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Channel: Nachrichten aus dem Oeffentlichen Anzeiger Bad Kreuznach
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Gewobau sieht Millionen-Chance in Gefahr

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Bad Kreuznach - Investor will im Neubaugebiet "In den Weingärten" 78 Grundstücke im Wert von mehr als 3 Millionen Euro kaufen. Deshalb haben sich Gewobau und Bauamt auf ein verkürztes Bebauungsplanverfahren geeinigt. Doch daraus wird nichts, wie das Rechtsamt mitteilt.

Die städtische Wohnungsbaugesellschaft Gewobau hat einen Investor an der Hand, der oberhalb der Bosenheimer Straße im zweiten Abschnitt des Neubaugebiets „In den Weingärten" 78 Grundstücke im Wert von mehr als 3 Millionen Euro kaufen will. Deshalb hatte sich Gewobau-Aufsichtsratschef Wolfgang Heinrich mit dem Bauamt auf ein verkürztes Bebauungsplanverfahren verständigt. Doch daraus wird nichts, teilte das Rechtsamt den Planern im Bauamt mit. Ein verkürztes Verfahren sei für dieses Gebiet nicht rechtens, heißt es – was wiederum Heinrich auf die Palme bringt.

„Wir haben große Sorge, dass der Investor abspringt, wenn sich das Verfahren verlängert, und der Gewobau das wichtige Geschäft entgeht. Das ist nicht im Sinne unseres Auftrags, des sozialen Wohnungsbaus. "Grundproblem sei, dass die Stadt der Gewobau schon vor knapp zehn Jahren Grundstücke im Wert von 11 Millionen Euro als gebundenes Kapital übertragen hat. „Davon versuchen wir stückweise runterzukommen", sagt Heinrich und ergänzt: „Das geht nur über den Verkauf." Deshalb sei die Anfrage des Investors für den zweiten Abschnitt „In den Weingärten" eine große Chance – auch vor dem Hintergrund der günstigen Zinssituation. Und: „Das Geld fließt wieder in den sozialen Wohnungsbau, denn der Investor will hier bewusst kleine Parzellen anbieten."

Doch dort verfügen einige Winzer über größere Flächen an Rebstöcken – und wehren sich jetzt juristisch gegen die schnelle Bebauung. Darunter Werner Lorenz aus Bosenheim. Er sagt auch stellvertretend für das Weingut Emrich-Montigny (Planig) und Harald Schäfer (Bosenheim): „Wenn uns die Flächen wegfallen, ist das ein großer wirtschaftlicher Schaden." Lorenz hat dort erst vor sechs Jahren auf einer Fläche von 1,5 Hektar Chardonnay und Grauburgunder angebaut. So einfach, wie es sich die Gewobau vorstelle, ginge es nicht – schon gar nicht mithilfe des angedachten beschleunigten Verfahrens, betont der Winzer.

Laut Gewobau gibt es einen festen Bebauungsplan, ergo hätten die Winzer von Beginn an damit rechnen müssen, dass das Areal irgendwann als Wohngebiet genutzt wird. Dem widerspricht Lorenz: „Uns wurde immer gesagt, dass das noch lange nicht in Sicht ist. Es gab sogar die Aussage, dass das Gebiet erst an der Reihe ist, wenn die BKEG all ihre Flächen vermarktet hat. Und das dauert ja auch noch einige Zeit." Die Stadt müsse sich etwas einfallen lassen, Krux sei aber, dass sie nicht über entsprechende Ausgleichsflächen verfüge.Dass das Gebiet so schnell verkauft und bebaut werden soll, hat Lorenz und die weiteren Winzer überrascht.

„Ich kann ja verstehen, dass die Stadt darüber Geld einnehmen will, aber das Ganze jetzt im Hauruckverfahren zu machen – das kann nicht sein."Heinrich wundert sich derweil, dass das Bauamt, das keine Einwände gegen ein verkürztes Bebauungsplanverfahren hatte, vom Rechtsamt ausgebremst wird. „Aber wahrscheinlich müssen wir die Kröte jetzt schlucken", meint er, „es sei denn, der Stadtrat ist anderer Meinung." Das Ganze hätte in jedem Fall zur Folge, dass man nicht nur durch alle Ausschüsse müsse, sondern das Gebiet auch noch einer Umweltverträglichkeitsprüfung unterziehen müsse. Mit anderen Worten: Eine Entscheidung kann erst nach der Sommerpause, also frühestens im September, fallen. „Und ich weiß nicht, ob der Investor bis dahin noch Geduld hat", ärgert sich Heinrich.   

Stephan Brust


Fördervereine helfen Bädern zu überleben

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Kreis Bad Kreuznach - Trotz knapper Finanzmittel: Die Freibäder in unserer Region sind den Kommunen lieb und teuer. Zuschussbetriebe sind sie alle, aber keine Stadt und keine Gemeinde will freiwillig auf ihr Bad verzichten. Fest steht allerdings auch: Ohne Unterstützung von Fördervereinen wären manche Bäder längst dicht.

Dicht ist auch ein Dino – auf absehbare Zeit: das Bad im Kreuznacher Salinental. Von der Lage her ein Juwel, Besuchermagnet mit 83 000 Gästen pro Saison, muss es derzeit aufwendig saniert werden. Rund 400 000 Euro sind fällig, um über Jahre aufgeschobene Reparaturarbreiten auszuführen und Sicherheitsrisiken auszuschließen. Im Stadtteil Bosenheim hat die Saison bereits begonnen. Die Stadt als Eigentümer hat die Betriebsführung an die Schwimmschule Flip übertragen. Außerdem engagiert sich ein Förderverein. Der hat von 2002 bis 2011 97 000 Euro investiert und Arbeitsleistungen von 120 000 Euro erbracht. Zurzeit wird die Solaranlage für die Erwärmung des Wassers fertiggestellt, die sich der Förderverein 17 000 Euro hat kosten lassen.

„Ohne den Verein wäre das Bad längst zu", mutmaßt Ortsvorsteher Dr. Volker Hertel. Fünf Millionen D-Mark ließ sich die Verbandsgemeinde Langenlonsheim im Jahr 2000 die Grundsanierung ihres Freibades kosten. Das schmälert bis heute die Betriebskosten, zumal eine Solaranlage für Energie sorgt, vorausgesetzt, die Sonne scheint. 2003 schrieb man sogar eine schwarze Null. Durchschnittlich werden 35 000 Gäste registriert. Das Freibad in Windesheim wird ebenfalls von der VG unterstützt, Rund 3000 Euro fließen pro Jahr. Zusätzlich wurde die neue Beckenfolie (75 000 Euro) mit 35 000 Euro bezuschusst. Ortsbürgermeisterin Claudia Kuntze kann zudem auf einen fleißigen Förderverein setzen. „Ohne den sähe es nicht gut aus", sagt sie. Auf 10- bis 20 000 Euro beziffert sie die jährlichen Kosten für die Gemeinde, betont aber zugleich: „Die Windesheimer lieben ihr Bad."

Das neue Panoramabad Stromberg, ein 5-Millionen-Projekt und 2011 eröffnet, lockte vergangene Saison 22 500 Besucher an. Verbandsgemeinde und Stadt betreiben es als Zweckverband. Dank der großzügigen Sauna mit Wärmekanal nach draußen vermittelt die Einrichtung sogar den Eindruck eines Ganzjahresbades. Gleich um die Ecke in Seibersbach sind sie stolz auf ihr Freibad, das 1936 erbaut wurde. „Ein Treffpunkt für alle", erklärt Ortschefin Marita Spreitzer. 6- bis 7000 Euro pro Jahr ist das der Gemeinde wert. Eine Solaranlage sorgt für warmes Wasser. Und den Betrieb sichert eine ganze Reihe von Bürgern aus dem Ort. Eröffnet wird die Saison am Samstag. Winterbachs Ortsbürgermeisterin Sabine Eiler bricht eine Lanze für den Schwimmbadförderverein. „Ohne die 120 Mitglieder wäre das kleine Freibad nur schwer zu halten", sagt sie.

Der Förderverein unterstützt die Gemeinde mit ehrenamtlichem Engagement. Und er hilft auch finanziell, wenn Sanierungsarbeiten anstehen. „Um das 70 Jahre alte Bad auch in Zukunft zu sichern, brauchen wir die Ehrenamtlichen", sagt Eiler. Dank des Schwimmbadfördervereins Argenschwang kann die Ortsgemeinde den Posten Freibad im Gemeindehaushalt auf null setzen, teilt Ortsbürgermeister Bernd Metzler mit. Als Vorsitzender der Schwimmbadförderer weiß er, was der Verein für den Erhalt des Bades leistet. Vereinsmitglieder halten das Bad mit seiner ganzen Logistik in Schuss. „Ohne den Verein wäre das Freibad zu", so Metzler. Was Argenschwang vormacht, könnte die Zukunft des Freibades in Bad Münster am Stein sein.

Denn sollte es zur Städtefusion kommen, darf das Freibad nicht mehr im städtischen Haushalt auftauchen. Zurzeit werden verlässliche Zahlen für den Betrieb ermittelt, um in Abstimmung mit dem Förderverein Möglichkeiten einer neuen Trägerschaft zu entwickeln. Die Zukunft ist noch offen, die Saisoneröffnung heute ab 13 Uhr gesichert.Vom Förderverein 1979 reaktiviert übernahm die Gemeinde Rüdesheim Ende der 80er-Jahre das Bad wieder in Eigenregie. 20- bis 25 000 Euro lässt man sich das pro Jahr kosten. Der eigene Brunnen hilft Geld zu sparen.

Zuletzt wurde in eine Chlorgasanlage investiert (20 000 Euro). Trotzdem sagt Ortsbürgermeister Jürgen Poppitz: „Wir sind froh, dass wir unser Bad haben." Das sieht Franz-Josef Jost, Ortsbürgermeister in Wallhausen, genauso, zumal die Kostensituation ähnlich ist. Hinzu kommt: Der Förderverein steuert 10 000 Euro pro Jahr bei und hilft an allen Ecken und Enden. Und die Verbandsgemeinde steuert 3500 Euro bei.In Bad Sobernheim fährt das Freizeitbad mit seinen rund 65 000 Gästen im Jahr etwa 475 000 Euro Defizit ein, in Kirn sind es 380 000 Euro (bei rund 35 000 Besuchern) und im für 2,5 Millionen Euro sanierten Meisenheimer Schwimmbad gut 198 000 Euro Defizit bei 38 000 Besuchern im Jahr.

Gustl Stumpf und Josef Nürnberg

Nach Nußbaumer: Absage ABO Wind sucht neuen Agrargas-Standort in Region

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Nußbaum - Das Projekt Agrargasanlage ist vom Tisch: Am Mittwochabend setzte der Nußbaumer Rat mit seinem einhelligen Votum einen Schlussstrich unter dieses Thema. Für ABO Wind Wiesbaden dagegen ist es noch lange nicht beendet: „Wir halten die Region noch immer geeignet für eine größere Biogasanlage", schreibt Projektentwickler Mike Luther.

Die Anlagendichte sei äußerst gering, ebenso der Mais-Anteil in der Fruchtfolge; er sei praktisch nicht vorhanden. Die Gegend sei landwirtschaftlich geprägt. „Zudem ist die Infrastruktur wie Gasleitung und verkehrliche Situation prädestiniert für ein solches Biogasprojekt", findet Mike Luther.

Durch eine Biogasanlage könne man die Emissionssituation vor Ort verbessern, „denn die Gärreste aus einer solchen Anlage sind weitgehend geruchslos und keimfrei, im Gegensatz zu unbehandelten Klärschlämmen oder Hühnerkot, die bereits jetzt in großen Mengen auf die Äcker rund um Bad Sobernheim ausgebracht werden".

ABO Wind habe die lokalen Akteure gebeten, „uns bei der neuen Standortsuche behilflich zu sein". Eine Rückmeldung stehe noch aus. Aufgrund der positiven Vorgespräche mit den zuliefernden Landwirten geht Luther „von einer weiteren Kooperation" aus und ergänzt: „Selbstverständlich sind wir bereit, in einen Diskussionsprozess zu treten, um sinnvolle Modifikationen am Konzept zu realisieren." (mz)

Zeltstadt im Sobernheim Staaren: 54. Felke-Turnier des HSV Ende Mai

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Bad Sobernheim. Zeltstadt im Sobernheimer Staaren: Mehr als 200 Mannschaften nehmen am 54. Felke-Turnier des Handballsportvereins vom 30. Mai bis 2. Juni teil. Neben spannenden Spielen auf zehn Rasenplatzfeldern hat der HSV um Vorsitzenden Friedrich Wilhelm ein Rahmenprogramm organisiert, „damit sich unsere Gäste von Minis bis zu den Alten Herren bei uns auch wirklich wohlfühlen", wie es auf dem Begrüßungsflyer heißt.

Die Stichworte des Turniers, das zu den größten Freiluft-Handball-Veranstaltungen in Deutschland zählt: Jedes Einzelturnier wird an einem Tag entschieden, und am Naheufer stehen ausreichend Zeltplätze zur Verfügung. Der HSV rät zu Abstechern in die Felkestadt und weist auf das benachbarte Freizeitbad, aufs Saunarium, den Minigolfplatz, den Barfußpfad und auch auf das rheinland-pfälzische Freilichtmuseum hin.

Täglich wird den Turnierteams und ihren Fans ein Schlemmer-Frühstück geboten. Außerdem halten die HSV-Helfer um Michael Becker und Markus Scholl täglich ab 11 Uhr warme Mahlzeiten bereit. Ob Handballer oder Zuschauer: Hungern muss niemand. Warme Duschen stehen zwischen 6 und 21 Uhr zur Verfügung – auch das ist für Turniersportler und die Vier-Tage-Zelter ein wichtiges Angebot.

Mit einem Nachwuchsturnier geht es am Donnerstag, 30. Mai, um 10 Uhr im Staaren los. C-, D-, E-, F- und Mini-Mannschaften treten an. Am Ende des Tages steht eine Kinderdisco „Musik für Kids".

Am spielfreien Freitag, 31. Mai, bieten die HSV-Senioren, die Grün-Weißen Panther um Rudi Teuscher, im Freizeitpark und auf dem Hartplatz ihr viertes Bouleturnier aus. Mit 20 Mannschaften rechnen die Panther diesmal. Weitere Informationen dazu und Anmeldungen: Telefon 06751/6927.

Am Freitagabend folgt die Nachtdisco mit Geisler & Kistner im großen Turnierzelt, das auf dem alten Staaren-Sportplatz aufgebaut wird. Am Samstag, 1. Juni, steigt das Turnier für Damen- und Herrenmannschaften (ab Verbandsliga). Am Sonntag, 2. Juni, spielen ab 10 Uhr die Jugendteams. (mz)

Nach Job entspannt feiern: Erste Sobernheimer After-Work-Party 2013

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Bad Sobernheim - Gute Gespräche in guter Gesellschaft beim guten Glas Weißwein, ein guter Snack und gute Livemusik obendrein: Besser kann ein Feierabend kaum sein. Dem Sobernheimer Feinkost- und Spezialitätenladen Die Schatzkammer um Dominique Schumacher ist es zu verdanken, dass es auch in diesem Jahr wieder zwei After-Work-Partys gibt. Premiere 2013: Donnerstagabend vorm Russischen Hof.

Dabei mussten Geschäftsführer Stefan Klußmeier und sein dreiköpfiges Schatzkammer-Team am Nachmittag noch bibbern: Ein Regenguss und ungemütliche Temperaturen machten einen Erfolg am Abend wenig wahrscheinlich. Das Wetter hatte aber bald wieder ein Einsehen, und so lohnte der aufwendige Aufbau dann doch. Der Trubel setzt gegen 18 Uhr ein. Eben dann, wenn Feierabend-Zeit ist. Es ist ja eher ungewöhnlich, dass unter der Woche eine solche Ausgehmöglichkeit geboten wird, und daher nehmen sie die Sobernheimer umso lieber an.

40 Kilo Spießbraten kaufte die Schatzkammer im Vorfeld ein; Kirner Bier oder Nahewein gab's zum Löschen des Durstes. Dabei waren die Weingüter Thomas Michel (Steinhardt) und Karlheinz Schneider (Bad Sobernheim). „Man muss nicht auf der Arbeit gewesen sein, um zur After-Work-Party zu kommen", sprach Klußmeier die Selbstverständlichkeit augenzwinkernd aus. Ob Banker oder Student, ob Telekommitarbeiter oder Rentner, ob Doktor oder Hausfrau: Das bunte Miteinander wirkte einfach erfrischend; schön auch zu sehen, dass die sonst eher ruhige mittlere Großstraße mal so bevölkert ist wie in den Stunden der Party. Wir fragten einige Partygänger nach ihren Eindrücken. „Ich hab die Idee der After-Work-Partys von Anfang an unterstützt", betonte Erster Stadtbeigeordneter Alois Bruckmeier, dem die vielen kleinen aufgespannten Pavillons gegen möglichen Regen gut gefielen. Gern nahm auch Gerhard Weber, Vorsitzender der Sobernheimer Hunsrückvereins-Ortsgruppe, teil. Auch ihm gefiel die Veranstaltung. Einzig: „Warum muss das denn After-Work-Party heißen? Könnte man es nicht in Feierabend umtaufen?"

Gut kam die erstmals aufgetretene, fünfköpfige Odernheimer Band Phönix an. „Nein, wir haben nichts mit dem gleichnamigen Sobernheimer Fußballverein zu tun", stellte Sängerin Christina Dietz schmunzelnd klar, „aber wenn sie uns mal buchen würden, würde das doch perfekt passen." Das sahen ihre musikalischen Mitstreiter Oliver Schneberger, Klaus-Dieter Dreesbach, Michael Decker und Michael Stein ganz genauso. Das Repertoire von Phönix reicht vom englischen Tanzschlagern zu Partybeginn bis hin zu rockigeren Sachen, die sie sich für die Dämmerung aufbewahrt hatten.

Auch junge Leute wurden gesichtet. So kehrten auch die Handballmädels des HSV hier ein. Nicht zuletzt, „weil Herr Klußmeier unser Sponsor ist und uns einen Satz Trikots gespendet hat", sagte Nicole Spahn. Für Philipp Sendrowski war die After-Work-Party hingegen eine Belohnung für einen erfolgreichen Tag an der Uni. Die Donnerstagsklausur solle er eigentlich bestanden haben, sagt ihm sein Bauchgefühl.

Die vielen Sobernheimer sind für Senior Gerd Kühner der Hauptgrund, die Party zu besuchen. Und dann gab's auch noch die beiden Mamas Julia Ströhmann und Julia Gayer, die den schönen Abend bei gutem Nahewein genossen. (art)

Schrecklicher Unfall am Autobahndreieck Nahetal: 38-jährige Frau im Auto verbrannt

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Gensingen - Auf der A 61 kurz hat sich am Freitag um 22.35 Uhr vor dem Autobahndreieck Nahetal in Fahrtrichtung Koblenz ein folgenschwerer Verkehrunfall mit einer Toten und zwei Schwerstverletzten ereignet.

Ein Kombi aus dem Raum Bad Kreuznach fuhr aus bislang ungeklärten Gründen auf einen Kleinwagen aus dem Landkreis Mainz-Bingen auf. Der Aufprall war so heftig, dass der Kleinwagen in Brand geriet. Ersthelfer konnten noch zwei Insassen, einen 20- und einen 22-jährigen Mann, aus dem Fahrzeug ziehen, eine 38-jährige Frau verbrannte im Fahrzeug. Der Fahrer des Kombi flüchtete zu Fuß von der Unfallstelle, stellte sich aber Stunden später der Polizei.

Die beiden schwer verletzten Insassen des Kleinwagens waren nicht ansprechbar und wurden in umliegende Krankenhäuser gebracht. Die Autobahn war stundenlang in Fahrtrichtung Koblenz voll gesperrt. Der Verkehr wurde über die Anschlussstelle Bad Kreuznach umgeleitet. Die Aufräumarbeiten dauerten bis circa 4 Uhr an. Bis voraussichtlich 8.30 Uhr soll die Autobahn zur Spurensicherung im Hellen noch einspurig gesperrt bleiben.

Die Polizei sucht Zeugen, die diesen Unfall beobachtet haben. Hinweise bitte an die Polizeiautobahnstation Gau-Bickelheim, Tel. 06701-9190 oder jede andere Polizeidienststelle.

Freude in Sobernheim und Monzingen: Landesverdienstmedaille für Werner Emrich

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Bad Sobernheim/Monzingen - Große Freude in Sobernheim und Monzingen: Werner Emrich (80) wird mit der Landesverdienstmedaille ausgezeichnet. Damit wird sein jahrzehntelanger liebevoller und aufopfernder Einsatz für seine Familie gewürdigt, vor allem für die vier Kinder seines verstorbenen Bruders Fritz und dessen Frau Hilde: Ute, Ralf, Klaus und Marcus.

Bereits am 2. Mai hat Ministerpräsidentin Malu Dreyer die Urkunde für Werner Emrich unterzeichnet. Im Landesinnenministerium ist als Tag für die Übergabe, die Staatssekretär Jürgen Häfner vornehmen wird, momentan Mittwoch, 31. Juli, vorgesehen.

Bereits vor Jahren wurde ein Versuch unternommen, Emrich auf Bundes- oder Landesbene auszuzeichnen – damals ohne Erfolg. Dass die Ehrung nun glückt, darüber freuen sich die beiden Initiatoren Gerhard und Hilde Weber vom Hunsrückverein Sobernheim.

In dessen Tanzgruppe ist Werner Emrich seit 1996 aktiv und immer zur Stelle, wenn eine helfende Hand gebraucht wird. Sie kennen den Lebenslauf Werner Emrichs, wollen ihm mit ihrer Initiative Respekt zollen – und sprechen damit vielen Sobernheimern aus dem Herzen. Warum sie sich für eine solche Auszeichnung Emrichs engagieren? „Weil es zwar Menschen in unserer Region gibt, die täglich von sich reden machen in Ämtern und Funktionen und dafür ausgezeichnet werden", so Gerhard Weber kurz vorm 80. Geburtstag Emrichs am 15. Februar: „Werner verkörpert aber im besten Sinne den redlichen Schaffer im Hintergrund, den bescheidenen und fleißigen Helfer an unzähligen Stellen." Und er habe uneigennützig die vier Kinder seines Bruders zu sich genommen und für sie gesorgt, loben Webers. Der Lebenslauf Werner Emrichs nötigt nicht nur Einheimischen Respekt ab, sondern auch der Landesregierung: „Das ist ja herzergreifend", meinte beispielsweise eine der prüfenden Mitarbeiterinnen. Eine Auszeichnung wie die Landesverdienstmedaille, zweithöchste Ehrungsstufe im Land, wird nicht einfach so übergeben. Eine monatelange Prüfung geht dem voraus, es werden offizielle Erklärungen erbeten, etwa von Stadtbürgermeister Michael Greiner (SPD), der sich gerne für Werner Emrich einsetzte. Und es sind weitere gewichtige Fürsprecher notwendig, um die Auszeichnung nicht durch eine vorschnelle Vergabe zu entwerten. Etwa Bundestagsabgeordneter Fritz Rudolf Körper (SPD, Rehborn) und sein Mitarbeiter Lothar Gräff, die sich in den vergangenen Monaten immer wieder um die Ehrung Werner Emrichs bemüht haben. Mit Erfolg.

„Eine Auszeichnung ist auch immer eine Anerkennung besonderer Leistungen und Verdienste für Staat und Gesellschaft", schreibt Michael Greiner am Freitagmorgen. Besonders die Menschen, die nicht im täglichen Focus stünden, leisteten etwas ganz Besonderes: „Ich gratuliere Werner Emrich herzlich zur Landesverdienstmedaille durch Ministerpräsidentin Malu Dreyer, die damit die besondere Lebensbiografie eines Bürgers unserer Stadt Bad Sobernheim würdigt."

Der Geehrte selbst, den Gerhard und Hilde Weber am Freitagnachmittag in seinem Haus an der Berliner Straße mit der frohen Kunde überraschten, brachte zunächst kein Wort heraus: „Jetzt bin ich sprachlos." Nach wenigen Augenblicken hatte er sich dann aber gefasst: „Ich danke allen von Herzen, die sich dafür eingesetzt haben." (mz)

Große Teile der VG Kirn am Freitag eine Stunde ohne Strom

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Kirn - Zu einem Stromausfall in vielen Gemeinden der Verbandsgemeinde Kirn-Land ist es am Freitagabend gegen 21 Uhr gekommen.

Der Grund hierfür ist laut Polizei nicht bekannt. Viele Bürger riefen deshalb besorgt auf der Wache der Polizei an.Der RWE-Notdienst wurde informiert und konnte den Schaden nach etwa einer Stunde reparieren.


Doch keine Chance bei "Got to Dance": Riesen Enttäuschung bei Own Risk

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Bad Kreuznach - Was für eine Enttäuschung: Eigentlich sollte die Hip-Hop-Gruppe Own Risk des VfL Bad Kreuznach am Pfingstwochenende zu Dreharbeiten für das neue Format „Got to Dance" auf ProSieben und Sat1 reisen. Doch Teammanagerin Alexandra Pereira erhielt kurzfristig von der betreuenden Film- und Fernsehproduktionsfirma Shine Germany aus Köln eine Absage.

Und das, obwohl Own Risk nur vier Tage nach dem Casting in Stuttgart Mitte April eine Zusage bekommen hatte und zu den Dreharbeiten eingeladen worden war.

„Als Grund wurde uns genannt, dass die Drehtage gekürzt wurden und sie deshalb weitere Gruppen aussortieren müssen", erzählt Pereira - und kann ihren Ärger dabei nicht verbergen. Vor allem über die Art und Weise. „Unfassbar", ergänzt sie. Shine Germany hat sich gegenüber unserer Zeitung trotz zweimaliger Anfrage noch nicht geäußert.

Am meisten tun Pereira die Jugendlichen leid, die nicht nur beim Casting von der Jury über den grünen Klee gelobt worden waren, sondern sich auch in den vergangenen Tagen intensiv auf die große TV-Chance vorbereitet hatten. Entsprechend fassungslos nahmen die Tänzer die Nachricht entgegen. Hinzu kommt, dass sie sich das Pfingstwochenende für die Dreharbeiten freihalten sollten. „Was organisatorisch auch nicht so einfach zu regeln war", sagt Pereira. Klar, die Entscheidung müsse man jetzt akzeptieren. Aber ein fairer Umgang, kritisiert die Teammanagerin, sieht anders aus.

Stephan Brust

Ins Schleudern geraten und frontal gegen Baum geprallt: Fahrer blieb unverletzt

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Kreis Bad Kreuznach - 16 Verkehrsunfälle ereigneten sich am Pfingstwochenende bis Montagvormittag im Bereich der Polizeiinspektion Bad Kreuznach. Verletzt wurde dabei niemand, in allen Fällen blieb es bei Sachschaden. Bei drei Unfällen war aber Alkohol in nicht geringen Mengen im Spiel.

Am Freitag gegen 16.40 Uhr fuhr ein 44-jähriger Autofahrer auf dem Parkplatz einer Autowerkstatt in der Bosenheimer Straße gegen ein seitlich abgestelltes Fahrzeug. Dabei entstand ein geringer Schaden an dem geparkten Fahrzeug. Als er von dem Halter des beschädigten Fahrzeugs auf den Unfall angesprochen wurde, bestritt er den Zusammenstoß und fuhr mit quietschenden Reifen davon. Die Polizei konnte den Unfallverursacher kurz darauf ermitteln. Dabei stellten die Beamten eine deutliche Alkoholisierung des Fahrers fest. Ein Atemalkoholtest ergab einen Wert von 3,75 Promille. Der Führerschein wurde vorläufig sichergestellt und ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Ebenfalls alkoholisiert unterwegs war ein 29-Jähriger am Sonntag um 22.40 Uhr in der Alzeyer Straße in Bad Kreuznach. Er befuhr mit seinem Auto von Hackenheim kommend stadteinwärts. In einer leichten Rechtskurve kam der Fahrer auf der regennassen Fahrbahn ins Schleudern und prallte schließlich frontal gegen einen auf der gegenüberliegenden Straßenseite stehenden Baum. Der Baum wurde durch die Wucht des Aufpralls entwurzelt und fiel auf die Straße. Das Fahrzeug des Unfallverursachers wurde durch den Aufprall erheblich beschädigt und musste abgeschleppt werden. Der Sachschaden wird auf rund 8000 Euro geschätzt. Nach den bisherigen Ermittlungen der Polizei war der Autofahrer zu schnell unterwegs. Außerdem stellten die Beamten bei der Unfallaufnahme fest, dass der Fahrer erheblich alkoholisiert war. Ein Atemalkoholtest ergab einen Wert von 1,32 Promille. Den Unfallverursacher erwartet nun ein Ermittlungsverfahren. Außerdem wurde sein Führerschein vorläufig sichergestellt.

Baugerüst an Sporthalle abgebaut und abtransportiert

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Bad Kreuznach - Eine ungewöhmnliche Diebesbeute: Bislang unbekannte Täter haben das Gerüst um die Sporthalle des Lina-Hilger-Gymnasiums gestohlen.

Eine Gerüstbaufirma hatte für Bauarbeiten seit vergangenem Sommer ein Gerüst um die komplette Sporthalle des Lina-Hilger-Gymnasiums in Bad Kreuznach aufgebaut. Als Mitarbeiter der Firma das Gerüst am vergangenen Freitag abbauen wollten, stellten sie fest, dass das komplette Gerüst verschwunden war. Derzeit ist völlig unklar, wie und wann das rund 1100 Quadratmeter große Gerüst unbemerkt abgebaut und abtransportiert werden konnte. Der Wert der Gerüstteile wird auf rund 85000 Euro beziffert. Hinweise an die Polizeiinspektion Bad Kreuznach, Telefon 0671/8811-0.

Freundschaft mit Bourg-en-Bresse nach 50 Jahren mit frischen Ideen neu beleben

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Bourg-en-Bresse/Bad Kreuznach - Nach 50 Jahren muss eine Partnerschaft mit neuem Leben erfüllt werden. „Eine Unterschrift als Liebesbeweis und als Zeichen der Leidenschaft", kündigte der für Internationale Beziehungen zuständige Beigeordnete Guillaume Lacroix die „Vertragsverlängerung" an, die Bürgermeister Jean-Francois Debat und Oberbürgermeisterin Heike Kaster-Meurer im Ehrensalon des Bourger Rathauses, dem Hotel de Ville, unterzeichneten.

Zuvor hatte Lacroix' deutscher Kollege, Beigeordneter Wolfgang Heinrich, 50 Jahre Partnerschaft Revue passieren lassen: Mehr als 1000 Treffen und mehr als 100 000 Menschen beider Städte begegneten sich", bedankte er sich bei den „vielen Anregern und Motivatoren". Beide Seiten stünden in der Verpflichtung, das Erbe von Amédée Mercier und Dr. Gerhard Muhs fortzuführen, die den Partnerschaftsvertrag 1963 unterzeichneten. Dies griff OB Kaster-Meurer in ihrer Dankesrede auf. „Wir werden mit allen Kräften die Partnerschaft unterstützen und mit neuen Ideen fortsetzen, insbesondere den Austausch der Jugend, der Schulen und Vereine aber auch zwischen Verwaltung und Wirtschaft der beiden Städte fördern." Für die Partnerschaft mit den Schulen appellierte Charlotte Dominjon mit viel Herzblut. Die ehemalige Stadträtin für internationale Beziehungen engagierte sich über Jahrzehnte für die Kontakte zwischen den Schulen. Beide Seiten müssten dem erlahmenden Interesse entgegenwirken, beschwor sie. Bürgermeister Jean-Francois Debat betonte die Bedeutung der Städtepartnerschaft in einem krisengeschüttelten Europa. „Wir müssen entschieden gegen eine nationalistische Rückkehr kämpfen." Sicherlich auch eine Botschaft an die Delegationen aus den Bourger Partnerstädten Parma (Italien) und Aylesbury (England).Eine Woche lang kämpften sie gegen Wind, Regen und Kühle. Bei der Zieleinfahrt am Hotel de Ville nach 765 Kilometern auf dem Radsattel brachten die 22 E-Biker die Sonne mit. „Ihr seid die wahren Helden der Partnerschaft", begrüßte sie Charlotte Dominjon unter großem Applaus und überreichte dem Kapitän der Tour de Bresse, Sven Kriewald, einen Pokal. Schulterklopfen und viel Respekt für eine großartige sportliche Leistung gab es für die Gruppe. Auf der letzten Etappe von Dole nach Bourg wurde sie von Fahrern des Bourger Radclubs begleitet. Pannen, Stürze und Regen konnten die Laune kaum beeinträchtigen. „Ein großartiges Erlebnis, das wir nie vergessen werden", schwärmte Sven Kriewald. Auch Künstlerin Maria Kauffmann, GuT-Geschäftsführer Dr. Michael Vesper, der Journalist Thomas Gierse, Stadtratsmitglied Elred Sickel, aber auch alle weiteren Teilnehmer wirkten nach den Strapazen sehr fit und genossen die Aufmerksamkeit auf dem Platz vor dem Bourger Rathaus. Wolfgang Mohr überreichte seinem Ratskollegen Sickel einen „süßen Energiespender". Froh über ein warmes und bequemes Bett sowie über ein heißes Bad waren dann alle. Am Abend gab es bei einem guten Essen und Wein in netter Gesellschaft viel zu erzählen.Der Konrad-Adenauer-Kreisel mündet auch in die Avenue de Bad Kreuznach. Seit Samstag schmücken die Verkehrsinsel Riesling-Reben aus der Hauptstadt des Naheweins, das Gastgeschenk zum 50. Geburtstag der Partnerschaft. „Die Schlagbäume an der Grenze sind verschwunden. Nun schlagen die Bäume Wurzeln", spielte Heinrich auf das Geschenk von Bourg-en-Bresse für Bad Kreuznach an: eine Freundschaftseiche. „Tief wurzelt auch der Weinstock", übergab der Beigeordnete symbolisch die Riesling-Reben. das Präsent der Stadt Bad Kreuznach. „Der Weinbau ist das Markenzeichen unserer Region, er prägt die Menschen und die Landschaft". Heinrichs französischer Kollege Lacroix bedankte sich herzlich: „Die Reben sind das Zeichen, das Bad Kreuznach hier auch zu Hause ist", und merkte scherzhaft an: „Die Kreuznacher erzeugen Wein, die Bourger trinken ihn." Zur Delegation gehörte auch die Weinkönigin der Verbandsgemeinde Bad Kreuznach, Veronika Wügner aus Hackenheim. Sie sagte in perfektem Französisch. „Der Wein hat die Aufgabe die Menschen zum Gespräch zu führen". Und Gelegenheit gab es dazu an diesen drei Tagen reichlich.

Huttentalfähre trieb führerlos auf der Nahe

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Bad Münster-Ebernburg - Ob die Ersatzfähre der historischen Huttentalfähre in Bad Münster am Stein die Städtefusion nicht mehr abwarten konnte? Jedenfalls riss sie sich wegen der starken Naheströmung infolge des heftigen Dauerregens gestern Mittag gegen 12 Uhr von ihrem Ankerplatz am Ausgang des Huttentales los und trieb führerlos Richtung Bad Kreuznach.

Fährbetreiber Hans Joachim Gellweiler und Sabine Habenicht die gleichzeitig die Tretboote am Bad Münsterer Ufer sicherten, verständigten sofort Bad Münster-Ebernburgs Wehrführer Steffen Frech, der Alarm auslöste. Während die Bad Münsterer Einheit zuerst am Wehr des Kapitän-Lorenz-Ufers nach der Fähre suchte, rückte die Einheit Norheim nach Bad Kreuznach aus. Etwa 100 Meter vor der Salinenbrücke trieb die Fähre ans linke Naheufer des Salinentales, wo sie durch das beherzte Eingreifen dreier Norheimer Feuerwehrleute eingefangen werden konnte und dort mittels Ketten fest gemacht wurde. Dort wird der Ausreißer so lange vor Anker liegen, bis das Hochwasser zurückgegangen ist. Erst danach kann die Fähre geborgen werden und mittels Anhänger in ihren Heimathafen zurück gebracht werden. Insgesamt waren 36 Wehrleute der Einheiten Bad Münster-Ebernburg, Norheim und Bad Kreuznach im Einsatz. (bj)

Nahe und Hunsrückbäche spielten verrückt: Hochwasser

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Kirn. Alarm Regenfront ließ Pegelwerte „explodieren" – Schülerkiesel überschwemmt.

 Am Samstag strahlender Sonnenschein, und dann das: Die Bäche rund um Kirn liefen gestern morgen über. Wanderpfade wurden überschwemmt, und auch der beliebte Spielplatz auf der Kiesel an der Nahe meldete Land unter. Doch bis zu einem echten bedrohlichen Hochwasser fehlte natürlich noch einiges. Die rasante Entwicklung an den Nahe-Pegeln machte aber das Ausmaß deutlich: Innerhalb von zwölf Stunden stieg das Wasser in Idar-Oberstein von 50 Zentimeter um 1,50 Meter auf zwei Meter, und in Martinstein waren es dank Hahnenbach und Kellenbach sogar knapp 2,20 Meter: Von 1,25 auf 3,40 Meter. Die erste Meldemarke wurde im Sauseschritt genommen. Doch die Hochwasserexperten in Kirn gaben Entwarnung, wie die Polizei auf Nachfrage mitteilte. Gestern entspannte sich die Situation. Immerhin: Die Schülerkiesel war an Pfingstmontag keinen Ausflug mehr wert. Spazierwege und Park waren bis zu 50 Zentimeter überflutet. Heute wird man sehen, ob es Schäden an den Spielgeräten gegeben hat. In Kirn waren in kürzester Zeit rund 45 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen. In Königsau musste die Straßenmeisterei verstopfte Gullis wieder freimachen, die durch Schwemmgut verstopft worden waren. Vom Rinnsaal zum Wildbach: Diese Verwandlung machten wie im Winter Kellenbach und Hahnenbach mit. Der Hahnenbach stieg von 25 auf 125, der Kellenbach von 75 auf 175 Zentimeter an. Nicht auszudenken, was bei einer Regenfront mit 100 Litern und mehr passieren würde (beim Elbe-Hochwasser waren es 500 Liter).Besonders betroffen im Kellenbachtal waren die Camper, die seit Jahrzehnten Pfingsten hier verbringen. Sie mussten teils den Platz räumen (wir berichten noch). as/sns

Pegelvorhersagen immer ungenauer

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Region Nahe-Glan - Hochwasser Leidgeprüfte Odenbacher waren wieder am härtesten betroffen

 Alarm am Glan: Bis zu 60 Liter Regen ließen die Pegel springflugartig ansteigen. Besonders betroffen: Odenbach. Gestern Abend gegen 17 Uhr waren Wasser- und Mühlgasse überflutet, die Feuerwehr pumpte am Rathaus. Eigentlich war fallender Pegel angesagt, doch der Odenbach sei halt mal wieder unberechenbar, meinte Frank Kühn. Das Wasser stieg sechs Zentimeter pro Stunde. „Aber so schlimm wie vor 40 Jahren beim Mai-Hochwasser wird es hoffentlich nicht", sagte Wehrführer Kühn. Schlimm genug: Drei Straßen standen unter Wasser. An der Nahe war die Stimmung trotz rasanter Anstiege der Pegel meist entspannt. Kreisfeuerwehrinspekteur Werner Hofmann hielt die Pegel nach der Eröffnungsmeldung morgens um halb acht ständig im Blick. Als aber die Unwetter- und Dauerregenwarnung gegen Abend zurückgenommen wurde und es in der Region eher trocken blieb, konnten sich die meisten Feuerwehren zurücklehnen: War schon überraschend genug. Maihochwasser haben hier Seltenheitswert und so richtig gerüstet war kaum jemand dafür.Einen harten Tag hatten die Männer vom Kreuznacher Bauhof. Morgens um 8.30 Uhr ging's los, wurden Schilder aufgestellt, Pegel beobachtet. Abteilungsleiter Timo Becker gestern Abend: „Die Meldungen werden immer ungenauer." Für 18 Uhr waren 6,30 Meter vorausgesagt. Dann war es ein halber Meter weniger. Problem: Der Ellerbach war höher als die Nahe. Wo die Prioritäten setzen.Großeinsatz hatte es für die meisten Wehren der VG Lauterecken gegeben: Beim Wolkenbruch am Sonntagabend musste das Zeltlager der Kreisjugendfeuerwehr mit 275 Kindern, Jugendlichen und Betreuern evakuiert werden. Die Wassermassen, die vom Berg herunterströmten, überfluteten alles. Die eilig befüllten und an die Zeltaußenwände gestellten Sandsäcke halfen nicht. An die Fortsetzung des Lagers war nicht zu denken. 100 Feuerwehrleute waren im Einsatz, um die Platzräumung in 90 Minuten in der Abenddämmerung durchzuführen. Die Stützpunktwehren Lauterecken und Altenglan sowie die Dorfwehren aus der nördlichen VG Lauterecken waren im Einsatz. Die Kinder wurden noch am selben Abend von ihren Eltern abgeholt. Verletzt wurde niemand. Das Zeltlager hätte von Freitagabend bis zum gestrigen Montagnachmittag dauern sollen. Es fand aber wegen der sonntäglichen Wassermassen ein jähes Ende. In Bretzenheim verbarrikadierte die Feuerwehr die beiden Bahnviadukte mit Balken, damit das Treibholz und Geschwemmsel der Nahe nicht ins Dorf treibt. Das war wieder auffällig: Tonnenweise trieben abgesägte Baumstämme in den Fluten (Bericht folgt). as/art


Gewobau investiert in neues Wohnprojekt

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Bad Kreuznach - Dass 2012 für die städtische Wohnungsbaugesellschaft Gewobau ein gutes Jahr war, war schon vor Wochen erkennbar. Jetzt liegen alle Zahlen vor und es ist klar: 2012 war ein Rekordjahr mit einem Gewinn von 1,25 Millionen Euro. Geld, das möglichst schnell wieder investiert werden soll.

„Das Geld fließt direkt wieder ins Unternehmen", betont Gewobau-Geschäftsführer Karl-Heinz Seeger. In energetische Sanierungen und interessante neue Projekte wie ein eigener Wohnkomplex im Bad Kreuznacher Musikerviertel für Menschen mit seelischer Behinderung, der in Kooperation mit der Rheinhessen-Fachklinik in Alzey entstehen soll.

Vorgesehen sind zwei Gebäude mit 24 Einheiten für „intensiv betreutes Wohnen", wie es Frank Müller, Pflegedirektor der Rheinhessen-Fachklinik, ausdrückt. Seine Klinik deckt drei Landkreise als Pflichtversorgungsgebiete ab, darunter auch den Kreis Bad Kreuznach. Manko ist bis dato allerdings, dass es keine vollstationären Angebote vor Ort gibt. „Deshalb ist unser großes Ziel die gemeindenahe Psychiatrie", sagt Müller, „also die Menschen dort zu betreuen, wo sie herkommen und wohnen." Das beginnt bei einfachen Tätigkeiten wie Kochen, Putzen oder Einkaufen.

Bisher wurden Patienten aus dem Kreis Bad Kreuznach auf die Heimplätze der Landesklinik in Alzey verteilt. 2014, spätestens 2015, könnten 24 Menschen in Bad Kreuznach betreut werden. „Die Planungen laufen gut", freut sich Gewobau-Chef Seeger. Neben der Landesklinik sei man auch im Gespräch mit dem Land und dem Kreis, „weil ja auch viele Auflagen zu erfüllen sind", so Seeger. Mehr als 3 Millionen Euro will die Gewobau in den Bau der beiden Gebäude, die mit einem Glaszylinder verbunden werden sollen, investieren – und sie anschließend an die Landesklinik vermieten. Noch fehlt die offizielle Freigabe des Gewobau-Aufsichtsrats. Seeger ist aber zuversichtlich, dass sich das Gremium nicht querstellen wird. Doch: „Bis das Projekt auf allen Ebenen durch ist, wird es sicher 2014."

Parallel zu Neubauprojekten - dazu zählt in diesem Jahr auch die neue Passivhaus-Kita in der Dürerstraße - treibt die Gewobau ihre Modernisierungsmaßnahmen voran. Aktuell in der Alzeyer Straße, Schubert- und Schumannstraße. Dort werden vier Häuser mit 42 Wohnungen energetisch saniert. Für Gewobau-Geschäftsführer Seeger und Aufsichtsratschef Wolfgang Heinrich ein „ganz wichtiger Faktor, wie Wohnraum auch für sozial schwächere Menschen bezahlbar bleibt". „Grundsätzlich müssen wir einen Spagat zwischen Hightech, Bezahlbarkeit und menschengerechtes Wohnen schaffen", ergänzt Heinrich. Das gelinge nur, wenn die Nebenkosten im Rahmen bleiben. Deshalb auch die Investitionen in Sanierungen, die knapp die Hälfte aller Ausgaben ausmachen.

Nach einer Studie des Bundesverbandes deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW) steigt die Bruttowarmmiete pro Jahr unter anderem wegen der erhöhten Energie- und Strompreise um 1,9 Prozent und liegt bundesweit bei 7,90 € pro Quadratmeter. Die Gewobau bewegt sich im Schnitt gut 2 Euro darunter – und will dieses Niveau auch halten.

Bei Modernisierungen und Neubauten spielt die günstige Zinssituation der Wohnungsbaugesellschaft in die Karten. „Die kann in den nächsten fünf Jahren ruhig so bleiben", sagt Heinrich und schmunzelt. Denn vonseiten des Landes erwartet er in den nächsten Jahren keine größeren Förderprogramme mehr, gerade vor dem Hintergrund der Schuldenbremse, die spätestens 2020 greift.

Eine Chance sehen Heinrich und Seeger dagegen im demografischen Wandel. Deshalb sei es wichtig, sich heute schon mit alters- und generationsübergreifenden Projekten zu beschäftigen – und Häuser und Wohnungen möglichst barrierefrei zu gestalten.

Rekordergebnis 2012: 1,25 Millionen Euro Gewinn

1952 gegründet, ist die Gewobau mittlerweile die größte Wohnungsbaugesellschaft im Kreis Bad Kreuznach. Hauptanteilseigner ist mit 84 Prozent die Stadt Bad Kreuznach. Im vergangenen Jahr erzielte die Gewobau einen Gewinn von 1,25 Millionen Euro (Ebit: 7,8 Prozent)  – Rekord in der 61-jährigen Firmengeschichte, der unter anderem auch durch den Verkauf von 17 Grundstücken zustande kam. Die Eigenkapitalquote liegt bei circa 30 Prozent. Für den Erfolg verantwortlich: 16 Mitarbeiter. Aktuell sucht die Gewobau noch einen Auszubildenden, Schwerpunkt Immobilienfachwirt. Geschäftsführer Karl-Heinz Seeger betont aber: „Grundsätzlich ist die Anzahl des Personals genau die Richtige für unseren Bedarf."


Stephan Brust

Deutsche Weinkönigin erkundet Bad Kreuznach im Boot

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Bad Kreuznach - Kaiserwetter herrschte zwar nicht am Sonntag, als die Deutsche Weinkönigin Julia Bertram in Bad Kreuznach in See stach, doch Petrus hatte ein Einsehen und hielt wenigstens die Schleusen verschlossen. So viele Majestäten auf seinem Boot, das war auch für den „Schiffsjungen" Armin Göckel etwas Neues.

Denn neben Julia Bertram und ihren Weinprinzessinnen, Natalie Henninger und Anne Hochdörfer, waren auch die Nahewein-Hoheiten, Königin Nadine Poss sowie ihre Prinzessinnen Kristin Orben und Christine Braun, mit von der Partie.

Begleitet wurden sie von Winzern der Gruppe Nahe Sieben. Im Gepäck hatten die Jungwinzer natürlich jede Menge Nahewein, denn schließlich sollten die deutschen Weinmajestäten von dem Rebensaft kosten, dessen Namensgeber der Fluss ist und auf dem sie mächtig paddeln mussten.Mit dem Nahewein hatte die Deutsche Weinkönigin zuvor am Samstag beim Weinhöfefest in Burg Leyen und noch am Sonntagvormittag bei einer Weinprobe auf dem Turm der Burg Leyen Freundschaft geschlossen. Die 22-Jährige aus Dernau an der Ahr lobte dann auch den Nahewein in den höchsten Tönen. „Die Nahe ist lange als Weinanbaugebiet zu Unrecht unterschätzt worden, ich bin aber überzeugt, dass die Nahe noch einen weiteren Aufschwung nehmen wird", meinte Bertram zuversichtlich.

Das Geheimnis des Naheweins vermutet sie in seinen vielfältigen Bodenarten. Für sie war es dann natürlich völlig selbstverständlich, dass sie bei ihrem Antrittsbesuch im Anbaugebiet Nahe auch einmal Bad Kreuznach als Hauptstadt des Naheweins besuchte. Vom Ambiente des Kreuznacher Hafens war sie dann ebenso angetan wie vom Nahewein selbst. „Die Stadt und die Gegend haben Flair", meinte sie. Dabei verriet sie auch, dass die Nahe ihr gut vertraut sei. Denn schon seit ihren Studientagen in Geisenheim verbindet sie und Naheweinprinzessin Kristin Orben eine Freundschaft.

Josef Nürnberg

Schrottimmobilien droht der Abriss

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Kreis Bad Kreuznach - Eigentum verpflichtet: Hausbesitzer, die ihre Immobilie verfallen lassen, müssen künftig mit härteren Maßnahmen von Städten und Gemeinden im Kreisgebiet rechnen. Sogenannte Schrottimmobilien können nicht nur zwangsweise abgerissen, sondern die Eigentümer einfacher als bisher an den Kosten beteiligt werden. Möglich macht dies eine Änderung des Baugesetzbuches, die der Bundestag verabschiedet hat.

„Damit sind wichtige Weichen gestellt, dass marode Immobilien, die jahrelang unbewohnt vor sich hingammeln, nicht zum Dauerproblem werden", sagt Michael Schweikert, Bezirksvorsitzender der IG Bau Koblenz/Bad Kreuznach. Besonders aus städtebaulicher Sicht sei das wichtig, erklärt er weiter. „Heruntergekommene Gebäude entwickeln sich nicht selten zu Schandflecken, die auch die Wohnqualität in der Umgebung verschlechtern und die Entwicklung in den Städten und Gemeinden blockieren."

Ein Problem, das vor allem von der Bad Kreuznacher Neustadt bekannt ist, ein Viertel, das an und für sich einiges zu bieten hat, weil es Wohnen und Kultur, Arbeiten, Freizeit und Gastronomie unter einen Hut bringt. Doch stehen dort Häuser auch komplett leer, und teils ist die Bausubstanz erheblich in die Jahre gekommen, sodass manches gar nicht mehr zu retten ist. Investoren scheuen oftmals die hohen Sanierungskosten und wollen nur einsteigen, wenn die Altlasten beseitigt sind, sprich: das Grundstück frei ist. Das aber kann teuer werden, wie im Fall der von der Stadt gekauften Liegenschaft Poststraße 11 (wir berichteten). Der Abriss kostet die Stadt 300 000 Euro, weil das Haus behutsam per Hand abgetragen werden muss. Ansonsten ist das Nachbargebäude einsturzgefährdet.

Freilich: Gar so hoch sind die Abrisskosten baufälliger Häuser zumeist nicht, sondern liegen im Kreis zwischen 5000 und 30 000 Euro, je nach Immobilie. Dass die Abrissbirne zwangsweise eingesetzt wird, kam in der Neustadt noch nicht vor, weiß Wirtschaftsdezernent Udo Bausch. „Die Stadt ist daran interessiert, dort Grundstücke mit baufälliger Bausubstanz zu kaufen, wenn sie wichtig für die Stadtentwicklung sind", erklärt Stadtplaner Bettino-Hans Gagliani. So zum Beispiel in der Lauergasse, wo einige Häuser nicht wirtschaftlich saniert werden können und ein Abriss ansteht. „In zweiter oder dritter Reihe müssen die Grundstücke nicht unbedingt neu bebaut werden. Da können auch Freiflächen entstehen, kleine Plätze etwa", so Gagliani weiter.

Alles in allem ist das Problem „Schrottimmobilie" jedoch nicht nur eins der Stadt, sondern auch des Landkreises: Markus Werger von der Kreisbauaufsicht weiß, dass der Anteil leer stehender Objekte auf dem Land wegen der Überalterung der Bevölkerung stetig zunimmt. Je abgelegener der Standort, desto schwieriger wird es, einen Käufer zu finden – und die Gefahr steigt, dass unbewohnte Gebäude vor sich hingammeln. Rund zweimal pro Monat muss die Kreisbauaufsicht prüfen, ob eine Immobilie nach der Landesbauordnung als einsturzgefährdet anzusehen und abzureißen ist. „Wir sind dabei gehalten, immer das mildeste Mittel zu wählen." cob

Bauer Planz: Der Bullenreiter von Seibersbach

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Seibersbach - Hans-Willi Planz heißt der Mann, der die Bullen zum Kuscheln bringt. Doch nicht nur seine verschmußten 850-Kilo-Kolosse sichern dem Landwirt und seinem Demeter-Hof regelmäßig Aufmerksamkeit.

Ein bisschen nervös wirkt Zuchtbulle Adam dann doch, als Hans-Willi Planz sich auf seinen Rücken schwingen will. „Lammfromm" und „zutraulich" sei das Limousin-Rind, hatte Planz vorher versichert. Ganz anders als Zuchtbullen normalerweise, die sich nicht scheuen, ungebetene Besucher auf der Weide mit ihrem ganzen Kampfgewicht zu attackieren. Die beiden fast 850 Kilo schweren Bullen, die der Seibersbacher Biobauer auf seinem Hofgut hält, sind da aus anderem Holz geschnitzt. Adam und der weiße Charolais-Bulle Schimmel lassen es zu, dass ihr Besitzer sie tätschelt, mit ihnen schmust – und gar in Cowboy-Manier mit einem Lasso auf ihnen reitet. „Manchmal klappt es sogar, dass ich mich auf den Rücken stelle", sagt der 49-Jährige.

An diesem Tag wagt er diesen Balanceakt aber nicht. Grund: Die beiden 17-Zentner-Jungs sind abgelenkt durch Kuh Eva, die gerade „rindert", wie Planz sagt und damit meint, dass die Dame ihre fruchtbaren Tage hat. Trotzdem schafft Planz es rasch, die liebestollen, nervösen Bullen zu beruhigen. Und schwupps, sitzt er auf dem Rücken von Adam. Ganz entspannt trottet der braune Koloss über die Wiese und lässt sich auch nicht aus der Ruhe bringen, als Planz das Lasso auspackt und der Auslöser der Kamera klickt.

Auch Jungbulle Schimmel lässt den Seibersbacher ohne zu zucken aufsitzen. „Der Tierarzt konnte es nicht glauben, als er das gesehen hat", sagt Planz, das sei „einzigartig". Den meisten Bullen könne man sich nämlich gar nicht nähern, weil sie zu aggressiv sind. Szenen wie diese sind es, die den umtriebigen und sendungsbewussten Landwirt immer wieder in Zeitung und Fernsehen bringen. Denn auf seinem idyllisch gelegenen Bauernhof in Seibersbach gibt es viel Ungewöhnliches zu sehen.

So ist Planz, der sich auf dem Demeter-Hof neben der Rinderzucht auf Getreideanbau spezialisiert hat, einer der Ökopioniere in der Region. Schon früh setzte er auf Dinkel und verschickt seine Dinkelspelzkissen bis heute an Kunden in ganz Deutschland. Zudem baut Planz Emmer an, eine alte, fast vergessene Getreidesorte. Und Miscanthus, ein anspruchsloses Schilfgras, das sich bestens als Heizmaterial und Dämmstoff eignet. Selbstredend, dass sämtliche Dächer des Hofguts mit Solarmodulen gepflastert sind. „Das rechnet sich", betont der gläubige Landwirt, dem es Herzensanliegen ist, die Schöpfung zu bewahren.

Auch als Berater sei er gefragt, berichtet Planz, der unter anderem in der Zukunftsinitiative Rheinland-Pfalz (ZIRP) mitarbeitet: „Ich fahre jedes Jahr fast 60 000 Kilometer." Gerade erst sei er in Sachen Miscanthus in Tschechien gewesen. Damit Kinder sehen, wo ihr Essen herkommt, hat der vierfache Vater sein Hofgut als Schulbauernhof zertifizieren lassen. „Wenn die echte Hühner sehen und wir gemeinsam Apfelsaft machen, sind die Kinder hin und weg", lacht er.

Planz steht in einer langen Tradition. Seit dem 16. Jahrhundert ist der abgelegene Hof in Familienbesitz. 1993 eröffnete er dort den ersten Bioladen in der Region. Heute ist ein Bio-Supermarkt in Gau-Algesheim daraus geworden, den seine Frau führt. Dort gibt es auch das Rindfleisch von Planz' Hof – ein Geheimtipp, die Nachfrage ist viel größer als das Angebot.

Doch größer als ein Dutzend Tiere soll die Herde nicht werden, sagt er. Nur so könne er sich allein um jedes Tier kümmern. Und bei ihnen sein, wenn es jedes Jahr für fünf bis sechs von ihnen ans Schlachten geht. „Ich verabschiede mich von allen persönlich." Dass der handzahme Nachwuchs nicht ausgeht, dafür dürfte Zuchtbulle Adam wohl bald wieder sorgen.

Silke Jungbluth-Sepp

KOPIE_ID_600136/L-Toten auf dem Feldweg gefunden

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Bergen/Berschweiler - Bundeswehrsoldaten haben am Mittwoch gegen 16.30 Uhr einen Toten auf einem Feldweg zwischen Bergen und Berschweiler gefunden. Sie hätten versucht, den Senior zu reanimieren, doch das sei vergebens gewesen, hieß es seitens der Rettungsdienste.

Ein Sprecher der Polizeiinspektion Kirn sagte auf Anfrage, dass ein Verbrechen nach eingehenden Untersuchungen ausgeschlossen werden könne. Der Mann (Jahrgang 1941) habe offenbar Vorerkrankungen gehabt, die auf einen natürlichen Tod schließen ließen. Er war mit seinem Hund unterwegs. Das Tier saß neben dem Toten, als ihn zwei Soldaten bei einer Übung auf dem Weg fanden.

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