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Channel: Nachrichten aus dem Oeffentlichen Anzeiger Bad Kreuznach
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Patenschaft mit Hay-Automobiltechnik: Schulen arbeiten noch enger mit Kfz-Zulieferer zusammen

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Bad Sobernheim - Schulpatenschaften beschlossen: Die Sobernheimer Johann Hay Automobiltechnik arbeitet künftig noch enger mit Schulen der Region zusammen.

Es sind die Berufsbildenden Schule TGHS und Kirn, das Gymnasium und die Realschule plus Auf Halmen in Kirn, das Emanuel-Felke-Gymnasium und die Realschule plus Sobernheim und die Geschwister-Scholl-Schule in Wallhausen.

Ziel ist, die Ausbildungsreife und Berufsorientierung der Schüler zu fördern und dem drohenden Fachkräftemangel zu begegnen. Markus Kornely, Personalleiter von Hay, und die Vertreter der Schulen unterzeichneten die Patenschaftsurkunden auf dem Werksgelände. Unterstützt werden die Patenschaften von der Industrie- und Handelskammer Koblenz und dem regionalen Arbeitskreis Schule und Wirtschaft Kirn/Idar-Oberstein der Landesvereinigung Unternehmerverbände Rheinland-Pfalz.

„Wir haben Bausteine erarbeitet und in einer Kooperationsvereinbarung festgehalten", so Markus Kornely. Junge Menschen sollten die Hay Automobiltechnik, ihre Ausbildungsberufe und das duale Studium kennenlernen. Die Schulleiter freuen sich, dass durch die Patenschaften ein noch intensiverer Kontakt der Schüler mit der Arbeitswelt entstehe. Für IHK-Regionalgeschäftsstellenleiter Jörg Lenger steht fest, dass der Bedarf an gut qualifizierten Fachkräften in den kommenden Jahren erheblich steigen werde. Patenschaften dienten auch dazu, die Wirtschaftskraft in der Region zu stärken."

Betriebe und Schulen, die Patenschaften eingehen wollen, melden sich bei der IHK Koblenz, Nadine Giejlo, Telefon 0261/106 166; oder per auch E-Mail: giejlo@koblenz.ihk.de


Ziel: Region mit dem Nahe-N optimal vermarkten

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Kreis Bad Kreuznach - Die ganze Vielfalt und Attraktivität des Nahelandes aus einem Guss, informativ und quasi mundgerecht aufbereitet - das ist das Ziel der Zusammenarbeit von Naheland-Touristik und Weinland Nahe.

Von unserem Redakteur Rainer Gräff

Geschäftsführerinnen Ute Meinhard und Laura Dreher präsentierten gemeinsam das neue Weingenuss-Magazin und die frisch konzipierte und vernetzte Internetpräsenz der naheländischen Anbieter touristischer und kulinarischer Reize. Verbindendes Element ist das N wie Nahe, das sich durch alle Publikationen zieht und auf dessen Wiedererkennungswert man setzt.

Aus dem bisherigen Katalog "Wein & GenussGipfel" wurde nach einer gründlichen Verjüngungskur das Naheland-Magazin "Weingenuss". In der Sprache der beteiligten Institutionen liest sich das so: "Die starke Bildsprache des weinkulinarischen Naheland-Magazins weckt Emotionen und ist somit Kern aller relevanten Inhalte zu den Themen Wein und Genuss." Es geht um moderne Kundenansprache, erläutert Ute Meinhard. Damit die Angebote die angepeilte Zielgruppe der genussfreudigen Gäste auch erreichen, bedienten sich die beiden Institutionen der professionellen Unterstützung der Agentur Soonteam aus Münchwald. Das 36-seitige Magazin ist eine Mischung aus redaktionellen Texten, großformatigen Fotos, Image- und Angebotsseiten der Kooperationspartner wie Winzer, Hoteliers und Gastronomen. Das Magazin "Weingenuss" ist kostenlos über die Naheland-Touristik in Kirn, Weinland Nahe in Bad Kreuznach sowie bei den Touristinformationen zu haben.

Lust auf die Naheregion - die 2013 wegen des schlechten Frühjahrs Übernachtungseinbußen von vier Prozent hinnehmen musste - sollen auch die frisch aufbereiteten Internetseiten der beiden Organisationen machen. Großzügiger als bisher, moderner und strukturierter und vor allem benutzerfreundlich wurden die Seiten konzipiert. Die unter eigenen Adressen zu findenden Auftritte wurden über die Themensäule "Weingenuss" miteinander verknüpft. Zu den Annehmlichkeiten gehören eine benutzerfreundliche Navigation und praktische Funktionen wie direkte Anfrage- und Buchungsmöglichkeiten für Übernachtungen über das System Deskline.

Die Besucher der Seiten www.naheland.net können sich zu Themen unter den Leitbegriffen Outdoor, Weingenuss, Edelstein, Wellness und Kultur informieren. Filter zum Anklicken erleichtern die Orientierung. So kann gezielt nach allen Veranstaltungen, den Top-Events oder auch speziell nach Weinfesten gesucht werden. Eine weitere Säule soll in absehbarer Zeit zu den bewährten, farblich sortierten Hauptkategorien hinzukommen, kündigt Ute Meinhard an: der Nationalpark.

Auf den Seiten von Weinland Nahe (www.weinland-nahe.de) stehen die Weinmacher und Gastronomen im Mittelpunkt. Auch hier geht es in der Darstellung in Text und Bild um Emotionen, betont Laura Dreher. Stolz ist sie auf den neuen Unterpunkt "Terroir", bei dem sich die Charakteristik und Vielfalt der Böden fast spielerisch offenbart. Auch für Dreher ist es "der größte Gewinn", dass die Internetauftritte der beiden Organisationen verknüpft wurden. Wer sich für Wandern, Wellness oder Radfahren interessiert, kann sich so problemlos auch dem Thema Weingenuss und Schlemmen widmen und hier einschlägige Informationen und Adressen finden.

Bis Ende Januar soll eine abgespeckte Version des Internetangebots in englischer Sprache vorliegen; auch eine niederländische Version ist geplant. Die Macher der Seiten arbeiten auch noch an einer optimierten Nutzung für mobile Endgeräte.

Stolz auf Erreichtes prägt Neujahrsempfang

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Bingen - Der Neujahrsempfang unter dem Motto "Bingen mit allen Sinnen erleben" bot vor einer Rekordkulisse von mehr als 700 Gästen in der Tat allerlei zum Hören, Sehen und sogar zum Mitsingen.

Von unserem Redakteur Rainer Gräff

Mit sichtlichem Stolz trug Oberbürgermeister Thomas Feser die Bilanz des Jahres 2013 vor und gab einen Ausblick auf 2014. Er beließ es nicht bei einer bloßen Rede, sondern nutzte auf die Leinwand projiziertes Bild- und Datenmaterial zur Erläuterung.

Multimedial ging es weiter. Die Stadt Bingen ließ über das gesamte Jahr hinweg einen professionellen Imagefilm erstellen, der beim Empfang im Rheintal-Kongresszentrum erstmals gezeigt wurde und Bingen in vielen Facetten als lebendige, liebens- und lebenswerte Stadt skizzierte.

Dies sollte nicht die einzige Premiere des Abends bleiben, bei dem die gute Stimmung im vollen Saal fast greifbar war. Höhepunkt des Abends bei Binger Silvaner und Gebäck war die Präsentation des neuen Bingen-Liedes, das ebenso wie der Imagefilm die Touristikwerbung und das Markenimage der Stadt weiter ankurbeln soll. Die Sängerin Menna Mulugeta, mit äthiopischen Wurzeln und Wohnsitz in Weiler bei Bingen, trug den in Text und Melodie eingängigen Song mit solcher ansteckenden Begeisterung vor, dass spontan eine Zugabe fällig wurde, bei der viele schon kräftig mitsangen - zumindest den Refrain.

Für jeden Gast eine CD

Damit bald alle mithalten können, erhielt jeder Gast eine Mini-CD mit der Liedaufnahme sowie eine Postkarte mit dem Text. Es ist auch vorgesehen, die neue Binger Hymne (Text siehe unten) zur Warteschleifenmusik der städtischen Einrichtungen zu machen.

Was die städtebauliche Entwicklung und die Gestaltung der Zukunft angeht, verharrt die Stadt Bingen ganz und gar nicht in der Warteschleife. Das machte Oberbürgermeister Thomas Feser vor den Vertretern der Politik, der Kirchen, der Vereine, Organisationen und Verbände, der Wirtschaft, den Ehrenamtlern und all den weiteren Gästen deutlich.

Als Schwerpunkte nannte der OB unter anderem den Befreiungsschlag, den der Verkauf und die Projektplanung der Hertie-Immobilie bedeute. Wesentlichen Anteil daran hatte die "Binger Erklärung" als Zeichen des entschlossenen Zusammenschlusses der Bürgermeister aller von Hertie-Hinterlassenschaften geplagten deutschen Städte. Ähnlichen Stellenwert für Bingen hatte die Rettung des angezählten Heilig-Geist-Hospitals durch die Übergabe an die Marienhaus GmbH/Caritaswerk St. Martin als neuen Träger.

Thomas Feser skizzierte Bingen als Tourismusstadt, die im Jahr 2013 ein Übernachtungsplus von 8,4 Prozent schaffte, während die rheinland-pfälzischen Zahlen um 0,9 Prozent sanken. Wesentlichen Anteil daran hatten neben der einzigartigen Landschaft im Weltkulturerbe der Wein, die Feste und natürlich die kulturellen Angebote im Land der Hildegard.

Dritte Skulpturentriennale

Für 2014 kündigte das Stadtoberhaupt einen spektakulären Höhepunkt an: Die dritte Skulpturentriennale von 26. April bis 5. Oktober unter dem Titel "Mensch und Maschine". Der Bildungsstandort Bingen ist stolz auf das Flaggschiff Fachhochschule. Auch an diesem Abend fehlte der Appell an die Landespolitik nicht, den heiß ersehnten dritten Bauabschnitt in die Wege zu leiten. Zu den Erfolgen des Jahres zählt auch der Bau des Studentenwohnheims im Gruben-Viertel. Ein weiteres in der Nähe des FH-Campus in Büdesheim soll folgen. Hoffnung setzt Feser auch in die Hotellandschaft mit Neubauprojekten im Hafenpark, an der Mainzer Straße und auf dem Rochusberg - und natürlich auf die endlich greifbar nahe scheinende bahnübergangsfreie Anbindung des Rhein-Nahe-Ecks. Einziges bedauernswertes Manko des Abends: Das hervorragende R(h)einklang Gitarrenorchester ging mit seinen Beiträgen zu Beginn und am Ende des Neujahrsempfangs völlig in der starken Geräuschkulisse der munter plaudernden Gäste unter.

Verbraucherzentrale: Neuer Stützpunkt in der Kreuznacher Kreisverwaltung eröffnet

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Bad Kreuznach - Der Kreis Bad Kreuznach ist ab sofort neuer Stützpunkt der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz.

Von unserem Redakteur Stephan Brust

Das heißt: Ab sofort wird immer donnerstags (10 bis 15 Uhr) Rechtsberaterin Miriam Seils im Raum 109 der Kreisverwaltung in Bad Kreuznach für Fragen zu unterschiedlichsten Verbraucherthemen zur Verfügung stehen. "Ein neuer Meilenstein für mehr Verbraucherschutz in der Region", freuten sich Landrat Franz-Josef Diel und Ulrike von der Lühe, Vorstand der Verbraucherzentrale, bei der Vorstellung des Angebots.

Kreis und Verbraucherzentrale arbeiten schon lange zusammen. Jeden ersten und dritten Montag im Monat gibt es von 13.30 bis 18 Uhr in der Kreisverwaltung eine Energieberatung durch den Winzenheimer Diplom-Ingenieur Rainer Winkels. Darüber hinaus bietet die Verbraucherzentrale im Haus der Senioren in der Mühlenstraße jeden ersten Mittwoch (15 bis 18 Uhr) Beratung zum barrierefreien Bauen und Wohnen über Innenarchitektin Isolde Scheik-Kröhl an.

Mit der Einrichtung des Stützpunkts geht der Kreis jetzt bewusst einen Schritt weiter. Denn: "Der Bedarf ist enorm, die Themen sind noch um einiges vielfältiger", weiß Landrat Diel. Entsprechend decken Juristin Miriam Seils und ihre Vertreterin Margit Kaiser-Stockschläder eine breite Palette ab: ob es um Telefon- und Internetverträge geht, den Wechsel des Stromanbieters, um Versicherungen und Geldanlagen oder um den Bau eines Eigenheims. "Weitere Schwerpunkte sind klassische Themen wie Umtausch oder Reklamation", ergänzt Seils, die mehrere Jahre bei der Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs in Bad Homburg tätig war, bevor sie 2013 zur Verbraucherzentrale wechselte.

Erste Gespräche über einen solchen Beratungsstützpunkt, den mittlerweile fünften in Rheinland-Pfalz, gab es zwischen Diel und von der Lühe im November 2012. Einen Monat später war das Thema im Kreisauschuss, ehe der Kreistag im Mai 2013 einstimmig die Installation des Stützpunkts beschloss. Der Kreis beteiligt sich mit 15 000 Euro. Darin enthalten: 12 540 Euro an Personalkosten. Außerdem stellt die Kreisverwaltung das Büro zur Verfügung. Langfristig soll das Angebot auch in die Verbandsgemeinden transferiert werden. "Jetzt gilt es aber erst mal, den Stützpunkt in der Kreisstadt zu etablieren", sagte von der Lühe.

Komplett kostenlos ist das Angebot nicht: Für Beratung beim Wechsel des Stromanbieters nimmt die Verbraucherzentrale 5 Euro, für Rechtsberatung bei Verträgen 18 Euro sowie eine Pauschale von 30 Euro, falls weiterführende juristische Arbeiten notwendig werden. Es gebe aber auch finanziellen Spielraum: "Für Menschen beispielsweise, die sich eine Beratung nicht leisten können", betonte von der Lühe. Dazu passte die Anmerkung des SPD-Landtagsabgeordneten Peter Wilhelm Dröscher, der fragte, warum niemand vom Jobcenter am Tisch sitze. "Diese Kontakte wird Miriam Weils jetzt nach und nach aufbauen", versprach die Chefin der Verbraucherzentrale.

Beratungstermine können mit der Verbraucherzentrale telefonisch vereinbart werden: 06131/ 28 48 0 (erreichbar montags bis donnerstags von 9 bis 17 Uhr sowie freitags von 9 bis 13 Uhr)

Volksbank-Filiale in Bad Münster erneut überfallen

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Bad Münster-Ebernburg - Die Filiale der Volksbank Rhein-Nahe-Hunsrück war am Donnerstag gegen 18.45 Uhr erneut Ziel eines Banküberfalls.

Nach bisher unbestätigten Informationen soll ein  mit einer Handfeuerwaffe ausgerüsteter Täter die Bankangestellte nach Schalterschluss, als die sich auf den Heimweg machen wollte, außerhalb der Bank im Flur abgefangen haben. Von dort aus soll er die Frau zurück in  Bank in den Tresorraum gezwungen haben, um ihm das dort gelagerte Bargeld auszuhändigen. Ob der Täter Bargeld erbeutet hat, wollten die Streifenbeamten vor Ort nicht bestätigten. Auch die etwa eine Stunde später aus Mainz eingetroffene Kriminalpolizei wollte zum Tathergang und zur Beute vor Ort keine Angaben machen. Im Zuge des Überfalls hatte sich die Bankangestellte durch eine Quetschung eine  Verletzung am Finger zu gezogen, die von den herbeigerufenen Sanitätern behandelt wurde. Der Überfall am Donnerstagabbend war bereits der zweite  Überfall innerhalb des letzten halben Jahres auf die Bad Münsterer Voba-Filiale. bj

Gymnasien pflegen Auslandskontakte

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Meisenheim/Lauterecken - Die internationalen Beziehungen sollen auch im Jahr 2014 gefördert werden. Darin sind sich die Gymnasien in Meisenheim und Lauterecken einig.

„Es ist immer gut, den Horizont zu erweitern und mit anderen Kulturen zusammenzukommen", unterstreicht die Leiterin des Paul-Schneider-Gymnasiums (PSG) in Meisenheim, Karin Hofmann.

Das PSG pflegt seit fast 30 Jahren die Kontakte zu einer Schule im französischen Sablé. Erstmals ist ein gemeinsamer Aufenthalt von deutschen und französischen Schülern in England geplant. Dort sollen jeweils ein PSGler und ein Jugendlicher aus Sablé in einer Familie untergebracht werden.

Im dritten Jahr fahren Schüler des Spanischkurses aus Meisenheim nach Valencia, besuchen dort den Unterricht. Dies befinde sich allerdings „noch in den Kinderschuhen", berichtet Karin Hofmann. Sie verfolgt auch mit Interesse den Kontakt des Paul-Schneider-Gymnasiums zu der Rifu-Highschool im japanischen Rifu. Die Stadt hat 30 000 Einwohner und befindet sich im Norden der Hauptinsel Honshu. Die Rifu-Schule bezeichnet sich als Sportgymnasium und richtet ihre Ausbildung mit Sport als Hauptfach aus. Die Schule liegt etwa 100 Kilometer von Fukushima entfernt und wurde wie die ganze Region vor zwei Jahren durch die Nuklearkatastrophe vom Schicksal gebeutelt.

87 japanische Schüler waren Ende des vergangenen Jahres in Meisenheim zu Gast. Dies ist der zwölfte Besuch aus dem Land der aufgehenden Sonne. Die Schüler gelten als sehr kontaktfreudig. Sie wurden von zwei Dolmetscherinnen und einigen Lehrern begleitet.

Die Jugendlichen besuchen die Oberstufe – vergleichbar mit der deutschen Jahrgangsstufe 12 –, ließen sich mit großem Interesse in der Aula zuerst über das deutsche Schulsystem sowie über den Schulsport und die tägliche Sportstunde am Paul-Schneider-Gymnasium informieren. Danach standen gemeinsame Sportaktivitäten auf dem Programm. Zirkuskünste und besonders Volleyball-, Handball- und Fußballspiele fanden bei den Japanern starken Zuspruch.

Japaner und Deutsche bekundeten sich am Ende der Sportveranstaltungen gegenseitigen Respekt und würdigten die gezeigten Leistungen der anderen. Als Höhepunkt standen zum Abschluss noch zwei traditionelle japanische Tänze auf dem Programm, die den PSG-Schülern den Blick in eine alte Kultur öffneten. „Die Geschmacksrichtungen scheinen aber noch sehr verschieden zu sein. Die als Gastgeschenk mitgebrachten Algenkekse waren für unsere Schüler doch sehr gewöhnungsbedürftig", heißt es aus dem Meisenheimer Gymnasium.

Auch am Veldenz-Gymnasium Lauterecken stehen internationale Kontakte hoch im Kurs. Zum Beispiel gibt es beim Comenius-Projekt Austauschpartner in Österreich, Belgien und Finnland. Mit dem Collège J. Mercusot in der Lauterecker Partnerstadt Sombernon werden traditionell gute Beziehungen unterhalten. Schülergruppen aus Lauterecken und Sombernon besuchen sich mit ihren Lehrern gegenseitig, etwa um die Sprachkenntnisse zu erweitern. Das von Karin Ding geleitete Veldenz-Gymnasium hat häufig Schüler aus aller Welt zu Gast, unter anderem aus Russland, Georgien und Kolumbien. Dabei ist der kulturelle Austausch von großer Bedeutung. Im Rahmen des pädagogischen Austauschdienstes sind in Lauterecken zeitweise ausländische Lehrer, die in ihrem Land Deutsch als Fremdsprache unterrichten, gern präsent.

Von unserem Redakteur Klaus Dietrich

Verkauf des Stausees schlägt politisch Wellen

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Niederhausen - Der Verkauf des Stausees Niederhausen einschließlich aller Anlagen von RWE an eine Privatfirma sorgt für heftige Kritik und Misstrauen bei Preis und Leistungszusagen.

Von unseren Redakteuren Rainer Gräff und Harald Gebhardt

Der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion, der Bad Kreuznacher Landtagsabgeordnete Carsten Pörksen, hat beim Neujahrsempfang seiner Partei den Verkauf des Stausees Niederhausen einschließlich aller Anlagen von RWE an eine Privatfirma zum Schleuderpreis von 90 000 Euro - "für einen Klicker und Knopf" - scharf kritisiert (wir berichteten). Dies sei unkommentiert hingenommen worden, obwohl sich daraus unübersehbare Folgen für die Region ergeben können.

So dürfe man das RWE, an dem die Kommunen, auch der Kreis Bad Kreuznach, beteiligt seien, sich nicht aus der Verantwortung stehlen lassen, meint Pöksen und greift Landrat Franz-Josef Diel (CDU) an. Dieser habe sich mit einem Brief von RWE abspeisen lassen. Kein Verständnis hat der SPD-Politiker dafür, dass der Energiekonzern es nicht für nötig hielt, den Landrat, der im Beirat sitzt, über die Verkaufsabsichten zu informieren.

Diel hatte Anfang November gegenüber dem "Oeffentlichen" bestätigt, dass der Kreis in die Verkaufsverhandlungen nicht involviert war und versprochen, sich der Sache anzunehmen. Inzwischen konnte Pörksen Einsicht in den Vertrag nehmen: "Wenn man diesen liest, kann man nur mit dem Kopf schütteln."

Der Landrat bestätigte auf Anfrage gestern, dass zahlreiche Fragen im Raum stehen. Er unterstützt das Ansinnen der Ortsgemeinde Niederhausen, die nach einem Ratsbeschluss von den Vertragspartnern Klarheit fordern will. Laut Franz-Josef Diel ist ein anderthalbseitiger detaillierter Katalog von Aufgaben wie Sanierungsleistungen Vertragsbestandteil. Enthalten seien hier beispielsweise auch die Leistungen für den Hochwasser- und Naturschutz. Doch ob der neue Eigner dies alles so zu leisten vermag, weiß keiner. Werfen die angeforderten Antworten Zweifel auf, sei eine juristische Prüfung zu überdenken, sagt Diel betont vorsichtig. Er warnt in diesem Zusammenhang aber vor voreiligen Schuldzuweisungen oder dem politischen Ausschlachten des Falles. Enttäuscht ist der Landrat über das Agieren von RWE in Essen. Die örtlichen Vertreter des Energiekonzerns seien ebenso übergangen worden wie er selbst, deshalb sei er bis in Essener Vorstandskreise persönlich vorstellig geworden.

Das Wehr sei für den Hochwasserschutz, Flora und Fauna, den Fremdenverkehr und den Freizeitsport ganz wichtig, so Carsten Pörksen. Er hat einen Brief an die Aufsichtsbehörde, die Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord, geschickt und um Überprüfung gebeten, vor allem hinsichtlich des Hochwasserschutzes und der Fischtreppe, die schon länger an dem Wehr gebaut werden soll.

Was aus dem Stausee wird, treibt auch die Genossen in Bad Münster am Stein-Ebernburg um: "Aufgeschreckt durch die Nachricht über den Verkauf der Wasserkraftanlage durch die RWE an eine Wiesbadener Firma Rise GmbH für angeblich nur 90 000 Euro (Gesamtfläche 10 000 Quadratmeter einschließlich Wehr und Stausee)", so Pressereferent Gernot Bach, "ergeben sich für die SPD der ,Unterliegergemeinde’ mehrere Fragen, die nunmehr im Rahmen eines Auskunftsbegehrens Landrat Diel vorgelegt wurden."

Der Kaufpreis erscheint der SPD unangemessen. Es sei nicht sicher, ob die neue Eigentümerin nur an Gewinnmaximierung interessiert ist oder in Zukunft auch ausreichend an den Hochwasserschutz denkt und den Schutz von Flora und Fauna garantieren will. "Angeblich war die neue Eigentümerin zum Zeitpunkt des Verkaufs noch nicht im Handelsregister eingetragen, befand sich noch in der Gründung. Bei einem vermuteten Stammkapital von nur 25 000 Euro fragen wir uns nicht nur, ob der Hochwasserschutz garantiert werden kann, sondern auch wie", so die Sozialdemokraten. Sie wollen unter anderem eine Einschätzung des Kreises zum Hochwasserschutz und Auskunft über vereinbarte Verpflichtungen. Hinzu kommt, das die Betriebserlaubnis für die Wasserkraftanlage 2016 erneuert werden muss: "Was passiert, wenn dies nicht gelingt?"

Die Firma Rise GmbH ist eine Tochter der Wiesbadener Solcop GmbH. Geschäftsführer Michael Bauer hatte erklärt, ihm sei bewusst, dass eine ganze Region mit dem Kraftwerk verbunden ist und versichert, dass See und Erholungsgebiete weiter nutzbar seien.

Feueralarm: Zwei Lauben standen lichterloh in Flammen

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Bad Kreuznach - Ein Anruf einer Kreuznacherin löste Donnerstagnacht einen Einsatz der Freiwilligen Feuerwehr aus. Die Ursache: Im Kleingartenverein "Am Schlachthof" standen zwei Gartenlauben lichterloh in Flammen.

Von unserem Reporter Dominic Schreiner

Kurz vor 2 Uhr wurde die Frau durch einen lauten Knall mitten in der Nacht aus dem Schlaf gerissen. Beim Blick aus dem Fenster sah sie, dass im Kleingartenverein in ihrer Nachbarschaft zwei aneinander angrenzende Hütten brannten. Geistensgegenwärtig griff sie zum Telefon und alarmierte die Freiwillige Feuerwehr Bad Kreuznach, die daraufhin mit vier Fahrzeugen und zwölf Mann ausrückte.

Der angerückte Löschbezirk setzte zwei Trupps unter schwerem Atemschutz ein, die den Brand mit etwa 4000 Liter Wasser bekämpften. Anfänglich konnte nur von Außen gelöscht werden, da durch den Brand verursacht freiliegende Stromleitungen Teile des Gartenhauses unter Spannung setzten - Lebensgefahr für die Männer der Freiwilligen Feuerwehr. Erst nachdem ein Mitarbeiter der Stadtwerke den Strom abschaltete, konnten die Nachlöscharbeiten in den Lauben beginnen.

Dazu mussten die Türen aufgebrochen und die Einsatzstelle ausgeleuchtet werden. Die Wasserversorgung wurde in der Anfangsphase durch zwei Löschfahrzeuge sichergestellt, bis eine Schlauchleitung zu einem nahe gelegenen Hydranten aufgebaut war.

Die Polizei nahm vor Ort die Ermittlungen zur Brandursache auf, die bis zum Einsatzende noch unklar war. Die Ermittlungsarbeiten dauerten am Freitagmittag noch an.

Die beiden Hütten erlitten Totalschaden. Der Einsatz war nach etwa zwei Stunden beendet.


Mädchen in Schrecken versetzt

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Meisenheim - Per Notruf meldeten sich zwei 13-jährige Mädchen am frühen Donnerstagabend bei der Polizei in Lauterecken. Sie gaben an, von zwei mit einem Schlagstock bewaffneten jungen Männern verfolgt zu werden.

Die sofort eingesetzte Streife fand die beiden Mädchen verängstigt an der Glantal-Klinik in Meisenheim. Die Beamten erfuhren, dass einer der Jugendlichen sogar mit einer sogenannten Softair-Pistole auf eines der Mädchen geschossen hatte.
Die beiden 16-Jährigen wurden gemeinsam in der Wohnung des einen Tatverdächtigen angetroffen. Nachdem sie anfänglich alles leugneten, übergaben sie den Polizisten schließlich die Spielzeugpistole und den vermeintlichen Schlagstock, der sich als Billardqueue herausstellte. Offenbar war dem Vorfall eine Beleidigung durch eines der Mädchen vorausgegangen. Obwohl die jungen Männer sich bei den Mädchen entschuldigten, werden sie sich laut Polizei strafrechtlich verantworten müssen.

[Update] Nach Überfall in Bad Münster: Volksbank setzt Belohnung aus

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Bad Münster-Ebernburg - Wie berichtet wurde am Donnerstagabend die Volksbank-Filiale in der Berliner Straße in Bad Münster-Ebernburg überfallen. Jetzt gibt die Polizei Einzelheiten zur Tat bekannt.

Demnach passte ein vollmaskierter und dunkel gekleideter Täter (circa 1,80 Meter groß, normale Statur) nach Geschäftsschluss gegen 18.35 Uhr die letzte Mitarbeiterin am hinteren Zugang des Bankgebäudes ab und drängte sie mit gezogener Schusswaffe zurück ins Gebäude.

Dort zwang er sie zur Herausgabe von Bargeld, das er in einer hellen Tasche oder Tüte verstaute. Anschließend flüchtete der Mann mit seiner Beute über den Kundenparkplatz in Richtung Naheufer. Über die Höhe der Beute macht die Polizei keine Angaben. Sie sucht dringend Zeugen.

Der Täter trug eine Gesichtsvollmaske (Modell „Älterer Herr“). Vor dem Überfall wurde er im Bereich des hinteren Kundenparkplatzes gesehen. Zu diesem Zeitpunkt war dort auch eine blonde Frau unterwegs. Sie und weitere Zeugen werden gebeten, sich zu melden. Am Naheufer lief außerdem eine Gruppe Jogger (circa sieben Personen) in Richtung Norheim. Auch sie könnten wertvolle Beobachtungen gemacht haben und werden gesucht.

Die Polizei fragt: Wer hat den Überfall beobachtet? Wer kann Angaben zu einem möglichen Fluchtfahrzeug des Täters machen?

Das war bereits der zweite Überfall innerhalb eines halben Jahres auf die Filiale.

Die Volksbank hat eine Belohnung von 3000 Euro ausgesetzt. Hinweise an die Kriminalpolizei Mainz, Telefon 06131/ 65 3633 oder an die Bad Kreuznacher Polizei, Telefon 0671/8811 100. sbr

 

 

Rückblick: Den Handel am Ort stärken

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Kreis Bad Kreuznach - Die Einzelhändler aus der Region spüren den zunehmenden Druck von ihrer Konkurrenz aus dem Internet. Dass es viele gute Gründe gibt, lokal zu kaufen und dem Onlinehandel zu trotzen, wollte der Oeffentliche Anzeiger mit einer über mehrere Monate groß angelegten Serie unter dem Titel "Kauf Lokal" zeigen.

Von unserer Redakteurin Denise Bergfeld

Mit hohen zweistelligen Zuwachsraten machen die Internetshops den Händlern in Stadt und Kreis mittlerweile zu schaffen. Stand heute können Experten aber nur mutmaßen, welche Folgen der Boom von Amazon, Zalando, DocMorris und Co. auf lange Sicht für die Innenstädte haben wird. Deshalb müssen sich die Einzelhändler etwas einfallen lassen, um sich von der Konkurrenz aus dem Netz abzuheben.

In den vergangenen drei Monaten hat der Oeffentliche Anzeiger in seiner Serie den Dialog mit Experten gesucht, Gesprächsrunden und ein Forum organisiert, sich umgeschaut, an welchen Stellen es gut läuft und wo der Handel derzeit Probleme hat. Erfreulich dabei ist, dass es viele gute Beispiele für gelungene Handelskonzepte aus der Region gab, die wir näher beleuchten konnten. Angefangen bei der Regionalmarke "SooNahe" über den Milchhof Soonwald, der seine Produkte bis vor die Haustür liefert, bis hin zu den Dorfläden, die in einigen Gemeinden erfolgreich ihre Renaissance feiern. Sie alle profitieren auch von dem Trend, dass Produkte aus regionaler Erzeugung stark gefragt sind. In den Dorfläden in Guldental und Hergenfeld etwa werden sie gezielt angeboten und vermehrt nachgefragt.

Auch die Bad Kreuznacher Innenstadt stand im Fokus der Überlegungen. Wie können mehr Menschen dazu bewegt werden, den Mauszeiger ruhen zu lassen und stattdessen ihr Geld in der Region auszugeben? Davon profitiert nicht nur der heimische Einzelhandel, auch die Kommunen freuen sich über die Steuereinnahmen, die beispielsweise bei Amazon-Bestellungen ausbleiben, da sich der Geschäftssitz des Unternehmens im Ausland befindet.

In einer Gesprächsrunde mit lokalen Experten wurde angeregt, zu bestimmten Stoßzeiten in der Kurstadt die Parkgebühren abzuschaffen als Anreiz für den Einkaufsbummel. Beim Forum des Oeffentlichen Anzeigers, bei dem sich Wirtschafts- und Handelsexperten zum moderierten Gespräch versammelten, zeigte sich der Bad Kreuznacher Wirtschaftsdezernent Udo Bausch offen für diesen Vorschlag. Er versprach, in den politischen Gremien darüber zu sprechen.

Die "Kauf-Lokal-Serie" förderte auch so manche Überraschung zutage: Die Redaktion besuchte beispielsweise einen kleinen Hutladen in der historischen Neustadt und erfuhr: Der Hut ist wieder in Mode, das Geschäft läuft gut. Hinter dem Ladengeschäft Vetter steht eine mehr als 100 Jahre andauernden Tradition. Die Inhaber Renate und Bernd Weißheimer bereiten derzeit den Weg für eine Nachfolgerin. Es ist der einzige Hutladen im Kreis Bad Kreuznach, und die junge Nachfolgerin ist landesweit die einzige Auszubildende zur Modistin.

An anderer Stelle aber ist der Wandel bereits greifbar: Im Januar muss ein traditionsreiches Geschäft die Pforten schließen: das Modehaus Bruns an der alten Nahebrücke. Das Textilunternehmen gibt es seit dem Jahr 1860, Fabian Bruns führt es seit 2002 in fünfter Generation. Doch die Zeiten haben sich geändert. Internethandel, Outletcenter und Billiganbieter machen gerade kleineren Modegeschäften sehr zu schaffen.

Vor 25 Jahren von Synagogen-Freunden gegründet: Förderverein wurde anfangs auch skeptisch beäugt

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Bad Sobernheim - Hans-Eberhard Berkemann mutet sie noch immer fast wie ein kleines Wunder an: die Gründung des Fördervereins Synagoge.

1989 aus der Taufe gehoben, hat der Verein seither vieles initiiert, bewegt und vor allem eines geschafft: die Erinnerung an die ermordeten jüdischen Sobernheimer zu bewahren.

In diesem Jahr wird der 100 Mitglieder starke Zusammenschluss, der den restaurierenden Wandel der alten Synagoge in ein Kulturhaus samt Stadtbücherei (Eröffnung: 2010) begleitete, 25 Jahre jung. „Eine Initiative, die etwas erreicht hat", blickt Berkemann zurück. Seit 1996 sitzt er ihr vor.

Gut kann er sich an jene Zeiten vor etwas mehr als zwei Jahrzehnten erinnern, als die Gruppe um Gründungsvorsitzenden Pfarrer Christian Wenzel mit „Was wollen die paar Spinner bloß" und „Das bringt doch nichts" zur vorübergehenden Erscheinung niedergeredet werden sollte.

Und heute? Da schmückt sich mancher gerne mit einem sehenswerten Kulturhaus, das seinesgleichen landauf, landab sucht – so gelungen wird die Verbindung von Historie und zeitgemäßer Nutzung als Bücherei, Gesprächs- und Konzertort empfunden. Was etwa im einhellig zustimmenden Urteil des Rheinischen Vereins zum Ausdruck kam, als er bei der Unterschutzstellung der Synagoge half.

Aus gutem Grund: 1858 erbaut, war der aus unverputzten Sandstein-Quadern errichtete Bau ein stolzes Symbol für die Emanzipation der jüdischen Gemeinden in Preußen. Das damalige Selbstbewusstsein zeigte sich auch in den Mitgliedszahlen: 135 Bürger gehörten der jüdischen Gemeinde Sobernheims im Jahre 1895 an.

Führungen: In diesem Wissen, in dieser Tradition bewegen sich die Mitglieder des Fördervereins, wenn sie zu Führungen durch die Synagoge oder zu den heute noch sichtbaren jüdischen Spuren in Sobernheim einladen. 22 Gruppen führte Hans-Eberhard Berkemann 2013 durch die Stadt und die Synagoge; darunter beispielsweise auch Abitur-Jahrgänge und Gruppen des jüdischen Max-Willner-Heims oder der Sobernheimer Diakonie-Behinderten-Werkstätten. Und er bot zwei Führungen über den jüdischen Friedhof auf dem Domberg an, eine davon vor einem Filmabend des Kulturforums, mit dem der Förderverein eine prächtige Zusammenarbeit verbinde.

Alles in allem 796 Menschen, denen Berkemann die jüdische Geschichte seiner Stadt auf diesem Wege nahebrachte; 113 alleine bei der Nacht der Kultur- und Weinbotschafter am 19. Oktober in Sobernheim. „Wenn es so bleibt, will ich zufrieden ein", bilanzierte er die Öffentlichkeitsarbeit des Vereins im vergangenen Jahr.

Besuche: Weitere markante Stationen in der Synagoge: das Konzert mit Dany Bober und Sobernheimer Gymnasiasten oder der Besuch von Bundestagspräsident Dr. Norbert Lammert (CDU) am 29. August. „Der versteht etwas von der Materie", ist Berkemann noch heute beeindruckt, „erstaunlich sein Händchen für solche Themen." Das sei alles andere als ein Routinetermin gewesen. Denn wann komme schon mal der zweite Mann im Staate nach Sobernheim. Schade nur, dass Lammerts Kurzaufenthalt mitten im Bundestagswahlkampf gelegen habe.

Ausstellung: Für Berkemann ein weiterer Höhepunkt des Vorjahres: die Ausstellung Nicole Manns. Sie zeigte großformatige Fotografien des jüdischen Friedhofs: „Sie hat einen unwahrscheinlich sensiblen Blick für die Historie bewiesen", so nicht nur Berkemanns großes Lob.

Gedenken: 75 Jahre Pogromnacht – dem gedachten am 9. November etwa 100 Bürger und Sobernheimer Gymnasiasten in einem ökumenischen Gottesdienst mit EFG-Schulpfarrerin Ruth Reusch und Dechant Günter Hardt.

Archiv: Auch Organisatorisches packten die Fördervereinsmitglieder 2013 an: Im der Synagoge benachbarten Haus Bregenzer wurden zwei Stuben für die Archivarbeit hergerichtet. Kosten: 3000 Euro. Bei der Inneneinrichtung habe vor allem Erster Stadtbeigeordneter Alois Bruckmeier tatkräftig mitgeholfen, sagte Berkemann.

Bücher: Im kleinen Archiv untergebracht unter anderem: Werke zum Judentum, allesamt gesichert, als die große Synodalbücherei in Bad Kreuznach aufgelöst wurde. Pfarrer a. D. Martin Braun, früher Seelsorger der Kreuznacher Pauluskirchengemeinde und heute in Bad Sobernheim lebend, hatte für das Synagogen-Archiv an der Gymnasialstraße um die wichtigen historischen Bände gebeten. Mit Erfolg. Ebenfalls im Archiv zu finden: Briefe von Susan Rosenblum, einer Enkelin Alfred Marums. Stefan Munzlinger

Jiddische Lieder, Vorstandsberichte und Neuwahlen

Konzert: Zum Klezmer-Konzert mit jiddischen Liedern laden der Förderverein Synagoge und das Kulturforum für Sonntag, 26. Januar, 17 Uhr, in die Malteserkapelle ein. Es werden viele Musikfreunde erwartet, daher schied die Synagoge als Veranstaltungsort aus. Künstler sind Guido und Gernot Blume und Ania Szczechowska aus Bingen. Ihr Programm: „Arum dem fajer". Es erzählt von einer uralten Erfahrung: Menschen sitzen am Feuer und singen Lieder, in denen sich Musikwelten begegnen. Der Eintritt kostet 10 Euro (ermäßigt: 8 Euro).

Neuwahl: Die Jahresversammlung des Fördervereins Synagoge ist am Montag, 3. Februar, 19.30 Uhr, in der Synagoge. Ein Punkt: Neuwahlen. Hans-Eberhard Berkemann kandidiert erneut für den Vorsitz.

Seesbacher Straßenbau geht im Januar weiter

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Seesbach/Daubach - Das neue Jahr 2014 steckt noch in den Kinderschuhen. Was wird es den Dörfern rund um Bad Sobernheim bringen?

Die Wunschlisten sind lang; die Kassen leer. Hat das Jahr 2013 gehalten, was sich die Ortsbürgermeister von Auen bis Winterburg davon versprochen haben? Wir befragten alle. Heute an der Reihe: Seesbach und Daubach.

Seesbach: Recht viel ist im kleinen Seesbach 2013 passiert. Im Mittelpunkt stand der Ausbau eines Teilstücks der Hauptstraße inklusive Kanal- und Wasserleitungen, berichtete Ortsbürgermeisterin Antonie Ullrich (SPD).

Abschied: Sie hatte das Amt zehn Jahre lang inne, würde es mit der Kommunalwahl am 25. Mai gerne in jüngere Hände abgeben. Seit 1974 sitzt sie im Gemeinderat und war 20 Jahre lang Erste Beigeordnete. Ob sich jemand findet? Der Disput mit der Verbandsgemeinde, ausgebrochen wegen der Dorfbeleuchtung, habe viel Kraft gekostet. Näher wollte Ullrich darauf aber nicht mehr eingehen.

Ehrenamt: Stolz sei die Gemeinde auf das ehrenamtliche Engagement. An einem Samstag kamen mehr als 20 Väter und Mütter, die gemeinsam unentgeltlich den Spielplatz generalrenovierten. Dieser wird seither – auch dank der wunderbaren Seilbahn – ganz besonders stark genutzt.

Kindergarten: Dass Seesbach noch so viele Kinder hat, ist vielleicht auch der Tatsache geschuldet, dass es über einen Kindergarten verfügt. Auch hier haben die Väter „zwischen den Jahren" alle Räume neu gestrichen und die Farbe gleich noch selbst mitgebracht, lobte die Ortsbürgermeisterin. Bis die Kita U2-Kinder aufnehmen kann, werde es noch dauern, blickte sie voraus und verweist auf den unausgeglichenen Haushalt.

Allee: Weiterhin wurde eine Allee gepflanzt, die den Weg hoch zum Sportplatz ziert und in einigen Jahrzehnten sicherlich ein prächtiges Bild abgibt. Es handelte sich um eine Ausgleichsmaßnahme wegen des Fotovoltaik-Feldes.

Daubach: Ein ruhiges Jahr hat die Gemeinde von Ortsbürgermeister Franz Höling hinter sich; das werde wohl auch 2014 nicht viel anders sein. In einem 13-köpfigen, ehrenamtlichen Arbeitseinsatz habe man den Verbissschutz der Jungbäumchen im Wald verbessert. Die Leichenhalle wurde teilweise neu gestrichen. Auf der Wunschliste oben steht die Renovierung der Toiletten im Gemeindehaus. Doch ohne Landesmittel könne man da nicht drangehen.

Rückzug: Franz Höling kündigte seinen Rückzug von der Ortsspitze vor der Kommunalwahl im kommenden Mai an – aus gesundheitlichen Gründen. Der 74-Jährige hofft, dass sich bald ein Nachfolger für das Daubacher Ortsbürgermeister-Amt finden möge. Martin Köhler

Dieter Nentwig: Kleine Brötchen in der Welt der Jazz-Musik

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Bad Sobernheim - Ein hessischer Bub stand im Mittelpunkt der Januar-Ausgabe der „Sobernheimer Runde".

Dieter Nentwig ist Manager und Tourneepromoter für Jazzmusik – einer der wenigen in Deutschland, wie er bedauernd feststellte.

Vorbereitet hatte den Besuch einmal mehr Gerhard Engbarth, der als Moderator nun schon zum 49. Mal den Gesprächskreis leitete. 16 Zuhörer fanden sich in der städtischen Bücherei im Kulturhaus Synagoge ein. Engbarth und Nentwig verbindet eine lange Freundschaft. Zwischen 1994 und 2002 arbeitete Engbarth als Road-Manager für Nentwigs Jazzagentur und fuhr Künstler wie Chef im Bus kreuz und quer durch Europa.

Jetzt ging sein Herzensanliegen in Erfüllung, und Dieter Nentwig besuchte die Sobernheimer Runde. Der 67-Jährige präsentierte sich als leidenschaftlicher Jazzfreund und -Förderer, kurz: als Mann vom Fach.

Geboren wurde er im westlichen Frankfurter Stadtteil Höchst, der wegen der gleichnamigen Farbwerke Hoechst AG einst weltweit bekannt war. Schon mit 15 Jahren und der Mittleren Reife in der Tasche fing er mit der Lehre als Chemielaborant an. „Ich hatte dazu weder Lust noch Ahnung", gestand er ein. Positiv sei jedoch gewesen, dass er Zugang zur umfangreichen Werksbücherei hatte und die Bücher über Kunst, Künstler und Kultur „verschlingen" konnte. Schon immer habe er andere Interessen gehabt als Gleichaltrige.

Zehn Jahre lang diente er der Chemieindustrie brav und folgsam, schüttete altes Quecksilber in den Ausguss („Der Main stank und war sowieso tot zu dieser Zeit") und tötete Kakerlaken auf der Suche nach dem perfekten Vernichtungsmittel. Zu jener Zeit tobte auf der anderen Seite des Globus der Vietnamkrieg. Als Dieter Nentwig hörte, dass dort auch massenweise Chemie zum Einsatz kam, regte sich sein Widerstand. Er schloss sich Demonstrationen gegen seinen eigenen Arbeitgeber an. In jener Zeit kam er mit der Jazz-Musik in einer Höchster Bar in Berührung. Und mit 25 Jahren machte er sich als Musik-Agent selbstständig. Das war vor 42 Jahren. Sein Erfolg als Geschäftsmann sei, stets „bescheiden" geblieben zu sein, übte er sich in angenehmen Understatement. Denn mit Jazz-Musik könne man in der Regel keine großen Hallen füllen. Kaum ein Künstler komme mal ins Fernsehen, erst recht nicht auf die Hitlisten. „Und trotzdem ist das Publikum sehr treu", stellte der Veranstaltungsmanager fest. Im Laufe seines Lebens traf er viele andere Musikpromoter. In Fritz Rau (1930 bis 2013), ebenfalls einst Gast der „Sobernheimer Runde", sieht er ein Vorbild. Doch es gebe auch Veranstalter, die „knochenhart" und „ausgebufft" sind. Er sei froh, mit diesen Geschäftspraktiken nichts zu tun haben zu müssen. Da backe er in seinem Musikzweig lieber kleine Brötchen, verteile auf der Straße Handzettel und tingele durch Gemeindehäuser auf dem Lande, statt die sündhaft teure Jahrhunderthalle zu mieten.

Dann fragte Gerhard Engbarth nach Nentwigs schönster Lebensgeschichte? Die Begegnungen mit Jazztrompeter Doc Cheatham (1905-1997) blieben ihm in guter Erinnerung. Und dann gab es just in diesem Herbst 2013 die große Reise nach China, wo man derzeit einen Jazzboom verzeichnet.

Ein kundiger Zuhörer der Sobernheimer Runde wies Nentwig darauf hin, dass Jazz die Musik der Freiheit sei. Dem stimmte dieser uneingeschränkt zu: Jazz sei eine der wenigen Musikrichtungen, zu der man noch nie in den Krieg gezogen sei. Auch habe sie dazu beigetragen, beispielsweise die Nazi-Diktatur zu überwinden.

Neun Jahre lang arbeiteten Engbarth und Nentwig zusammen, teilen daher viele Erinnerungen; etwa die, als der heutige Sobernheimer Bluesikant Nentwigs Meisterstück aus Chemielaborantentagen, einen herrlichen Holzschemel, überfuhr. Oder die Tankstellengeschichte, als der Tourbus auf der Autobahn ohne Sprit stehen blieb. Den Zuhörern gefiel der Ausflug in die Jazz-Welt Dieter Nentwigs so gut, dass man ihn nach dem Gespräch noch gut und gerne eine Viertelstunde ins „Kreuzverhör" nahm. Martin Köhler

Der nächste Gast in der Sobernheimer Runde ist Dr. Jürgen Körber, Chefarzt der Klinik Nahetal Bad Kreuznach: Mittwoch, 5. Februar, 19 Uhr, im Kulturhaus.

Unfall in Staudernheim: Junge von Auto erfasst und schwer verletzt

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Staudernheim - Mit schweren Verletzungen, auch am Kopf, wurde ein achtjähriger Junge am  Freitagnachmittag mit dem Rettungshubschrauber in die Mainzer Uni-Klinik geflogen.

Er hatte um 15.40 Uhr auf Höhe der früheren Gaststätte Steuerwald die L 234 in Richtung Dammstraße mit seinem Tretroller überquert, seine Ampel zeigte gerade Grün. Ein 84-jähriger Autofahrer erfasste den Jungen mit seinem Wagen mitten auf der Straße. Der Junge flog mehrere Meter durch die Luft und schlug auf der Straße auf, wurde aber nicht lebensgefährlich verletzt, erklärte die Polizei Kirn. Der 84-Jährige gab wenig später an, geblendet gewesen zu sein und den Jungen nicht gesehen zu haben.


Im Wald bei Staudernheim: Mann bei Fällarbeiten schwer verletzt

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Staudernheim - Schwer verletzt wurde ein 41-Jähriger am Freitagmittag bei Fällarbeiten im Wald bei Staudernheim.

Um 11.45 Uhr war er von einem stürzenden Baum am Bein getroffen worden. Er konnte über Notruf die Polizei verständigen. Die Unfallstelle befand sich mitten im Wald zwischen Staudernheim und Abtweiler (Hühnerhof) und war nicht anfahrbar.

Die Rettungskräfte (Polizei, DRK, Feuerwehr) mussten zu Fuß etwa 500 Meter zurücklegen, um an den Verletzten zu gelangen. Nach der Bergung wurde er mit einem Hubschrauber in eine Klinik gebracht.

Eine Lounge für lauschiges Lesen in Sobernheimer Stadtbücherei

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Bad Sobernheim - Ständiger Wandel in der städtischen Bücherei: Vor einem Jahr übergab das Leitungsehepaar Gerhard und Jutta Mietzker die Schlüssel im Kulturhaus Synagoge an ihre Nachfolger, Diana Weyland und Elke Zedlitz.

Seither verwalten beide mit einem Team an weiteren ehrenamtlichen Helferinnen die rund 8000 Bücher, Hörbücher und andere Medien, die man kostenlos leihen kann. Neu wurde die Bücherei-Lounge gleich rechter Hand neben dem Eingang eingerichtet: vier kleine Ledersessel samt Tisch und Café-Ecke. Der Bücherei-Förderverein half, um dem Wunsch des Teams und mancher Leser eine gemütliche Ecke zu bieten. Weil das Kulturforum, der Förderverein und ein Leser zusammen 750 Euro spendeten, konnten stabile Hörbuchhüllen gekauft werden.

Mit dem restlichen Geld wurden gleich noch 20 neue Hörbücher angeschafft, etwa „Ein ganzes halbes Jahr" (Jojo Moyes), „Traumsammler" (Khaled Hosseini), „Die andere Seite des Glücks" (Seré Prince Halverson) und „Der Winterpalast" (Eva Stachniak). Von der aktuellen Literatur-Nobelpreisträgerin Alice Munro aus Kanada stehen zwei (zurzeit ausgeliehene) Bücher zur Verfügung. Damit nicht genug – die städtische Bücherei macht auch online eine gute Figur: Via der Website www.buecherei.bad-sobernheim.de lassen sich alle Titel der 8000 Medien anschauen. Hier kann man Medien vormerken lassen, die Leihzeit selbst verlängern und sich als neuer Leser anmelden. Somit braucht der Leser nur noch zum Abholen und Wiederbringen seines Mediums vorbeizukommen.

Schon geht der Blick auf den Lesesommer 2014. Zwar ist es erst in den Sommerferien soweit, bis die Kinder kommen, doch die Vorbereitung läuft jetzt an. So will das Büchereiteam festlegen, welche Aktionen es anbietet. Dafür brauche man dringend Helfer aus der Elternschaft, um den zu erwarteten Ansturm an Lesesommer-Kinder zu bewältigen. Diana Weyland erinnerte sich, dass 2012 stolze 180 Jugendliche zur Ausleihe kamen: Jeder verpflichte sich, in den Sommerferien mindestens zwei Bücher zu lesen. Um das zu kontrollieren, gebe es stichpunktartige Abfragen. Doch sei man damals, angesichts der Masse, überfordert gewesen; daher nun der Helfer-Bitte.

Das Büchereiteam lobt auch den 2013 gegründeten Förderverein um Martin Mann. Auch der plane für das neue Jahr mehrere öffentliche Veranstaltungen, die das allgemeine Interesse an der Kultur- und lese-Einrichtung aufrecht erhalten und zudem weiter ausbauen soll. Martin Köhler

Bernd Krziscik nominiert: 100 Prozent für den Sobernheimer CDU-Urwahl-Kandidaten

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Bad Sobernheim - 28 Ja von 28 Wahlberechtigten: Bernd Krziscik (45) tritt für die Sobernheimer CDU bei der Urwahl am 25. Mai an.

Der gebürtige Berliner und Jurist will neuer Stadtbürgermeister und damit Nachfolger des Sozialdemokraten Michael Greiner werden.

Krziscik ist Polnisch und heißt „Kreuzchen". Ein Schmankerl, das der Urwahlkandidat der Christdemokraten bei seiner 25-minütigen Präsentation am Donnerstagabend in der Alten Apotheke gleich zu Beginn zum Besten gibt. Die Verbundenheit der Menschen mit der Landschaft und mit diesem schönen, kleinen Städtchen Sobernheim – schwärmend spricht er über seine neue Heimat, in der er sich seit sechs Jahren mit seiner Frau Andrea und Söhnchen Jakob (8) wohlfühlt. Sein Ziel sei eine Politik für Sobernheim, „die die Leute denken lässt: ,Hier will ich bleiben' oder ,Da will ich hin.'" Und „Wir haben einen touristischen Juwel, der noch geschliffen werden muss."

Unwohl wird es ihm, wenn er auf die Spitze der Stadt blickt. Und so verletzt er nicht sein eigenes Fairnessgebot, wenn er hart mit SPD-Mann Greiner ins Gericht geht, denn Wahlkampf ist schließlich kein Kindergeburtstag; die Unterschiede sollen zutage treten.

Bei der Frage des neuen Bauhofs schrecke ihn der „von Greiner selbst verordnete Stillstand", weil ihm die Gremien angeblich keinen Such-Auftrag erteilt hätten. Und zum Verkauf der alten Grundschule: „Greiner verbreitet seit Monaten Angst." 21,3 Prozent, so Krziscik später am Rande, sei die Schule pro Tag zeitlich genutzt; ein Unding und von wegen „stark frequentiert von den Vereinen".

Die Sorgen der Arbeiterwohlfahrt um ihre Begegnungsstätte will der Kandidat verstehen. Grund, die AWO um Vorsitzenden Alois Strehl in den nächsten beiden Wochen zu besuchen und sein Konzept vorstellen, kündigt Krziscik im Gespräch mit dem „Oeffentlichen" an. Ja, sagt er auf eine Frage von Christel Sax-Schmitz, er wisse eine Alternative für die Begegnungsstätte: im Haus Bernardi.

Und die Frage Gisela Heimers, wie er sich seinen Beruf als Jurist und GmbH-Geschäftsführer mit dem ehrenamtlichen Stadtbürgermeister teilen wolle, beantwortet er mit dem Hinweis auf die Kunst des Delegierens, auf ein funktionierendes Team und eine gute Vernetzung. Ja, er wolle und werde eine „Klientel-Politik" machen, „eine für die Sobernheimer", mithilfe einer „fantastischen Mannschaft für den Rat und die Ausschüsse". Damit endet die Präsentation des Kandidaten, der bereits am 6. Dezember vom CDU-Vorstand vorgeschlagen worden war (wir berichteten bereits am 7. Dezember).

Bernd Krziscik wird nicht nur mit 100 Prozent bei seiner Nominierung bedacht, er erreicht die volle Punktzahl auch bei seiner Wahl zum stellvertretenden Vorsitzenden des Stadtverbandes, der sich von Senior Horst Barth mit einer Flasche Wein verabschiedet.

Vom Konglomerat der Orchestersolisten bis hin zur namhaften Liste für die Kommunalwahl

Fraktionsbilanz: Als „Konglomerat von Solisten", beschrieb Dr. Jörg Maschtowski seine Stadtratsfraktion, „wir treten aber als Orchester auf." Mit dem Verhindern des Beinbrech-Immobilienkaufs habe man schweren Schaden von der Stadt abgewendet, genau das wolle man auch mit dem initiierten Verkauf der alten Grundschule erreichen. Ja, hin und wieder streite man wie die Brunnebutzer, finde aber immer Kompromisse und habe eine „saugute Fraktionsarbeit" geleistet. Schade, dass die CDU keinen Mann in der Stadtspitze habe („warum auch immer"). Dorn im Auge sei häufig Erster Stadtbeigeordneter Alois Bruckmeier.

Die Stadtratsliste der CDU: 1. Bernd Krziscik, 2. Anke Schumann, 3. Axel Hill, 4. Ron Budschat, 5. Thomas Michel, 6. Dr. Jörg Maschtowski, 7. Peter Öhler, 8. Uwe Lieber, 9. Klaus Behrendt, 10. Claudia Vogt, 11. Peter Michel,

12. Lars Spahn, 13. Manfred Sax, 14. Friedrich Wilhelm, 15. Klaus Schmidt, 16. Thomas Arenz, 17. Torsten Jores, 18. Sonja Wendel, 19. Nina Bolland, 20. Mario Basile, 21. Dr. Vera Reinhardt-Willett, 22. Professor Dr. Oliver Schumann. Stefan Munzlinger

Knackig kurzer Wahlkampf: Michael Greiner tritt am 25. Mai auch auf VG-Ebene an

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VG Bad Sobernheim - Dass die Frage auf ihn zukommen würde, wusste er schon lange, jetzt ist es amtlich: Michael Greiner (51), seit drei Jahren Stadtbürgermeister, will auch für den VG-Bürgermeister kandidieren.

Der Vorstand der Verbandsgemeinde-SPD um Robert Nicolay beschloss in nicht öffentlicher Sitzung am Donnerstagabend in Monzingen einhellig, Greiner der Nominierungsversammlung im Februar vorzuschlagen (wir berichteten bereits gestern). Da es in der SPD keine Gegenkandidaten gibt, ist seine Nominierung sicher. Bei der Urwahl in 135 Tagen, am 25. Mai, trifft er auf VG-Bürgermeister Rolf Kehl (62, CDU, Staudernheim), der vor seiner zweiten achtjährigen Amtszeit steht.

Bei der Vorstandssitzung am Donnerstagabend war Greiner selbst nicht dabei, hatte den zeitgleichen Neujahrsempfang der Steinhardter „Edelweiß"-Sänger besucht. Telefonisch schlossen er und Nicolay sich gegen 20.30 Uhr kurz, besprachen den Nominierungswunsch. Greiner überlegte nicht lange, sagte sofort zu und schloss damit seine bereits wochenlange Bedenkzeit ab. „Erst mal bedanke ich mich bei meinen Parteifreunden für ihre einhellige Zustimmung", sagte ein entspannter Michael Greiner auf unsere Anfrage am Freitagmorgen. Jetzt sei der Ball im Spiel und so, vorausgesetzt, er werde im Februar nominiert, könne es nun losgehen.

In seinen aktiven Fußballerzeiten, die 2009 mit der Abmeldung der alten SC-AH endete, sei er als Stürmer angetreten, Rolf Kehl einst als rechter Verteidiger: „Wir wissen beide, wie das Spiel geht."

Dass Bernd Krziscik auf Stadt- und Rolf Kehl auf VG-Ebene zu 100 Prozent präsent sein könnten und er, so der Telekom-Mitarbeiter, im Wahlkampf nur zu jeweils 50 Prozent, sieht er nicht so. Sicher, als Kandidat für beide Ämter könne er nicht auf allen Hochzeiten tanzen, aber Stadt- und Verbandsgemeinde ließen sich längst nicht mehr trennen. Schon heute blicke er immer wieder auch auf Gemeindethemen, etwa, wenn er sich für eine niedrigere VG-Umlage einsetze.

Ohnehin: Ein maßgeblicher Ansatz seines Wahlkampfs und einer möglichen ersten Legislaturperiode als VG-Bürgermeister sei, die finanzielle Leistungsfähigkeit der Stadt und der 18 Dörfer wiederzubeleben. Ziel: die kommunale Selbstverwaltung sicherzustellen und neue Spielräume zu schaffen. Dazu gehöre, dass er keinen hauptamtlichen Beigeordneten fordere, so wie es ihn in früheren Zeiten der Personalunion – also ein Bürgermeister für Stadt und Verbandsgemeinde zusammen – gab. Denn das würde die Leistungsfähigkeit erheblich einschränken. Für Greiner gilt nicht nur im Wahlkampf: zurück zu den Wurzeln der finanziellen Selbstbestimmung. Dass der Nominierungstermin erst im Februar liege, stört den Sozialdemokraten, der seiner Partei seit 20 Jahren angehört, nicht: „Das gibt einen kurzen und bündigen Wahlkampf", keine Dauerreden und verwässerte Aktionen, sondern die Konzentrationen auf den Kern.

Welche Wahlkampfmittel er aufwenden kann und wird, steht noch nicht fest. Eine Materialschlacht werde das nicht, „denn wir haben keine Großspender, die sowas finanzieren". Sicher, hier und da werde ein Plakat geklebt, um sich bei den Menschen einzuprägen. Das sei schon notwendig. Auf was der Vater zweier Töchter (22 und 16 Jahre), der seit 1994 Kommunalpolitik macht, nun vertraut, ist, dass ein Fakt nicht untergeht: seine dreijährige „gute Arbeit" für die Stadt „ohne Schutt und Asche". Zuletzt habe man erfreulicherweise zwei Jahre in Folge einen ausgeglichenen Haushalt ausweisen können. Nicht, dass er sich alleine dafür verantwortlich sieht, er weiß um die Rahmenbedingungen, die dafür notwendig sind. Er freut sich einfach für sein Sobernheim.

Wahlzeit: fünf und acht Jahre

Der hauptamtliche VG-Bürgermeister wird für acht Jahre gewählt und wird nach B 2 und nach einem Jahr nach B 3 bezahlt (Höhe je nach Familienstand und Zulagen); der ehrenamtliche Stadtbürgermeister wird auf fünf Jahre gewählt und in Sobernheim mit 1860 Euro brutto bezahlt (zwei Drittel nach EKS-Klasse 6 zu versteuern). Stefan Munzlinger

Herrensitzung der GKGK: Ganz ohne Weiber geht die Chose nicht

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Bad Kreuznach - Alles reine Männersache bei der traditionellen Herrensitzung der Großen Karneval-Gesellschaft Bad Kreuznach im proppenvollen Kurhaussaal? Von wegen!

Das starke Geschlecht strotzte zwar vor Übermut, aber ganz ohne Weiber geht die Chose nicht, das mussten die närrisch gestimmten Herrlichkeiten uneingeschränkt akzeptieren.Doch sie taten es großzügig und wohlwollend im Angesicht entzückender junger Damen, die als Prinzessinnengarde bei einem schmissigen Marschtanz die Beine fliegen ließen oder im Tiger-Outfit zu später Stunde ihre Krallen zeigten.

Ein gut gelaunter Sitzungspräsident Günther Neuhaus widmete der charmanten Garde die erste Rakete und verriet: „Ich krieg' Gänsehaut, wenn ich euch sehe." Zum Auftakt der Saalfastnacht zog die „Große" am Freitagabend alle Register. Bis weit nach Mitternacht hauten nicht nur Mainzer Ranzengarde und GKGK-Prinzengarde auf die Pauke. Alle gaben ihr Bestes. Bemerkenswert: Nur selten wurde es schlüpfrig, zielten die Akteure unter die Gürtellinie, und wenn, dann trafen sie ins Schwarze.

Allen voran Jochen „Jochi" Merz vom Hargesheimer Fastnachtsclub. Der Ex-Präsident der „Dippeschisser" knöpfte sich mit seiner Puppenparade den Kreuznacher Stadtrat vor („Alles Flaschen") und empfahl dem Kämmerer Wolfgang Heinrich, künftig Fäustlinge zu tragen. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Wie „Jochi", der kein Blatt vor den Mund nahm. Klar, seine Mittelfingerattacke hatte der arme Heinrich am Freitagabend gleich mehrfach auszubaden. Aber auch seinen Kollegen klingelten die Ohren. Carsten Pörksen etwa, dem „zahnlosen Nordseekrokodil", oder „Jochis" Freund Klopfer, „wie immer im Taschenformat." Kein Zufall, dass Merz just in diesem Moment ein Fläschchen „Kleiner Feigling" aus der Tasche zog, um es nach kräftigem Klopfen zu leeren.

Wahrlich: Der „Dippeschisser aus Harjesem" trumpfte mit seinen Pointen groß auf. Ob Oberbürgermeisterin „Heike Kaster-Meurer-Ofenfreund", Karl-Heinz Delaveaux als „Stadtrat schlechthin", Udo Bausch als „Politprofi mit Profigehalt", Peter Anheuser, „de Ochs", der fahnenflüchtige Herbert Drumm, die „Minschderer, denen Uli Hoffmann und Josef Traut mim Krönche uff die Sprüng' helfe könnte, unn die Pleenicher, die vor lauter Geiz sogar ihr Fraa mit no Thailand nemme" – sie alle bekamen ihr Fett weg.

Ganz anders, auf seine Art aber urkomisch und einzigartig, unterhielt „de Begge Peter" alias Peter Beck das närrische Auditorium. Der Bühnenprofi im Hausmeisterlook kokettierte mit der zweiköpfigen Hauskapelle Too Nice („Un ihr seid das Orchester?"), mit der Regie, („Brennt's, oder wo kommt denn der Rauch her?") und dem Publikum, dem er verriet, was er von „Scheiß Witzen" hält. „Ich kann aach politisch", verkündete er dann in Anspielung auf Bernhard Knab, der kurz darauf als Deutscher Michel auf die Bühne stieg. Der dritte Kracher in Folge - politisch, kritisch, energisch -, der die Herren im Saal in Atem hielt.

Logisch, dass dieses Tempo nach der Pause nicht zu halten war. Rund um Mitternacht schafften es am ehesten noch die Tenöre Luciano Sarottie, Josef Carrera und Placingo Domingo mit ihrer Sopranistin Marianne Callas und dem autobiografischen Dreiklang über das Altwerden des Mannes, die Stimmung zu toppen. Als das Wespenquartett auch noch den Gassenhauer "Hey Kreiznach"  anstimmte, wackelte die „guud Stubb". Der Große Rat der GKGK mit seinem neuen Präsidenten Eilhard Dockendorf an der Spitze durfte sich zufrieden zurücklehnen. Fazit: Der Auftakt hat Maßstäbe gesetzt, aber auch gezeigt, wo's klemmt, getreu des eigenen Mottos: „Welch Chaos in der Welt auch sei, der Narr versteht's, drum ist er frei."

Vorhang auf, Bühne frei, welch Chaos in der Welt auch sei

Bei der Herrensitzung der GKGK standen sie im Rampenlicht:

Protokoller Dr. Karl Kuhl: „Eens däd mich noch interessiere, wemmer de Kohleweech nit hinekrien, wie solle mer dann Minschder saniere?"

Garde der Prinzessinnen mit Marsch- und Showtanz. Kommandeuse Alana Degen, Betreuung Irene Heinz-Kissinger;

Konfettis aus Ingelheim, Manager Albert Schweikhard;

Jochen Merz aus Hargesheim mit dem Kreuznacher Puppentheater;

Peter Beck als Begge Peter, der Hausmeister, der mit umwerfender Mimik und Komik agiert;

Bernhard Knab als Deutscher Michel, wortgewaltig und eloquent;

Die Prinzengarde der GKGK, Leitung Mark Sassenroth, und die Mainzer Ranzengarde, Leitung Andreas Bierkandt und Burkhard Bordiehn;

Das Tanzpaar der GKGK Alana Degen und Vivianne Kalus;

Jürgen Mai als Michel Mort. Er kam direkt vom Markt der Eier und blies den Politikern gehörig den Marsch;

Karl Kuhl prahlte als Philosoph Diogenes selbstverliebt: „Ihr Männer, mo ganz ohne Strunz, gibt's was scheeneres als uns?"

Die drei Tenöre Luciano Sarottie, Josef Carrera und Placingo Domingo sowie der Rabe von Bad Kreuznach, Mariane Callas alias Christina Modes, Thomas Modes, Christian Hasselwander und Jens Wiechmann (alle Fidele Wespe);

Rudi und Achim Hube vom Gonsenheimer KV in der Fahrschule Schleich: „Die Stadt iss klamm, also fahre mer stramm!"

Gustl Stumpf

 

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