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Dorfkonzept für Bürger kein Thema

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Simmertal - Nur wenig Resonanz gab es bei der Bürgerversammlung im neuen Bürgerhaus. Dort sollte das Dorferneuerungskonzept auf den Weg gebracht werden.

 „Ich bin nicht nur enttäuscht, ich bin maßlos enttäuscht", wetterte ein sichtlich angefressener Ortsbürgermeister Werner Speh. Im neuen Bürgerhaus waren genug Tische und Stühle gestellt, Pläne lagen aus. Mehrfach wurde zur Ideensammlung hinsichtlich der innerörtlichen Gestaltung im Rahmen der Dorferneuerung rund um den Gesamtkomplex Bürgerhaus eingeladen, um mit dieser Grundlage eine gemeinsame Konzeption im Gemeinderat zu verabschieden.

Aber: Die gewünschte Bürgerbeteiligung „floppte": „Wenn schon nur sechs Ratsmitglieder kommen, ist es kein Wunder, dass die Bürger auch kein Interesse haben", konstatierte Speh. In seiner bekannt besonnenen Art wollte er kein Öl ins Feuer gießen. Aber nach „eitel Sonnenschein und heiler Welt" war ihm nicht zu Mute. Schon einmal war ihm bei einer Ratssitzung in Sachen mangelnder Eigenleistung der Kragen geplatzt: „Wenn ich jetzt noch mit ein, zwei Mann alleine die Außenanlagen stemmen soll- das wäre mir doch eine Nummer zu groß", sagte er, weil an den Außenanlagen Manpower und Muskelkraft gefragt sei.

Die Gemeinde habe im Ortskern seit 2010 unheimlich viel erreicht, dicke Bretter gebohrt, zähe Verhandlungen um die „Klagemauer" geführt, die erst nach über 30 Jahren Zwist am vergangenen Wochenende eingerissen wurde. Die dahinter liegenden Häuser seinen jetzt sichtbar und blühten richtig auf, sage das Dorfoberhaupt, alle Anlieger hätten mitgezogen. Aber wenn Bürgerbeteiligung gewünscht sei, „kommt niemand, und das ist schade. Man kann niemand zwingen", sagte Werner Speh etwas resignierend. „Macht weiter so, wir sind mit euch sehr zufrieden", versuchte Erich Lanz die Wogen zu glätten.

Im Zuge des neuen Bürgerhauses mit der Einbindung des früheren Feuerwehrhauses wurden zwei gegenüber liegende Häuser abgerissen, das 1000 Quadratmeter große Anwesen Schwindt gekauft. Das dort bestehende Haus mit Gewölbekeller und Werkstatt wurde als Funktionsgebäude fürs Bürgerhaus umgewandelt. Im hinteren Bereich sind 16 Stellplätze vorgesehen, vor dem Haus ein Mehrgenerationenplatz mit Sitz- und Grünfläche, mit Spiel- oder Aktionsfläche, einem Behindertenparkplatz und ein 12 mal 3 Meter großer Boule-Platz geplant.

Erhard Hahn sagte, man müsse in Stufen denken, dürfe jetzt nichts verbauen und keine Fehler machen. Am Ende werde das gesamte Ensemble mit Pflastersteinen und vorhandenen Sandsteinen ein richtiges Schmuckstück werden. Die Versammlung beschloss, sich schleunigst mit dem Dorferneuerungsbeauftragten der Kreisverwaltung, Thomas Kruse, in Verbindung zu setzten, um das weitere Vorgehen und Zuschussmöglichkeiten auszuloten. Nach weniger als 25 Minuten war die Versammlung beendet. Bernd Hey


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