Quantcast
Channel: Nachrichten aus dem Oeffentlichen Anzeiger Bad Kreuznach
Viewing all 11608 articles
Browse latest View live

Neujahrsempfang der Christdemokraten aus Stadt und VG Bad Sobernheim

$
0
0
Bad Sobernheim - Keine langen Reden, sondern Fragen und Antworten: Das kam an beim gut besuchten Neujahrsempfang der Verbandsgemeinde-CDU am Sonntagmorgen im Bad Sobernheimer Rathaus.

Die Stadtspitze um Doppelkandidaten Michael Greiner (SPD) war komplett, die VG-Ratsspitze fast vollzählig. Nachdem Stadtverbandsvorsitzende Anke Schumann und Ron Budschat Rückblick und Ausschau gehalten hatten, kamen der frisch nominierte CDU-Stadtbürgermeister-Kandidat Bernd Krziscik und davor VG-Bürgermeister (und Kandidat) Rolf Kehl zu Wort.

Kehl machte aus seinem „innigsten Wunsch, am 11. Januar 2015 wieder als VG-Bürgermeister beim Empfang begrüßen zu können", keinen Hehl. Mittendrin in der Gästeschar: Kehls Mutter Liesel Derschug (88) und sein Sohn Felix (18), der heute Morgen seine erste Abi-Arbeit im Emanuel-Felke-Gymnasium schreibt.

Kehl wollte keinen „bunten Strauß" versprechen. Der Haushalt 2014 und ein Gestalten bei parallelem Spargebot habe höchste Priorität. Bei seinem Amtsantritt habe die VG-Umlage bei über 45 Prozent gelegen, nun werden sie erneut um einen Punkt auf 38,5 Prozent gesenkt. Mit weit über fünf Millionen Euro seien die vier Grundschulen (Odernheim, Staudernheim, Bad Sobernheim und Monzingen) zukunftsfit gemacht worden, in Monzingen könnte 2015 die zweite Ganztagsgrundschule eingerichtet werden, so Rolf Kehl.

CDU-VG-Vorsitzender Ron Budschat nannte „Wohnen und Leben" und den demografischen Wandel als zentrale Themen.

Neu beim Empfang: Gäste konnten ihre 2014er-Wünsche auf eine Sobernheimer Postkarte schreiben. „Wir haben gestaltet, einiges bewegt, die ,stadtNahe-Gespräche' fortgesetzt, im Marumpark ein zweites Bürgerfest gefeiert, und wir haben uns bei den Menschen über das brodelnde und heiße Thema Leinenborn II vor Ort informiert", rief Anke Schumann für die Stadt-CDU in Erinnerung. Und man sei am „Stribrny"-Denkmal an der evangelischen Kirche aktiv. Für den zweiten Adventskalender standen mehr Anfragen als Fenster zur Verfügung, über 1000 Menschen kamen zum lebendigen Adventskalender, der seinem Namen in einer lebendigen Stadt alle Ehre mache. Die 1000 Euro Erlös kämen der VG-Sommerferienaktion zugute, die von Bettina Dickes privat koordiniert wird.

„Geprägt von großem Vertrauen und davon, Politik gestalten zu wollen", seien auf der Stadtratsliste für 25. Mai neue Namen mit engagierten Menschen zwischen 21 und über 70 Jahren vertreten, freute sich Anke Schumann (wir berichteten am Samstag). „Du weißt auch, dass Du in Bad Sobernheim wohnen bleiben musst", sprach sie schmunzelnd Urwahl-Kandidat Bernd Krziscik auf den Lapsus an, der vor drei Jahren den sich zwischen Sobernheim und Staudernheim teilenden Stadtbürgermeister und Christdemokraten Felix Welker das Amt gekostet hatte. 12-mal sei er umgezogen, informierte Bernd Krziscik nebenbei. Sobernheim sei eine „extrem attraktive Stadt, in der Kinder groß und Familien alt werden können".

Die Sternsinger Jakob und Josef Sachs und Jonas Schili machten ihre Sache, begleitet von Traudel Sachs und Cornelia Preuss, richtig gut. Sie nutzten die Gunst der Stunde des Empfangs, und brachten auch der CDU den Segen – und sammelten reichlich Spenden. Bernd Hey


SPD-Fraktionschef Dr. Denis Alt setzt sich zur Wehr: Abnicker der Politik Rolf Kehls? Von wegen!

$
0
0
VG Bad Sobernheim - Ist die SPD-VG-Ratsfraktion lediglich eine brave „Abnickerin" der Politik von VG-Bürgermeister Rolf Kehl (CDU)? „Keineswegs", stellt Dr. Denis Alt (33, Monzingen) fest.

Ausschussarbeit: Vieles, was auf VG-Ebene an inhaltlicher wie organisatorischer Kärrnerarbeit geleistet werde, sei nur schwer öffentlich rüberzubringen: „Oft diskutieren wir stundenlang im Hauptausschuss, bringen uns massiv ein, und dann verkündet am Ende – naturgemäß, gar kein Vorwurf – der Bürgermeister das Ergebnis."

Dabei komme meist nicht zum Ausdruck, „dass die SPD-Fraktion die mit Abstand aktivste Arbeit im VG-Rat betreibt", so der Fraktionschef selbstbewusst. Was er betont: Die Kooperation mit den anderen Fraktionen sei reibungslos.

Fraktionsvorsitz: Zu seinen persönlichen Ambitionen meint Dr. Alt: Ja, er werde bei der Wahl am 25. Mai wieder antreten, könne sich gut vorstellen, auch künftig die SPD-Fraktion des Verbandsgemeinderates zu führen. Vorausgesetzt, Wähler und neue Fraktion wollten es auch so: „Diese Aufgabe hat mir in den vergangenen Jahren sehr große Freude gemacht."

Kandidat: Den Vorschlag, Michael Greiner für das VG-Bürgermeisteramt zu nominieren, habe er „mit allem Nachdruck" unterstützt, sagt Dr. Alt. Er habe sich als Stadtbürgermeister „bestens bewährt", sei gut vernetzt und setze die richtigen Schwerpunkte. Der Generationenübergang an der VG-Spitze könne „mit ihm sicher hervorragend gelingen, ist genau das richtige Personalangebot der SPD". Die „volle Unterstützung" der VG-Ratsfraktion sei ihm sicher.

Beigeordnetenfrage: Auch in der Frage des hauptamtlichen Beigeordneten sei er mit Greiner einer Meinung: „Einen weiteren Hauptamtler in der Verwaltung brauchen wir nicht und sollten ihn uns auch nicht leisten." Schließlich belaste ein solcher Posten die VG-Umlage: „Es geht um das Geld von Stadt und Gemeinden, und die sind nicht auf Rosen gebettet." Ein Blick in die aktuelle Gemeindeordnung erleichtere die Entscheidungsfindung: Erst VGs mit mindestens 20 000 Einwohnern, für die die Bestimmungen für verbandsfreie Städte gelten, sei ein hauptamtlicher Beigeordneter erlaubt: „Damit stellt sich die Frage für unsere VG erst gar nicht!" (siehe dazu auch http://landesrecht.rlp.de und dann weiter mit dem Suchbegriff „Gemeindeordnung").

Die gedruckte Fassung des Kommunalbreviers 2009 sehe in diesem Punkt etwas anders aus. Dort fehle noch die 20 000er-Maßgabe, sodass man bei den Bestimmungen zur verbandsfreien Gemeinde nachschauen müsse (Paragraf 51, Absatz 2 der Gemeindeordnung). Damals lag die Grenze noch bei 15 000 Einwohnern, heute bei 20 000.

Personalunion: In der Praxis könne dieses Modell – ein gemeinsamer Bürgermeister für Stadt und VG – gut funktionieren „und unseren Raum gleichzeitig stärken", denkt der SPD-Fraktionschef: „Ich sehe keine grundsätzlichen Probleme, die über den üblichen Klärungsbedarf hinausgehen und die man ja in jeder Konstellation hat."

Wahlprogramm: Einige Themen des Wahlkampfes stünden aus seiner Sicht schon fest, etwa Schulen und Bildung. Im Schulzentrum in Bad Sobernheim habe sich „viel Erfreuliches" getan. Die VG-SPD habe sich, wohl als erste politische Kraft, für eine Ganztagsschule in Monzingen ausgesprochen. Das bedeute einige Anstrengungen und auch Investitionen.

Darüber hinaus gebe es nur wenig finanziellen Spielraum, zumal die Umlagen in VG und Kreis über dem Landes-Durchschnitt lägen und die Gemeinden schon heute „relativ stark" belastet seien. Dr. Alts Forderung: „Schon im Haushalt 2014 muss es bei der Umlage einen spürbaren Schritt nach unten gehen." Bei allen weiteren Themen sei eher die Kreativität als das Draufsatteln bei den Ausgaben angesagt; das gelte für die Weiterentwicklung des touristischen Angebots genauso wie für die Barrierefreiheit – „ein ganz wichtiges Thema, das aus finanziellen Gründen nur schrittweise bearbeitet werden kann", so der Sozialdemokrat, „auch beim Rathausumbau". Wegweisend sei der Vorschlag von Thomas Neumann, dem Fraktionschef der Stadtrats-SPD, wonach man mit einem reduzierten Konzept der „Schwellenfreiheit" schon einiges bewegen könne. Stefan Munzlinger

Rockabilly Hellraisers ließen im Sobernheimer Altstadteck die Post abgehen

$
0
0

Bad Sobernheim - Ihr Name lässt auf eine wilde Band schließen, die überall, wo sie auftritt, gleich jedem die Hölle heiß macht.

Doch sind die Rockabilly Hellraisers tatsächlich auf den Rock 'n' Roll der Jahre 1955 bis 1959 fokussiert. Am Samstagabend trat die dreiköpfige Formation im Sobernheimer Altstadteck (früher „In") an der Ecke Kreuz- und Marumstraße auf.

„Die Rockabilly-Ära von Elvis Presley und Eddi Cochran", nennt Bandchef, Gitarrist und Sänger Steffen „Mäx" Marx die musikalische Basis seiner Gruppe. Seine Dreierformation ist erst seit rund einem Jahr zusammen. Völlig gegen den Trend habe man absichtlich eine Rock-'n'-Roll-Formation gründen wollen. Ihm zur Seite stehen Nils Harries (Kontrabass) und Tomas „Mr. BifBaf" Hartmann am Schlagzeug. „So langsam machen wir uns einen Namen und werden immer öfter gebucht", berichtet der Bandleader zufrieden. Ihr Probenraum befindet sich übrigens in Meddersheim.

Bei einer kleinen Kneipe wie dem Altstadteck von Wirt Günter (Haggi) Hagner gilt noch das alte Motto: Nur wer früh kommt, kriegt einen Sitzplatz. Beim Konzert war es am Samstagabend ziemlich eng, auch ein wenig verraucht, aber: schön! Klar, die Musik war so laut, mit dem Gegenüber unterhalten ist dann nicht mehr. Aber das weiß schließlich jeder, der zu Live-Musik geht. Wir befragten einige Gäste des Altstadtecks. „Wir waren neugierig auf die Hellraisers ohne wirklich zu wissen, was sie spielen", sagte Simone Nessler. Ihr Mann Axel ergänzte: „Zumal es in Bad Sobernheim ja nicht so viele Ausgeh-Angebote gibt."

Peter Heß findet es „prima, dass sich das Altstadteck zur Musikkneipe wandelt, so richtig mit handgemachter Musik ganz ohne DJs". Als Musiker sei er sehr gespannt, was der 50er-Jahre-Abend so bringe, meinte Heß.

Zum „Spionieren" kamen Inga und Bodo von der Mosel an die Nahe. Denn die beiden Campingplatzbetreiber haben die Hellraisers demnächst gebucht und wollten schon mal vorbeischauen.

„Das Mäxchen kennen und mögen wir schon länger", sagte Jürgen Hoffmann über seine Motivation, während Gattin Petra betonte: „Wir sind immer dabei, wenn was los ist!" Und Bernd Schneider äußerte den Wunsch, dass die Musik ordentlich hart zur Sache gehen solle. Das ging wohl auch in Erfüllung, wobei die Rockabilly Hellraisers nicht nur auf die späten 50er festgelegt waren. So brachten sie beispielsweise eine cool auf Rock 'n' Roll getrimmte Version des AC/DC-Klassikers „Highway to Hell" zum Besten.

Seit Günter Hagner das Zepter im Altstadteck übernommen hat, steppt hier regelmäßig der Bär. Der Besuch der Hellraisers war bereits der dritte Musikevent. Und das soll auch so bleiben. Bereits am 1. Februar hat sich „Rockapparat", eine Meddersheimer Formation um Schlagzeuger Hermann Kochendörfer angesagt; am 15. Februar „Faltenrock" und am 15. März Mr. Diamond. „Mein Publikum nimmt die Live-Musik immer besser an", freut sich Haggi, der zudem über die bunte Altersmischung seiner Gäste staunt. Ins Altstadteck passen, dicht gedrängt, gut 50 Personen. Doch der Wirt weiß nur zu gut: „Weniger ist oft mehr!"

Und auch seine Jungs und Mädels hinter dem Tresen hatten sich am Samstag ein Sonderlob vom Chef verdient: „Ein Gastwirt ist nur so gut wie das Personal, das für ihn schafft." Er habe mit seinen freundlichen, fleißigen, also einwandfreien Bedienungen richtig Glück gehabt. Übrigens: Im Sommer würde Günter Hagner gerne den Kaisersaal mieten, um dort eine große Petticoat-Party im Stile der 50er-Jahre steigen zu lassen. Martin Köhler

Die Malteser: Aus stillen Beobachtern werden blitzschnelle Helfer

$
0
0

Merxheim - Egal, bei welchem Fest in der Region. Fast überall sind sie zu finden. Sie sind stille Beobachter, wenn alles gut läuft, und sie sind hellwache Helfer, wenn es gilt: die Malteser.

Die Ehrenamtlichen der Malteser-Ortsgruppe um Beauftragten und Diakon Joachim Höhn von der katholischen Pfarreiengemeinschaft Bad Sobernheim zogen nun Bilanz.

Licht und leider auch Schatten gab es im vergangenen Berichtsjahr der Ortsgruppe des namhaften Hilfsdienstes. Am vergangenen Samstag tagten elf der knapp über 30 Sanitäter und -Anwärter beim Jahrestreffen in ihren Räumlichkeiten im katholischen Gemeindehaus von Merxheim.

Joachim Höhn hielt einen ausführlichen Rück- wie Ausblick. Das Jahr 2013 habe zunächst gut angefangen – der Malteser-Weihnachtsbaumverkauf sei ein voller Erfolg gewesen. Und: Es wurden zehn Erste-Hilfe-Kurse angeboten, die 65 Teilnehmern zugute kamen.

Dann berichtete Rettungssanitäterin Carmen Schäfer über die Einsätze im vergangenen Jahr. Hier standen vor allem Wachdienste im Mittelpunkt: Sowohl die Johanniskerb, der Obst- und Traubenmarkt und das Innenstadtfest in Bad Sobernheim, vier große Martinsumzüge sowie der Kreuznacher Fastnachtsumzug sahen das Team mit weißem Kreuz vor einem rotem Hintergrund.

Solche Einsätze sorgten für ein positives Image in der Bevölkerung, aber auch für Einnahmen, wie Joachim Höhn weiter ausführte. Doch wegen mehrerer unvorhergesehener Ausgaben entstand ein vierstelliges Jahresminus, gab er zu bedenken. „Die 13 Euro Jahresbeitrag pro Mitglied können das nicht ausgleichen", erläuterte der Diakon in der Versammlung.

Nächster kritischer Punkt: Weil seine Tochter Christina Höhn seit dem gestrigen Sonntag in Irland studiert und seine Gattin Inga unregelmäßige Arbeitszeiten hat, können die Malteser künftig bei ihren Einsatzplanungen auf zwei Rettungssanitäterinnen weniger zurückgreifen als gewohnt. Einzig Carmen Schäfer darf noch im Rettungswagen mitfahren. Joachim Höhn bat die Anwesenden, doch vielleicht eine entsprechende Ausbildung zu absolvieren, damit künftig solche personellen Engpässe vermieden werden können.

Ganz besonders sauer zeigte sich der Ortsbeauftragte über die mangelnde Helferbereitschaft an der Weihnachtsbaumaktion 2013. Etliche Helfer hätten sich wohl in die Liste eingetragen, seien dann aber unentschuldigt ferngeblieben. Den Regen am Verkauftstag als Entschuldigung für die fehlende Verbindlichkeit ließ Höhn jedenfalls nicht gelten. Er deutete sogar an, dass man im Wiederholungsfall künftig auf den Baumverkaufstag verzichten werde.

Dennoch gab es auch Positives: So laufe der Schulsanitätsdienst an der Realschule plus Bad Sobernheim recht gut. Die Jugendzeltlager in Konz und Gelsenkirchen sahen auch Bad Sobernheimer Abordnungen. Aufgrund eines Landesgesetzes seien alle Malteser verpflichtet, einen Funklehrgang samt Prüfung zu absolvieren, um sich auf den Digitalfunk einzustellen, informierte er.

Die ausführliche Malteser-Website soll demnächst dank zweier neuer Seitenverwalter rundum aktualisiert werden. Außerdem sei es wünschenswert, wenn der Jugendraum endlich aus seinem derzeitigen Baustellenzustand befreit werden könnte, bat Joachim Höhn seine Jugendabteilung um einen Arbeitseinsatz.

Der Verwaltungsrat der katholischen Kirchengemeinde St. Karl Borromäus habe dem Bau eines Carports für das Malteser-Fahrzeug auf der Wiese vor dem Pfarrheim zugestimmt, was erfreut zur Kenntnis genommen wurde. Dieses Projekt soll nun zügig realisiert werden, befanden alle Malteser-Mitglieder zum Abschluss ihres Treffens in Merxheim. Martin Köhler

Kleines Dorf ist in Sachen Obst ganz groß

$
0
0
Schweinschied - Der Apfel ist das beliebteste Obst der Deutschen. In jedem Haushalt werden jährlich mehr als 17 Kilogramm verzehrt. Doch wer weiß schon, dass Samstag, 11. Januar, zum „Tag des deutschen Apfels“ ausgerufen wurde?

Selbst in Schweinschied, das eine besondere Beziehung zu dem knackigen Obst hat, schütteln die Einwohner den Kopf, wenn sie auf den kuriosen „Tag des Apfels“ angesprochen werden.

Die kleine Ortsgemeinde ist von Streuobstwiesen umgeben. Hier gedeihen noch alte Apfelsorten. Albert Maurer zum Beispiel hütet auf seinen Grundstücken Ontario-, Boskoop-, Kohl-, Oldenburger-, Delicious-, Klara- und Cox-Apfelbäume wie seinen Augapfel. Maurer hat für seinen Sohn Julian ein Kohlapfelbäumchen gepflanzt. Die alte Sorte ist bis vor das Jahr 1450 gesichert nachweisbar.

Die Masse der in Schweinschied geernteten Äpfel wird zum Keltern genutzt, berichtet Ortsbürgermeister Gerhard Fritz. Apfelwein ist in der Gemeinde ein beliebtes Getränk. Das Obst lässt sich auch gut einlagern und für leckere Kuchen verwenden. Die Schweinschieder Äpfel sind weniger zum direkten Verzehr geeignet, weil sie sehr säuerlich sind, können aber gut zu einem Obstbrand verarbeitet werden, weiß Gerhard Fritz. Albert Maurer hingegen isst täglich einige seiner Äpfel, schätzt speziell die Sorte Oldenburger. Ehefrau Elke bereitet gern Apfelmus sowie Apfelkuchen und -pfannkuchen zu.

Schweinschieds Ortsbürgermeister Fritz schwärmt von der Lage seiner knapp 200 Seelen kleinen Gemeinde: In ein landschaftlich schönes Tal eingebettet, verfügt sie an ihren Ortsrändern über eindrucksvolle und sehr ausgedehnte Streuobstwiesen. Diese schließen sich direkt an die Bebauung an und bilden einen faszinierenden Übergang zum Ackerland auf der einen und zum recht großen Naturschutzgebiet Ringberg auf der anderen Seite.

Der erste rheinland-pfälzische Streuobst- und Naturlehrpfad wurde 1999 in Schweinschied eröffnet. Die Idee, gut ein Jahr zuvor am Stammtisch geboren, konnte von den engagierten Bürgern umgesetzt werden. Auf dem rund zwei Kilometer langen Rundkurs gibt es jede Menge zu entdecken. Schon am Startpunkt Grillhütte befindet sich eine Attraktion: Mitten im Wald liegt hier eine der wenigen intakten Freiluft-Kegelbahnen. „Wer also Lust hat, kann vor der Obst- und Naturentdeckungsreise eine Kugel unter freiem Himmel schieben“, wirbt Schweinschied.

Der Streuobst-Lehrpfad führt erst durch uralte Streuobstwiesen, vorbei an etwa tausend Apfel-, Kirsch- und Pflaumenbäumen, mündet dann in den Naturlehrpfad, der die Gäste durch ein Waldstück bis zum Römerdenkmal bringt – laut Experten das größte Natursteindenkmal jenseits der Alpen.

Auf dem ausgeschilderten Weg geben rund 40 Informationstafeln Auskunft über die jeweilige Baumsorte, den Obstanbau, die Entwicklung der Obstsorten, die Tierwelt und vieles mehr. Der Streuobstpfad soll dazu beitragen, „dass der ökologisch wertvolle Lebensraum Streuobstwiese und die landschaftliche Schönheit der Region allen Besuchern aufgezeigt und verdeutlicht werden“. Vor allem für Schulklassen und Familien ist dieses Ausflugsziel interessant. Allerdings: „Mit dem Kinderwagen schafft man die zum Teil holprige Strecke nicht“, warnt Ortsbürgermeister Gerhard Fritz.

2002 hat die Gemeinde eine 1,2 Hektar große Streuobstwiese mit 40 Hochstammbäumen bepflanzt. Hobbyhistoriker Albert Maurer fand beim Studium alter Unterlagen heraus, dass Lehrer Adolf Martin, der von 1904 bis 1923 in Schweinschied unterrichtete und den Imkerverein gründete, im Herbst 1912 für den Garten- und Obstbauverein 200 Bäume bei einer Firma Pflug in Baltersbach geordert hatte. „In Schweinschied sind Obstbäume halt gut aufgehoben“, freut sich Maurer.

Von unserem Redakteur Klaus Dietrich

Autobahn 61: Frau stoppt bekifften Gatten

$
0
0

Rheinhessen - Eine familiäre Auseinandersetzung mit strafrechtlichem Hintergrund beschäftigte die Autobahnpolizei am Sonntagnachmittag. 

Rheinhessen - Eine familiäre Auseinandersetzung mit strafrechtlichem Hintergrund rief die Autobahnpolizei auf den Plan.

Eine 29-jährige Augsburgerin war am Sonntagnachmittag mit Ehemann und dreijährigem Sohn auf der A 61 unterwegs. Als sie herausbekam, dass ihr Mann in den Vortagen mehrfach Joints geraucht hatte, forderte sie den 30-Jährigen auf, sofort anzuhalten. Weil der sich weigerte, griff sie zum Handy und verständigte die Polizei. In der Aufregung nannte sie ein falsches Kennzeichen. Doch übersehen konnten die Beamten aus Gau-Bickelheim das Fahrzeug nicht, weil die resolute Frau sich heftig winkend herauslehnte, als die Streife sich bei Alzey näherte. Ein Schnelltest zeigte tatsächlich erheblichen Rauschgiftkonsum an, so dass dem Fahrer eine Blutprobe entnommen werden musste. Das Steuer übernahm danach die willensstarke Ehefrau, so die Autobahnpolizei.

rg

A 61:Gestrandete Schweizer gerettet

$
0
0

Rheinhessen - Die Autobahnpolizei bewährte sich als echte Freunde und Helfer für eine gestrandete Reisegruppe aus der Schweiz.

Rheinhessen. Vollkommen ratlos war eine Reisegruppe aus der Schweiz, als ihr angemieteter Kleinbus am Sonntagnachmittag auf der A 61 bei Worms mit einer Panne stehen blieb. Dort hatte eine Streife der Autobahnpolizei Gau-Bickelheim zunächst das verlassene Fahrzeug aufgefunden. Im Restaurant der etwa 300 Meter entfernten Raststätte Wonnegau-West trafen die Beamten dann auf acht verzweifelte, gestrandete Kinder und Jugendliche mit ihrem 34-jährigen Betreuer, die auf der Rückreise von einem Judo-Wettkampf nach Fribourg waren.

Die Mietwagenfirma sah sich nicht in der Lage, zeitnach einen Ersatzwagen zu organisieren.Ein paar Telefonate später stand fest, dass es eine Bahnverbindung nach Fribourg in der Schweiz gab und ein Zug demnächst von Worms aus abfährt. Mit einem schnell angeforderten Kleinbus der Polizei ging es für die sichtlich erleichterten kleinen Schweizer Judoka zum Bahnhof und noch am gleichen Abend bis nach Hause.

rg

HSV Sobernheim übernimmt SC-Immobilie im Staaren

$
0
0
Bad Sobernheim - Schon vor dem Hauptausschuss-Votum am gestrigen Montagabend gab es eine breite Mehrheit: Der HSV wird das ehemalige SC-Heim übernehmen können. Der notarielle Vertrag ist unterzeichnet.

Rückblick: 2004 hatte der (damals noch existierende) SC für sein neues Heim einen Erbbaurechtsvertrag auf 99 Jahre unterzeichnet. Es folgte die Insolvenz des Vereins; seither stand die auch mit Landeszuschüssen gebaute Immobilie leer. Immer wieder mal gab es Interessenten; einer wollte aus dem Heim eine Gaststätte für Radler und Wanderer machen. Alles im Sande verlaufen, alles Geschichte.

Am Ende packte nur einer den Kauf konkret an: der Handballsportverein Sobernheim um Vorsitzenden Friedrich Wilhelm. 80 000 kostete den 600 Mitglieder starken Verein das Heim; ein Preis, der selbst mögliche Kritiker des Kaufs mundtot machen dürfte. Grund: „Das Gebäude ist solide, mit guten Materialien gebaut und weit mehr wert", hatte ein Bad Sobernheimer Baufachmann vor Monaten auf unsere Anfrage erklärt.

Nicht nur der Notarvertrag über den noch 89 Jahren laufenden Erbbaurechtsvertrag ist in trockenen Tüchern, auch die Übereinkunft mit dem Kreis, wonach das Heim von Schulen und anderen Vereinen genutzt werden kann. „Keine Frage", bekräftigte Friedrich Wilhelm gestern Nachmittag, „natürlich können auch andere Vereine und die Schulen unser Heim nutzen." Längst hat der HSV die Schlüssel, wird in den nächsten Wochen erst einmal eine Bestandsliste erstellen und die Kosten für kleine Instandsetzungen und Reparaturen ermitteln.

Danach, in etwa sechs bis Wochen, so eine vorsichtige Schätzung des Zeitplans, könnte der HSV sein Heim beziehen: „Wir werden zu Beginn einen Tag der offenen Tür für alle Mitglieder, Freunde und Sponsoren veranstalten", kündigte Friedrich Wilhelm an. Stefan Munzlinger


Daubacher machen gegen Windkraft vor ihrer Haustür mobil

$
0
0
Daubach - Nun machen auch die Daubacher mobil gegen die Windräder in der Nähe des früheren Pferdsfeld: Freitag, 17. Januar, 20 Uhr, im Daubacher Gemeindehaus.

Auf einer Fläche nahe Daubachs hat die Planungsgemeinschaft Rheinhessen-Nahe die Vorrangfläche Nummer 18 ausgewiesen; hier will Juwi Wörrstadt zehn Windräder mit einer Gesamthöhe von 223 Metern (oberste Flügelspitze) bauen.

Wie das aussehen könnte, ist auf einer Fotocollage (oben) zu sehen, die einige Daubacher erstellt haben. Jetzt kam außerdem heraus, dass auch im Bereich des Waldstücks zwischen Bad Sobernheim und Daubach, dem sogenannten „Zollstock", ein Eignungsgebiet entstehen könnte. Nicht etwa, dass es von Stadt und VG vorangetrieben worden wäre; es wird in einer aktuellen Untersuchung möglicher weiterer Windenergieflächen genannt.

Der Daubacher Ortsbürgermeister Franz Höling lädt alle interessierten Bürger zum Infoabend für 17. Januar ein: „Die Bevölkerung wird aufgefordert, gemeinsam Verantwortung für unser Dorf zu übernehmen."

Neben den grundsätzlichen Aspekten zum Thema Windkraft wird auch die Frage beleuchtet, „was solche Rotoren für unsere Lebensqualität, den Natur- und Vogelschutz und den Fremdenverkehr bedeuten". Überschrift auf dem Flyer des Informationsabends: „Die Zukunft der Gemeinde steht auf dem Spiel".

Anklage wegen Brandstiftungen

$
0
0

Kreis Bad Kreuznach - Die Großbrände vom Juli 2013 in Roxheim und Hargesheim werden demnächst ein juristisches Nachspiel haben.

Von unserem Redakteur Rainer Gräff

Die Bad Kreuznacher Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen drei junge Männer aus dem Kreisgebiet erhoben. Ihnen wird unter anderem Brandstiftung und Beihilfe dazu sowie Diebstahl vorgeworfen.

Wann der Prozess genau stattfindet, wird durch das zuständige Landgericht Bad Kreuznach terminiert. Vermutlich wird es vor einem Haftprüfungstermin Mitte März sein, denn ein 20- und ein 27-jähriger Tatverdächtiger sitzen seit 11. September in Untersuchungshaft. Der dritte Mann, ein 23-Jähriger, ist wegen minder schwerer Tatvorwürfe auf freiem Fuß.

Bei den Bränden zweier Indus-triehallen in Roxheim und Hargesheim war binnen 48 Stunden ein Schaden von mehreren Hunderttausend Euro entstanden. Es ging hierbei nicht nur um Brandstiftung, sondern unter anderem um Einbruch und Diebstahl. Damit aber nicht genug. Die Kriminalpolizei Bad Kreuznach rief eine Arbeitsgruppe ins Leben, die intensive Ermittlungen anstellte und schließlich einen spektakulären Zugriff organisierte. Mit Bereitschaftspolizei, Sondereinsatzkommando, einer Hundestaffel und zusammengezogenen Kräften wurden im September in und um Bad Kreuznach mehrere Objekte durchsucht und die drei jetzt Angeklagten festgenommen. Einer davon soll Mieter in der Hargesheimer Halle gewesen sein.

Beim Zugriff wurden auch Schusswaffen, Rauschgift und Geld unklarer Herkunft sichergestellt. Damit zusammenhängende weitere Delikte sind jedoch nicht alle Gegenstand der aktuellen Anklage, sagte Leitender Oberstaatsanwalt Michael Brandt auf Anfrage.

Drei Größen der Klassik und kleinere Perlen

$
0
0

Bad Kreuznach - Drei Weltstars der klassischen Musik, Orchester-, Chor- und Kammerkonzerte, Kinderoper und Orgelkonzert: Was die Veranstalter der Musikreihe "Konzertvielfalt ganze Nahe" an Programm für das Kulturjahr 2014 zusammengestellt haben, lässt nicht nur den Klassikfan aufhorchen.

Von unserem Reporter Dominic Schreiner

 Den Auftakt zum Reigen gibt es bereits am kommenden Samstag, 18. Januar, um 19 Uhr im Museum für Puppentheaterkultur mit einem Quartettgipfel der jungen Streichquartette der Stipendiaten der in Mainz ansässigen Villa Musica.

Stargeiger Hope kommt am 25. Mai

"Bei einem Termin wird zumindest der Stadtvorstand Tränen in den Augen haben", gibt die Kreuznacher Kulturdezernentin Andrea Manz (Grüne) unumwunden zu - und meint damit das wohl sicherlich größte Highlight der Reihe, das Konzert des britischen Starviolinisten Daniel Hope am Sonntag, 25. Mai, um 18 Uhr im Haus des Gastes. Denn an diesem Tag finden in der Kurstadt Kommunal- und Europawahlen statt. Undenkbar also, dass Manz in den Genuss von Hopes Virtuosität und Musik von Johannes Brahms, Felix Mendelssohn-Bartholdy und Edvard Grieg kommen wird. Begleitet wird Hope an diesem Abend von Pianist Sebastian Knauer.

Ein weiterer absoluter Ausnahmekönner, der sein Talent in der Reihe unter Beweis stellen wird, ist der weltberühmte Tenor Christoph Prégardien, der Lieder nach Gedichten von Goethe und weitere Kunstlieder aus dem Mahlerschen Zyklus "Des Knaben Wunderhorn" zu Gehör bringen wird (Sonntag, 26. Oktober, im Haus des Gastes). Mit der Klarinettistin Sharon Kam (Sonntag, 30. März, ebenfalls im Haus des Gastes) wird eine weitere Virtuosin von Weltruhm "Konzertvielfalt ganz Nahe" und somit Bad Kreuznach die Ehre geben.

Als "ein Wunder in der Provinz" bezeichnet Werner Keym vom Volksbildungswerk Meisenheim die höchst erfreuliche Weltstardichte auf der Besetzungsliste der Konzertreihe. Keym ist mit Karl-Ulrich Nordmann (Kreuznach Klassik, unter dessen Ägide die drei genannten Starmusiker musizieren werden), Margit Fehr (Konzertgesellschaft Bad Kreuznach), Beate Rux-Voss (Kantorin an der evangelischen Pauluskirche) und Dezernentin Andrea Manz als Vertreterin der Stadt für die Programmierung von "Konzertvielfalt ganz Nahe" verantwortlich.

Manz verweist berechtigterweise darauf, dass die Musikreihe jedoch außer Weltstars der Klassik noch eine ganze Menge musikalischer Perlen mehr zu bieten habe. Klangperlen beispielsweise: In dieser Rubrik finden sich Klaviersonatenzyklen im Kurpavillon Bad Münster (wieder am Sonntag, 30. März, mit Klavierkompositionen von Joseph Haydn).

Höhepunkt des musikalischen Wirkens der Konzertgesellschaft dürfte die Matthäuspassion am Sonntag, 6. April, in der Paulskirche sein. Bachs gewaltiges Werk für Chor und Orchester ist ein "langes, aber sehr dramatisches Werk", wie Margit Fehr es treffend beschreibt. Trotz einer Länge von gut drei Stunden dürfte der Besuch lohnen. Für ein Konzertpublikum mit kürzerer Aufmerksamkeitsspanne steht am Sonntag, 6. Juli, die Kinderoper Kalif Storch (Haus des Gastes) auf dem Programm. Die Aula des Paul-Schneider-Gymnasiums Meisenheim verwandelt sich am Sonntag, 16. Februar, in einen Konzertsaal. Hier wird dann Beethovens Sinfonie Nr. 3, die "Eroica", zur Aufführung gebracht. Im Meisenheimer Haus der Begegnung wird übrigens am 16. März - außerhalb von "Konzertvielfalt ganz Nahe!" - Pianist und Dirigent Justus Frantz mit einem Soloprogramm vorstellig werden.

Moderate Eintrittspreise für hochklassige Konzerte

Maximal 25 Euro kosten die Karten für die Konzerte im Rahmen von „Konzertvielfalt ganz Nahe“ – ein mehr als fairer Eintrittspreis eingedenk der Ausnahmevirtuosen, die in Bad Kreuznach und Umgebung ihr Können zu Gehör bringen werden. Hauptvorverkaufsstellen sind das Haus des Gastes (Kurhausstraße 22 24) und das Musikhaus Engelmayer (Mühlenstraße 1). Ein Kartenkauf via Internet ist in den meisten Fällen nicht möglich. Ausnahme: Die Konzerte in Kooperation mit der Villa Musica (www.villamusica.de). Das komplette Programm der Reihe gibt es in einem Flyer, der in Kürze als Download auf der Internetseite der Stadt abrufbar ist. dom

Download des Flyers: www.bad-kreuznach.de

Bad Kreuznach: Hässlicher Fleck im Pariser Viertel verschwindet

$
0
0
Bad Kreuznach - Ein hässlicher Fleck im Pariser Viertel verschwindet: Die Stadt Bad Kreuznach hat begonnen, die maroden Häuser an der Ecke Pfeiffergasse/Wilhelmstraße abzureißen.

Von unserem Redakteur Stephan Brust

Oberbürgermeisterin Heike Kaster-Meurer ist erleichtert. „Seitdem ich in Bad Kreuznach bin, habe ich gedacht: Das sieht ja aus wie in den 50ern", erklärte sie beim Pressetermin an der Ecke Wilhelmstraße/Pfeiffergasse – und meinte damit den Blick auf die verwahrlosten Häuser am Rande des Pariser Viertels, die seit mehr als zehn Jahren nicht mehr bewohnt sind. Jetzt werden sie abgerissen. „Endlich verschwindet dieser hässliche Anblick", sagte Kaster-Meurer.

Ein Teil der Häuser (Wilhelmstraße 27–29, Pfeiffergasse 8 und Müllergasse 3) sind im Besitz der Stadt. Der Rest (Pfeiffergasse 4, 6 und 10 sowie Müllergasse 1) war im Privateigentum und gehörte der Familie Scherer. „Mit Robeer Scherer konnten wir nun eine Vereinbarung treffen. Das war auch ganz wichtig. Denn der Abriss kann nur in einem und zusammenhängend erfolgen", erläuterte die Oberbürgermeisterin.

Dass die Häuser so lange leer standen, hatte vor allem einen Grund: Nach einem Brand 1998 lohnte es sich für Scherer nicht mehr, neu zu investieren und zu sanieren. Die Folge: Es wurde regelmäßig eingebrochen, die Wohnungen wurden vermüllt. Und es wurde immer wieder auch mal gezündelt. Extrem gefährlich, gerade in einem so dicht bebauten Gebiet wie dem Pariser Viertel. „Insofern sind auch viele Nachbarn froh, dass der Abriss jetzt endlich losgeht", betonte Quartiersmanager Dirk Basmer.

Die Entrümpelung und Sortierung des Mülls hat bereits begonnen, spätestens in zweieinhalb Wochen soll der komplette Abriss über die Bühne gegangen sein. Die Kosten dafür beziffert die Stadt auf 46 500 Euro.

Die freie Fläche, immerhin gut 1000 Quadratmeter, soll dann in erster Linie neue Parkmöglichkeiten für die Anwohner bieten. Denn die sind rar gesät. „Der Parkdruck ist enorm", unterstreicht Kaster-Meurer. Die engen Gassen bieten zum Teil noch nicht mal Platz, um die Mülltonnen draußen zu platzieren. Viele müssen ihre Tonnen deshalb mit ins Haus nehmen und im Flur abstellen. In einer Einfahrt in der Müllergasse gibt es zudem immer wieder das Problem wilder Müllablagerungen. „Deshalb wird dort auch verstärkt von der Polizei Streife gefahren", weiß Stadtplaner Bettino Hans Gagliani.

Neben neuen Parkflächen soll das Areal auch kurzfristig mit Bäumen oder größeren Pflanzkübeln verschönert werden, ergänzte Gagliani. Darüber hinaus wird von Stadtseite auch geprüft, ob noch ein kleines Spielgelände integriert werden kann. Schließlich leben im Pariser Viertel gut 600 Kinder und Jugendliche, wie Dirk Basmer berichtet. Und mit dem neuen Pocket-Park an der Planiger Straße und einem Spielplatz in der Kilianstraße sind die bisherigen Möglichkeiten noch zu dürftig.

Mittelfristig sieht Gagliani auch Chancen, das Gebiet mit neuen Wohn- und Geschäftshäusern aufzuwerten. Ähnlich wie in den Konversionsgebieten. In der Schäfergasse hat die Stadt noch weitere Grundstücke, viele sind aber auch im Privatbesitz, was ein Gesamtkonzept für das Pariser Viertel nicht leichter macht. Gleichzeitig gebe es aber einen engen Beteiligungsprozess der Bürger, sagt Quartiersmanager Basmer. „Und viele, die nur darauf warten, bei der Verschönerung des Gebiets mit anzupacken." Sie dürfen sich bald einbringen. Denn mit dem Abriss der maroden Häuser ist der Anfang gemacht.

Sobernheimer Rathaus: Treppe, Rampe und Aufzug für 70 000 Euro

$
0
0
Bad Sobernheim - Am Anfang, 1988, stand die Idee von Architekt Paul Scholten. Jetzt wird sie umgesetzt: Eine seitliche Rampe und dreistufige Treppe auf der Marktplatzseite des Rathauses können gebaut werden.

Nachdem der städtische Hauptausschuss am Montagabend dem Antrag der Verbandsgemeinde zugestimmt hat, einen Streifen des Marktplatzes dafür bereitzustellen, kann nun konkret geplant und eine erste Skizze gezeichnet werden.

Das Rathaus gehört der Verbandsgemeinde (VG), der Marktplatz der Stadt. Wenn also die VG als Eigentümerin des Verwaltungssitzes bauen will und dafür Stadtgelände braucht, muss sie die Stadt fragen. Und die stimmte am Montagabend mit nicht öffentlicher, aber klarer Ausschussstimme zu, eine Dienstbarkeit eintragen zu lassen. Will sagen: Ja, VG, du darfst bauen, weil der neue Rathauseingang vom Marktplatz aus allen zugute kommt: Rathausbesuchern und Bürgern und auch solchen Verwaltungsmitarbeitern, die nicht so gut zu Fuß sind.

Architekt Paul Scholten hatte seine schon über 25-jährige Idee, die noch zu Dr. Dümmlers Zeiten aus Geldmangel in einer Schublade verschwand, vor Monaten erstmals dem „Oeffentlichen" erläutert. Demnach soll „das Rathaus endlich wieder in Beziehung zum Marktplatz" gebracht werden. Der Verwaltungssitz müsse sich zum zentralen Areal der Stadt hin öffnen. Der vor Jahrzehnten gebaute Haupteingang vom rückwärtigen Denkmalsplatz aus habe die Marktplatz-Seite des Gebäudes „abgeriegelt". Was vor allem Fremde kaum verstehen, wenn sie nach dem offiziellen Rathauseingang suchen. Sie vermuten ihn auf der Marktplatzseite. Neben dem optischen Aspekt ist es vor allem die Barrierefreiheit – finanziell abgespeckt heißt sie, frei nach SPD-Fraktionschef Thomas Neumann, „Schwellenfreiheit" –, die mit dem Eingang vom Marktplatz aus erreicht wird: Eine Rampe soll links am Trennpunkt der beiden Gebäudeteile (dort, wo heute eine Regenrinne verläuft) beginnen und in gemächlicher Steigung auf eine dreistufige Treppe zuführen, die am neuen Eingang entstehen soll.

Die bereits vorhandene, aber immer geschlossene Tür auf der rechten Seite des Komplexes wird ein wenig nach vorne gezogen und durch eine neue Pforte ersetzt. Rollstuhlfahrer oder Gehbehinderte können die Rampe nutzen, das Rathaus betreten und erreichen neben der großen Treppe im Foyer einen Aufzug in den ersten Stock. Gesamtkosten für Rampe, Treppe und Aufzug: rund 70 000 Euro.

Die Lösung mit Rampe und Treppe am Rathaus, die in den vergangenen Tagen, nicht aber im Hauptausschuss am Montagabend als optisch gewöhnungsbedürftig bezeichnet wurde, findet VG-Bürgermeister Rolf Kehl (CDU) „gut". Bauliche Geschmacksverirrungen, die das Rathaus am Ende entstellten, werde man nicht zulassen und stehe in engem Kontakt mit der Denkmalpflege; die hatte sich kürzlich für die Rampen-Treppen-Lösung ausgesprochen und einen etwa 250 000 Euro teuren Außenaufzug am Denkmalsplatz abgelehnt. Es werde eine passende und dezente Lösung mit transparenter Rampen-Geländer-Optik gefunden, versicherte Kehl: „Die Rathausfassade wird nicht entstellt." Weitere Themen des Hauptausschusses am Montagabend:

Haushalt 2014: Der Etatentwurf für dieses Jahr, den der Ausschuss dem Stadtrat am 11. Februar einhellig zur Annahme empfahl, weist aus heutiger Sicht 1,7 Millionen Euro Defizit aus – verursacht durch ein Einnahmeplus 2013, das nun höhere Umlagenzahlungen an Kreis und Verbandsgemeinde zur Folge hat (wir berichteten bereits).

Aktive Stadt: Zwischen 250 000 und 300 000 Euro aus dem Landes- und Bundesförderprogramm „Aktive Stadt" stehen Sobernheim 2014 zur Verfügung; aus 2013 sind noch unverbrauchte 400 000 Euro beim Land geparkt. Bei allen Sanierungsvorhaben muss die Stadt, die dem Programm seit Februar 2013 angehört, ihren Eigenanteil aufbringen. Sollten dafür Kredite notwendig sein, und das ist wahrscheinlich, muss erst die Kommunalaufsicht mit Blick auf die aktuelle Haushaltslage Sobernheims zustimmen. Geplant wird „Aktive Stadt" vom Kaiserslauterer Büro WSW, das zurzeit ein integriertes Konzept erstellt – abgeleitet aus den drei kürzlichen Bürger-Workshops und den politischen Vorgaben. Wenn das Konzept fertig ist, muss der Stadtrat darüber entscheiden; danach kann es mit den ersten Arbeiten losgehen.

Marum-Straße: Die Sanierung der Marum-Straße bleibt im Haushalt 2014 verankert. Kein Thema war im Ausschuss, den Reparaturanteil für diese Straße zugunsten eines lange gesuchten städtischen Bauhofareals zurückzustellen.

HSV-Heim: Dem Verkauf des Erbbaurechtes für das ehemalige SC-Staarenheim an den HSV stimmte der Hauptausschuss – der Stadt gehört das Staaren-Areal – zu. Damit kann der 600 Mitglieder starke Verein um Vorsitzenden Friedrich Wilhelm nun die Immobilie des insolventen SC übernehmen (wir berichteten gestern). „Wir freuen uns mit dem HSV", so Stadtbürgermeister Michael Greiner, „das ist eine sehr gute Lösung."

Hochwasserschutz: Monzingen ist an einem Landesprojekt „Hochwasserschutz" beteiligt. Stadtbürgermeister Greiner wird mit Ortsbürgermeister Norbert Alt Kontakt aufnehmen und sich informieren. Möglicherweise steigt auch Nahe-Anlieger Bad Sobernheim in dieses Hochwasserschutzprojekt mit ein.

Naherholungsgebiet Ost: Die Stadt beteiligt sich mit 43 000 Euro am Projekt Naherholungsgebiet Ost (Neuordnung im Bereich Freizeitpark/Barfußpfad/Hömigweg)  von VG und Wifög. Es werden 21 000 Euro Zuschuss erwartet. Stefan Munzlinger

Auch wenn immer weniger Eltern teilnehmen: Demos für Schulwegsicherheit gehen weiter

$
0
0
Bad Sobernheim - Die Eltern-Kinder-Demos gehen weiter: „Wir fordern Zebrastreifen und damit Klarheit", erklärten Väter und Mütter am frühen Montagmorgen am Kreisel Untertor.

Was in anderen Städten möglich sei, müsse auch in Sobernheim umsetzbar sein. Das fordern die Grundschuleltern und protestierten bereits zum vierten Mal am Kreisel Untertor (alte Grundschule an der Steinhardter Straße). Die roten Fußgängerflächen an der Münchwiesen-Grundschule bleiben, doch für Zebrastreifen sträubt sich der Landesbetrieb Mobilität (LBM) und will sie nicht genehmigen.

Gerade die Zebrastreifen, etwa am Kreisel Untertor, seien jedoch wichtig, weil hier täglich viele Kinder und Jugendlichen von Grund- und Realschule plus und Gymnasium die Straße überquerten. Der LBM habe mit seiner „Nacht-und-Nebel-Abfräsaktion" der roten Furten keinen adäquater Ersatz und somit keine Rechtssicherheit geschaffen. Die roten Flächen seien eine Orientierungshilfe gewesen, sagen die Eltern.

„Kinder orientieren sich an stehenden Rädern und können mit Schrittgeschwindigkeit nichts anfangen", gab Mutter Kerstin Milferstedt aus dem Baugebiet Leinenborn II zu bedenken und fordert Klarheit: Gerade wegen unterschiedlichen Vorrangregelungen für Fußgänger und Autofahrer in und an einem Kreisel empfehle auch der ADAC, innerorts grundsätzlich an allen Kreisel-Armen Zebrastreifen anzulegen. Erst das sei eine rechtlich eindeutige Regelung für alle Verkehrsteilnehmer und beseitige die potenzielle Gefahrenquelle. „Die Verantwortlichen dürfen es sich nicht so einfach machen", wetterten Eltern, denn nur Zebrastreifen an den Kreiselein- und -ausfahrten schafften wirklich Klarheit und Rechtssicherheit, betonten sie.

„Schade, dass sich nicht mehr Eltern für ihre Kinder stark machen", bedauert Sprecher Mario Geib ein nachlassendes Interesse an den Demos. Ende des Monats sei eine große Verkehrsschau mit allen Beteiligten, Stadt, Ordnungsbehörden und LBM geplant – Mario Geib hofft, dass er und die Elternvertretungen dazu eingeladen werden. In jedem Fall will er hinsehen, die Öffentlichkeit mobilisieren und sensibilisieren. Was ihn maßlos ärgert, sind vorbeifahrende Sprinter- und Lieferwagenfahrer telefonierend mit dem Handy am Ohr diesen „lang gezogenen und gefährlichen Kurvenbereich viel zu schnell" befahren hätten. Bernd Hey

Personalunion: Alte Diskussion flammt wieder auf

$
0
0
Bad Sobernheim - Ein Bürgermeister für beide, für Stadt und Verbandsgemeinde: die Personalunion.

Kritiker sagen: Dann kommen entweder die Stadt oder die Dörfer zu kurz. Befürworter sagen: Das ist abhängig vom Amtsinhaber; beide Ämter in einer Hand – das verhindert langatmige Diskussionen und forciert wichtige Entscheidungsprozesse.

Blick zurück auf die vergangenen „Oberhäupter", die beide Ämter innehatten: Dr. Werner Dümmler habe sie unter einen Hut gekriegt, Hans-Georg Janneck habe dagegen hin und wieder in der Kritik gestanden, erinnert sich beispielsweise der Merxheimer Ortsbürgermeister und Dritte VG-Beigeordnete Egon Eckhardt (SPD).

Nun schickt sich Michael Greiner (SPD) an, beide Ämter am 25. Mai zu erobern und sie danach in Personalunion zu führen.

Was sagt der CDU-Stadtbürgermeister-Kandidat Bernd Krziscik zur Personalunion: „Nichts ist unmöglich – nur ist es für Bad Sobernheim sinnvoll? Unter der Prämisse, dass alle Gemeinden der Verbandsgemeinde grundsätzlich eine relative Gleichbehandlung verlangen können und sich jeder Verbandsbürgermeister auch hierzu verpflichtet sieht, kann es bei einer Personalunion mit dem Gemeinde- bzw. Stadtbürgermeisteramt nur einen Verlierer geben: die Stadt!"

Denn, so schreibt Krziscik weiter, es gebe „naturgemäß widerstreitende Interessen der verschiedenen Gebietskörperschaften", bei denen der in einer Personalunion gefangene Stadtbürgermeister nicht mehr mit der Schlagkraft „Anwalt seiner Stadt" sein könne, als wenn er sie allein vertritt. Und das beschränke sich nicht auf Reizthemen wie die aktuell wieder im Raum stehende Sonderumlage Schwimmbad. Schon die normale VG-Umlage habe für die Gemeinden extrem unterschiedlicher Größenklassen ganz andere praktische Bedeutung, also auch mögliche Änderungen des Umlageanteils.

„Soweit ich Herrn Greiner in seiner Positionierung zu den städtischen Haushaltsberatungen richtig verstanden habe, will er für eine deutlich höhere Reduzierung gerade dieses allgemeinen Umlageanteils eintreten (,1 Prozent ist nicht genug'); aufgrund der in Relation hohen Bemessungsbasis für die Stadt also mit überproportionalen Auswirkungen für die Finanzierung der Ausgabepositionen der Verbandsgemeinde. Welcher Aufgaben soll sich die Verbandsgemeinde also entledigen? An dieser Stelle herrscht Schweigen. Kurzum: ein zum Scheitern verurteilter Versuch der Quadratur des Kreises – erst recht die Personalunion!"


Trotz statt Trauer: FDP peilt die nächsten Wahlen an

$
0
0
VG Bad Sobernheim - Die Liberalen aus Stadt und Verbandsgemeinde Bad Sobernheim peilen die nächsten Wahlen an.

Trotz statt Trauer, Aufbruch statt Grübelei: Die FDP, deren Freunde und Gönner aus Verbandsgemeinde und Stadt beim Neujahrsempfang im Monzinger Rathaus anstießen, scheint die Niederlage bei der Bundestagswahl vor gut vier Monaten fast verdaut zu haben. Es bleibt ihr auch nichts anderes übrig, denn in vier Monaten stehen schon wieder die nächsten Wahlen an: die Kommunal- und die Europawahl.

Das von der Gärtnerei Fuchs gestaltete Ortsschild 2014 zeigte unten ein durchgestrichenes „Ende" und darüber ein unübersehbares „Neustart". Es fing die Stimmung passend ein. FDP-Amtsverbandschef Elmar Schauß hieß die rund 100 Gäste im Ratssaal willkommen.

In Monzingen stehe für ihn die Einführung der Ganztagsgrundschule 2014 im Mittelpunkt. So positiv das auch sei, den TuS 04 Monzingen stelle die Neuerung vor Probleme. Weil die Grundschule künftig die mit dem TuS 04 gemeinsam genutzte Turnhalle täglich bis 17 Uhr benötige, müsse der Verein Hallenzeiten abgeben. Schauß bat die VG-Verwaltung, eine befriedigende Lösung mit dem TuS zu finden. „Vielleicht kann man ja die neue Festhalle Monzingens so gestalten, dass der Verein sie verstärkt nutzen kann", dachte Elmar Schauß an. Schauß erinnerte daran, dass sich der Monzinger Rat gegen die vom Land geforderte Hebesätze-Anhebung gestellt habe. „Ich lasse mir von meiner Frau noch was vorschreiben", scherzte Schauß, doch stoße die Landesforderung zu tief in die kommunale Selbstverwaltung hinein. Dass sich FDP und SPD im Rat dabei einig seien, sei eine „gute Sache", lobte Schauß.

Die Verbandsgemeinde-SPD habe mit Michael Greiner einen Gegenkandidaten zu Amtsinhaber Rolf Kehl (CDU) aufgestellt, dem er „Chancen und Sympathien" einräumte. Doch egal, wer die Wahl gewinne, der vorgesehene Umbau des Sobernheimer Rathauses müsse weit kostengünstiger werden.

Stadtratsmann Ewald Plew (FDP, Steinhardt) bezeichnete das Programm „Aktive Stadt" als einen „Glücksfall" für Sobernheim. Er hofft, dass die Projektumsetzung erfolgreicher ist als die „Bürgerwerkstatt" vor wenigen Jahren.

Er sprach sich auch für eine einheitlichere Gestaltung der Parkzeitregelung und mehr Anwohnerparkplätze in der Felkestadt aus. Die Fußgängerzone in der Sobernheimer Großstraße solle in ihrer heutigen Form erhalten bleiben. Eine Absage erteilte der Steinhardter der Nordanbindung von Leinenborn II und sprach sich stattdessen für Ruftaxis aus.

Der Verkauf der alten Grundschule sei für die FDP okay, aber nur dann, wenn die Interessen der Mieter und Nutzer, etwa die Arbeiterwohlfahrt, berücksichtigt seien. Plew machte sich für ein Jugendparlament und einen Altenrat stark. Für seine Partei gelte es am 25. Mai, in Fraktionsstärke in den Stadtrat einzuziehen: „Wenn die FDP ihre Ziele geschlossen vermittelt, haben wir eine gute Chance." Nach dem EU-Abgeordneten Jürgen Creutzmann waren Gaby Presser (Sopran) und Astrid Beenen (Saxofon) an der Reihe und musizierten für die Empfangsgäste im Ratssaal. Martin Köhler

Dr. Hopp: Hausarzt aus Leidenschaft

$
0
0
Meisenheim - Er ist mit seinen 59 Jahren immer noch Tag für Tag hoch motiviert, kämpft für seine Patienten und die medizinische Versorgung der ganzen Region: Dr. Johannes Hopp.

Er führt, inzwischen zusammen mit seinem Kollegen Reinhard Kupczyk (55), seit 25 Jahren eine gut gehende hausärztliche Gemeinschaftspraxis in Meisenheim. Dr. Hopp macht jungen Medizinern Mut: „Hausarzt auf dem Land zu sein, ist ein erfüllender Beruf.“

1955 erblickt Johannes Hopp in Rockenhausen das Licht der Welt. Er wächst als Kind eines Arztes in Nußbach auf, macht in einem Internat am Bodensee sein Abitur. Der junge Mann studiert in Mainz Medizin, legt 1984 sein Examen ab. Er durchläuft seine weitere, fünf Jahre dauernde praktische Ausbildung im Krankenhaus Hinter der Hofstadt in Meisenheim bei dem damaligen Internisten Dr. Hans-Dieter Klien, den er immer noch sehr schätzt, und im Kreuznacher St.-Franziska-Stift. Zusätzlich schließt Hopp eine sportmedizinische Ausbildung erfolgreich ab.

Er übernimmt am 15. Januar 1989 die Praxis von Dr. Anton Gerner im Meisenheimer Stadtgraben, zieht am 1. Januar 1999 in seinen neuen Gebäudekomplex in der Lindenallee um, wo er noch heute praktiziert. Reinhard Kupczyk, Facharzt für Allgemeinmedizin, stößt im Oktober 2005 hinzu. Die beiden Mediziner führen seither eine Gemeinschaftspraxis.

2010 wird die in der Herzog-Wolfgang-Straße ansässige Hausarztpraxis von Dr. Steffen Walter, der in den Ruhestand ging, in die Praxis in der Lindenallee integriert. Seit Juli 2011 verstärkt die 38-jährige Dr. Astrid Christmann als angestellte Fachärztin für Innere und Notfallmedizin das Team, dem insgesamt elf Personen angehören, darunter seit 2013 die Weiterbildungsassistentin Kuni Schraut.

„Alles läuft gut. Ich bin zufrieden“, stellt Dr. Hopp fest, der von seiner Frau Andrea tatkräftig unterstützt wird: „Sie gibt uns allen auf verbindliche und stets freundliche Art betriebswirtschaftlich die Richtung vor“, hält den Kontakt zur Kassenärztlichen Vereinigung. Johannes Hopp dankt allen im Team, die besonders zu Stoßzeiten den Überblick behalten müssen.

In der Praxis herrscht oft Hochbetrieb. Hier werden pro Quartal mehr als 3500 Patienten gezählt. Dr. Hopp bittet um Verständnis, wenn es manchmal im Wartezimmer und im Flur eng wird. Als Andreas Schmitt vor einiger Zeit seine Hausarztpraxis in Meisenheim schloss, die er von Dieter Rings übernommen hatte, reagierten Hopp und Kupczyk. Sie stellten noch mehr Personal ein.

Aber die Räumlichkeiten sind begrenzt. Das Gebäude wurde schließlich nicht für einen solchen Andrang gebaut. „Die meisten Patienten haben Verständnis. Jeder sieht doch, dass hier bei uns keiner Däumchen dreht“, sagt Dr. Hopp. Das Team „verträgt sich überwiegend gut“. Er genießt die Möglichkeit, mit seinen Kollegen medizinische Probleme zu erörtern und dadurch das Beste für die Patienten herauszuholen.

„Der hausärztliche Bereich ist die erste Säule der medizinischen Versorgung“, betont Johannes Hopp. Er pflegt „im Mikrokosmos Meisenheim“ die Zusammenarbeit mit den Fachärzten: „Wir üben kein Konkurrenzdasein aus.“ Kurze Wege und schnelle Kontakte können Leben retten.

Gern denkt Dr. Hopp an den Tag zurück, als er mit Reinhard Kupczyk und zwei Sanitätern einer kollabierten Schülerin im Paul-Schneider-Gymnasium nach mehr als einer Stunde das Leben retten konnte. Die vier Männer hatten nicht aufgegeben – mit Erfolg.

Ausdauer beweist der 59-Jährige ebenfalls bei seinen Hobbys: Rennradfahren und Joggen. „Ich versuche, meinen Patienten Gesundheit vorzuleben.“ Das Ehepaar Hopp, das eine Tochter hat, die Apothekerin ist, achtet auch bei der Ernährung auf gesunde Kost. Der engagierte Arzt gibt seinen Patienten gern Tipps zur Vorsorge: „Die genießt hier einen hohen Stellenwert.“ Zahlreiche seiner Patienten kennt der Mediziner seit vielen Jahren, hat deren Laborwerte gespeichert und kann daraus wichtige Rückschlüsse ziehen.

Als er 2008 einen schweren Rennradunfall hatte, erfuhr er großen Zuspruch von seinen Patienten. „Sie haben mich mit Wertschätzung überhäuft“, erinnert sich Johannes Hopp, „das will ich meinen Patienten zurückgeben.“ Er kämpft mit aller Macht für die Zukunft der Praxis, ist froh, mit Dr. Astrid Christmann eine junge, überaus kompetente Ärztin, die in der Region lebt, als weitere Mitstreiterin gewonnen zu haben.

Dr. Hopp möchte junge Mediziner dazu ermuntern, als Hausärzte in ländliche Regionen zu gehen. Viele Vorurteile basierten auf vergangenen, schwierigen Zeiten, die überwunden seien. Heutzutage haben Hausärzte viele Freiräume. Zum Beispiel gewährleiste die Bereitschaftsdienstzentrale Meisenheim den niedergelassenen Hausärzten freie Wochenenden, und in der Stadt stationierte Notärzte sorgen mit ihrer Arbeit dafür, dass die Hausärzte nur selten die Praxis zu dringenden Fällen verlassen müssen. „Das war früher anders. Zum Glück hat sich dies verändert.“

Was auch für ein Leben als Hausarzt in der Fläche spricht: Hier ist alles persönlicher, nicht so anonym wie in einem großen Krankenhaus. Und die finanzielle Situation ist besser, als oft öffentlichkeitswirksam beklagt wird. „Wir können von unserem Beruf als Hausarzt gut leben.“

Die Politik und die Standesorganisationen sollten die angehenden Mediziner besser über die positiven Entfaltungsmöglichkeiten in Landarztpraxen aufklären, wünscht sich Johannes Hopp. Sinnvoll wäre es, Studenten, die nicht unbedingt Facharzt für Allgemeinmedizin werden wollen, eine mehrere Wochen dauernde Mitarbeit in einer Hausarztpraxis aufzuerlegen. „Die jungen Leute würden die Vorteile kennenlernen – wie die Vielfalt der Aufgaben. Wir brauchen Ärzte, die mit Freude an der Basis arbeiten. Sie werden rasch erkennen, dass sie hohes Ansehen genießen und dabei glücklich werden können.“ Davon ist jedenfalls der Meisenheimer Mediziner überzeugt.

Von unserem Redakteur Klaus Dietrich

Freund vor Gericht: 25-Jährige starb nach Schlag gegen den Kopf

$
0
0

Bad Kreuznach - Sie hatten sich das ganze Wochenende lang gestritten, dann schlug er zu. So heftig, dass seine Lebensgefährtin in Bad Kreuznach mit ihrem Hinterkopf gegen eine Wand prallte und an ihren inneren Kopfverletzungen starb. Ein halbes Jahr später läuft jetzt der Prozess.

Von unserer Redakteurin Denise Bergfeld

Die Tragödie ereignete sich an einem Sonntagabend im Juli 2013. Seit Mittwoch muss sich ein 35-Jähriger, der seit der Tat sitzt, vor der Schwurgerichtskammer des Landgerichts verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem mehrfach vorbestraften Kreuznacher Körperverletzung mit Todesfolge vor.

Die Polizei wurde bereits am Samstag vor der Tat gegen 23.25 Uhr zu der Wohnung gerufen, weil dort lautstark gestritten wurde, was bis in die Nachbarschaft zu hören war. Ein Atemalkoholtest ergab zu dem Zeitpunkt 1,75 Promille beim Angeklagten, der zudem noch Amphetamin konsumiert hatte, und 3,05 Promille bei seiner 25-jährigen Freundin. Ein Sachverständiger rechnete außerdem vor, dass der Angeklagte zur Tatzeit am Sonntagabend einen Blutalkoholspiegel von rund 1,6 Promille hatte, seine Lebensgefährtin rund 1,06 Promille.

Der 35-Jährige räumte die Tat vor dem Landgericht ein. Allerdings stritt er ab, seine Freundin wiederholt misshandelt zu haben, schob ihre Blutergüsse an Brust und Schulter auf einen Fahrradsturz eine Woche zuvor. Die Blutungen waren frisch, maximal 24 Stunden alt, führte der Mainzer Rechtsmediziner Dr. Reinhard Urban hingegen aus. Doch der Angeklagte blieb bei seiner Version, räumte nur ein, sich an weitere Schläge zumindest nicht erinnern zu können.

Die Tat zu schildern und später den Ausführungen von zehn Zeugen zu folgen, ließ ihn nicht unberührt. Immer wieder verdrehte er seinen Blick zur Decke, kämpfte mit den Tränen. "Ich wollte das nicht", sagte der Bad Kreuznacher, dessen Drogenlaufbahn bereits mit 14 Jahren mit Cannabis begann. Die Beziehung zu der 25-Jährigen sei ihm aber ernst gewesen. "Haben Sie auch schon mal über Heiraten nachgedacht?", fragte ihn der Vorsitzende Richter Bruno Kremer. Der Angeklagte nickte sichtlich mitgenommen.

Er räumte ein: "Es stimmt, dass wir Streitigkeiten hatten." Die Themen waren offenbar immer wieder dieselben: der Alkoholkonsum der 25-Jährigen, ihre versteckten Wodkaflaschen, seine Eifersucht auf einen gemeinsamen Freund. Seit Januar 2013 waren der Angeklagte und die Getötete ein Paar. "Ich habe gemerkt, dass sie extreme Alkoholikerin war, was mir vorher nicht bewusst war", sagte der Angeklagte. Beide hatten offenbar ein Alkoholproblem: Sie trank heimlich, er offen. Täglich konsumierte er dazu noch Amphetamin und gelegentlich Haschisch. Unter der Woche habe er viel und bei extremer Hitze auf dem Bau arbeiten müssen, sei oft um kurz nach 4 Uhr aufgestanden und erst um 20 Uhr heimgekommen: "Ich war überlastet."

Er schilderte, dass er im Streit samstags eine leere Bierflasche herunterwarf und sich an den Scherben die Ferse verletzte. Als die Polizei anrückte, kam er ins Krankenhaus, um die Wunde zu versorgen. Erst Sonntagmorgen kehrte er heim, und die beiden stritten den ganzen Tag weiter. Er trank nach eigener Aussage noch eine halbe Flasche Whiskey. "Irgendwann wollte ich meine Ruhe haben", sagte der Angeklagte. "Ich konnte nicht mehr, da ist mir die Hand ausgerutscht."

Er saß auf der Bettkante im Schlafzimmer. Der Bad Kreuznacher schilderte, sie habe ihn mehrfach beleidigt, bis er mit seinem Handballen gegen ihr Kinn schlug und sie an die Wand prallte. "Sie ist aber direkt aufgesprungen und hat sich so ironisch bedankt bei mir", sagte der Angeklagte. Er habe sich nichts weiter dabei gedacht, als sie dann ins Wohnzimmer ging. Er schlief im Schlafzimmer ein.

Am Montagmorgen gegen kurz nach 4 Uhr fand er seine Freundin leblos auf der Couch. Der Notarzt konnte nur noch den Tod der jungen Frau feststellen. Wie der Gerichtsmediziner ausführte, starb sie in der Nacht an den Folgen des Aufpralls, einer langsam fortschreitenden Blutung in das Schädelinnere.

Unter den Zeugen befand sich auch eine Exfreundin des Angeklagten. Ihm sei im Streit schon öfters mal die Hand ausgerutscht, schilderte sie. Meist konnte er sich am nächsten Tag nicht mehr daran erinnern,er habe geweint und versprochen, es komme nie wieder vor.

Der Prozess wird fortgesetzt

Kurios: Frau von Gleisen gerettet, Strafzettel kassiert

$
0
0

Norheim - Sie rettete eine Seniorin, die auf einen Bahngleis gestürzt war. Glück für die Seniorin, Pech für die Retterin. Denn bei der Aktion entstand hoher Schaden am Pkw der mutigen Frau. Und die Polizei verpasste ihr einen Strafzettel.

Von unserem Mitarbeiter Josef Nürnberg

Annelie Ingebrand ist in der Altenpflege tätig, und die Hilfsbereitschaft für andere Menschen ist ihr in Fleisch und Blut übergegangen. Als sie im vergangenen Jahr einer älteren Frau half, die auf dem innerörtlichen Bahnübergang gestürzt war, kam sie das teuer zu stehen.

Just in dem Moment, als sie den Bahnübergang in Richtung alten Ortskern befuhr, sah sie, wie eine Seniorin auf den Gleisen stürzte und liegen blieb. „Nicht auszudenken, wenn jetzt auch noch ein Zug käme“, fuhr es Ingebrand durch den Kopf. Alle Alarmglocken begannen zu läuten. So stellte sie gleich hinter dem Bahnübergang ihr Fahrzeug ab und eilte sofort zu der immer noch auf dem Bahnübergang liegenden Frau.

Dabei hatte sie allerdings vergessen, die Handbremse ihres Autos anzuziehen. Und während sie Hilfe leistete, setzte sich ihr Fahrzeug auf der abschüssigen Straße in Bewegung. Geradewegs hinweg über den Bürgersteig landete ihr Pkw halb im Garten eines Anwohners.

„Das Heck hing in der Luft und ein Abschleppdienst musste kommen, um den Pkw aus seiner unmöglichen Lage zu befreien“, erzählt sie. Schneller noch als der Abschleppdienst war eine Polizeistreife. Und die interessierte sich weniger für Annelie Ingebrands Hilfsbereitschaft, sondern mehr für die Straßenverkehrsordnung. So bekam sie zu allem Überfluss auch noch ein 25-Euro-Verwarnungsgeld aufgebrummt.

Ihr Pech war damit aber noch nicht zu Ende. Beim Anheben ihres Fahrzeugs entstanden Schäden am Dach, die der Gutachter übersah. Rund 6000 Euro betrug am Ende die Schadenssumme an ihrem Auto. Wobei sie Dank der Vollkaskoversicherung nur 300 Euro Selbstbeteiligung zahlen musste, dafür aber nun in der Versicherung hochgestuft wird. Trotz all des Ärgers würde sie jederzeit wieder so handeln. „Wenn jemand Hilfe braucht, dann bin ich da“, sagt sie.

Trotz all ihres Pechs durfte sie auch manches Positive erfahren. So hatte der geschädigte Anwohner, auf dessen Grundstücksumrandung der Wagen hängen blieb, darauf verzichtet, Kosten geltend zu machen.

Besonders freut sich Annelie Ingebrand, dass es der auf dem Bahnübergang gestürzten Frau heute deutlich besser geht. Denn im Nachgang konnten die Mediziner die Ursache für den Sturz ermitteln und die ältere Frau medikamentös einstellen. „Auch mein Mann, der sagt, dass ich ein Helfersyndrom habe, war froh, dass mir nichts passiert ist“, erzählt Ingebrand. Froh dass ihr nichts passiert ist, sind sicherlich auch die Bewohner eines Bad Kreuznacher Seniorenheims, in dem sie arbeitet. Und sicherlich auch Personal und Patienten der geriatrischen Fachklinik in Bad Münster, in der sie ehrenamtlich 21 Stunden in der Woche Demente begleitet.

Von Ortsbürgermeister Ludwig Wilhelm wurde sie nun als „Norheimerin 2013“ ausgezeichnet. Und das Verwarnungsgeld in Höhe von 25 Euro hat ihr der Ortsbürgermeister auch erstattet.

 

VG Meisenheim will eine starke Kommune sein

$
0
0
Meisenheim/Mainz - Der neue Bürgermeister der Verbandsgemeinde Meisenheim, Dietmar Kron (SPD), ist noch nicht lange im Amt, und schon verzeichnet er einige Erfolgserlebnisse.

Das jüngste: Kron erhielt aus den Händen von Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Innenminister Roger Lewentz im Rahmen einer Festveranstaltung in der Mainzer Staatskanzlei die Teilnahmeurkunde zum Projekt „Starke Kommunen – starkes Land".

14 Modellkommunen waren von einer Fachjury für die kommunale Zukunftsinitiative des Landes Rheinland-Pfalz ausgewählt worden. Sie bilden sechs Modellräume der künftigen engeren Zusammenarbeit. Mit Fördermitteln bedacht werden unter anderem die Nachbarverbandsgemeinden Alsenz-Obermoschel und Meisenheim, die im Rahmen der Kommunalreform eine Fusion anstreben.

Aus den beiden VGs waren Delegationen nach Mainz gefahren. „Wir erlebten ein tolles Ambiente", berichtet Dietmar Kron. Die Vertreter der Verbandsgemeinde Alsenz-Obermoschel wurden vom Ersten Beigeordneten Stephan Pfurtscheller angeführt. Auch er durfte eine Urkunde von Malu Dreyer in Empfang nehmen. „Ein großer Erfolg für unsere beiden Verbandsgemeinden, aber auch Ansporn und Auftrag, das Projekt mit Leben zu füllen", erklärten Pfurtscheller und Kron übereinstimmend. Der unterstreicht weiter, „dass der Wettbewerb für unsere Kommunen auch mit Blick auf die diskutierte kommunale Verwaltungs- und Gebietsreform eine Chance bietet, die wir uns nicht entgehen lassen sollten". Kron dankt Innenminister Roger Lewentz, dass die beiden Verbandsgemeinden den Zuschlag für das Projekt erhalten haben.

Ministerpräsidentin Malu Dreyer betonte bei der Veranstaltung: „Die Zusammenarbeit über Orts- und Verbandsgemeindegrenzen hinweg ist sehr sinnvoll und trägt zu einer sicheren Daseinsvorsorge bei. Eine Vielzahl einzelner Förderprogramme und Insellösungen wird dem gesamtgesellschaftlichen Phänomen des demografischen Wandels nicht gerecht. Wenn wir diesen demografischen Wandel sozialgerecht gestalten wollen, dann müssen wir gemeinsam und abgestimmt handeln."

Innenminister Lewentz sagte zu den Gästen: „Ich bin sehr froh, dass wir mit unserer Zukunftsinitiative die Möglichkeit schaffen, neue Ideen zu Fragen der Kooperation und Bürgerbeteiligung modellhaft auszuprobieren. Denn die Fragen, die in den Modellräumen behandelt werden, stellen sich auch für alle anderen Kommunen des Landes. Gemeinsam mit den Projektpartnern werden wir die Antworten dazu entwickeln. Deshalb unterstützen wir nicht nur die Kommunen bei diesem Prozess, sondern die Ergebnisse des Projektes werden auch Einfluss auf unsere Förderpolitik haben."

Mit der Projektprämierung und Auswahl als Modellraum trägt das rheinland-pfälzische Innenministerium die Kosten der professionellen Moderation und Projektsteuerung. Außerdem erstattet das Ministerium im Modellraum die Kosten für verschiedene Aktivitäten im Projekt bis zu 180 000 Euro. Für neue Formen der Bürgerbeteiligung stehen weitere 48 000 Euro je Modellraum zur Verfügung.

Bürgermeister Kron will die Initiative zielbewusst vorantreiben und nicht lockerlassen. „Wir müssen für unsere Region kämpfen", kündigt er an. Die ersten Tage seiner Amtszeit hätten vielversprechend begonnen. „Ich habe direkt Gas gegeben und voll angepackt", stellt Dietmar Kron fest. Er war zum Beispiel Ende Dezember mit weiteren Kommunalpolitikern aus seiner VG in Waldgrehweiler und Finkenbach, um mit den Menschen in der Verbandsgemeinde Alsenz-Obermoschel noch intensiver ins Gespräch zu kommen. „Der Besuch hat allen gutgetan", ist sich Bürgermeister Kron sicher.

Ein Institut begleitet die Zukunftsinitiative „Starke Kommunen – starkes Land". Demnächst stehen die ersten Termine an. Kron will die VG Meisenheim aktiv bei der Erarbeitung von Bürgerbeteiligungskonzepten mit einbringen. Dabei sollten auch die Themen Sammeltaxi und Bürgerbus Eingang finden. Der öffentliche Personennahverkehr zwischen Meisenheim und Alsenz-Obermoschel müsse unbedingt verbessert werden, fordert Bürgermeister Kron. kd

Viewing all 11608 articles
Browse latest View live


<script src="https://jsc.adskeeper.com/r/s/rssing.com.1596347.js" async> </script>