Bad Sobernheim/Bockenau - Bis heute Morgen, 10 Uhr, läuft die Abstimmung der rund 650 IG-Metall-Mitglieder beim Automobilzulieferer Hay in Bad Sobernheim und Bockenau über den neuen „Zukunftstarifvertrag". Unterdessen äußern sich die Geschäftsführung und der Aufsichtsrat des Unternehmens in einer Pressemitteilung.
Die IG-Metall-Belegschaft stimme über das „Paket zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit" ab. In einem Verhandlungsmarathon von mehreren Monaten sei ein „gemeinsamer Kompromiss" gefunden worden, der eine „sanfte Abschmelzung übertariflicher Gehaltsbestandteile im Gegenzug zu zukünftigen Tariferhöhungen vorsieht". Dies sei ein „bedeutender Schritt, um die Standorte Bockenau und Bad Sobernheim langfristig zukunftsfähig zu machen", schreiben die Hay-Verantwortlichen. Die Geschäftsführung stehe zu ihrer Zusage, bei Annahme des Pakets 10 Millionen Euro an diesen Standorten zu investieren, beginnend in Kürze mit den nächsten Drehmaschinen und der Initialzündung, den Werkzeugbau auf eine langfristig abgesicherte Basis zu stellen, den Kündigungsschutz zu verlängern und alle Auszubildenden 2014 in Bockenau und Bad Sobernheim zu übernehmen.
Ohne einen solchen Schritt zur „Verbesserung der Kostenposition ist Hay immer weniger in der Lage, bei dem harten Preiswettbewerb Aufträge für die Standorte zu gewinnen, würde keine Wachstumsstrategie fahren können und müsste mittelfristig harte Einschnitte in den Strukturen ergreifen". Geschäftsführer Dr. Ralph Onken: „Wir wollen bei Hay nie wieder in eine so existenzgefährdende Situation wie 2009 kommen und stehen voll hinter dem Kompromiss. Wir sind sicher, dass sich auch unsere Mitarbeiter der Chancen dieses Tarifvertrags bewusst sind."