeugen.

Auf was sie sich schon jetzt freuen: aufs Frühjahr und die Sommerzeit, denn dann wird der Biergarten geöffnet. Wenn alles klappt, könnte eines Tages auch der Saal im Obergeschoss neu hergerichtet werden. Die Sobernheimer können neben dem Kaisersaal einen kleineren Saal samt Bühne und einer Theke brauchen. „Alles nach und nach", sagt Anny Lorenz , „jetzt müssen wir erst mal sehen, dass es gut läuft." Stefan Munzlinger

Die Hohe Burg hat eine eigene Facebookseite, auf der auch die neuen Öffnungszeiten zu finden sind: montags bis freitags ab 17 Uhr; samstags und sonntags ab 11 Uhr. Und: Dienstags ist Ruhetag.

Metal-Bands im Sobernheimer Jugendhaus

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Bad Sobernheim - Death Metal tönte einen Abend lang aus dem IB-Jugendhaus an der unteren Großstraße.

Gleich drei Bands waren zu Gast: Nuclear Winter aus Hessen, Invokation aus dem Saarland und die Lokalmatadoren Age of Devastation. Sie bestehen aus Sänger Dorian Günzel, den Gitarristen Daniel Jacoby und Simon Urfell, Bassist Jan Eberlein und dem Schlagzeuger Martin Bredel. Death Metal ist freilich nur etwas für Hartgesottene.

Die Leute, die das Konzert besuchten, waren genau so drauf. Wahrscheinlich hielt sich die Besucherzahl deshalb in überschaubaren Grenzen, doch IB-Betreuerin Janine Brose meinte am Freitagabend gegen 23 Uhr: „Für ein erstes Konzert dieser Art sind wir doch ganz zufrieden." Der Erlös des Eintritts werde gerecht unter den drei Bands aufgeteilt. Die Initiative zum Abend ergriffen die Jungs von Age of Devastation, die im Gewölbekeller des IB-Jugendhauses ihren Probenraum haben.

Rasch wurden die beiden auswärtigen Gastgruppen gefunden und eingeladen. Brose dankte ausdrücklich der Nachbarschaft, die so fair und geduldig die aggressiven Klänge akzeptiert hatte. Und wie gefiel ihr der Death Metal? „Der ist nicht so ganz mein Geschmack. Aber ich kann mich ganz gut anpassen", sagte Brose. Der Bassist von Age of Devastation, Jan Eberlein, beschrieb seine Musik so: „Der Gesang soll so tief sein, dass man ihn kaum versteht. Der Bass ist absichtlich tief, die Gitarren sind auf H gestimmt, und das Schlagzeug spielt ultraschnell."

Gruppen wie Rammstein sind ihre Idole, die Metal-Industrie sei millionenschwer und stark wachsend, beteuerte Eberlein stolz. Seine Gruppe habe immerhin gut zwölf Auftritte pro Jahr und lege großen Wert darauf, alles nur aus Spaß an der Musik zu tun. Eigentlich seien sie ganz normale junge Leute mit Job und Familienleben.

Nur der Musikgeschmack unterscheide sie von anderen, sagte Daniel Jacoby. Auch deshalb wolle man auf gar keinen Fall in Verbindung mit Satansanbetern und ähnlichen schrägen Vögeln gebracht werden. Besucher Nils Disselhoff (16) aus Monzingen war regelrecht glücklich, „endlich mal ein gescheites Konzert vor der Haustür zu haben". Er hofft, dass es bald eine Wiederholung gibt. Metal sei mehr als Musik, es sei ein Lebensstil, betonte Disselhoff. Echte Fans sind auch Sven Bollig, Werner Gessner und Katharina Thile, die alle drei aus dem Saarland 110 Kilometer weit angereist waren.

„Wir sehen heute den ersten Auftritt eines Kumpels, der bei Invokation singt", sagte Gessner, und Thiele ergänzte stolz: „Wir waren in dieser Woche schon bei vier Konzerten!" Leonie Baldauf (24) wohnt in Hannover, hat aber rheinland-pfälzische Wurzeln und ist ultimativer Metal-Fan. „Das sind hier echte Knaller-Bands", freute sie sich über das Event im IB-Jugendhaus. Veranstalter sollten generell mehr Wert auf lokale Gruppen legen und Sponsoren sollten solche Bands großzügiger unterstützen, findet sie. Mit der Erfahrung einer Death-Metal-Fachfrau riet sie den Invokations: „Der Sound war nicht richtig abgemischt, aber das lag nur am Equipment." Martin Köhler


95 Einsätze 2013: Feuerwehren in Stadt und VG Bad Sobernheim sind auf Zack

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VG Bad Sobernheim - Ständig müssen sich die Feuerwehren im Hightech-Zeitalter neuen Aufgaben stellen. Die Anforderungen steigen rapide.

Beispielsweise bei der Unfallrettung: Da stoßen Schere, Spreitzer und Co. bei hochfestem Stahl und neuartigen Verbundstoffen im Fahrzeugbau mit einer Schneidkraft von mehr als 100 Tonnen längst an ihre Grenzen. Vor den Alterskameraden präsentierte nun VG-Wehrleiter Lothar Treßel (Monzingen) im Feuerwehrhaus die neue Pendelhubsäge und neue und bereits bewährte Löschmittelzusätze.

Aktuell berichtet die Fachpresse auch über die Kettenrettung bei einem Fahrzeugcrash: Wenn es bei der Personenrettung schnell gehen muss, werden die Fahrzeuge wie früher mit Ketten auseinander gezogen. 2013 gab es in der Verbandsgemeinde Bad Sobernheim 95 Feuerwehreinsätze. Nicht die B 41, sondern die L 230 bei Pferdsfeld und Kreershäuschen habe sich zum Unfallschwerpunkt entwickelt.

Bei sechs Verkehrsunfällen wurde die Feuerwehr benötigt, neunmal war technische Hilfe gefragt, zu 20 Brandeinsätzen wurde ausgerückt. Der VG-Wehrleiter berichtete von einer Personensuche, Ölspur-Beseitigungen, nachbarschaftlicher Löschhilfe und einen Suizid, bei dem die Aktiven an ihre Grenzen stießen, als sie mit der Trauermentalität ausländischer Mitbürger konfrontiert waren. Auch 40 Fehlalarme gab es 2013.

Zwölf Feuerwerke, erstmals eine Flugschau und Laternenumzüge wurden begleitet, ein längerer Stromausfall sorgte für ein Umdenken, weil dann die Kommunikationstechnik ausfallen kann: „Die Menschheit kann relativ schnell im Dunkeln stehen und bei Stromausfall keine schnelle Hilfe absenden oder empfangen", so Treßel. Aus diesem Grund werden bei längerem Stromausfall oder wenn etwa 3000 Bürger betroffen sind die Feuerwehrhäuser besetzt. Die digitale Alarmierung komme und werde vom jetzigen Funknetz getrennt.

Bad Sobernheim sei kreisweit Lager für Löschschaum F 500, teilte Treßel mit. VG-Bürgermeister Rolf Kehl ließ das Jahr ebenfalls Revue passieren. Er sprach von einem guten Jahr des Miteinanders, nach dem Rücktritt von Gerd Baum von der  VG-Wehrspitze klappte der Führungswechsel ebenso wie in Staudernheim reibungslos. In den Jugendwehren werde sehr gute Arbeit geleistet.

91 Jugendliche sind registriert, Kehl hob das rund 600 Einwohner kleine Lauschied mit 27 Jugendlichen hervor. Momentan werde aus Seesbach niemand in der Jugendfeuerwehr Altenburg betreut. Mit dem neuen Schuljahr gibt es Arbeitsgruppen für Neun- bis Zehnjährige, wenn sechs Ausbilder aus der Verbandsgemeinde Jugendliche nachmittags informieren.

Die Alterskameraden zählen 117 Mitglieder, aktuell gehören 330 Männer und 20 Frauen mit einem Durchschnittsalter von 38 Jahren den Feuerwehren in der VG Bad Sobernheim an. 2010 waren es noch 406. 34 Fahrzeuge zählt der Fuhrpark, die Stadt hat für 120 000 Euro (samt Beitrag des Fördervereins) ein neues Logistik-Mehrzweckfahrzeug, etwa für den Transport von Sandsäcken, erhalten. Im April soll Kirschroth ein neues Kleinlöschfahrzeug bekommen. „Das Brandschutzwesen ist uns lieb, aber auch teuer", so der VG-Bürgermeister.

Erfreulich sei, dass 97 000 Euro für die energetische Sanierung der vier Wohnungen über der neuen Fahrzeughalle am Johannisplatz bereitstünden. „Es herrscht keine Langeweile, aber es macht Spaß, dass durch den unermüdlichen Einsatz der Aktiven die Bürger in der Verbandsgemeinde ruhig schlafen können", dankte Rolf Kehl. Vor zehn Jahren wurde gesetzlich verankert, die Wehrführer auf zehn Jahre zu wählen. 2014 wird das in Daubach, Ippenschied, Langenthal, Lauschied, Merxheim, Nußbaum, Odernheim und Seesbach nötig, VG-Wehrleiter Lothar Treßels größter Wunsch ist, dass überall der Wehrführerposten weiter besetzt sein möge.

Zum Jahresende wird Kreisfeuerwehrinspekteur Werner Hofmann sein Amt nach acht Jahren niederlegen. Bisher ist kein Nachfolger in Sicht. Der Landrat wurde beauftragt, einen hauptamtlichen Kreisfeuerwehrinspekteur zu bestellen. Es gab bis dato kein positives Zeichen, „wir sind alle gespannt, wie es am 1. Januar weiter geht", sagte Lothar Treßel. Schöne Flötenstücke trug die Monzinger Schülerin Lena Treßel bei der Feier vor. Jürgen Disselhoff, Jürgen Hexamer und Dietmar Geiß sind die Feuerwehr Haus- und Hofkapelle: „DiHeDi" spielten Oldies und zum Abschluss Weihnachtslieder wie „O du fröhliche" und erzeugten damit eine erste Vorfreude auf die Festtage. Bernd Hey

Bad Kreuznacher Stadtrat lehnt Haushalt ab

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Bad Kreuznach - Dicke Überraschung am Donnerstagabend im Bad Kreuznacher Stadtrat: Eine Mehrheit von 20 Ratsmitgliedern stimmt gegen den Haushaltsentwurf 2014.

Die 17 Ja-Stimmen von CDU, Bürgerliste und Jürgen Eitel (FDP) reichten nicht. Stein des Anstoßes waren die zuvor auf Antrag von CDU-Fraktionschef Peter Anheuser mit einer Mehrheit von 21:19 in den Etat eingestellten Planungskosten in Höhe von 150 000 Euro für die Ost-West-Trasse vom Fleischhauer-Kreisel bis zur Rheingrafenstraße. Bei der Debatte standen weniger Einsparmöglichkeiten im Mittelpunkt als vielmehr die geplanten Investitionen von 16 Millionen Euro. Der Stadtkämmerer, Bürgermeister Wolfgang Heinrich (CDU), zeigte sich über diese Summe beunruhigt. Oberbürgermeisterin Heike Kaster-Meurer hingegen sprach von wichtigen Weichenstellungen. Sie kündigte an, den Haushalt auf die Tagesordnung der nächsten Ratssitzung am 12. Dezember zu setzen. Die Straßenreinigung wird definitiv teurer: Der Rat beschloss mit 28 Ja- und 7 Nein-Stimmen bei 5 Enthaltungen, die Gebühren um im Schnitt fast 15 Prozent anzuheben (Berichte folgen). Harald Gebhardt

Spatenstich für neues Justizzentrum in Bad Kreuznach

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Startschuss für das 30-Millionen-Euro-Projekt im Bad Kreuznacher Gewerbegebiet "General Rose". Ab April sollen die Arbeiten am Rohbau beginnen.

Bad Kreuznach - Die ersten Schaufeln haben sich in die Erde gegraben: Mit dem symbolischen Spatenstich hat nun nach jahrelanger Planung die Bauphase für das neue Bad Kreuznacher Justizzentrum begonnen. Zahlreiche Verantwortliche und Vertreter aus Politik und Wirtschaft kamen am Donnerstagvormittag in das ehemalige Konversionsgebiet, um dem Startschuss für das rund 30 Millionen Euro schwere Mammutprojekt beizuwohnen, das zum Ziel hat, alle Justizbehörden aus der Kurstadt in einem Gebäude zu vereinen.

„Das wird die Arbeitsbedingungen deutlich verbessern“, betonte der rheinland-pfälzische Justizminister Jochen Hartloff (SPD) bei der Veranstaltung. Denn aktuell befinden sich die Behörden an drei verschiedenen Standorten: Das Stammhaus ist in der Ringstraße mit dem Landgericht, dem Amtsgericht und der Staatsanwaltschaft angesiedelt. Das Arbeitsgericht, der Sozialdienst der Justiz und Teile der Staatsanwaltschaft sind in der Wilhelmstraße untergebracht. In die Hofgartenstraße wurden 2008 Teile des Amtsgerichts verlegt.

Im neuen Justizzentrum sollen die Justizbehörden auf einer Fläche von knapp 9800 Quadratmetern untergebracht werden. „Die Investitionen durch den LBB stehen in einer Reihe mit anderen großen Investitionen im Bereich der Justiz, wie die neuen Gebäude der Justizvollzugs- und Sicherungsverwahrungsanstalt Diez, dem Wirtschaftsgebäude in Wittlich und dem Anbau beim Sozialgericht Speyer“, sagte Hartloff.

Das Projekt hatte sich verzögert, unter anderem, weil Mitte 2012 auf dem Gelände eine Radonbelastung festgestellt wurde. Im April sollen nun nach Angaben des Landesbetriebs Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB) die Arbeiten am Rohbau beginnen. Das Richtfest soll im Herbst 2014 stattfinden. „Die Fertigstellung ist unverändert für Anfang 2016 vorgesehen“, sagte LBB-Geschäftsführer Holger Basten. Der LBB ist verantwortlich für den Bau und wird das Gebäude an das Land vermieten.

Finanzstaatssekretär Salvatore Barbaro betonte, dass es bis zum Spatenstich „eine schwere Geburt“ gewesen sei. Für die Stadt Bad Kreuznach entstehe mit dem Neubau ein positiver Impuls im Baugebiet, nicht nur für die städtebauliche Entwicklung. „Auch die Funktion der Stadt als administratives, kulturelles und wirtschaftliches Zentrum einer Region mit mehr als 150 000 Einwohnern wird mit der zukunftsfähigen Investition in das Justizzentrum gestärkt“, sagte der Finanzstaatssekretär.

Der Weg bis zum Spatenstich sei kein leichter gewesen. Das betonte die CDU-Landtagsfraktionsvorsitzende Julia Klöckner: „Lange ist die Landesregierung in dieser Sache einen Schlingerkurs gefahren, viele Mitarbeiter hatten Sorge um ihren Arbeitsplatz.“ Umso schöner sei das sichtbare Bekenntnis zum Behördenstandort Bad Kreuznach.

Manch einer habe nicht mehr an ein neues Gebäude geglaubt, unterstrich auch die Landgerichtspräsidentin Beate Benner. Umso größer sei jetzt die Freude: „Glück ist, wenn man nach jahrelanger Planung erfährt, dass ein Termin für den Spatenstich gesetzt ist.“ Auch die Baugenehmigung liegt der Stadt bereits vor. Das teilte die Bad Kreuznacher Oberbürgermeisterin Heike Kaster-Meurer mit. 

Gute Noten für "Bingen swingt"

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Bingen - Die Weichen für die 19. Auflage des Internationalen Jazzfestivals "Bingen swingt" werden gestellt. Zufriedenheit, aber auch Innovationsbereitschaft herrschten bei der entscheidenden Sitzung von Kultur- und Touristikausschuss.

Patricia Neher vom Kulturbüro der Stadt, die maßgebliche "Festivalmacherin", legte die statistisch ausgewerteten Ergebnisse einer 2013 erstmals durchgeführten Publikumsbefragung vor.

Die guten Noten, die hier vergeben wurden, ließen die Kommunalpolitiker zur Überzeugung gelangen, dass das Konzept der Binger Vorzeigeveranstaltung stimmt. Dazu trugen auch die finanziellen Abrechnungen bei: Gut 8000 zahlende Gäste wurden gezählt. Gegenüber dem Vorjahr konnten 15 000 Euro mehr eingenommen werden, so dass das aus dem Stadtsäckel zu tragende Defizit auf rund 19 500 Euro sank.

Vom Geld hängt auch die Möglichkeit ab, Künstler zu engagieren. Hier arbeitet das Kulturbüro eng mit dem Jazzmusiker und -experten Bernd Otto zusammen. Als über neue Gruppen und Richtungen diskutiert wurde, nannte er Zahlen: 90 000 Euro stehen für Gagen zur Verfügung. "Es waren schon mal 130 000", sagte Otto. Doch die Sponsorensuche gestaltet sich schwierig, und auch von der Stadt Bingen kommt momentan keine Erhöhung. Dies könnte sich Oberbürgermeister Thomas Feser durchaus vorstellen, aber der politische Wille im Stadtrat fehlt noch.

Dennoch ließ Programmmacher Bernd Otto bereits durchblicken, welcher Künstler 2014 der Topact auf der Binger Hauptbühne sein soll: Max Mutzke. Als weiteren Publikumsmagnet will man die Band "Dr. Soul" holen, die bereits mehrfach den Spielort auf der Burg Klopp zum Brodeln brachte.

Doch auch für neue Namen und Ideen sei man dankbar, sagte Otto auf die Ausführungen von Sebastian Hamann (SPD) hin, die wiederum zeitweise überemotional von OB Feser gekontert wurden. Nach einigen stilistischen Begriffsverwirrungen einigte man sich darauf, dass Elemente des "Cross-over" zur Abrundung geeignet wären.

Doch nicht nur an der Besetzung soll gefeilt werden. Die Publikumsumfrage hatte Verbesserungsansätze ergeben, die man möglichst umsetzen möchte, erläuterten die Vertreter des Kulturbüros: Die Pausenzeiten der Bands auf den über die Stadt verteilten Bühnen sollen besser abgestimmt und in einer Zeitleiste veröffentlicht werden. Die Tickets könnten zur Busbeförderung berechtigen, die Werbung könnte auch in Zusammenarbeit mit Firmen und speziell Winzern erweitert werden. Ein ausführliches Programmheft wäre schön - und über die sehr günstigen Ticketpreise wird sicherlich auch wieder zu reden sein.

Rainer Gräff

Stama Bad Kreuznach: Gymnasium ist Vorbild bei den MINT-Fächern

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Kreis Bad Kreuznach - Tradition und Fortschritt gehören im Bad Kreuznacher Gymnasium an der Stadtmauer zusammen: Seit dem Jahr 1900 gibt es hier einen naturwissenschaftlichen Schwerpunkt, und in dieser Woche wurde das Stama mit dem Prädikat "MINT-freundliche Schule" ausgezeichnet - als eine von 15 in Rheinland-Pfalz.

Das gleiche "Zeugnis" dieser besonderen Art errang auch die Trollbach-Grundschule in Rümmelsheim.

Was zunächst klingt wie ein Pfefferminzprodukt, ist die Basis technischen Fortschritts im Land der Dichter und Denker: MINT steht als Abkürzung für die Felder Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Unter dem Motto "MINT Zukunft schaffen" fördert eine Initiative der deutschen Wirtschaft die Ausbildung und Forschung in diesen Bereichen. Bildungsstaatssekretär Hans Beckmann sah bei der Preisverleihung darin ein wichtiges Anliegen der Bildungspolitik und beste Berufsaussichten für Schüler und Studenten.

Am Stama wird der MINT-Gedanke von der ganzen Schulgemeinschaft gelebt, unterstreicht die Direktorin, Dr. Annegret Schwarz. Vor den Erfolg und das schmucke Prädikatsschild im Foyer haben die Wissenschaftsgötter den Papierkram gesetzt. 16 Seiten stark ist das Formular, mit dem sich die Schule bei der Bildungsinitiative bewarb. Herausgehoben wurden zum Beispiel die experimentellen naturwissenschaftlichen Wahlfächer in den Klassen 6, 7 und 8, gefolgt von einem Fächerkanon, der die MINT-Schwerpunktbildung heraushebt. Trumpf sind Zusatzangebote, die über die Lehrpläne und Richtlinien hinausreichen.

Es gibt Arbeitsgemeinschaften wie Faszination 3 D, Vivarium (mit Tieren von Pfeilgiftfröschen bis Stabheuschrecken), Offenes Labor, Homepage und Schulgarten. Im Garten findet übrigens am Samstag ein Arbeitseinsatz zum Aufbau eines Häuschens statt. Ein Beispiel dafür, dass das Engagement weit über den normalen Schulalltag hinausreicht.

Die Teilnahme an "Jugend forscht" und anderen Wettbewerben wird gepflegt. Schüler, die sich in der Oberstufe in den MINT-Fächern überdurchschnittlich engagiert haben, erhalten mit dem Abi-Zeugnis ein entsprechendes Zertifikat, das in drei Stufen gegliedert ist. Auch bei außerschulischen Veranstaltungen - wie an Fachhochschulen und Unis - lassen sich dafür Punkte in Form von Sternchen sammeln. Solche Sonderqualifizierungen machen sich nicht schlecht in den Bewerbungsunterlagen.

Hohe Motivation und Lernbegeisterung der Lernenden sowie persönliche Fachleidenschaft der Lehrer ergänzen sich am Stama mit seinen 850 Schülern und 72 Pädagogen, sagt die Direktorin. Und sie betont: "Das Geschlechterverhältnis ist ausgeglichen. Auch Mädchen können Naturwissenschaft."

Rainer Gräff

Großeinsatz bei Oberhausen: Mit Rettungshunden und Wärmebildkamera nach Kind gesucht

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Kirn - Ein fünfjähriges und nur leicht bekleidetes Kind will ein Spaziergänger mit seinem Hund am Donnerstag bei Oberhausen gesehen haben. Seine eigene Suche brachte keinen Erfolg. Daraufhin alarmierte er die Polizei.

Diese ließ dann gegen 23.38 Uhr durch die Leitstelle Bad Kreuznach die Wehrleitung Kirn, Kreisfeuerinspekteur Werner Hoffmann sowie die Rettungshundestaffel aus Hennweiler alarmieren. Werner Hoffmann, stellvertretender Wehrleiter Michael Wildberger und die Polizei waren sich schnell einig, dass man bei 3 Grad nicht lange abwarten sollte. Sie ließen umgehend Vollalarm für die Feuerwehr der Stadt Kirn, die Einheit Oberhausen und Hennweiler auslösen.

Man sammelte sich zu einer kurzen Lagebesprechung am Kindergarten Steinenberg. Von hier aus wurde der gesamte Einsatz koordiniert. Insgesamt kamen circa 50 Einsatzkräfte zusammen. Mehrere Suchtrupps machten sich auf den Weg. In ihrem Suchabschnitt angekommen, ging es zu Fuß weiter. Hierbei kamen auch Hubschrauber mit Wärmebildkameras zum Einsatz. Michael Wildberger berichtete, dass das Neubaugebiet Steinenberg-Nord, die Wege in Richtung Karlshof, die Kreisstraße 5, in Oberhausen das Wohngebiet zwischen Kindergarten und Felsen intensiv abgesucht wurden. Die Hundeführer, die mit ihren Hunden sonst in ganz Rheinland Pfalz zum Einsatz kommen, hatten ein Heimspiel.

Gegen 2.15 Uhr wurde die Suche erfolglos abgebrochen und der Fall an die Kripo in Bad Kreuznach übergeben. Bis Freitagnachmittag war kein Kind vermisst gemeldet worden. Die Polizei geht deshalb wohl davon aus, dass sich der Zeuge bei seiner Beobachtung geirrt haben könnte. Die Ermittlungen dauern aber an. sns

Betrunkener randaliert in Meisenheim und verletzt sich schwer

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Meisenheim - Ein Betrunkener hat sich am Freitagabend in Meisenheim schwer verletzt, als er in der Stadt randalierte und die Scheibe eines Schaukastens zerstörte.

Meisenheim - Ein Betrunkener hat sich am Freitagabend in Meisenheim schwer verletzt, als er in der Stadt randalierte und die Scheibe eines Schaukastens zerstörte. Am Freitagabend wurde die Polizei Lauterecken darüber informiert, dass der volltrunkene 29-Jährige Autos und Schaufenster beschädigen würde. Am Schaukasten des städtischen Rathauses fand die Polizei neben der beschädigten Scheibe frische Blutspuren. Noch während der Ermittlungen gaben Zeugen den Aufenthaltsort der Person bekannt. Der Weg zu der angegebenen Wohnung war teilweise durch eine Blutspur gekennzeichnet. Im gesamten Treppenhaus befanden sich frische Blutspuren. Aufgrund des hohen Blutverlustes riefen die Polizeibeamten einen Rettungswagen und einen Notarzt. Der 29-Jährige wurde zur weiteren Versorgung in ein Krankenhaus eingeliefert. Er wird sich vermutlich noch länger an diesen Ausraster erinnern, nicht nur wegen seiner Verletzungen. Er wird sich laut Polizei auch strafrechtlich verantworten und die Beschädigungen zahlen müssen. 


Trinkwasser ist im Kreis Bad Kreuznach vergleichsweise teuer

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Kreis Bad Kreuznach - Am meisten kostet es in der Verbandsgemeinde Bad Münster am Stein-Ebernburg, am wenigsten in Kirn-Land

Kreis Bad Kreuznach - Trinkwasser ist ein wertvolles Gut, dessen Preis stetig steigt. Durchschnittlich 248 Euro bezahlt dafür in diesem Jahr ein Musterhaushalt im Kreis Bad Kreuznach mit einem Jahresverbrauch von 80 Kubikmetern inklusive Mehrwertsteuer. Damit liegt die KH-Region im landesweiten Vergleich mit anderen Landkreisen in der Spitzengruppe. Das durchschnittliche Jahresentgelt in Rheinland-Pfalz beträgt 213 Euro.

Die Summe setzt sich zusammen aus dem Preis pro Kubikmeter – der liegt im Kreis Bad Kreuznach bei 1,86 Euro (ohne Mehrwertsteuer) – und einer verbrauchsunabhängigen Grundgebühr von zurzeit 83,42 Euro (ebenfalls ohne Mehrwertsteuer). Gegenüber 2005, als pro Kubikmeter 134,40 und pauschal 60,44 fällig wurden, macht das bei einem Verbrauch von 80 Kubikmetern eine Steigerung um rund 16 Prozent aus. Zum Vergleich: Der Verbraucherpreisindex ist in Rheinland-Pfalz in diesem Zeitraum um 13 Prozent gestiegen.

Innerhalb des Kreises gibt es enorme regionale Unterschiede – wobei generell die Regel gilt: Je höher die Grundgebühr, desto weniger kann der Verbraucher selbst noch den Endpreis beeinflussen. Wer in der Verbandsgemeinde Bad Münster am Stein-Ebernburg wohnt, muss am meisten bezahlen, nämlich durchschnittlich 1,88 Euro pro Kubikmeter und 147,82 Grundgebühr – macht zusammen 298,28 Euro. 2005 waren es noch 244,27 Euro gewesen. Tief in die Tasche greifen müssen auch die Bürger der Verbandsgemeinde Meisenheim für ihr Trinkwasser: 80 Kubikmeter kosten dort 278,60 Euro (2,62 Euro pro Kubikmeter und 69 Euro pauschal) gegenüber 236 im Jahr 2005.

Nicht viel günstiger ist es in der Stadt Kirn mit 263,20 Euro (2,09/96 Euro). Dort ist die Steigerung gegenüber 2005, als die Bürger nur 164,40 Euro zahlen mussten, besonders drastisch. In der Trinkwasser-Rangliste folgt die Verbandsgemeinde Sobernheim mit 254,42 Euro (1,50/134,42). Dort ist das Wasser im Vergleich mit 2005, als es 243,52 Euro kostete, kaum teurer geworden. Dahinter reihen sich die Stadt Bad Kreuznach mit 228,32 Euro (2,22/50,72) gegenüber 201,92 im Jahr 2005, die Verbandsgemeinde Bad Kreuznach mit 227,90 Euro (2,21/51,10) gegenüber 201,63 im Jahr 2005, die Verbandsgemeinde Langenlonsheim mit 219,22 (1,44/104,02) gegenüber 167,94 im Jahr 2005, die VG Stromberg mit 212,80 Euro (1,25/112,80) – 2005 waren es noch 160,40 Euro – und die Verbandsgemeinde Rüdesheim mit 203,78 (1,59/76,58) gegenüber 170,47 Euro vor acht Jahren ein.

Am günstigsten ist das Trinkwasser innerhalb des Kreises Bad Kreuznach in der Verbandsgemeinde Kirn-Land: Dort müssen die Bürger durchschnittlich nur 180,50 Euro (1,59/76,58) zahlen. Schon 2005 war es dort mit 135 Euro am günstigsten.

Am teuersten ist das Trinkwasser in Rheinland-Pfalz nach Angaben der Statistiker im Landkreis Birkenfeld mit 330 Euro (mit Mehrwertsteuer), am günstigsten im Landkreis Germersheim mit einem durchschnittlichen Jahresentgelt von 146 Euro. In den Nachbarkreisen werden die Haushalte unterschiedlich zur Kasse gebeten: Der Donnersbergkreis liegt mit 244 Euro direkt hinter Bad Kreuznach, Mainz-Bingen mit 214 Euro nur hauchdünn über dem Durchschnitt, den Kusel mit 213 Euro exakt erreicht. Im Rhein-Hunsrück-Kreis werden im Schnitt 210 Euro verlangt, in Alzey-Worms 205 Euro. Bei den kreisfreien Städten bewegt sich der Preis in einer Spanne von 149 Euro (Speyer) bis 258 Euro (Mainz). 

Kurt Knaudt

Nach Unfall: Defekte Schranken an Bahnübergängen zwischen Norheim und Bad Münster am Stein

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Schranken schließen seit Samstagabend nicht mehr. Zugführer sind angewiesen, langsam zu fahren. Reparaturarbeiten beginnen erst am Montag.

Bad Münster am Stein-Ebernburg - Seit einem Unfall am Samstag gegen 21 Uhr ist der Bahnübergang auf der L 235 zwischen Norheim und Bad Münster am Stein defekt. Ein Auto kam in einer Linkskurve von der Straße ab und kollidierte mit den Schranken. Schaden: 21.500 Euro.

Ein Notfallmitarbeiter der Bahn konnte bislang nur die Warnsignale reparieren. Die Schranken aber schließen sich seitdem nicht mehr. Alle Zugführer sind derzeit angewiesen, vor dem Übergang zu halten und dann langsam die Straße zu überqueren.

Da der Bahnübergang in Norheim mit dem beschädigten Übergang gekoppelt ist, schließen sich auch dort die Schranken nicht mehr. Bahntechniker können den Schaden erst am Montag reparieren. Ein Alkoholtest beim Unfallfahrer ergab 1,9 Promille.

Vom Maschinenschlosser zum Staatssekretär

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Simmertal - Udo Reichenbecher wird am Sonntag, 1. Dezember, 70 Jahre alt. Der gebürtige Kirner ist der erste und bisher einzige Sozialdemokrat aus dem Kreis Bad Kreuznach, der je einer Landesregierung von Rheinland-Pfalz angehörte.

Er schaffte den Aufstieg vom Schlosser zum Staatssekretär und genießt hohes Ansehen. Der Sozialpolitiker aus Simmertal wurde nach dem Regierungswechsel in Mainz 1991 neben seiner Funktion als Amtschef des Sozialministeriums der erste Behindertenbeauftragte des Landes. Zuvor war Reichenbecher als Landtagsabgeordneter unter anderem Vorsitzender des Ausschusses für Soziales und Familie sowie stellvertretender Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion.

Bekannt wurde Udo Reichenbecher auch durch seine 15-jährige Tätigkeit als Geschäftsführer der SPD-Unterbezirke Bad Kreuznach und Birkenfeld. Der unermüdliche Arbeiter organisierte die erfolgreichen Bundestagswahlkämpfe für Wilhelm Dröscher, Conrad Ahlers und Günther Leonhart. Reichenbecher gehörte mehr als 15 Jahre der von Herbert Wehner geleiteten Organisations- und Parteireformkommission beim SPD-Parteivorstand in Bonn an.

„Ich habe leidenschaftlich gern für die Menschen an der Basis geschafft. Ich war fast jeden Abend und jedes Wochenende zu den Ortsvereinen unterwegs“, erzählt der Sozialdemokrat im Gespräch mit unserer Zeitung. Seine großen Vorbilder waren Willy Brandt und Herbert Wehner sowie regional der ehemalige Bad Kreuznacher Bürgermeister und Bundestagsabgeordnete Günther Leonhart.

In Franken aufgewachsen

Reichenbecher, der im fränkischen Coburg aufwuchs und dort eine Lehre als Dreher und Maschinenschlosser abschloss, charakterisiert die Leute an der Nahe so: „Der Menschenschlag ist sehr unterschiedlich, schließlich umfasst das Naheland eine Region von Stromberg bis Hoppstädten-Weiersbach. Aber durch die Bank sind die Menschen hier liebenswürdig, kontaktfreudig und lebenslustig.“ Glücksgefühle hatte Udo Reichenbecher stets, wenn er in seinen Sprechstunden helfen konnte, besonders in schier aussichtslos erscheinenden Fällen.

„Dass ich früher an der Drehbank stand, hat mich geprägt. Da kann man sich als Politiker eher in die Probleme der arbeitenden Bevölkerung hineinversetzen“, weiß der immer noch aktive Pensionär aus Simmertal. Als Sozialpolitiker musste er dicke Bretter bohren. Dazu gehörte beispielsweise der Fortbestand der Meisenheimer Krankenhäuser. Sehr geärgert hatte sich Reichenbecher, als die Schließung im Gespräch war. „Ich bewundere die Leute dort, die für die beiden Krankenhäuser, die inzwischen zur Glantal-Klinik zusammengefasst sind, mit Erfolg gekämpft haben“, betont der Staatssekretär a. D.

Die Liste der von ihm ausgeübten Ämter ist lang, auch die der Auszeichnungen. Er gehörte dem Verbandsgemeinderat Kirn-Land ebenso an wie dem Kreistag. Mit großer Freude engagierte sich Udo Reichenbecher im Vorstand und im Kuratorium der Stefan-Morsch-Stiftung. Der Mitstreiter musste aus Altersgründen ausscheiden. Jetzt gibt er seinen Rat unter anderem als Vorstandsmitglied in der Vereinigung der ehemaligen Landtagsmitglieder, im Freundeskreis des Freilichtmuseums Sobernheim und im Förderverein des Kirner Krankenhauses weiter.

Menschliches ist wichtig

„Er hat sich nie geschont“, schrieb ein Kirner Lokalredakteur über Reichenbecher: „Nichts war ihm zu viel. Das erinnert an sein Vorbild Wilhelm Dröscher.“ Die Sprecherin der Landespressekonferenz, Heidi Parade, übermittelte 1994 diese Zeilen an den aus dem Staatssekretärsamt scheidenden Politiker: „Wir haben Sie als einen Mann schätzen gelernt, dem das Menschliche wichtiger war als überzogener Ehrgeiz und Parteitaktik.“

Der bescheidene Reichenbecher wird an seinem Geburtstag nicht zu Hause sein. Zusammen mit seiner Frau Brigitte, die ihren Mann stets nach Kräften unterstützt, „flüchtet“ er. Denn Rummel um seine Person hat er nie gemocht.

Von unserem Redakteur Klaus Dietrich

Vier junge Menschen bei Unfall in Bad Kreuznach leicht verletzt

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20-Jähriger verliert die Kontrolle über sein Fahrzeug. Er hatte Alkohol getrunken und besaß keinen Führerschein.

Bad Kreuznach - Ein 20-Jähriger hat in der Nacht zum Samstag auf der B 41 zwischen Planig und Winzenheim in einer Linkskurve auf regennasser Fahrbahn die Kontrolle über seinen Wagen verloren und ist nach rechts gegen eine Betonbegrenzung und schließlich gegen die Leitplanke geschleudert. Er und seine drei 17- bis 20-jährigen Mitfahrer erlitten leichte Verletzungen. Weil der Fahrer keinen Führerschein hat und Alkohol getrunken hatte, leitet die Polizei ein Strafverfahren ein. 

Missgeschick: Dieb präsentiert gestohlene Geldbörse der Polizei

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Ein Diebstahl in Bad Kreuznach ist für den Langfinger dumm gelaufen. Der Mann entsorgte in der Hektik die falsche Geldbörse. Dann wollte er sich ausweisen und zückte vor den Polizisten sein Diebesgut.

Bad Kreuznach - Eine Geldbörse wurde einem Mann am Samstagabend in einer Gaststätte an der Gensinger Straße gestohlen. Der 21-Jährige hatte seine Börse an einem Spielautomaten abgelegt und seinen Platz verlassen. Als er zurückkehrte, war sie verschwunden. Er hatte einen Verdacht und rief die Polizei.

Die Beamten baten einen 51-Jährigen nach draußen, der sich in der Nähe aufgehalten hatte, um seine Identität festzustellen. Im Hinausgehen warf der Verdächtige eine Geldbörse in ein dunkles Eck und zeigte den Beamten eine weitere Börse vor, um sich auszuweisen. Doch er hielt nicht seinen Geldbeutel in der Hand, sondern den gestohlenen. In dem befanden sich laut Polizei auch die Ausweise und das Geld des Geschädigten. 

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