Vor allem die persönliche Ansprache bei Festen, Führungen, an der Kasse (allen voran Kurt Müller aus Staudernheim) oder im Bekanntenkreis habe zu diesem Zuwachs geführt, freuen sich VG-Bürgermeister und Stiftungsratschef Rolf Kehl und Peter Öhler vom Freundeskreis im Pressegespräch am Montagmorgen. Dabei wissen beide nur zu gut: Mitglied ist nicht gleich Helfer. Und so wollen sie weiter um Ehrenamtliche werben.
Peter Öhler, dessen harter Kern aus fünf Helfern und rund 200 Schaffer im Hintergrund machen jedes Freilichtmuseumsfest möglich. Seit Jahren ist eines gewiss im Igelsbachtal: Wenn es den Freundeskreis, also alle Ehrenamtlichen, nicht gäbe, wäre vieles nicht machbar im Museumsgeschehen.
Die Freunde, denen auch VG-Bürgermeister Rolf Kehl samt Familie federführend angehört, erwirtschaften Erträge, die rasch wieder in die Anlage investiert werden; aus 2013 fließen 33 500 Euro an die Stiftung, die das Museum mit 40 Häusern trägt.
Aktuell wird beispielsweise die Beleuchtung der Museumswege rund um die Kegelbahn Elsens Garten, hinauf zu den Parkplätzen und bis runter zum WeinKulturGut realisiert. Alleine dafür kommen 2012/2013 stolze 40 000 Euro aus der Freundeskreiskasse. Die speist sich aus den Einnahmen bei Museumsfesten an einigen Essens- und Getränkeständen unter anderem vor Haus Dierbach, für das die ehemaligen JaboG35-Akteure die Patenschaft übernommen haben.
10 800 Euro blieben aus dem Freundeskreis-Einsatz nach dem Museumsfest am 29. September hängen. Stattlich! Und das obwohl in diesem Jahr 7200 Gäste und damit 1000 weniger Besucher als 2012 zur größten der Museumsveranstaltungen kamen.
Wer schon mal Mitglied ist, könnte vielleicht auch ein Helfer werden, denken sich Peter Öhler und Rolf Kehl und setzen nun um, was Öhler aus seiner ersten Heimat Bayern mitgebracht hat: die Geschenk-Mitgliedschaft. Damit kann man anderen einen freien Eintritt ins Museums ermöglichen – und er wäre damit ein Freund des Museums. Vorteil: Wer Mitglied ist, kommt umsonst in die Anlage. Beispiel: Eine Familie mit zwei Kindern (8 und 9 Jahre) zahlt für die Tageskarte normalerweise 14 Euro. Der Familienjahresbeitrag für die Geschenk-Mitgliedschaft liegt bei 30 Euro. Mehr als zwei Besuche im Museum – und schon „rechnet" sich das Geschenk. Zumal unter den knapp 60 000 jährlichen Besuchern viele junge Familien sind, die mehrmals pro Saison kommen. 900 der Geschenk-Mitgliedschaft-Flyer hat die Museumsstiftung verschickt. „Wenn nur fünf Prozent davon als Mitglieder bleiben, dann wäre das was", sagt Rolf Kehl.
Weitere Helfer zu generieren, ist geboten: Denn der Freundeskreis macht an fünf Aktionstagen im Jahr mit, sorgt etwa für die Gästebewirtung in der Scheune Daubach. Dort haben die Freunde 2800 Euro in Stromleitungen investiert, haben die Scheune entrümpelt und sie zu ihrer „gastronomischen Bleibe" gemacht. Die Kühltruhe kann hier stehen, Provisorien wie die Holzbude sind damit überflüssig. Stefan Munzlinger