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Kreuznach eignet sich für eine Hochschule

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Bad Kreuznach - Wird Bad Kreuznach zum Standort für eine Hochschule für Gesundheit? Wenn es nach den Teilnehmern des Fachgesprächs Gesundheitswirtschaft geht, dann sicher.

Immerhin bietet das Gesundheitswesen in Bad Kreuznach jedem dritten Arbeitnehmer einen Job, wobei Fachkräfte im medizinischen Bereich dringend gesucht werden. 23 Fachleute aus dem Gesundheits- und Tourismussektor trafen sich gestern im Bad Kreuznacher Franziskastift, um Wege aus dem Fachkräftemangel zu diskutieren und darüber zu sprechen, wie Patienten am besten über Gesundheitsangebote informiert werden. Wirtschaftsdezernent Udo Bausch hat die Tagung vor drei Jahren ins Leben gerufen, um Ideen zu entwickeln und Projekte anzustoßen.„Der Standort Bad Kreuznach bietet beste Optionen für eine Gesundheitshochschule", nennt Bausch ein Ergebnis der Tagung.

Teilnehmer Kai Eltges von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG AG, die bundesweit an 25 Standorten zu finden ist, darunter Mainz und Frankfurt, bestätigt das. Schließlich sieht auch das Statistische Landesamt in Bad Ems eine Zunahme an Patienten, aber eine geringe Quote an neuen Medizinern und Pflegepersonal, erläutert Eltges. Seine Gesellschaft war an der Planung einer Gesundheitshochschule in Bochum beteiligt und hat zudem eine Entwicklungsstudie für den Wirtschaftsstandort Rhein-Nahe-Hunsrück erstellt. Ergebnis der Regionalanalyse: „Bad Kreuznach und die Region können sich mit einer Gesundheitshochschule von den Ballungszentren Mainz, Frankfurt und Wiesbaden abheben. Das wäre ein Alleinstellungsmerkmal."

Eltges denkt dabei an die Studiengänge Hebammenkunde, Logopädie, Physiotherapie und Ergotherapie. „In Bochum war die Nachfrage enorm. Da sind 1300 Plätze entstanden", berichtet er. Was die Finanzierung und den Standort anbelangt, so muss das Projekt erst einmal angeschoben werden. Landes-, Bundes- und EU-Fördertöpfe gehören dabei aber unbedingt angezapft und Internationale Forschungseinrichtungen, Stiftungen und Pharmaunternehmen ins Boot geholt, so Eltges weiter. „Alle Teilnehmer der Tagung waren der Meinung, das Projekt sollte vorangetrieben werden", bekräftigte der Fachmann.Vielleicht findet es sich dann mittelfristig auf der Internetplattform „SooGesund" wieder, dem Gesundheitsportal aus Soonwald, Hunsrück und Nahe.

Gründer sind der Geologe Marco Wendel und der Arzt Dr. Christian Schulze. Die SooGesund GmbH hat ihren Sitz in Abtweiler. Ziel der Internetplattform ist es, alle Ärzte und Gesundheitsdienstleister aus der Region zu vernetzen und dazu beizutragen, eine „eigene Gesundheitsregion" aufzustellen. „Wir wollen Fachleuten und Einrichtungen aus der Region die Möglichkeit bieten, sich und ihr Leistungsspektrum auf unserem Portal zu präsentieren. Gleichzeitig können sich Patienten und interessierte Bürger bei uns informieren", erklärt Schulze.

Auch strebt das Team an, Touristen und gesundheitliches Fachpersonal gezielt über das regionale Angebot ins Bild zu setzen und sie zugleich dazu zu bewegen, in unsere Region zu kommen. Gerade Letzteres hält Schulze für ungemein wichtig: „32 Prozent der Ärzteschaft sind älter als 60 Jahre, nur 20 Prozent junge Mediziner rücken nach. Ich möchte nicht der Letzte sein, der das Licht ausmacht."

Cordula Kabasch


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