Bad Sobernheim - Wann beschäftigt man sich mit dem Thema Pflege von Angehörigen oder gar mit der eigenen Pflege? Eigentlich immer erst dann, wenn der Fall bereits eingetreten oder etwas Schlimmes passiert ist.
Gut zu wissen, dass man sich in diesen Situationen an die unabhängige und kostenlose Beratung des Pflegestützpunktes in Bad Sobernheim (Felke-Center) wenden kann. Hier arbeiten die Beraterinnen Christa Herzog und Marlene Jänsch. Sie kennen sich in der umfassenden Materie aus und sind, gut zu wissen, vielfach vernetzt.
Im Mittelpunkt: der Patient
Täglich geht es für sie darum, Bürgern diese Fragen zu beantworten: Wo gibt es welche Hilfe- und Förderleistungen? Wer hilft mir bei der Antragstellung? Wo gibt es Pflegedienste in der Region, wo gibt es Altersheime und welche Angebote halten sie vor?
„Die meisten Menschen, die uns anrufen, sind in Lebenssituationen, in denen es brennt", berichtet Christa Herzog. Angehörige und Betroffene sind froh, wenn sie dank der Beratung einiges an Arbeit und Organisation abgenommen bekämen. Im Mittelpunkt steht für die beiden Beraterinnen immer der Wunsch des Patienten.
Das kleine Manko des Pflegestützpunktes in den vergangenen Jahren war der mehrfach wechselnde Standort: erst Bad Sobernheim, dann Meisenheim, dann wieder Bad Sobernheim. Jetzt, im Felke-Center, hofft das Zweierteam, eine endgültige Heimat gefunden zu haben. Um ihr Büro und ihre nützliche Arbeit der breiten Öffentlichkeit vorzustellen, laden sie zum Tag der offenen Tür für kommenden Samstag, 29. Juni, von 10.30 bis 15 Uhr ein. Mit dabei sein werden an diesem Tag auch die Sozialstation Nahe, das Bad Sobernheimer Ambulante Pflegeteam Bohn/Dech-Martin, die Seniorenresidenz Felkebad, das Dr. Carl-Kircher-Haus Meisenheim, die Allgemeine Ortskrankenkasse, die Barmer GEK und das Deutsche Rote Kreuz. Das Pflegestützpunkt-Team freut sich, dass die Abgeordneten Peter Wilhelm Dröscher (SPD) und Bettina Dickes (CDU) sowie Landrat Franz-Josef Diel kommen werden.
Angebot der Infostände nutzen
Nicht bloß anschauen, sondern mitmachen ist angesagt an den Präsentationsständen am Samstag. So bekommt man von der Sozialstation Nahe den Blutdruck und den Blutzucker gemessen.
Die Blutfettwerte bestimmt das Ambulante Pflegeteam. Die Sobernheimer Seniorenresidenz wird eine Alterssimulation durchführen: Wer mag, kann in die Welt eines alten Menschen eintauchen und feststellen, wie beschwerlich schon die normale Fortbewegung ist. Die AOK gibt Tipps zur gesunden Ernährung im Alter und Ernährungstipps bei Demenz. Das DRK informiert über „Essen auf Rädern". Gegen 11 Uhr wird die Foto-Ausstellung „Demenz ist anders" des Hamburger Fotografen Michael Hagedorn mit zwölf charakterstarken Porträt-Fotos von Demenzerkrankten eröffnet. Um 11.30 Uhr referiert Knut Bamberger von der Barmer GEK über das Thema „Änderungen in der Pflegeversicherung ab 2013".
Das nächste Projekt des Sobernheimer Pflegestützpunktes ist die Beteiligung beim Ausbau der pflegerischen Versorgungsstrukturen, um künftig auf einen „Demenzfreundlichen Kreis Bad Kreuznach" blicken zu können – ein lohnendes Ziel der beiden Beraterinnen.
Der Pflegestützpunkt Bad Sobernheim in Zahlen
Rund 450 Anfragen hat der Pflegestützpunkt Bad Sobernheim im Jahr. Die Fragenden wohnen in den Verbandsgemeinden Bad Sobernheim und Meisenheim. Im Kreis gibt es noch vier weitere Stützpunkte dieser Art; in ganz Rheinland-Pfalz sind es sogar insgesamt 135. Das Land gilt bei den Pflegestützpunkten als Vorbild für ganz Deutschland. Getragen wird der Stützpunkt vom Sozialministerium, dem Kreis sowie Kranken- und Pflegekassen. art
Z Die Service-Zeiten des Sobernheimer Pflegestützpunktes sind montags bis freitags von 8.30 bis 10 Uhr. Kontakt: Felke-Center, Kreuzstraße 10, Bad Sobernheim; Tel. 06751/855 79 22. Martin Köhler