Der erste Fang gelang bereits am 19. Dezember wie die Polizei gestern mitteilte. Doch die Vermutung, dass der 48-Jährige die meisten Einbrüche im Kirner Raum verübt haben könnte, erwies sich als Trugschluss. „Es ging munter weiter", sagt Inspektionsleiter Erster Kriminalhauptkommissar Joachim Reimann.
Dann gelang am vergangenen Donnerstag ein echter Volltreffer. Mehrere Polizeistreifen waren im Präventionseinsatz und hatten das Glück der Tüchtigen: Gegen 23 Uhr sollte ein mit vier Männern besetztes Auto kontrolliert werden, doch der Fahrer versuchte zu flüchten. Quartett gab vergeblich Fersengeld Das Quartett hatte offensichtlich die Kontrollstelle erkannt. Der Fahrer wendete und raste in entgegengesetzte Richtung davon. Nach kurzer Verfolgung konnte das Auto in der Gerbergasse an der Ecke Teichweg jedoch gestoppt und die Insassen kontrolliert werden.
Hierbei wurde festgestellt, dass der Fahrzeugführer offensichtlich unter Drogeneinfluss stand. Ein entsprechender Test bestätigte die Annahme, so dass die notwendigen Maßnahmen eingeleitet wurden. Da auch bei den Mitfahrern polizeiliche Erkenntnisse vorlagen, wurden Personen und Auto durchsucht.
Mit Erfolg. Es wurden weitere Betäubungsmittel aufgefunden und sichergestellt. Auch ein Laptop wurde gefunden, der zweifelsfrei einem Einbruch in eine öffentliche Einrichtung in Kirn zugeordnet werden konnte. Bei den anschließenden Wohnungsdurchsuchungen wurde weiteres Diebesgut gefunden, das Einbrüchen in jüngster Zeit zugeordnet werden kann. Den vier Männern im Alter zwischen 25 und 36 Jahren können bislang drei Einbrüche im Stadtgebiet von Kirn zugeordnet werden. Inwieweit noch weitere Einbrüche hinzukommen wird derzeit überprüft.
Die Ermittlungen gestalten sich eher zäh, sagt Reimann. Er betont: „Hier ist Feinarbeit gefordert. Es geht nicht darum, wünschenswerte Ergebnisse abzuliefern sondern es geht um Beweiskraft."
Am 19. Dezember hatte die Polizei einen Mann vorläufig festgenommen, der im Verdacht steht mehrere Einbrüche im Dienstgebiet der Polizeiinspektion Kirn begangen zu haben. Er hatte die Aufmerksamkeit einer Polizeistreife erregt, parkte im Randbereich der Ortslage Hochstetten/Dhaun.
Die Beamten fanden bei der Kontrolle Hinweise auf Drogenmissbrauch und leiteten weitere Maßnahmen ein. Bei der Durchsuchung des Fahrzeugs wurden Gegenstände gefunden, die einem Diebstahl in Brauweiler, einem Einbruch in einen Markt in Kirn und in einen Kindergarten der Verbandsgemeinde Bad Sobernheim zugeordnet werden konnten.
Auch in diesem Fall stehen weitere zeitintensive Überprüfungen an, die klären sollen, ob der 48 jährige Mann für weitere Einbrüche in Frage kommt. Keine völlige Entwarnung Trotz dieser Ermittlungsfortschritte sowie der Erkenntnisse, dass die Meldungen von Einbrüchen in den letzten Tagen spürbar zurückgegangen sind, bittet die Polizei auch weiterhin um erhöhte Aufmerksamkeit und Mitteilung verdächtiger Wahrnehmungen an die Polizei, da gerade in der sogenannten dunklen Jahreszeit Einbrüche begünstigt werden. Hinweise bitte an die Polizei in Kirn, Telefon 06752/156-0.
Zur Erinnerung: Die Kirner Polizei hatten auch in einem Fall mit organisierten Banden zu tun. Nachweislich tauchte Diebesgut von einem Einbruch in ein Kirner Geschäft in Norddeutschland auf. Völlige Entwarnung kann deshalb natürlich nicht gegeben werden. Andererseits sagt Reimann auch: „Wir hatten gute Gründe anzunehmen, dass es sich bei etlichen Delikten um Täter aus dem Kirner Umfeld handelt.
Um aus einer Kindertagesstätte ein Sparschwein zu stehlen, fährt ja wohl kein Einbrecher aus Norddeutschland nach Kirn." Reimann ist aber froh, dass die wochenlange Präventionsarbeit gefruchtet hat und macht seinem Team ein großes Kompliment: „Die Kollegen waren hoch motiviert zu den ungemütlichsten Zeiten unterwegs.
Das wurde auch wahrgenommen. Froh sei man über die Erfolge auch, weil aus der Bevölkerung etwa bei den Neujahrsempfängen vorgetragen wurde, man fühle sich nicht mehr so wohl im Kirner Land. Armin Seibert