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Channel: Nachrichten aus dem Oeffentlichen Anzeiger Bad Kreuznach
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Vor fünf Jahren begann's: Von der Abi-Feier zur Sobernheimer Runde

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Manche mehr, manche weniger. Längst sind die konzentriert-warmherzigen Runden mit jeweils 30, 40 Zuhörern um Moderator Gerhard Engbarth vertraut geworden. 43 Menschen aus der Region haben mittlerweile berichtet.

Zeit, neue Wege zu gehen. Im wahren Sinne: Die Sobernheimer Runde wird sich künftig auf Wanderschaft begeben, wird nicht mehr nur an einem Ort, der Seniorenresidenz Felkebad, zu Hause sein. So die Idee von Moderator Gerhard Engbarth, der am heutigen Freitag 63 Jahre alt wird.

Schon hat er erste Gespräche geführt und kann sich prompt über positive Signale freuen – auch von einer stark unterstützenden Kraft des Nahelandes, die die Runde mit ihren Mitteln zukunftsfähig machen könnte. Doch noch ist nichts offiziell entschieden, der Moderator will momentan nicht mehr verraten.

Eines steht aber schon heute so gut wie fest: dass die Sobernheimer Runde unter das Dach des noch jungen Kulturforums um Uwe Engelmann ziehen wird. Für den Besuch von Altministerpräsident Kurt Beck am 4. Dezember ist Engelmanns Paul-Schneider-Gästehaus im Leinenborn im Gespräch.

Zitate

„Dass mich die Sobernheimer als ,Lebenskünstler' sehen, damit kann ich leben. Das Leben gut zu leben, ist eine Kunst – die größte von allen."

„Das spannendste Thema für Menschen ist der Mensch. Wenn sich jemand öffnet, wird ein Treffen zur Begegnung – das ist Ziel der Sobernheimer Runde."

Das Kulturforum entwickelt eigene Angebote wie die Filmwoche und bündelt überdies kulturelle Bemühungen in der Stadt, betont dabei vor allem das Lokale. Der Gesprächskreis „Sobernheimer Runde" passt perfekt in dieses Profil und wäre im Programm des Forums ein Unikat. Bis sie so weit war, brauchte es die Gespräche in der Seniorenresidenz, um zu sehen, was sich da entwickelt. Immer am ersten Mittwoch eines Monats angeboten, haben die Runden zu Renommee gefunden.

Unvergessen ist es, als Kreuznachs Ex-OB Andreas Ludwig, Sobernheims Rudi Teuscher oder Diakonie-Pfarrerin Sabine Richter auf dem Gästestuhl Platz nahmen und mit ihren Schilderungen selbst die überraschten, die glaubten, sie gut zu kennen. Menschliche Schätze zutage fördern – das ist es, was Gerhard Engbarth mit seiner zurückhaltenden Art der Gesprächsführung erreichen möchte.

Schon lange vorher trifft er seine Gäste zu einem ersten Austausch – und versteht seine Rolle in der Runde als kurz fragender Stichwortgeber, der der Versuchung widersteht, in langatmige Moderatorenmonologe zu verfallen. Er ist „stolz auf den Erfolg der Sobernheimer Runde", die so unspektakulär begann. Rückblick auf den 4. Februar 2009: Das „Zentralkomitee" des Abi-Jahrgangs 1969, zu dem Gerhard Engbarth gehört, tagte im Sobernheimer Ratshof und bereitete die Feier „40 Jahre Abitur" vor. Dabei: die Steinhardterin Uschi Garske, Apotheker Detlev Clauß, Realschulvizechef Rolf Bernardi und FH-Bingen-Verantwortlicher Dieter Kilsch.

Die Feier im Saal über der Gaststätte des Freilichtmuseums am 20. Juni kommt – und mit ihr atemberaubend-ehrliche Lebensschilderungen einiger Klassenkameraden. „Mir ist die Luft weggeblieben", erinnert sich Gerhard Engbarth. Jenseits der üblichen und faden „Mein Haus, mein Auto, mein Reitpferd"-Erfolgsstorys öffneten sich erstaunlich viele und zogen ehrlich Bilanz der vergangenen 40 Jahre.

Der Abiturfeier folgte eine Nachbesprechung des „Zentralkomitees". Die Fünf „mochten einander", gern wollten sie sich weiter treffen. Ein neuer Inhalt musste her. Doch welcher? Einen Gast einladen und sich mit ihm austauschen? Ja! Erster Gast vor 15 Zuhörern am 2. September 2009 im Biergarten des Quellenpavillons war Lehrer Klaus Thimm vom Gymnasium. Zweiter Gast am 7. Oktober 2009 im Hotel Hammer vor 22 Gästen: Prof. Wolfgang Stribrny. Dritter Gast am 4. November 2009, erstmals in der Seniorenresidenz und vor 35 Gästen: Peter Wilhelm Dröscher. Einer, dem Engbarth beim „Werden und Wachsen" der Runde sehr dankbar ist: Jürgen Thom, damals Verantwortlicher in der Residenz.

Die nächsten Termine mit Anke Lezius, Josef Peil, Rose Götte

Mittwoch, 7. August, 19 Uhr: Antje Lezius, Unternehmensberaterin und CDU-Bundestagskandidatin im Wahlkreis 202 Bad Kreuznach/Birkenfeld. 1960 in Weierbach geboren, hat sie zwei erwachsene Töchter. Nach der Mittleren Reife 1977 lernte sie Industriekauffrau bei der Simona, arbeitete 1980 bis 1983 bei der Polizei in Idar-Oberstein.

Mittwoch, 4. September: Josef Peil, Grundschulleiter im Ruhestand und Mundartautor. 1949 in Pleizenhausen geboren, ist er dem Hunsrück treu geblieben. Mundart ist ihm kostbares Kulturgut, seit den 70er-Jahren schreibt er Texte und hat mehrere Initiativen zur Mundartpflege auf den Weg gebracht.

Mittwoch, 2. Oktober: Rose Götte, Ministerin für Bildung und Kultur von 1994 bis 2001. Mit fünf Geschwistern wuchs sie in einem schwäbischen Pfarrhaus auf, studierte in Tübingen, Wien und Bonn Germanistik, Philosophie, Pädagogik. Stefan Munzlinger


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