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14. Februar 2014: Zu „One Billion Rising" nach Merxheim

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Bad Sobernheim Merxheim -  „One Billion Rising" (eine Milliarde erhebt sich) wird es auch am 14. Februar 2014 geben. Nicht in Sobernheim, sondern in Merxheim.

Am 14. Februar 2013 lockte die weltweite Frauen-Unterstützungskampagne 500 Menschen auf den Sobernheimer Marktplatz (Bild). Ein Erfolg für Sabine Schossig-Roevenich und ihr Team, das sich alle Mühe gab, für das Thema „Gegen Gewalt an Frauen" zu sensibilisieren.

2014 geht es um „Gerechtigkeit", doch werden die Sobernheimer in diesem Jahr aussetzen. Die Initiatorin der Premiere ist zeitlich verhindert, und die Fun Company um Birgit Kahlstadt und Tanja Koch, im vergangenen Jahr dabei, ist mitten in den Vorbereitungen für die Fassenacht und die große Revue mit den Handballern und den Turnern am Samstag, 1. März, in der TV-Halle an der Staudernheimer Straße.

Wer trotzdem zu einem „One Billion Rising"-Event fahren möchte, ist am Freitag, 14. Februar, um 17 Uhr am historischen Rathaus in Merxheim willkommen. Tanzgruppen des TV um Vorsitzenden Egon Eckhardt werden auftreten; Initiatorinnen dort sind Katrin Henrich-Bautz und Ramona Wöllstein. Außerdem geht es zeitgleich auf dem Schleiferplatz in Idar-Oberstein los. Weitere Informationen zur Aktion für Frauenrechte rund um den Globus im Internet: www.onebillionrising.de Stefan Munzlinger


MGV Liederkranz Sobernheim und MGV Monzingen/Weiler denken an Fusion: "Naheland-Männerchor" probt ab 2. Juni

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Bad Sobernheim / Monzingen / Weiler - Noch sind die Würfel nicht endgültig gefallen. Doch die Gewinner stehen schon fest: der MGV Liederkranz 1853 Sobernheim und die Chorgemeinschaft Monzingen und Weiler.

Mit ihrem Vorhaben, schon ab 2. Juni gemeinsam zu proben und am 2. Juli erstmals zusammen aufzutreten, kommen sie dem Schicksal vieler aus Altersgründen sterbender Gesangvereine – Altersdurchschnitt Sobernheim: 74,4 Jahre, Monzingen: 69 Jahre – zuvor: Sie stärken sich gegenseitig. Wenn auch nur für einige wenige Jahre.

Am Ende des nun begonnenen theoretischen Vorlaufs soll ein 61-köpfiger Großchor stehen, der in allen Stimmen ausreichend besetzt ist; so ausreichend, dass sich Dirigent Gerhard Wöllstein (50) noch einige schöne Konzerterlebnisse verspricht – für die Zuhörer genauso wie für die Sängerschaft.

Am Sonntag tagten die Vorstände und stimmten der seit Monaten reifenden Wöllstein-Idee des schrittweisen Zusammengehens grundsätzlich zu. Am Montagabend wurden die Sänger in den Proben im Sobernheimer Saarhotel und im evangelischen Gemeindehaus Monzingens informiert.

Fazit: Keiner führte Argumente gegen die musikalische Zusammenarbeit samt einer später möglichen Vereinsfusion an, im Gegenteil: Alle waren spontan angetan, berichtete Gerhard Wöllstein gestern Morgen auf unsere Anfrage: „Sehr erfreulich". Aus gutem Grund: Auch die Sänger blicken realistisch auf die Perspektive ihrer Chöre. Und daher wissen sie ganz genau: Wenn wir es jetzt nicht angehen, ist es schon bald zu spät für unseren gemeinsamen Gesang.

Nun wird aus zwei alten Chören zwar noch keine junge, qualitativ aufgewertete Formation, aber: Das Geheiminis steckt auch in der Quantität. Denn in Tenor eins und zwei sowie in Bass eins und zwei gebe es in beiden Chören Lücken, die man füllen müsse, wolle man das bisherige Repertoire beibehalten, sagt Dirigent Gerhard Wöllstein, der den Sobernheimern seit 2008 und den Monzingen/Weilerern schon einmal von 1983 bis 1993 und nach einer Pause wieder seit 2005 vorsteht. Und es gebe in beiden Chören und in den jeweiligen Stimmen „Leitwölfe", also Sänger, an denen sich andere orientieren und Sicherheit gewinnen könnten, um dann, derart gestärkt, neu motiviert mitzusingen.

Einige zurzeit kursierende Fragen, die mit dem Projekt „Großchor" beantwortet werden wollen:

Was wird aus den Vereinen? Sollen wir sie alle rasch auflösen und einen neuen Chor gründen? „Nach und nach", beschwichtigt beispielsweise Klaus Lange, Schatzmeister im MGV Liederkranz 1853. Jetzt erstmals testen, ob und wie das Ganze harmoniert, rät er. Auch er ist ein starker Befürworter der Wöllstein-Idee. Allerdings soll es Schritt für Schritt gehen, betont nicht nur MGV-Sänger Lange.

Wann wird wo geprobt? An ungeraden Monaten in Sobernheim und während der geraden in Monzingen, beginnend am 2. Juni, heißt es aus Chorreihen. Diese Details müssten aber erst noch genau festgelegt werden. Die Probenorte bleiben dieselben: Saarhotel und evangelisches Gemeindehaus. Beginn ist jeweils schon um 18 Uhr. Problemlos für die Sobernheimer mit nur einem Arbeitnehmer; problematischer dagegen für den Monzingen/Weilerer Chor, in dem fünf Arbeitnehmer singen.

Wann ist der erste Auftritt, wie präsentiert sich der Chor? Erstmals könnte er am Mittwoch, 2. Juli, beim Konzert der Chöre Sobernheims im Marum-Park singen. Gastgeber 2014 sind die Edelweißen aus Steinhardt um Dirigent Josef Stenzhorn. Auftreten könnte der Großchor – schon freuen sich die Sobernheimer Sänger auf den Premierenauftritt vor heimischem Publikum im (gefühlten) Herzen der Felkestadt – in schwarzen Hosen und weißen Kurzarmhemden, sagen die einen. Wir tragen unsere jeweilige Chor-Kleidung, weil wir damit zeigen, dass wir aus zwei Chören zusammengesetzt sind, schlägt ein anderer vor. Beim Repertoire herrscht Einigkeit: Das sei über weite Strecken vergleichbar, ja einiges sogar identisch, sagt Dirigent Gerhard Wöllstein. Eines ist klar: Sängerische Experimente werden bei den ersten Auftritten des Chors nicht unternommen, er wird auch so imposant genug klingen. Der Satz eines Sängers „Dann könnten wir auch mal bei einer Meisterprüfung antreten" klingt sehr optimistisch, zeigt aber die Hoffnungen, die die nunmehr selbstbewussten Liedfreunde mit ihrem noch gar nicht gegründeten Großchor bereits heute verbinden.

Was wird aus den Jahresbeiträgen, was aus den Vereinsvermögen? Auch diese Fragen wären in Vorstands- und Jahreshauptversammlungen zu klären. „Organisatorisch bleibt erst mal alles beim Alten", sagt Klaus Lange. Gut so, denn auf die Schnelle sind komplexe Themen nicht zu klären; etwa die Frage, was nach einer tatsächlichen Vereinsfusion aus dem Sängerareal am alten Monzinger E-Werk wird. Es gehört dem Monzinger Chor.

Wie heißt der neue Chor? Ein erster Vorschlag macht die Runde: „Naheland-Männerchor" – ein Arbeitstitel Gerhard Wöllsteins, der bei den Sängern spontan gut ankam. „Der Name ist sekundär", sagen die einen abwinkend. „Der Name sagt alles über den Chor", meinen die anderen und verweisen auf „mannOmann", den neuen und bald wohl schon 23 Mann starken Männerchor ihres Dirigenten. Stefan Munzlinger

Kommentar

Vor gut 20 Jahren erhoben die Ersten ihre Stimmen: Das mit den Männerchören könne so nicht weitergehen. Zu alt zum Singen, zu träge für neue Repertoires, zu isoliert für junge Leute. Seither ist mancher (zu) stolze Chor stetig geschrumpft, existiert nur noch auf dem Papier oder hat die Noten abgegeben. Ein Schicksal, das wohl auch den Sobernheimern und Monzingen/Weilerern schon bald geblüht hätte, würden sie nicht den Weg in Richtung Vereinsfusion einschlagen.

Wobei wir wissen: Dass sie sich jetzt zusammentun, ist nicht etwa eine Lösung auf ewige Zeiten, es verlängert lediglich die Lebensdauer der sterbenden Chöre um zehn, vielleicht um fünfzehn Jahre. Es kommt ganz drauf an, ob neue, junge Sänger dazustoßen – und da seien leise Zweifel erlaubt. Warum sollten junge – für die Gesangvereine gelten schon Menschen um 60 als hoffnungsvoller Nachwuchs – plötzlich den Weg in einen wenn auch beeindruckend vergrößerten, so doch überalterten Chor finden?

Die nächsten drei Schritte, die dem neuen Großchor jetzt zu raten sind:

Beschlüsse: Ebnet mit einhelligen Vollversammlungsbeschlüssen im März erst einmal den Weg für die Gemeinschaft. Es geht vor allem darum, die Sänger neu zu motivieren, damit sie in verstärkten Einzelstimmen nicht mehr das Gefühl haben, überfordert und alleine auf weiter (Lieder-)Flur zu stehen.

Gelassenheit: Werft nicht gleich alles über Bord, was bislang gut war. Will sagen: nicht im Überschwang des starken Klangkörpers die drei Vereine auflösen, denn das könnte treue Sänger verschrecken. Behaltet Identität und Tradition der drei Chöre zunächst ruhig bei.

Testlauf: Geht Schritt für Schritt und schaut, ob's im Alltag bei Proben, Konzerten und Festen harmoniert. Danach könnt ihr immer noch eine große, neue Chorfamilie gründen. Stefan Munzlinger

 

 

Insolvenz: Für Wilbert geht's um alles oder nichts

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Kreis Bad Kreuznach - Wütende Angestellte, ein kurzfristig verlegterTagungsort und dann zarte Hoffnung auf einen Neubeginn: Im brisanten Insolvenzverfahren der Wilbert-Gruppe überschlugen sich am Dienstag die Ereignisse.

Im Ringen der Gläubiger, der potenziellen Käufer und der Geschäftsführung der in der Insolvenz steckenden Wilbert-Gruppe (Waldlaubersheim und Stromberg) fand am Dienstag eine vorentscheidende Verhandlungsrunde statt. Der endgültige Durchbruch gelang noch nicht. Am Abend gab Insolvenzverwalter Martin Lambrecht allerdings bekannt, dass die Unternehmensgruppe zum 1. März von einem neuen Eigentümer fortgeführt werden solle. Bis dahin wird Lambrecht „mit zwei Interessenten die Endverhandlungen für eine Übertragung führen“.

Begleitet wurde das Treffen in Bad Kreuznach von der Demonstration großer Teile der noch verbliebenen Belegschaft des Branchenriesen für Kranbau und -vermietung auf dem Bad Kreuznacher Kornmarkt. Zum direkten Aufeinandertreffen der Gläubigerausschussmitglieder und der Belegschaft kam es nicht, der Tagungsort wurde kurzfristig verlegt. „Unsere Wut ist so groß, dass sie nicht auf ein Schild passt“, stand auf den Plakaten ebenso zu lesen wie „Es gibt Investoren“ und „Heute entscheiden!“. Viele derjenigen, die das endgültige Aus und ihre Entlassung fürchten, trugen gelbe Schilder vor der Brust, auf denen die Jahre ihrer Betriebszugehörigkeit abzulesen waren.

Mitten unter den Demonstranten war Marianne Wilbert, Frau des Geschäftsführers Franz-Rudolf Wilbert, der das 1932 gegründete Unternehmen in der dritten Generation führte – bis zur Insolvenz. Auch Tochter Annette und die dreijährige Enkelin Marie waren vor Ort, ebenso Andreas Glaser, stellvertretender Betriebsleiter des Turmkranewerks in Waldlaubersheim. Zurzeit arbeiten noch 66 Leute im Werk, wie Franz-Rudolf Wilbert auf Anfrage berichtete. In den Blütezeiten waren es 175 Festangestellte und 45 Leiharbeitskräfte.

Wie brisant die Lage aus seiner Sicht ist, machte Insolvenzverwalter Martin Lambrecht (Düsseldorf) deutlich, als er vor Beginn der Sitzung des Gläubigerausschusses kurz zu den Demonstrierenden sprach. Es gab zwei „vielversprechende“ Kaufangebote, so Lambrecht. Eine Entscheidung müsse noch in diesem Monat fallen. Sonst drohe das endgültige Aus für das Unternehmen. „Zu 95 Prozent sind wir mit den Verhandlungen rund“, sagte Lambrecht. Gestern reichte das wohl nicht für eine Entscheidung. Offenkundig gibt es Hemmnisse im Hintergrund für den Deal. „Zum 1. März soll die wirtschaftliche Übertragung der Unternehmensgruppe vollzogen werden“, kündigte Lambrecht am Abend an. Auf einen 2013 vorgelegten Insolvenzplan hätten sich die rund 25 Finanzierer auf Gläubigerseite damals nicht einigen können, erinnerte der Insolvenzverwalter.

„Die Banken stehen zur Firma Wilbert“, so lautet eine positive Stellungnahme des Vorstands der Sparkasse Rhein-Nahe am Nachmittag: „Es gibt Signale, dass zumindest eine der beiden Auffanglösungen finanziell begleitet wird.“

Insolvenzverwalter informierte: 20 Tullius-Gläubiger in Kreuznacher Amtsgericht

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Bad Sobernheim/Bad Kreuznach -  20 von rund 90 Gläubigern der Steinhardter Johann Tullius Weinkellerei GmbH kamen am Dienstagnachmittag im Kreuznacher Amtsgericht zusammen.

Insolvenzverwalter und Justizrat Dr. Hans-Gert Donau informierte über den aktuellen Stand des  Verfahrens. Es gibt mehrere Interessenten aus Deutschland, die sich für das „Weinrefugium" interessierten. „Ich warte auf deren Angebote", so Dr. Dhonau nach der Versammlung auf unsere Anfrage am Dienstagabend.

Er werde jetzt darüber nachdenken, noch einmal stärker in die überregionale Werbung einzusteigen. Immer wieder werde der Wein des Refugiums gelobt; eine 15 000 Kunden starke Kartei belege das. Außerdem sei das Marketing-Gespür der Familie Tullius in aller Munde. Am besten wäre, meinte Dr. Dhonau mit Blick in die Zukunft, wenn ein Investor das Anwesen übernehme und das Ehepaar Tullius im Refugium weiterarbeiten lasse. „Denn das Konzept ist schlicht und ergreifend genial", sagte der Insolvenzverwalter und betonte: „Das ist eine Goldgrube."

Das Unternehmen sei offenkundig auch wegen familiärer Konflikte in eine wirtschaftliche Schräglage geraten. Das bedeute aber nicht, dass das Geschäftsmodell nicht funktioniert hätte, ganz im Gegenteil, fügte Dr. Dhonau hinzu. Stefan Munzlinger

Narrenfahrplan der Sowwerummer Fassenachter

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Bad Sobernheim -  Auch die gut gelaunten TV-Mittwochsfrauen liefen beim Sowwerummer Fastnachtsumzug am Rosenmontag 2013 mit. Die Kampagne 2014 wird nicht minder lustig.

Auf ihren Narrenfahrplan weisen die Sobernheimer Fassenachter hin: Donnerstag, 27. Februar, geht es ab 11.11 Uhr vorm Rathaus beim Altweibertreiben rund. Darauf freuen sich die Männer und Frauen um Ralf Erbach vom Förderverein Sowwerummer Rosenmontagszug. Disco-Peter wird Hits auflegen, und um 12.11 Uhr wird das Rathaus gestürmt, reißen die Weiber die Macht an sich. Um 17 Uhr werden die schönsten Kostüme auf dem Marktplatz prämiert.

All das aber ist nur die Generalprobe für den Rosenmontagszug am 3. März ab 13.11 Uhr. Danach wird auf dem Marktplatz und im großen Rathaussaal gefeiert. Stefan Munzlinger

Schwerste Kopfverletzungen - Tödlicher Arbeitsunfall bei KHS

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Bad Kreuznach - Tödlich verletzt wurde in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch ein 58-jähriger Mitarbeiter der Firma KHS in Bad Kreuznach.

Der aus Neu-Bamberg stammende Mann soll nach Auskunft der Bad Kreuznacher  Staatsanwaltschaft während der Nachtschicht gegen 2.30 Uhr in eine sogenannte dreidimensional arbeitende Produktionsmaschiene geraten sein. Dabei zog er sich schwerste Kopfverletzungen zu, die zum Tod führten.

Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei haben die Ermittlungen aufgenommen. gst    

Beruhigungspillen nach Streit mit Freundin: 20-Jähriger schläft auf A61

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Gau-Bickelheim/Rüdesheim - Ein Auto steht auf dem Standstreifen der A61, hinterm Steuer ein Mann aus dem Kreis Bad Kreuznach, den die Polizei nur mit einiger Mühe wach bekommt. Der Mann hatte sich nach Zoff mit der Freundin zu sehr runtergefahren... 

Falsch dosierte Beruhigungstabletten haben dazu geführt, dass sich ein 20-Jähriger auf dem Standstreifen der A61 bei Bornheim (Kreis Alzey-Worms) am Mittwoch in aller Frühe von der Polizei wecken lassen musste. Der Mann aus der Verbandsgemeinde Rüdesheim wäre fast beim Fahren eingeschlafen und hatte es noch bis auf den Standstreifen geschafft. Auf dem gefährlichen Parkplatz war er Polizisten gegen 3.45 Uhr aufgefallen.

Sie hatte einige Mühe, den 20-Jährigen zu wecken. Doch der Mann hatte nicht Alkohol oder Drogen genommen, wie zunächst vermutet. Der Mann war allzu sorglos mit Medikamenten umgegangen, wie sich herausstellte. Er sagte den Beamten, dass er Streit mit seiner Freundin und Beruhigungstabletten geschluckt hatte, um sein seelisches Gleichgewicht wiederzufinden.

Der 20-Jährige musste sich eine Blutprobe entnehmen lassen, denn genauso wie das Fahren unter dem Einfluss von illegalen Drogen wird auch der gefährliche Missbrauch von Medikamenten bestraft. 

Landeskirche: Paul-Schneider-Gymnasium derzeit nicht von Schließung bedroht

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Meisenheim - In evangelischen Schulen geht die Angst um: Werden sie nach den Sparbeschlüssen der Synode der Rheinischen Landeskirche dichtgemacht?

Auch am Paul-Schneider-Gymnasium (PSG) in Meisenheim sorgen sich seit Langem Schüler, Eltern, Lehrer und andere Mitarbeiter. Aber Oberkirchenrat Klaus Eberl beruhigt: „Alle Arbeitsfelder unserer Kirche müssen ihren Beitrag zu den notwendigen Einsparungen leisten – auch die Schulen. Aber über Schulschließungen wird zurzeit gar nicht diskutiert. Die Schließung einer Schule wäre ohnehin Ultima Ratio. Jetzt geht es um Kostenreduzierung, um nichts anderes." Eberl bittet Schüler und Eltern, sich bei der Wahl des Gymnasiums nicht verunsichern zu lassen.

In der nächsten Woche läuft am PSG das Anmeldeverfahren für die künftigen Fünftklässler. Dabei kann die Schulleiterin, Oberstudiendirektorin i. K. Karin Hofmann, relativ gelassen bleiben: „Wir haben sehr viele Anfragen von Schülern, mehr als wir aufnehmen können." Gegenwärtig besuchen 580 Schüler das durchgehend dreizügige Paul-Schneider-Gymnasium. Das PSG ist eine staatlich anerkannte Privatschule mit einem Sportzug und einem Internat für Jungen und Mädchen in der Trägerschaft der Evangelischen Kirche im Rheinland. Die Schule wurde im Jahr 1948 gegründet und setzt die Tradition der aus der Zeit der Reformation stammenden Meisenheimer Lateinschule fort.

Neuer Träger fürs Internat?

Um Kosten zu sparen, soll das PSG-Internat an die Kreuznacher Diakonie abgegeben werden. Hierfür laufen seit Monaten intensive Gespräche. Klaus Eberl erhofft sich von dieser Lösung „einen erheblichen Beitrag" zur Kostenentlastung. Dass es sich beim Internat um ein „Problemkind" handelt, weiß auch Karin Hofmann. Auf pädagogischer Ebene seien sich die Kreuznacher Diakonie und das Paul-Schneider-Gymnasium einig, was eine Übernahme betrifft. Jedoch „ist das letzte Wort dafür noch nicht gesprochen", berichtet Hofmann. Das Einverständnis der Kirchenleitung in Düsseldorf stehe noch aus. Nach Informationen unserer Zeitung müsste das Internat für die beabsichtigte Aufnahme Behinderter barrierefrei ausgebaut werden. Investitionen in Höhe von mehr als einer Million Euro wären notwendig. Wer dies bezahlt, ist noch unklar. Sollte die Kreuznacher Diakonie das PSG-Internat nicht übernehmen, steht dessen Schließung im Raum.

Kooperation funktioniert

Paul-Schneider-Gymnasium und Kreuznacher Diakonie kooperieren seit Jahren mit Erfolg. So können PSG-Schüler der Klassen 9 und 10 das Fach Diakonie/Sozialwesen wählen. Dies ist einmalig in Rheinland-Pfalz und wird vom Land gefördert. Den Schülern werden Erfahrungen über die Betreuung von behinderten Menschen in heilpädagogischen Einrichtungen wie dem Meisenheimer Bodelschwingh-Zentrum (BZ) vermittelt. Der Unterricht hat große fachpraktische Anteile und wird meist im BZ von qualifizierten Fachkräften der jeweiligen Arbeitsbereiche erteilt. Im Übrigen absolvieren PSG-Schüler der Jahrgangsstufe 12 vierwöchige Sozialpraktika in diakonischen Einrichtungen, um gründliche Einblicke in die dortige Arbeitswelt zu bekommen.

Klaus Eberl kündigt an, dass das Paul-Schneider-Gymnasium künftig ein Sachkostenbudget erhält, um die Kosten einzugrenzen. Außerdem wirbt die Schulstiftung verstärkt bei Eltern, Freunden und Ehemaligen, um die Kirche in ihrer Schulträgerschaft finanziell zu unterstützen. Am PSG zahlen bereits jetzt die Eltern von 44 Prozent der Schüler freiwillige Beträge an die Stiftung. „Wir wollen die Qualität des Paul-Schneider-Gymnasiums erhalten. Deshalb müssen wir mehr Geld akquirieren, um den Standard zu bewahren", weiß die Schulleiterin. Bei Eltern und auch Firmen wirbt das PSG „etwas offensiver" für Spenden. Oberkirchenrat Eberl versichert allen Eltern: „Unsere Schulen haben hohe Qualität und evangelisches Profil. Sie sind und bleiben ein guter Ort zum Lernen. Also lassen Sie sich nicht in Ihrer Schulwahl verunsichern! Die evangelische Kirche ist sich ihrer Verantwortung für die uns anvertrauten Kinder bewusst."

Von unserem Redakteur Klaus Dietrich


Gerüchte um Wilbert sorgen für Unruhe

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Kreis Bad Kreuznach - Die Lage spitzt sich zu, die Nachrichten überschlagen sich. Und die Mitarbeiter der in der Insolvenz steckenden Wilbert-Gruppe (Waldlaubersheim/Stromberg) reagieren beunruhigt.

Von unserem Redaktionsleiter Gustl Stumpf

Beunruhigt durch die Entwicklung, die sie mit ihrer Demonstration vor zwei Tagen auf dem Bad Kreuznacher Kornmarkt noch so positiv beeinflussen wollten. Sie sehen sich über Nacht mit Behauptungen, Vorwürfen und Gerüchten konfrontiert, die ihren Arbeitgeber ins Dunstfeld von Betrügern rücken. Delikat: 16 Kräne sollen allein in der Olympiastadt Sotschi verschwunden sein.

Während der Insolvenzverwalter Martin Lambrecht (Düsseldorf) mit zwei Investoren verhandelt, dem Vernehmen nach einer aus China, einer aus dem Saarland, und die Gläubiger um eine Lösung ringen, läuft das Unternehmen Gefahr, ins Zwielicht zu geraten.

Drahtzieher im Hintergrund ist Mario Hoffie aus Eilenburg bei Leipzig. Seine Auftraggeber sind Leasinggesellschaften und Banken. Hoffie tritt in Aktion, wenn es darum geht, scheinbar verloren gegangenes Kapital in Form von Ware oder Maschinen wiederzubeschaffen. Mit detektivischem Spürsinn will Hoffie nun auch bei diversen Wilbert-Geschäften fündig geworden sein. Dabei soll es nicht immer mit rechten Dingen zugegangen sein, wie er selbst im Gespräch mit dem "Oeffentlichen" bekräftigt. Unter anderem ist von dubiosen Finanztransaktionen zwischen Wilbert und der Firma Cemit mit Sitz in Mandel die Rede. Geschäftsführer Franz-Rudolf Wilbert bestätigt die Geschäfte mit der Firma Cemit, die schon länger als 15 Jahre existiere und von der Wilbert-Angestellten Stefanie Koob geleitet wird. Die 55-Jährige selbst ist entsetzt über die Anschuldigungen und erklärt gegenüber dem "Oeffentlichen", das Cemit ab und an aus Wettbewerbsgründen aktiv wurde, Kräne kaufte und verkaufte, alles aber ganz legal und belegbar über die Bühne ging.

Dem Vorwurf, dass sicherheitsübereignete Kräne verschwunden sind, einige in Sotschi, tritt Geschäftsführer Franz-Rudolf Wilbert entschieden entgegen. "Ja, 13 Kräne sind per Kaufoption tatsächlich nach Sotschi geliefert worden", bestätigt er und fügt hinzu: "Mit Wissen der Banken." Insgesamt sollen es später sogar 16 Kräne gewesen sein. Wilbert versichert jedoch: "Die Kräne sind nicht weg. Wir kommen im Moment nur nicht dran."

Eigene Versuche, sie ausfindig zu machen, sind offensichtlich gescheitert. Sotschi sei zurzeit ein Hochsicherheitstrakt, man müsse um Leib und Leben fürchten, so Wilbert. In welche Richtung das Pendel generell schlägt, dazu will er sich nicht äußern. Nur soviel: "Es gibt viele Ansätze, die Firma zu sanieren. Zuversichtlich stimmt Wilbert die Kunde der möglichen Investoren, die beide weiterhin auf ihn in der Geschäftsführung setzen wollten. Das letzte Wort hat nun die Gläubigerversammlung, die voraussichtlich in zwei Wochen über das Schicksal des Unternehmens entscheiden wird. Wilbert spricht von "seinem Lebenswerk". Die Mitarbeiter hoffen und bangen um ihre Arbeitsplätze. Und im Hintergrund dreht Mario Hoffie am Rad.

Missbrauch eines Kindes bringt Haftstrafe ein

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Bad Kreuznach - Ein FSJ-ler, der seine Grenzen nicht kannte und Sex mit einer 13-Jährigen hatte, muss bitter dafür büßen: Er muss für drei Jahre und drei Monate ins Gefängnis.

Eine fatale "Liebesbeziehung" endet im Gefängnis.

Weil ein 21-jähriger Mann in sechs Fällen Geschlechtsverkehr mit einem 13-jährigen Mädchen hatte, verurteilte ihn die Zweite Große Strafkammer des Landgerichts Bad Kreuznach am Mittwoch zu einer Haftstrafe von drei Jahren und drei Monaten.

Nach zwei vollen Prozesstagen und der Vernehmung zahlreicher Zeugen kam das Gericht unter Vorsitz von Dr. Bruno Kremer zu einem "sehr, sehr eindeutigen Ergebnis", wie dieser in der Urteilsbegründung sagte. Staatsanwalt Sebastian Loch und die Vertreterin der Nebenklage, Rechtsanwältin Kathryn Schmidt, hatten wegen schweren sexuellen Missbrauchs eines Kindes vier Jahre Gefängnis gefordert, der Verteidiger Axel Balzer verlangte einen Freispruch. Der Angeklagte hatte bis zuletzt alle Vorwürfe geleugnet.

Er nahm seine Aufgaben nicht immer ernst

Der jetzt Verurteilte absolvierte nach seinem Fachabitur ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) an der Integrierten Gesamtschule in Bad Kreuznach. Als Maßnahmenträger fungierte das Deutsche Rote Kreuz (DRK). Der junge Mann sollte als Lehrerassistenz, Aufsicht, Verwaltungsgehilfe und in der Spielgeräteausleihe tätig sein. Seine Aufgaben nahm er nicht immer ernst, dafür hatte er allzu engen Kontakt zu den Schülerinnen und Schülern. Er war eher Kumpeltyp als Respektsperson, wie aus diversen Zeugenaussagen hervorging. Man traf sich auch außerhalb des Unterrichts, rauchte zusammen, verkehrte über Handys und Facebook.

Zum späteren "Opfer" nahm der FSJ-ler engeren Kontakt auf, schrieb einen Liebesbrief, man brachte sich Knutschflecke bei. Um Pfingsten 2013 übernachtete der junge Mann erstmals bei dem Kind. Und eine Nacht später soll es zum ersten Geschlechtsverkehr gekommen sein, zu dem der Mann die Freundin überredete. Gewalt war nicht im Spiel. In den Wochen danach gab es wiederholt Sex in der Wohnung, die das Mädchen und ihre Mutter bewohnten - insgesamt mindestens sechsmal, davon zweimal ungeschützt. Ein Frauenarzt verordnete die Pille danach, weil eine Schwangerschaft möglich schien.

Viele Widersprüche

Versuche des Angeklagten, eine eigene Version vom lediglich freundschaftlichen Kontakt glaubhaft zu machen, scheiterten an seinen eigenen Widersprüchen und den Zeugenaussagen diverser Freundinnen und Freunden der beiden Beteiligten. Auch wenn diese nicht immer schlüssig und in zumindest einem Fall zweifelhaft waren, trugen sie im Gesamtbild zur klaren Urteilsfindung bei.

Erschwerend kam hinzu, dass der 21-Jährige an der Schule mehrfach durch seine Distanzlosigkeit gegenüber den Kindern aufgefallen war, zudem kursierten Beobachtungen und Mutmaßungen über Mädchen auf seinem Schoß, Berührungen, inner- und außerschulische Verfehlungen. Lehrer und Schulleitung gaben im Prozess insgesamt ein wenig überzeugendes Bild ab. Gleiches gilt für einen Schulsozialarbeiter und eine Familienpflegerin des Jugendamtes. Auffälligkeiten wurden zwar besprochen, aber Konsequenzen wurden nicht gezogen, weil Zuständigkeiten nur hin und her geschoben wurden. "Alle Alarmglocken hätten schrillen müssen, aber nichts geschah", sagte Richter Kremer unmissverständlich in Richtung der Verantwortlichen.

Weil alle Kontrollmöglichkeiten versagten - inklusive der Mutter, der die Erziehungsfähigkeit fehlt, weshalb die Tochter inzwischen in einer betreuten Wohngruppe in Alzey lebt, wurde dem jungen Mann sein Tun leicht gemacht. Dies wurde jetzt erneut zum Vorteil für ihn und führte zur Strafminderung.

Zur Anzeige kam es im Übrigen erst, als das Kind im August 2013 aus der Wohngruppe abgehauen und in Bad Kreuznach aufgegriffen worden war. Bei der polizeilichen Vernehmung kam der sexuelle Kontakt in der etwa sechswöchigen Liebesbeziehung vom Sommer 2013 heraus - und die Ermittlungen nahmen ihren Lauf. Der Vernehmungsbeamte sagte im Prozess ebenso aus wie ein Frauenarzt und eine Kinderärztin, bei denen das Mädchen in Behandlung war.

Rainer Gräff

„Eichhörnchen" trug die Stahlträger auf die Burg

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Kirn - Schwere Stahlträger und hochfeste Fangnetze wurden per Hubschrauber zur Fuine Steinkallenfels geflogen und damit die Felssicherungsarbeiten abgeschlossen.

Jetzt können die „Unterlieger" der Burgrunine Steinkallenfels wieder ruhig schlafen. Gestern wurden nach gründlicher wochenlager Vorbereitung innerhalb von 45 Minuten per Hubschrauber Stahlträger und Fangnetze eingeflogen. Die Netze werden wie Gardinen auseinandergezogen, und dann ist der Steinschlag gebannt.

Rund 100 000 Euro kostet die Sicherung, die die Würzburger Firma Königl nach Plänen des Geotechnibüros Wolfgang Fein (Mainz) realisierte - so wie schon vor Jahren einen Steinwurf entfernt an der mittleren Burgruine. Dort ist seit dem Netzbau kein Stein mehr heruntergerollt sagt Bauingenieur Markus Neubrech (Stadtverwaltung), der den Steinschlag am Steinkallenfels regelmäßig kontrolliert.

45 Minuten Stress, dann Freiflug „45 Minuten Stress, dann ist die Welt wieder in Ordnung", kommentiert Polier Mike Bender (Königl), der die Arbeiten in der Steilwand koordinierte. Bei nahezu Windstille und Sonne in der Baustelle herrschten auch für Pilot Jörn Muth (Hahn-Helicopter Ochtendung) ideale Verhältnisse.

Da konnte er das Haus der Verwandtschaft genau in Augenschein nehmen: Die Vorfahren waren mit Wilhelm Dreikosen verwandt, der hier ein Ausflugslokal betrieb und im zusammengerutschten Torturm grillte. Muths ganze Konzentration galt aber dem Team in der Burgwand und den Kommandos seines Einweisers Andreas Hill, der per Funk zentimetergenau ansagte, wohin Muth die eiserne Last am 20 Meter langen Seil ablassen soll.

Diplom-Geologe Wolfgang Fein war zufrieden: „Das war super heute. Kein Wind, keine Schatten für den Piloten, eine erfahrene Mannschaft in der Wand." Und für Polier Mike Bender war in der Tat nach den zehn Lastenflügen die Welt in Ordnung: Er durfte nämlich einmal mitfliegen. Um Fotos zu schießen, die für Dokumentationen nötig sind. Zufrieden war auch Architektin Ute Wünsch (Bad Kreuznach), die im Auftrag der Stadtverwaltung den landespflegerischen Begleitplan erstellt hatte.

Die Vorgabe: Die arbeiten müssen vor der Brutzeit der Vögel (unter andreem Steinkäuze) erfolgen und die Eidechsen sollten möglichst noch in ihren Winterquartieren schlafen. Gegen einen herkömmlichen Maschineneinsatz hätte auch die Denkmalpflege ihr Veto eingelegt. Deshalb war der Helikoptertransport jetzt genau richtig, der Eingriff in die Natur minimal.

So viele Steinkäuze wie früher gibt es nicht mehr im Felsen, sagt Anwohnerin Nora Ploog. Die fühlten sich wohl durch die vielen Kletterer gestört. In der Nacht vor dem Heli-Einsatz rief ein Uhu im Garten. Ploog: „Das hörte sich erst so an, als würde jemand rufen. Der Uhu wird sich wundern, wenn er die Veränderungen sieht." Sie selbst ist natürlich froh, denn immer wieder kullerten dicke Brocken vom Steilhang. Früher sei sie als Kind auf dem Hosenboden den schmalen Burgpfad heruntergerutscht. Heute freut sie sich, dass sie im Schatten der Ruine wieder ruhig schlafen kann. Für die Stadtkasse ist nach dem Heliflug in Sachen Felssicherung hoffentlich auch erst einmal Ruhe.

Rund 30000 der 100000 Euro muss die Stadt tragen. Die Dokumentation und die Befliegung der Ruine im vergangenen Jahr zahlte die Landesdenkmalpflege, die die Maßnahmen nach Auswertung der Luftbilder mit koordinierte. Die Dokumentation ermöglicht erst einen Überblick, wie gewaltig die Burganlage vor fast 1000 Jahren war. „Und da hatten sie keine Hubschrauber, um die Teile einzufliegen", wurde aus den Reihen der Zahlreichen Zuschauer am Kallenfelser Hof kommentiert. 

Das Heli-Team aus Ochtendung (der Hahn ist als Standort zu teuer) berechnet für die Aktion An- und Abflugpauschalen und 35 Euro (inklusive Mehrwehrtsteuer) pro Minute. Schließlich säuft „Ecureuil" (übersetzt: das „Eichhörnchen"), wie der 750 PS starke AS350 auch heißt, pro Minute drei Liter Sprit. Die Maschine kostet 1,8 Millionen Euro, sagt Pilot Jörn Muth, der mit seinem Team Andreas Hill und Peter Eichhorn die Baustelle Steinkallenfels als unproblematisch einstufte: „Leichter Wind von vorn, ideal!" Muth schwebte mit der Maschine stets über der Burg, konnte sich drehen und wenden nach Belieben. Vorgestern hatte das Trio in Altenbamberg unterhalb der Burg die Teile eines 400-Meter-Zauns in 100 Durchgängen eingeflogen. Y Mehr Bilder unter www.rhein-zeitung.de/regionales

Neue Temposchwellen sorgen für Beruhigung oberhalb der Kreuznacher Martin-Luther-King-Schule

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Bad Kreuznach - Die Gefahrenstelle ist entschärft. "Die Situation hat sich deutlich verbessert", freut sich Friederike Eckgold, Elternsprecherin der Bad Kreuznacher Martin-Luther-King-Schule. Vorrangig ging es um die Ein- und Ausfahrt zum neuen Parkplatz oberhalb der Schule, wo Anfang September ein elfjähriger Junge angefahren worden war. Der Unfall hatte das Fass bei den Eltern zum Überlaufen gebracht (wir berichteten mehrfach).

Jetzt haben sich die Gemüter beruhigt. Vor allem auch, weil die Stadt alle Versprechen zur Verbesserung der Lage innerhalb weniger Wochen eingehalten hat, wie Friederike Eckgold herausstellt.

Zunächst war angedacht, den Gehweg an der Ein- und Ausfahrt des Parkplatzes jeweils um 20 Zentimeter zu erhöhen. Doch das stellte sich als aufwendiger heraus als gedacht. Deshalb entschied sich die Stadt für eine kostengünstigere Alternative: das Aufdübeln sogenannter Temposchwellen an den beiden neuralgischen Punkten. "Die haben den gleichen Effekt wie erhöhte Gehwege. Man muss zwangsläufig abbremsen", erklärte Oberbürgermeisterin Heike Kaster-Meurer - und behielt recht.

In den Herbstferien wurden die Schwellen montiert. "Und die Leute fahren tatsächlich langsamer", beobachtet Friederike Eckgold. So sieht es auch der Rest des Schulelternbeirats (SEB). Darüber hinaus wurden Symbole auf dem Parkplatz und Halteverbotsschilder in der Richard-Wagner-Straße angebracht - neben dem Halteverbot, das schon länger in der abbiegenden Schubertstraße gilt. Auch die Polizeipräsenz habe zuletzt zugenommen, erklärt Eckgold weiter. "Dabei wurden unter anderem auch die Kindersitze kontrolliert", weiß die Elternsprecherin. Die umgesetzten Maßnahmen sind natürlich keine 100-prozentige Garantie dafür, dass ein Unfall wie im September nicht noch mal vorkommen kann. Auch das weiß die SEB-Vorsitzende. Die Sicherheit der Kinder hängt in erster Linie mit dem grundsätzlichen Fahrverhalten ab. Und das sollte jederzeit umsichtig sein. Gerade vor Schulen und Kitas.

Stephan Brust

Bad Kreuznach: Stadt plant Kita-Neubau am Standort "Im Ellenfeld"

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Bad Kreuznach - Der Ausbau der Kita-Plätze in Bad Kreuznach geht weiter. In der Straße "Im Ellenfeld" plant die Stadt bis 2016 einen Neubau mit 110 Plätzen in sechs Gruppen. Voraussetzung ist der Tausch des jetzigen Gebäudes mit dem Haus, in dem die Kita im Mittleren Flurweg untergebracht ist und das im Besitz der evangelischen Johanneskirchengemeinde ist. Diesem stimmte der Jugendhilfeausschuss am Mittwochabend einstimmig zu, sodass die Planungen jetzt vom Bauamt konkretisiert werden können.

Gespräche zwischen der Stadt und der Johanneskirchengemeinde laufen schon seit zwei Jahren. Letztere ist die Trägerin der Kita "Im Ellenfeld" und hat das Gebäude von der Stadt gemietet. Im Mittleren Flurweg ist die Konstellation genau umgekehrt.

Auf die Idee, zu tauschen und die Zuständigkeiten damit klarzurücken, kamen beide Seiten, weil im Einzugsgebiet "Im Ellenfeld" eine große Nachfrage nach Plätzen für Kinder unter drei Jahren herrscht, dafür aber die Räumlichkeiten fehlen. Ein Anbau wurde mehrmals geprüft, "macht aber aufgrund der schlechten baulichen Substanz keinen Sinn", erörterte Oberbürgermeisterin Heike Kaster-Meurer im Jugendhilfeausschuss und ergänzte: "Deshalb ist ein Neubau ist die beste Lösung."

Kaster-Meurer wurde zu Beginn der Sitzung einstimmig als Vorsitzende des Ausschusses und damit Nachfolgerin der früheren Bürgermeisterin Martina Hassel gewählt. Stellvertreterin bleibt Stephanie Otto. "Ich bin zwar fachfremd", meinte Kaster-Meurer, "habe aber ein starkes Jugendamt-Team hinter mir, das tolle Arbeit leistet."

Ein Gebäudetausch an den Standorten "Im Ellenfeld" und "Mittlerer Flurweg" käme frühestens 2016 infrage. Das Presbyterium der Johanneskirchengemeinde hat dafür bereits in seiner Dezembersitzung grünes Licht gegeben.

Der geplante Neubau der Stadt wird für 110 Kinder konzipiert - mit zwei Krippengruppen, drei gemischten Gruppen sowie einer integrativen Gruppe mit 15 Kindern (darunter fünf Plätze für Kinder mit Behinderung). Für die Maßnahme könnten auch Fördermittel fließen: 227 000 Euro vom Kreis, die genaue Summe des Landes könne noch nicht beziffert werden, hieß es im Ausschuss.

Konkret wird es auch für die neue Kita "Zur Klaster" am Sportplatz in Winzenheim. Spatenstich soll Anfang März sein. "Die geplante Bauzeit sind neun Monate. Wir hoffen also, dass wir die Einrichtung zum 1. Januar 2015 eröffnen können", sagte Hanna Reschke vom Jugendamt. Die Raumplanung wurde im Jugendhilfeausschuss einstimmig beschlossen. Sie sieht unter anderem sechs Gruppenräume vor (eine Nestgruppe, zwei Krippen- sowie drei altersgemischte Gruppen). Die Personalsuche für insgesamt 17 Stellen (Teil- und Vollzeit) beginnt im April.

Fest etabliert hat sich bereits die Übergangsgruppe mit 25 Kindern in der Stromberger Straße 24. Deshalb beschloss der Ausschuss, die Einrichtung auch dauerhaft in den Kitabedarfsplan aufzunehmen. Das ist vor allem vor dem Hintergrund wichtig, dass damit auch der Weg frei gemacht wurde, die Ganztagesplätze weiter auszubauen.

Im Moment können nur zwölf Kinder mit Mittagessen versorgt werden, und im Obergeschoss dürfen ein Ruhe- und Schlafraum nicht genutzt werden, weil ein zweiter Fluchtweg fehlt. Die Stadt will deshalb eine weitere Rettungstreppe anbringen, hat deshalb auch schon das Einverständnis des Vermieters eingeholt und Fördergelder beim Landesjugendamt in Mainz beantragt. Eine Rückmeldung aus der Landeshauptstadt steht noch aus. Alternativ könnten die Kosten für die zweite Rettungstreppe aber auch über die Miete amortisiert werden, informierte Kaster-Meurer.

Lösung für Kinderdorf Salinental

Das Kinderdorf Salinental wird künftig in alleiniger Verantwortung der Stadt durchgeführt. Das beschloss der Jugendhilfeausschuss einstimmig. Die beliebte Stadtranderholung, die seit 60 Jahren regelmäßig in den ersten drei Wochen der Sommerferien stattfindet, lief seit 1975 über die AG Kinderdorf Salinental, zu der der evangelische Kirchenkreis An Nahe und Glan, das Deutsche Rote Kreuz und der AWO-Ortsverband gehörten. Bereits 2011 kündigte die AWO ihren Vertrag, 2013 auch das DRK. Hauptproblem war die Haftung für die Mitgesellschafter und die damit verbundene finanzielle Unsicherheit. Dass die Stadt nun das Kinderdorf übernimmt, liegt nah, da die organisatorische und inhaltliche Verantwortung schon immer bei ihr lag. Mehrkosten entstehen dadurch nicht. Die Betreuer erhalten nach wie vor eine Pauschale von 450 Euro für die drei Wochen. Die Verwaltung des umfangreichen Materials soll über den Kreisjugendring laufen.

Stephan Brust

Bad Kreuznach: Fußgänger wird von hinten angefahren und schwer verletzt

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Bad Kreuznach - Schwere, aber nicht lebensgefährliche Verletzungen hat ein 59-jähriger Fußgänger erlitten, der am Mittwochmorgen in der Bad Kreuznacher Salinenstraße von einem Auto angefahren wurde.

Zum Unfallhergang erklärt die Polizei: Eine 29-jährige Pkw-Fahrerin befuhr die Salinenstraße aus Richtung Salinental kommend in Fahrtrichtung Kreuzkirche. Der 59-Jährige ging auf dem rechten Bürgersteig in gleicher Richtung. Offensichtlich muss die Unfallverursacherin während der Fahrt abgelenkt worden sein. In der Folge geriet sie mit ihrem Pkw in Höhe des Hauses Nummer 71 auf den rechten Bürgersteig. Dort erfasste sie den Fußgänger von hinten mit der rechten Fahrzeugseite. Der Mann erlitt mehrere Frakturen und musste in ein Bad Kreuznacher Krankenhaus eingeliefert werden.

Kreuznacher Wintertagung: Winzersekte können mit Champagner konkurrieren

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Bad Kreuznach - Weltweit wurden 2012 rund 309 Millionen Flaschen Champagner verkauft, davon 186 Millionen in Deutschland. Grund genug für Norbert Breier, den Winzern dieses Luxus-Segment bei der 58. Kreuznacher Wintertagung ans Herz zu legen.

„Unser Winzersekte sind reif für die Premiumklasse", lautete beim Branchentreff des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum (DLR) seine Botschaft ans Fachauditorium.Was möglich ist, zeigt Volker Rauland aus Flörsheim-Dalsheim, dessen Spitzensekte den Vergleich mit der französischen Konkurrenz nicht zu scheuen brauchen. Er erhält für seine Produkte immer wieder Topbewertungen. Zur Qualitätsphilosophie gehören bei ihm eine selektive Handlese, absolut gesundes Lesegut, schnelle Verarbeitung, schonende Ganztraubenpressung mit klarer Trennung der Fraktionen, lange Gärung bei kühlen Temperaturen und biologischer Säureabbau bei Burgundersorten, aber auch beim Riesling. Das Ergebnis ist „ein Gesamtkunstwerk, das in Deutschland einzigartig ist", schwärmt der Weinführer Eichelmann. Dieses leuchtende Beispiel sollte auch anderen Betrieben Mut machen, gab Breier den knapp 300 Zuhörern mit auf den Weg.

Während Champagner zwischen 18,90 und 145,90 Euro kostet, bewegte sich Mathias Gaugler bei seinem Vortrag am anderen Ende der Preisskala. Er präsentierte – ausgehend von der Feststellung, dass Secco in ist – „Neue Technologien bei der Herstellung von Perlweinen". Die günstigste davon ist schon ab circa 6000 Euro zu haben. Für den Porsche unter dieses Systemen werden hingegen rund 80 000 Euro fällig. Marktführer im schäumenden Geschäft in Deutschland ist mit weitem Abstand der Rotkäppchen-Sekt. Auf den Plätzen dahinter liegen Freixenet, MM Extra, Söhnlein, Mumm und Faber.

Die Umstellung des Bad Kreuznacher Staatsweinguts auf Ökobetrieb läuft, berichtete Paul Frowein auf Anfrage des „Oeffentlichen" am Rande der Tagung. „Unsere Mitarbeiter haben das bereits verinnerlicht." Nach außen müsse man hingegen vereinzelt noch Überzeugungsarbeit leisten. „Wir wollen ja nicht erreichen, dass jetzt alle Winzer auf Öko umstellen", stellt der DLR-Chef klar. Es gehe vielmehr darum, „dass wir den Betrieben zeigen, wie sie ökologischer arbeiten können". Regionalität und umweltschonende Bewirtschaftung sieht Frowein als besondere Stärken und Trümpfe für die Zukunft. Kurt Knaudt


Spannung bei BollAnt's im Park: Nicole Prass-Anton Spa-Managerin des Jahres?

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Bad Sobernheim -  Wird sie die Spa-Managerin des Jahres 2014?

Nicole Prass-Anton von „BollAnt's im Park" ist eine von zehn Nominierten bei der „Beauty Düsseldorf", der Leitmesse mit 1250 Ausstellern für Kosmetik, Fußpflege, Wellness und Spa, zu der Jahr für Jahr am dritten März-Wochenende rund 50 000 Besucher kommen.

Die zehn Finalisten treffen am Sonntag, 23. März, 12.15 Uhr, in der Diskussionsrunde „Lernen von den Besten – Spa-Manager im Gespräch" zusammen.

Nicole Prass-Anton (42) absolvierte Ausbildungen als Arzthelferin und Physiotherapeutin und als Heilpraktikerin; sie entwickelte die bundesweit bekannte Vinotherapie, ist mehrfach ausgezeichnet, hat an zahlreichen Fortbildungen teilgenommen und ist regelmäßig in Fernsehbeiträgen über ihre Therapie und über den Bad Sobernheimer Wellnesskomplex an der Nahe zu sehen. 

Jörg Kauffmann: Projektchören gehört die Zukunft

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Monzingen / Bad Sobernheim -  „Die Zukunft liegt in Projektchören."

Für Jörg Kauffmann, 48 und seit 2008 Vorsitzender des MGV 1880 Monzingen, den seit 1972 eine eine Gemeinschaft mit Weiler verbindet, sind die Weichen für die künftige Chormusik längst gestellt.

Keine Frage für den Monzinger: Die angestrebte Fusion mit dem MGV Liederkranz Sobernheim (wir berichteten gestern) ist eine gute Sache, sei in den Vorständen am Sonntagabend als auch bei den Proben am Montagabend „sehr gut" angekommen. Die beiden Chöre passten zueinander: Der MGV Liederkranz hat insgesamt 69 Mitglieder, wovon 29 singen, und er weist einen Altersdurchschnitt von 74,4 Jahren auf; der Monzingen/Weilerer Chor hat 72 Mitglieder (davon 32 Sänger) und einen Altersdurchschnitt von 69 Jahren.

Man wolle Schritt für Schritt gehen. Jeder Chor behalte zunächst seinen Vorstand, er werde bei der Jahreshauptversammlung seines MGV erneut für zwei Jahre kandidieren, so Kauffmann. Die Frage des Vereinsvermögens stelle sich derzeit nicht. Beim Festplatz, der dem Monzinger Chor seit 1999 gehört, gehe alles weiter wie bisher. Letztes eigenes Konzert des MGV sei am 31. Mai in der Festhalle; die Sobernheimer und Monzinger Chöre treffen sich 2014 erstmals zu einer gemeinsamen Weihnachtsfeier.

Kauffmanns Wunsch: Bei der Fusion nichts übereilen. Wobei auch der Monzinger MGV-Chef weiß: So viel Spielraum haben die alteingesessenen Chöre nicht mehr. Unterhalb von 15 Jahren sieht er deren Lebensdauer. Die Jahrzehnte der Saalkonzerte mit zehn Freundschaftschören seien eine Referenz an alte Zeiten, aber im Grunde vorbei: „Das bringt nichts mehr." Sagt Jörg Kauffmann und meint damit die Nachwuchswerbung. Denn für manch altgediente Sänger, die schon seit Jahrzehnten dabei sind, sind solche Saalkonzerte noch immer ein schönes Erlebnis – allein: Junge Leute sind dafür nicht zu begeistern.

In Projektchören sieht Kauffmann die tatsächliche Perspektive; so gehören er und seine Frau einem solchen auf einzelne Anlässe hin gebildeten Chor ohne althergebrachte Vereinsstrukturen an, der unter Birgit Ensminger-Busse zurzeit in Kreuznach Haydns „Jahreszeiten" einstudiert, um sie am 26. Oktober in Berlin und ein halbes Jahr später in Kreuznach aufzuführen; oder der Meddersheimer Projektchor Apollo 2010, der momentan Lieder aus dem Film „Sister Act" einübe. Stefan Munzlinger

Sobernheimer Gymnasium schwärmt von Kooperation mit Vereinen

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Bad Sobernheim - Was wären die Ganztagsschulen ohne die vielen Vereine, die die Zeit am Nachmittag mit ihren Sportarten und weiteren Angeboten mit Leben füllen?

Auch das Emanuel-Felke-Gymnasium hat zwei Vereine gewinnen können: den Handballsportverein (HSV) und die Tischtennisfreunde Bad Sobernheims (TTF). Am vergangenen Mittwoch schnupperten wir bei der Tischtennis-AG der Fünft- und Sechstklässler hinein.

Trubel an den grünen Spielplatten im abgetrennten mittleren Drittel der neuen Sporthalle: Die Kinder laufen umher und rufen durcheinander. Mittendrin behält einer den Überblick, ihn scheint nichts und niemand aus der Ruhe zu bringen: Tischtennis-Urgestein Hermann Loch. Der 66-jährige Merxheimer hat die Kooperation der TTF mit dem EFG vorangetrieben, nachdem sich die Schule schriftlich gemeldet hatte.

„Als Rentner habe ich die Zeit, die Neigungsgruppe zu betreuen", erzählt er. Im Verein leitet er dienstags und donnerstags ebenfalls das Anfängertraining mit bis zu 40 Kindern. Er hat das nötige Händchen, die Nachwuchsspieler zu führen. „Ich bin ja schon Opa, da hat man so seine Erfahrungen", sagt er augenzwinkernd. Daneben ist er lizenzierter Kinder- und Jugendtrainer im Tischtennis und hat demnach genügend Übungen im Repertoire, um jede Stunde interessant zu füllen.

Zunächst wollte Hermann Loch eine Zusammenarbeit mit der Grundschule Münchwiesen anstreben. Doch die scheiterte daran, dass nur die weiter entfernte Leinenbornhalle zur Verfügung stand. Es hätte zu viel Zeit gekostet, bis alle „oben auf dem Berg" und dann wieder unten sind. So kam hier nichts zustande; aber das Gymnasium mit seiner großen, drittelbaren Halle war der ideale Kooperationspartner – und das bereits seit zwei Jahren.

Daniela Friedrich ist die Ganztagskoordinatorin am EFG. Sie ist froh, dass man mit dem HSV und den TTF zwei Vereine für den Nachmittag gewonnen hat. Doch wäre es für die Schule wünschenswert, gäbe es noch mehr Kooperationen dieser Art. Als Beispiel nannte sie eine Fußball-Neigungsgruppe. Doch sei leider nicht jeder Verein geeignet, manchmal aus ganz banalen Grünen. So habe man das wunderbare Angebot eines Reitvereins ausschlagen müssen. Auch hier scheiterte es am Transportproblem und der zu kurzen Stundendauer. „Stattdessen machten wir dann eine Projektwoche mit dem Verein", berichtete Friedrich. Ein grundsätzliches Problem der meisten Vereine sei es, an einem Werktagnachmittag einen Trainer abstellen zu können. Insofern sei Rentner Hermann Loch eben ein echter Glücksfall für das Gymnasium.

Loch wiederum findet die Zusammenarbeit auch wichtig, um das gute Image der Sobernheimer Tischtennisfreunde zu pflegen. Er sei aber nicht hier, um Kinder für den Verein anzuwerben. „Die müssen schon von sich aus kommen", weiß er mit der Erfahrung vieler Jahre. Und auch ums Geldverdienen geht es ihm nicht – dank der Förderung durch das Land Rheinland stehen ihm pro Schulhalbjahr gerade mal 280 Euro zu.

Wir fragten einige Kinder, warum sie diese Tischtennis-Neigungsgruppe gewählt haben. „Tischtennis war ganz klar das beste Angebot des ganzen Tages", legte sich Benedikt (12) fest. Hannah (11) wollte zuerst lieber in die Tanz-AG. Aber die kam nicht zustande, und so erfüllte sich ihr Zweitwunsch, das Tischtennis. „Mein Bruder spielt auch schon im Verein", berichtete sie und hofft, ihn dank ihres neu entdeckten Tischtennistalents bald einmal besiegen zu können. Auch Tim (12) hat hier sein Faible für das Spiel mit dem kleinen Zelluloidball entdeckt. „Schade, dass wir im Halbjahr die AG wechseln", befand Kieran (12) – am Montag, 3. Februar, verlässt er die Tischtennis-Arbeitsgemeinschaft wieder. Martin Köhler

Musikszene etablieren: Band rocken in den Kneipen

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Bad Sobernheim - Was so alles auf 45 Quadratmeter passt: eine Band, gut 50 Zuhörer und eine große Theke.

Monatlich bietet Günter (Häggi) Hagner in seinem „Altstadteck", dem früheren „In" an der Ecke Kreuz- und Marumstraße, kleine, feine Konzerterlebnisse. Die ersten Samstagabend-Events, etwa mit Faltenrock oder den Rockabilly Hellraisern, zeigen: Die Leute im Alter zwischen 20 und 70 Jahren aus der Region sind begeistert, sie schauen gern vorbei – auch aus Mainz, Bad Kreuznach oder aus Idar-Oberstein. Ein erstes Fazit: „Die Konzerte kommen an."

Gut findet der Wirt, der die vier Tische und 30 Sitzplätze kleine Kneipe seit April 2013 betreibt, dass seine Idee funktioniert. Noch besser, wenn sich die anderen Gaststätten in der Stadt verstärkt anschlössen. Tun sie teils heute schon: So tritt im Irish Pub am 8. Februar Black'n'Jack live auf; und im What's up an der Mauergasse will auch Naomi Veale Musikalisches anbieten, freut sich Günter Hagner über die sich entwickelnde kleine Konzertszene in Sobernheim. Und so könnte es laufen: Die Leute kommen in eine Gaststätte, hören ein wenig Musik und wandern weiter zu einer anderen Band in ein anderes Kneipchen. „Dann wäre Bewegung in der Stadt."

Ein Konzert auf dem Dörndich, im Kaisersaal, am Musikantenbrunnen – allesamt gute Ideen, die Hagner umtreiben, aber es ist noch zu früh, um damit schon jetzt zu werben. Erst mal sehen, wie die Organisation gestemmt werden kann, sagt er. Danach kann man dann plakatieren und werben. Jetzt geht es darum, dass Sobernheimer und Auswärtige die Stadt wieder als Veranstaltungsort mit regelmäßigen Konzerten aus Rock-, Blues- oder sonstigen Stilrichtungen in Verbindung bringen. Zwölf Konzerte sind im Jahr in einer Gaststätte erlaubt; sollen es mehr sein, muss das Ordnungsamt eine Sondergenehmigung aussprechen.

Bei seinem musikalischen Angebot legt Günter Hagner nicht etwa einen Schwerpunkt; nein, spielen könne bei ihm jede Gruppe mit ihrem Stil, ihrem Repertoire. Er will auch Nachwuchsbands eine Chance geben, sich erstmals vor Publikum zu präsentieren; klar, Profis sind ebenfalls willkommen. So hat er eine Mainzer Jimi-Hendrix-Coverband aufgetan, die am 15. März bei ihm spielt: „Der Gitarrist", sagt Häggi, „ist absolut top." Also, schon mal vormerken. Eintritt nimmt er nicht. Er zahlt den Bands einen kleinen Obolus, den Rest nehmen sich die Musiker aus dem, was spendierfreudige Konzertgäste in den Hut werfen. Denkbar, dass er sich in den nächsten Monaten eine eigene Boxenanlage zulegt. Dann müssten die Bands nur noch ihre Instrumente mitbringen; die Zeiten für Aufbau und Soundchecks würden verkürzt.

Was sagen die Nachbarn des Altstadtecks, gab es schon Lärmbeschwerden? „Nein", freut sich Günter Hagner, „ich informiere sie vor den Konzerten frühzeitig." Einer der Nachbarn ist der frühere Stadt- und VG-Bürgermeister Hans-Georg Janneck. „Der war gestern noch bei mir und hat gemeint: ,Häggi, alles klar!'"

Seit 2013 hat Hagner die Erlaubnis, vor seiner Gaststätte Tische und Stühle aufzustellen. Was aus denen wird, wenn die marode Marumstraße über Monate hinweg saniert wird? „Ich habe mit Erstem Stadtbeigeordneten Alois Bruckmeier darüber schon geredet", so Hagner, „und er hat mit zugesichert, dass wir eine gemeinsame Lösung finden werden." Stefan Munzlinger

 

Rock, Country und eine Gitarrenlegende: Vier Konzerte

Samstag, 1. Februar, 21 Uhr: Rockapparat aus Meddersheim

mit starken eigenen Songs.

Samstag, 15. Februar, 21 Uhr: Mister Diamond aus Stromberg.

Samstag, 8. März, 21 Uhr: Kingbees aus Ingelheim mit Country-, Blues- und Rock'n'Roll-Nummern.

Samstag, 15. März, 21 Uhr: Jimi-Hendrix-Coverband aus Mainz.

Der Eintritt in alle Konzerte ist frei; es geht ein Hut für Spenden um. 

 

Kreis-Chorleiterin: Fusion der Chöre ein richtiger Schritt

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Bad Sobernheim/Monzingen - Die geplante Fusion der Männerchöre Sobernheims und Monzingen-Weilers beobachtet auch Kreis-Chorleiterin Birgit Entminter Busse und findet sie gut.

Sie gehört dem geschäftsführenden Vorstand des Kreis-Chorverbandes an: „Ich halte diesen Schritt für richtig. Statt als Einzelkämpfer, stimmlich unzureichend ausgestattet und wenig interessant für ein Konzertpublikum, vor sich hin zu kämpfen, bündelt man die Stärken und bleibt so für eine gewisse Zeit sing- und leistungsfähig. Diesen Schritt würde ich auch anderen Chören empfehlen, die an ihren Grenzen angekommen sind. Das ist aber ein Weg, der Überwindung kostet."

Ambitionierte Projektchöre, etwa der Projektchor Nahe, der 2013 Beethovens 9. und 2014/2015 Haydns Jahreszeiten unter ihrer Leitung einstudierten, seien Leuchtturmprojekte, aber nicht für jeden Chor oder Sänger so einfach zu stemmen; die teilnehmenden Sänger stellten sich größeren Herausforderungen. Gegen Projektchöre sei grundsätzlich nichts einzuwenden, da sie ein Repertoire abdeckten, das in den meisten Traditionschören kaum zu finden sei.

Dennoch suchten die singenden Menschen nicht nur nach Projektchören. Sie suchten auch und nach wie vor eine schöne Gemeinschaft, die zum Chorgesang einfach dazugehöre. „Aus dem Wandel in der Chorszene, der sich von traditionellen Strukturen zu neuen Formen des Chorgesangs darstellt, können wir alle nur lernen. Mit Kreativität und Offenheit für eine Erweiterung des Repertoires (weg von reiner Weinseligkeit) und hin zu mehr Anspruch, mit dem durchaus Freude am Singen verbunden ist, Engagement in und für eine Gruppe, weg von Vereinsmeierei – das sind die Themen, über die wir nachdenken und an denen wir arbeiten müssen. In vielen Köpfen ist ein Wandel spürbar, und das ist ein guter Anfang, mit dem ich nicht den Untergang des Chorgesangs, sondern eine Erneuerung sehe."

Es gebe viele Menschen, die das Potenzial zum Singen hätten: „Gehen wir ihnen mit Freude entgegen und geben ihnen eine Chance, sich auszuprobieren. Vermeiden sollten wir mit der Perspektive zu werben, dass der Nachwuchs dazu dient, ein Vereinssterben zu verhindern", wünscht sich Birgit Ensminger-Busse vom Vorstand des Kreis-Chorverbandes jetzt. Stefan Munzlinger

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