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Schwarzerden hat Claudia Schneiß gewählt

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Schwarzerden - Die neue Ortsbürgermeisterin erhielt 89 Ja- und 64 Nein-Stimmen – Hohe Wahlbeteiligung von über 75 Prozent

Claudia Schneiß hat es geschafft. Die 46-jährige Lohnbuchhalterin konnte gestern Abend um 18.16 Uhr ihr Stimmenkonto im Hunsrückdorf Schwarzerden mit einem satten Plus von 25 Stimmen abschließen. Von 203 wahlberechtigten Schwarzerdenern hatten 89 mit Ja und 64 mit Nein gestimmt. Eine Stimme war ungültig. Dabei begann es für sie schlecht: Die ersten drei waren Nein-Stimmen, dann folgte eine Ungültige. Schnell drehte sich das Barometer aber auch „Hoch". Mit 75,8 Prozent war die Wahlbeteiligung sehr hoch, ein Indiz dafür, dass den Schwarzerdenern etwas daran liegt, endlich wieder eine „Regierung zu haben".Einer ersten Gratulanten war VG-Bürgermeister Werner Müller, der in der Zeit nach dem Rücktritt von Ortsgemeinderat und Ortsbürgermeisterin Gabriele von Gemünden die Geschäfte führen musste. Das ist jetzt bald vorbei. Ende des Monats sollen in einer konstituierenden Sitzung Ortsbürgermeisterin und Gemeinderat eingeführt und dann gleich auch der Haushalt 2013 verabschiedet werden.Die neue Ortsbürgermeisterin war mit ihrem Ergebnis zufrieden. Mehr habe sie als „Eingeheiratete" und Seiteneinsteigerin nicht erwarten dürfen. Ihr erstes Bestreben ist es nun, dafür zu sorgen, dass Schwarzerden in ruhiges Fahrwasser kommt. Sie will sich als erstes darum kümmern, dass in den Jugendraum Leben einkehrt. Dazu brauche es keinen eigenen Verein, wenn sich Eltern bereit erklärten, mitzuhelfen. Sie werde sich erst einmal einlesen und wolle einiges delegieren. So hat sie die Vorstellung, dass sich die Landfrauen (bei denen sie im Vorstand ebenso mitarbeitet wie als Kassiererin im FSV) um das Bürgerhaus kümmern. Am Sonntag von 8 bis 18 Uhr war das Wahllokal im Dorfmittelpunkt geöffnet. In einer Mehrheitswahl hatten 203 Bürger die Möglichkeit, ihren Ortsgemeinderat zu wählen. Und zwar im Mehrheitswahlverfahren. Jeder konnte sechs Namen aufschreiben. Es war lange Zeit „verdächtig" ruhig Ort geblieben. Erst zwei Tage vor der Wahl signalisierten acht potenzielle Kandidaten auf Wurfzetteln ihre Bereitschaft, im neuen Rat mitzumachen. Ein Kandidat ging von Tür zu Tür, um für sich zu werben. So kamen doch doch genügend Aspiranten zusammen. Meist frühere Ratsmitglieder oder Mandatsträger. „Eigentlich ein gutes Omen", wurde das von der ersten „Schicht" im Dorfmittelpunkt kommentiert. Sonntags hat hier der Kultur- und Verschönerungsverein seinen Frühschoppentreff. Das war auch gestern so. Das Wahllokal war räumlich abgetrennt, und ein lodernder Holzofen sorgte für behagliche, heimelige Atmosphäre. Es regnete draußen Bindfäden, als Wahlausschussvorsitzender Ingo Gans kurz vor Öffnung des Wahllokals per Handschlag den Wahlausschuss auf Neutralität und Schweigepflicht hinwies.Zwölf Briefwähler der 203 Wahlberechtigten im 273-Seelen-Ort hatten im Vorfeld in Ruhe zu Hause ihr Kreuzchen gemacht und ihre Namensvorschläge notiert. Bis elf Uhr gaben 50 Wähler ihre Stimme ab, erste Prognosen sahen die Wahlbeteiligung bei 66 Prozent. Wie immer! Allerweltsthemen gab es zur Genüge. Die Fusion mit Kirn, die Notwendigkeit, in Kreis und VG übergreifend mit der Gebietsreform zu beginnen. Das Jahrhundert-Hochwasser und die Schäden der von der Flut gebeutelten Bürger und Opfer ließen die Probleme in Schwarzerden klein werden. Natürlich war unser Bericht vom Samstag in aller Munde, wo der 88-jährige Josef Rüddel in Windhagen seit über 50 Jahre Ortsbürgermeister ist. Für die Wähler war dennoch Schwarzerden Nabel der Welt: „Wir sind nur ein kleines Dorf. Trotzdem muss sich einbringen und kümmern", war der Tenor. Zwei Dutzend Bürger verfolgten abends die Auszählung. Die neue Ortsbürgermeisterin hofft, dass künftig Mehrheiten akzeptiert werden, Gemeinwohl vor Eigennutz geht. Auf vernünftiges Arbeiten setzt auch VG-Bürgermeister Müller. Kurz vor 20 Uhr stand das Ergebnis fest, waren die Listen mit 57 Namen ausgezählt.Gewählt für die OG-Rat sind: Heiko Saam (94 Stimmen), Marco Heinrich (72), Friedrich Kreuzer (68), Roswitha Jäger (64), Mario Spieß (62) und Achim Diener (50.) Am Dienstag ist Wahlausschuss. Dann wird das endgültige Ergebnis festgestellt. Nach einer Einspruchsfrist von zwei Wochen kann die konstituierende Sitzung steigen.


Bürgermeisterwahl: Jetzt kommt es zum Stechen in der VG Langenlonsheim

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VG Langenlonsheim - Die Bürgermeisterwahl in der Verbandsgemeinde Langenlonsheim geht in die nächste Runde. Weil keiner der drei Kandidaten gestern die absolute Mehrheit erreichte, kommt es in 14 Tagen, am 23. Juni, zur Stichwahl zwischen Michael Cyfka (CDU, 41,4 Prozent) und der parteilosen Christine Sutter (29,4), die von SPD und Bündnisgrünen unterstützt wird.

Bürgermeister Wolfgang Zimmer (Freie Liste, 29,1) ist nach fast 16 Jahren in Amt und Würden nicht mehr im Rennen.  Bis zum letzten Ergebnis aus dem Wahlbezirk Langenlonsheim I lag Zimmer noch vor Christine Sutter. Cyfka hatte die Nase klar vorn. Dann drehte sich das Blatt. Sutter zog an Zimmer vorbei. Cyfka durfte sich als vorläufiger Wahlsieger fühlen. Im Gespräch mit dem „Oeffentlichen" sprach er von einem deutlichen Vertrauensbeweis der Wähler. Er dankte Zimmer für dessen 16-jährige Amtszeit „in der er sich mit großem Engagement einbrachte" und wünschte ihm für seinen weiteren Lebensweg vor allem Gesundheit. „Ich selbst werde die zwei Wochen nutzen und alles in die Waagschale werfen, um am 23. Juni erfolgreich abzuschneiden".

Christine Sutter war nach eigenen Worten erleichtert und erfreut zugleich. Sie drückte ihre Freude über ihr tolles Wahlkampfteam aus und sagte: „Jetzt heißt es für mich, ab in die Stichwahl". Er sei zufrieden bekundete Wolfgang Zimmer und unterstrich, dass er mit dem Ergebnis gut leben kann. „Es ist so wie ich mir das gewünscht habe." Den beiden Kandidaten wünschte er Erfolg und betonte: „Ich werde mich bis zum letzten Tag meiner Amtszeit voll reinknien". Für die Grünen äußerte sich der dritte VG-Beigeordnete Kurt Römer: „Ich bin enttäuscht, dass Zimmer mit Sutter nicht in die Stichwahl kam. Nun müssen wir uns überlegen, wen wir bei der Stichwahl unterstützen.

Enttäuscht darüber, dass Zimmer nicht in die Stichwahl kam, war auch der Rümmelsheimer Ortsbürgermeister Jürgen Gumbrich (FL). Nun werde es ein Wechsel in Richtung Verjüngung geben, wobei die fachliche Kompetenz den Ausschlag geben sollte. Erschrocken über die geringe Wahlbeteiligung zeigte sich die Dorsheimer Ortsbürgermeisterin Marlene Hölz. Die liberale Kommunalpolitikerin freute sich über das gute Ergebnis von Cyfka. Und sie hofft, „dass er auch den zweiten Wahlgang schafft."

Darauf setzt auch Wolfgang Loos (SPD Langenlonsheim). Allerdings für seine Kandidatin Christine Sutter. Loos findet es bedauerlich, dass die Wahlbeteiligung so gering war. Als erfreulich wertete Dr. Michael Hahne (CDU-Gemeindeverband) das Ergebnis von Cyfka. „Wenn wir es schaffen, unsere Wähler auch für die Stichwahl zu mobilisieren, dann sollte es der Michael schaffen." gst/nn

700 Gäste beim dritten Staudernheimer  Scheunenfest

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Staudernheim - Rund 700 Gäste erlebten einen unvergesslich schönen Samstagabend beim Kulturverein und der Gesangsgruppe „Staurummer Schnoogefänger". Das dritte Scheunenfest nach 2009 und 2011 bei Ernst Pulg toppte sogar die Erwartungen. „Das ist ja eine Stimmung schöner als bei der Kerb", brachte die Bad Sobernheimerin Sonja Lang die Meinung vieler Gäste auf den Punkt.

Bereits um 18 Uhr war die Scheune voll mit Menschen, deren Lieblingslied an diesem Abend höchstwahrscheinlich „Nur nach Hause geh'n wir nicht" gewesen sein muss. Die beiden Gastgeber hatte wirklich weder Kosten noch Mühen gescheut: Mit Fastnachtskabarettist Peter Beck („Begge Peder") war ein überregionaler Star für zwei zwanzigminütige Auftritte gebucht und mit den Rehborner Gesangsmädels von „A Capälzer" eine regionale anerkannte A Cappella-Größe dabei.

Mamas, Papas und Großeltern freuten sich über den „Sternschnuppen"-Kindertanzauftritt zu Beginn, und alle miteinander wurden von den nimmermüden „Schnoogefänger"-Sängern mit bekannteen und beliebten Stimmungshits verwöhnt.

„Nur mit Bier und Bratwurst bekommt man heute kein Fest mehr zum Erfolg", zeigten sich die Organisatoren schon im Vorfeld überzeugt (wir berichtete bereits am Freitag). Gerade die Verpflichtung vom „Begge Peder" wirkte schon als Zugpferd. Einige Auszüge aus seinen Sinnsprüchen: Wenn Liza (Sprich: „Leisa") Minelli und Niki Lauda heiraten würden, würde die Dame anschließend „Liza Lauda" heißen, sinnierte de Peder.

Und Bundestrainer zu sein – der Job sei doch gar nichts Besonderes mehr, „bei den drei Deutschen, die noch in der Mannschaft sind", feixte er bissig, was den Nerv der Scheunengäste so gut traf, dass man spontan die Fastnachts-Weise „OiOiOiOiOiOiOi-AuWauWauWauWau" sang. „Mir habbe Juni! Odder liegt bei Euch noch Schnee?", fragte Begge Peeder zurück. Mit der wahrhaft anrüchigen „Bumbes"-Witzgeschichte ging der erste Auftritt umjubelt zuende, und die Schnoogefänger übernahmen wieder die große Festbühne. Direkt nach dem ersten Auftritt meinte Karin Jäger aus Führfeld: „Das hat mir einwandfrei gefallen", und auch ihre Freundin Stephanie Schenkenberger bereute es keineswegs, „dem Peeder" am Samstagabend schon zum dritten Male hinterhergereist zu sein.

Die größten Delegationen beim Scheunenfest stellten die Fassenachter Baggewackeler aus Bockenau mit 35 und die Winterbacher Brunnebutzer mit 25 angereisten Besuchern.

Chef-Wackeler und Ortsbürgermeister Jürgen Klotz lobte die „tolle Freundschaft" zu den Staudernheimern, die man nun schon im 13. Jahr pflege. Da sei es Ehrensache, zum Scheunenfest zu kommen. „Die Schnoogefänger haben einfach einen Stellenwert in der Region", fügte Brunnebutzer Christian Roß an, dankbar, dass auch die Winterbacher Sitzung alljährlich auf die Hobbysänger zählen kann. Da konnte Elferratschef Stefan Brandstädter nur vollauf zustimmend nicken.

Dem aufmerksamen Beobachter fiel auf, dass das Scheunenfest eher eine Veranstaltung für die Generation 40plus ist. Doch ein unentwegtes junges Trüppchen um Sascha Ruffini (23) traute sich dann doch zu Besuch. „Was für eine tolle Feierstimmung", freute sich der Feier-„Nachwuchs". Und wenn mal was in Staudernheim los sei, dann dürfe man eben auch als junger Mensch nicht fernbleiben.

Das rote Kulturvereinstrikot trug auch Pfarrer Ralf Anacker zur Schau, der gegen Ende als Sänger mit auf der Bühne stehen sollte. „Das Schöne ist, dass die Schnoogefänger auch beim Gockelfest am 30. Juni wieder helfen und auftreten werden", so der Geistlich gut gelaunt in Vorfreude.

Vielleicht werde das Scheunenfest auch deshalb so supergut angenommen worden, meinte Barhelferin Sigrid Fett, weil man es nur alle zwei Jahre durchführe.

Schnoogefänger sorgen für Frohsinn nicht in der Fassenachtszeit und vereinen die Nationen

Wenn Staudernheims Schnoogefänger, acht Männer im besten Alter, auftreten, bleibt kein Auge trocken, so wie beim dritten Scheunenfest am Samstagabend. Seit 2000, als sie gegründet wurden, vereinen sie nicht nur ihre Gäste im Frohsinn innerhalb und außerhalb der Kampagnen, sondern auch die Menschen aller Nationen: So singt bei der Staurummer Truppe ein Odernheimer, Erich Porth, mit. Undenkbar noch vor Jahren, als der Konkurrenzkampf der Nahe- und der Glangemeinde tobte. Heute verstehen sie sich prächtig, unterstützen einander, wo es geht. Martin Köhler

Auch Kurt Beck in der Sobernheimer Runde

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Bad Sobernheim - Die nächsten Termine der „Sobernheimer Runde" mit Moderator Gerhard Engbarth in der Seniorenresidenz Felkebad stehen fest. Auch Alt-Ministerpräsident Kurt Beck wird kommen (4. Dezember). Beginn ist jeweils um 19 Uhr, der Eintritt ist frei; um eine Spende wird gebeten.

Mittwoch, 3. Juli, 19 Uhr: Sabine Richter, Pfarrerin im Rehabilitationszentrum Bethesda und in der Wohnungslosenhilfe der kreuznacher diakonie. 1969 geboren, wuchs sie im Westerwald auf, ging nach dem Abi nach Bonn, um Krankenschwester zu werden. Ab 1989 studierte sie evangelische Theologie in Marburg, Bochum und Wuppertal. 2001 wurde sie Pfarrerin in Roxheim. Dort lebte und arbeitete sie 10 Jahre lang. Seit 2012 ist sie im Rehazentrum Bethesda (Hilfen für Menschen mit Behinderungen) als Pfarrerin Mitglied der Geschäftsführung und Seelsorgerin in der Wohnungslosenhilfe. Sie lebt mit ihrem Mann, zwei Kindern und zwei Katzen direkt am Weinberg.

Mittwoch, 7. August: Antje Lezius, Unternehmensberaterin und CDU-Bundestagskandidatin im Wahlkreis 202 Bad Kreuznach/Birkenfeld. 1960 in Weierbach geboren und aufgewachsen, lebt sie heute in Enzweiler und hat zwei erwachsene Töchter. Nach der Mittleren Reife 1977 lernte sie Industriekauffrau bei der Simona. 1980 bis 1983 war sie Polizeiverwaltungsangestellte in Idar-Oberstein. Ab 1984 arbeitete sie in Autohaus und Tankstelle ihrer Eltern in Weierbach mit und berät seit 2009 kleine und mittelständische Firmen. Ihre Hobbys sind Reisen, Lesen, Malen und Gleitschirmfliegen.

Mittwoch, 4. September: Josef Peil, Grundschulleiter im Ruhestand und Mundart-Autor. 1949 in Pleizenhausen geboren, ist er dem Hunsrück treu geblieben. Mundart ist ihm ein kostbares Kulturgut, seit den 70er-Jahren schreibt er Texte und hat mehrere Initiativen zur Mundartpflege auf den Weg gebracht. Er ist fast 40 Jahre verheiratet und Vater dreier erwachsener Kinder. In Sommer 2013 wird er als Rektor einer kleinen Grundschule nach 40-jähriger Lehrertätigkeit in den Ruhestand gehen.

Mittwoch, 2. Oktober: Rose Götte, einst Ministerin für Bildung und Kultur in Rheinland-Pfalz 1994 bis 2001. Mit fünf Geschwistern wuchs sie in einem schwäbischen Pfarrhaus auf, hat nach dem Abitur in Tübingen, Wien und Bonn Germanistik, Philosophie und Pädagogik studiert und 1964 promoviert. Verheiratet ist sie mit dem Schauspieler Dr. Klaus Götte. Die beiden haben drei Kinder und sieben Enkel. Die Journalistin und wissenschaftliche Assistentin an der Uni Landau zog 1979 in den Landtag ein (bis 1987). Sie kandidierte für den Bundestag und gewann den Wahlkreis Kaiserslautern/Kusel zweimal direkt. Im Ruhestand gründete sie eine Tagesstätte für Demenzpatienten in Kaiserslautern. Ihr Hobby: Querflöte.

Mittwoch, 6. November: Jürgen Reinhard, Oberst a. D. und Diplom-Ingenieur. 1947 in Neunkirchen/Saar geboren, war er aktiver Musiker und Sportler. Nach dem Abi 1966 wurde er Berufssoldat und nach dem Studium der Luft- und Raumfahrttechnik ab 1973 für alle Militärflugzeuge in Pferdsfeld verantwortlich. Er baute die Volleyball-Abteilung in Bockenau auf, lebt seit 1975 in Monzingen. Nach internationaler Verwendung im Verteidigungsministerium war er Kommandeur der Technischen Gruppe des JaboG 35 und ab 1996 zuständig für die Verlegung nach Laage. Als Oberst und Kommandeur des größten Regiments der Luftwaffe schied er 2003 in den Ruhestand aus. Reinhard gehört der FDP an, war Beigeordneter der Verbandsgemeinde und Monzingens. Er hat Aktion „Hilfe für Bundeswehrkinder in Not" mitinitiiert.

Mittwoch, 4. Dezember: Kurt Beck, Ministerpräsident a. D. 1949 in Bad Bergzabern geboren wuchs er in Steinfeld im Kreis Südliche Weinstraße auf; dort lebt er bis heute. Er lernte Elektromechaniker, heiratete 1968 seine Roswitha, ein Jahr später wurde beider Sohn Stefan geboren. 1972 trat er der SPD bei, seit 1979 war er Mitglied des Rheinland-Pfälzischen Landtages. Seine Funktionen: von 1991 bis 1994 Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion, seit 1993 SPD-Landesvorsitzender, von 1994 bis 2013 Ministerpräsident, ab 2003 stellvertretender SPD-Bundesvorsitzender, von 2006 bis 2008 SPD-Bundesvorsitzender. Kurt Becks Hobbys sind Lesen, Radfahren und der Besuch der Heimspiele des 1. FC Kaiserslautern. Früher hat er beim Musikverein Concordia Steinfeld Klarinette gespielt.

Solidaritätsmarsch gegen Erdogan

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Bad Kreuznach - Rund 150 Menschen haben am Sonntag in der Bad Kreuznacher Innenstadt ihre Solidarität mit der demokratischen Bewegung in der Türkei bekundet. „Wir wollen keine Diktatur" und „Ihr seid nicht allein" riefen die Demonstranten.

Zu der Veranstaltung hatten fünf türkische Vereine aus der Region aufgerufen, darunter die Fördervereine des Gedankenguts Atatürks in Bad Kreuznach und Simmern sowie der Alevitische Verein, das Alevitische Kulturzentrum und das Volkskulturhaus Bad Kreuznach. „Wir betrachten die Entwicklung in der Türkei mit Sorge", sagte Mehmet Kutsalcan, der die Demonstration mit organisiert hatte. Durch die islamisch-konservative Regierung von Ministerpräsident Erdogan würden zunehmend die Rechte der Menschen unterdrückt und die Grenzen von Politik und Religionen verschwimmen. In der Türkei gibt es seit Wochen Proteste der Opposition gegen Erdogan. Die Demonstranten forderten ein Ende der Polizeieinsätze gegen die Protestbewegung in der Türkei und die Freilassung politischer Gefangener. sjs

Namenssteine erinnern an dunkle Zeit

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Bad Kreuznach - An eine dunkle Zeit in der Geschichte der Kreuznacher Diakonie erinnerten die Stiftung Kreuznacher Diakonie und viele Mitarbeiter und Bewohner in einem Gedenkgottesdienst am Sonntag. Sie gedachten der Deportation von Menschen mit Behinderungen während der NS-Zeit, die in den Häusern der Diakonie lebten.

Anlass war der 70. Jahrestag der Verschleppung von 143 überwiegend jungen Mädchen und Frauen nach Wien und nach Wartha im Jahr 1943. Über 300 Menschen, die dem Schutz der Diakonie anvertraut waren, wurden insgesamt in diesen dunklen Jahren deportiert, viele von ihnen während des nationalsozialistischen Euthanasieprogramms getötet.

„Sie suchten Schutz und Heil, doch diesen Anspruch konnten wir nicht einlösen", machte Pfarrer Michael May deutlich. „Wir sind es den Opfern schuldig, ihre Geschichte zu erzählen und uns der Vergangenheit zu stellen". Sie seien keine Fremden gewesen, „es waren Menschen, die mit uns lebten", sagte May. „Sie wurden verschleppt und ermordet, weil sie behindert waren." Viele der 143 waren schon bald nach der Deportation tot, nur drei der Opfer überlebten und kamen nach Ende des Krieges zurück in die Diakonie.

Jeder einzelne der deportierten Bewohner wurde im Gottesdienst beim Namen genannt. Während Diakonie-Mitarbeiter die beklemmende und nicht enden wollende Namensliste vorlasen, donnerte draußen ein Gewitter, als wollte auch der Himmel an die dunkle Zeit erinnern, in der sich viele Menschen schuldig gemacht haben.

Die Mitarbeiter erinnerten an Bewohner wie die kleine Helga, die ganz jung als Kind mit Lippen-Kiefer-Gaumenspalte und Krampfanfällen in die Kreuznacher Diakonie kam – und kurz nach ihrer Deportation nach Wien angeblich an „Lungentuberkulose" verstarb. Oder an Katharina, die nur elf Jahre alt wurde. Bei der Geburt hatte sie eine Kopfverletzung erlitten und war seither behindert. Auch sie überlebte die Deportation nach Wien nicht lange, nur zwei Monate später starb sie – an schwerer Gelbsucht, wie es in der Akte heißt.

An sie alle erinnern nun kleine Backsteine mit Namensinschrift, die am Ende des Gottesdienstes von den Besuchern am Mahnmal für die Deportierten abgelegt wurden. Die Steine sollen an die Gebäude erinnern, in der diese Menschen lebten, an die Häuser Bethanien, Bethesda und Grüne Aue – Namen, die ihren Anspruch nicht einlösen konnten, so May. Er appellierte an alle Christen, die Stimme zu erheben und zu widersprechen, wenn die Menschenwürde anderer verletzt wird – und dabei den Münsterer Kardinal von Galen als Vorbild zu nehmen, der sich 1941 in drei mutigen Predigten gegen die Euthanasie gestellt hatte. sjs

Viele Bewohner wurden zwischen 1937 und 1944 deportiert

Insgesamt 312 Menschen mit Behinderungen, die in Einrichtungen der Kreuznacher Diakonie lebten, wurden zwischen 1937 und 1944 deportiert. Fast alle wurden ermordet oder starben an Nichtbehandlung, Hunger und Vernachlässigung. Nach Weilmünster, Idstein und Herborn wurden 1937 und 1939 68 Bewohner verlegt, viele wurden später in der Gastötungsanstalt Hadamar getötet. Drei geistig behinderte jüdische Mädchen wurden 1941 von der Diakonie nach Andernach überführt. Sie kamen später nach Polen, wo sich ihre Spur verliert. Die meisten Deportationen fanden 1943 und 1944 statt, damals lebten etwa 900 Menschen in den Einrichtungen. 143 meist junge Mädchen und Frauen wurden 1943 nach Wien und nach Wartha gebracht, 98 weitere 1944 in die Tötungsanstalt Meseritz nach Polen deportiert. Auch Zwangssterilisationen von Kranken und Behinderten gab es in der Diakonie. Zwischen 1933 und 1936 wurden 234 Frauen und Männer unfruchtbar gemacht. sjs

Palliativstützpunkt steht Sterbenden zur Seite

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Kreis Bad Kreuznach - Der Palliativstützpunkt Rheinhessen-Nahe hat offiziell seine Arbeit aufgenommen. Das Team steht schwerkranken und sterbenden Menschen zur Seite. Die Spezialisten helfen Schmerzen und Symptome zu lindern. Die Kassen übernehmen die Kosten für die Arbeit.

Rund 80 Prozent der Menschen wünschen sich, daheim zu sterben. In den eigenen vier Wänden, in vertrauter Umgebung. Die Realität sieht anders aus. Heute sterben rund 80 Prozent aller Menschen im Krankenhaus, im Pflegeheim oder im Hospiz. Denn Angehörige, Pflegedienste und Hausärzte stoßen schnell an ihre Grenzen, wenn am Lebensende Schmerzen und andere schwer therapierbare Beschwerden auftauchen. Doch der Wunsch vieler Schwerkranker nach einem würdevollen Sterben in den eigenen vier Wänden kann künftig besser erfüllt werden – dank des Palliativstützpunktes Rheinhessen-Nahe mit Sitz am Bad Kreuznacher Krankenhaus St. Marienwörth. Ab sofort zahlen die gesetzlichen Krankenkassen die spezialisierte ambulante Palliativversorgung im Einzugsgebiet des Stützpunktes.„Es war ein langer Weg bis zum heutigen Tag", skizzierte Marienwörth-Verwaltungsdirektor Helmut Ziegler die Jahre seit 2007 bei der Feierstunde zur Eröffnung des Stützpunktes. Damals ebnete der Gesetzgeber den Weg zur ambulanten Palliativversorgung, auf die seither ein Anspruch besteht. Doch die Finanzierung war lange offen. Trotzdem fanden sich in der Region schnell 43 Institutionen aus Gesundheitswesen und Seelsorge zusammen, die ein Netzwerk knüpften und seit 2009 eine solche Versorgung anbieten. „Alle haben auf eigenes finanzielles Risiko mitgemacht, obwohl die Verhandlungen mit den Kostenträgern noch liefen", so Ziegler. Nun sind die Verträge mit den Kassen unterzeichnet und am Freitag hat der Stützpunkt offiziell die Arbeit aufgenommen. „Eine Vision ist Wirklichkeit geworden", freute sich Ziegler.151 Patienten sind von den spezialisierten Mitarbeitern aus Pflege und Medizin im vergangenen Jahr betreut worden – Tendenz steigend. 2011 waren es nach Angaben von Koordinatorin Brigitte Dreher rund 100. Zum Team gehören zehn Palliativmediziner sowie spezialisierte Krankenpflegekräfte aus zehn verschiedenen Pflegediensten, Sozialstationen und Hospizdiensten in der Region. Aber auch Seelsorger und Ansprechpartner, die die Angehörigen bei Anträgen oder der Organisation von Hilfsmitteln wie Schmerzpumpen unterstützen.Im Schnitt wurden die unheilbar Kranken 21 Tage lang von den Mitarbeitern betreut, die 2012 1370 Hausbesuche absolviert haben, führte der ärztliche Leiter des Stützpunktes, Robert Gosenheimer, aus. Fast immer hätten sie es geschafft, dass die Patienten gut versorgt daheim sterben konnten. Dazu gehören die medizinische Schmerztherapie durch das Team und auch die Behandlung von Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen, Atemnot und Angst. Eine 24-Stunden-Rufbereitschaft steht den Angehörigen zur Seite. „Dies gibt ihnen viel Sicherheit", weiß Gosenheimer.Landrat Franz-Josef Diel und die Bad Kreuznacher Oberbürgermeisterin Heike Kaster-Meurer dankten den engagierten Mitarbeitern und allen, die mitgeholfen haben, den Stützpunkt aus der Taufe zu heben. „Dies ist ein Riesengewinn für die Region", lobte Kaster-Meurer. sjs

Arzt muss Leistung verordnen

Der Palliativstützpunkt bietet unheilbar Kranken in der Region um Bad Kreuznach, Bad Sobernheim, Kirn, Lauterecken, Meisenheim, Alsenz, Stromberg, Bingen und Ingelheim eine spezialisierte ambulante palliativmedizinische Versorgung in vertrauter Umgebung zu Hausean. Die Leistung muss vom Hausarzt oder dem Krankenhausarzt bei Entlassung verordnet werden. Die Krankenkassen übernehmen alle Kosten für die Palliativversorgung. sjs

Ein Fest unterm goldenen Gockel

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Staudernheim - Der Hahn auf dem Kirchturm – er ist ein Symbol für die Wachsamkeit und die Verteidigung des Glaubens. Und er ist zum Leitbild für alle Bemühungen der evangelischen Kirchengemeinde Staudernheim geworden, die Sanierung der Kirchenfassade anzugehen.

Um ihn soll sich das „Gockelfest" auf dem Kirchplatz am Sonntag, 30. Juni, drehen. Parallel feiert die Kirchengemeinde das Konfirmationsjubiläum mit einem Festgottesdienst von Pfarrer Ralf Anacker ab 10 Uhr.

Es bot sich an, das Gockelfest mit dem Konfirmationsjubiläum zu verbinden. Nach dem Gottesdienst unterhalten die Staurumer Schnoogefänger, gerade eben noch beim dritten Scheunenfest aktiv, mit ihren Melodien. Zur Mittagszeit wird das Blasorchester 1924 Staudernheim viele Zuhörer anlocken. Es gibt gebratene Hähnchen und andere Speisen und ein Kuchenbüfett der Frauenhilfe.

Der Ertrag des Gockelfestes ist für die Sanierung der bröckelnden Sandsteinelemente am Kirchturm bestimmt. Vor allem die Fialen, die kleinen, fein gemeißelten Türmchen über den Portalen, sind durch Umwelteinflüsse arg mitgenommen. Aber auch die obere Galerie, von der aus die Turmbläser an den Sonntagen im Advent ihre Lieder spielen, bedarf dringend einer Renovierung.

Ziel: Die Instandsetzung soll bis zum 150. Geburtstag der Kirche 2021 fertig sein. Bereits zum 100-jährigen Bestehen des Gotteshauses gab es eine umfangreiche Sanierung. „50 Jahre später liegt es nach der Innenrenovierung vor 20 Jahren in unserer Verantwortung, die Kirche für kommende Generationen zu erhalten", betont Pfarrer Ralf Anacker. Erste Kostenschätzungen liegen bei 200 000 Euro. Marion Unger


Seit 100 Jahren dient Bärweilerer Schulhaus den Generationen

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Bärweiler - 100 Jahre Schulhaus Bärweiler – das feierten am Wochenende viele Bürger mit Tanz und Gesang, Schauspiel und Plausch. Der Sonntag begann mit dem evangelischen Familiengottesdienst mit Pfarrer Hansjörg Biegel. Dann kam das Monzinger Stimmungstrio Dihedi und begleitete den Frühschoppen.

Backfisch zum Mittagessen – das gibt's nicht alle Tage. Auch nicht das, was dann kam: der Singkreis Bärweiler, der zwei feine Lieder vortrug. Die vier „Bärweilerer Minis" tanzten, ebenso Staudernheims „New Spirits". Die Prüfung bestand die Theatergruppe, ehe das Programm in eine Kaffee-und-Kuchen-Runde mündete.

Wir sprachen mit mehreren Bärweilerern älteren Semesters, welche Erinnerungen sie an ihre alte Schule im Oberdorf haben.

„Unser Schulsaal war sechs auf neun Meter klein", berichtete Altortsbürgermeister Günter Germann. „Und darin wurden zu meiner Zeit 72 Kinder aus acht Schuljahren gleichzeitig unterrichtet." Er könne sich an keinen Lehrer erinnern, der nicht fertig mit den Nerven gewesen sei. „In der Flüchtlingszeit waren es sogar mal mehr als 80 Kinder", sagt der Bärweilerer aus dem Jahrgang 1937. Er erinnerte sich außerdem ans letzte Kriegsjahr 1945, als die Schule wegen Lehrermangel neun Monate lang ausfallen musste.

Der Vorteil für den Lehrer in Bärweiler war immerhin die Dienstwohnung im Obergeschoss. Dennoch habe es stets eine große Lehrer-Fluktuation gegeben, so Germann. Nein, zimperlich waren die Lehrer keineswegs, wusste auch Edelgard Jung, die heute in Bad Sobernheim wohnt, zu berichten. „Wir hatten einen alten Lehrer, der meinte es wirklich nicht gut mit uns und hat schon mal zugehauen. Ich bin oft mit Angst zur Schule gegangen." Wie gut, dass diese Zeiten vorbei sind. Außerdem erinnert sie sich daran, wie im Winter alle ein Stück Holz zum Heizen mit in die Schule bringen mussten. „Mein bester Lehrer war auch der Strengste", meinte Helga Fries. „Bei dem hat derjenige viel gelernt, der es auch wollte." Ihr blieben auch die zahlreichen Nachhilfe-Lehrer in Erinnerung, die dem Unterricht nicht wirklich gutgetan hätten.

Böse spielte ein Lehrer dem heutigen Senior Horst Scherer mit. Der habe ihm verboten, auf die Toilette zu gehen – mit unangenehmen Folgen. Doch zum Glück stand sein Vater für ihn ein und beschwerte sich noch am selben Tag „über diese Ungerechtigkeit". Erinnerungen an eine andere Zeit, die doch nur 50, 60 Jahre zurückliegt. Und dann war da noch Lehrer Veith aus Kirn. Einem Bärweilerer, der nicht genannt werden will, habe er doch tatsächlich diese Worte mit auf den Weg gegeben: „Ich segne Deine Studia – aus Dir wird nix – Halleluja!" Ortsbürgermeister Hans Gehm dankte dem Singkreis, den Landfrauen, der Theatergruppe, den Tanzgruppen, Feuerwehr samt Förderverein und dem Kindergottesdienst. Der Erlös des 100-Jahr-Festes kommt dem Anstrich des Schulhauses zugute.

Und welche Erinnerungen hat eigentlich Schüler Hans Gehm an das alte Schulhaus? „Gar keine, ich bin doch ein Zugereister", sagte der gebürtige Bisterschieder. Martin Köhler

Städtefusion: CDU will mehr Bedenkzeit - Peter Anheuser führt Fraktion

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Bad Kreuznach - Wird der Fahrplan für die Städtefusion zwischen Bad Kreuznach und Bad Münster am Stein-Ebernburg verschoben? Geht es nach dem Willen der Christdemokraten, entscheidet der Kreuznacher Stadtrat nicht am 27. Juni darüber, sondern erst zwei Monate später, am 29. August. Einig ist man sich darüber in der Jamaikakoalition aus CDU, FDP und Grünen aber noch nicht.

.„Es liegt noch kein Vertragsentwurf vor", außerdem sollte über einen solchen Beschluss „ordentlich und ohne zeitlichen Druck" entschieden werden, führt der neue CDU-Fraktionschef Peter Anheuser Argumente an, die gegen den von der Stadtspitze ins Auge gefassten Juni-Termin sprechen. Er hält den 29. August für die bessere Variante und will dies beantragen: Über die Tagesordnung der Stadtratssitzung am 27. Juni entscheidet der Hauptausschuss am 17. Juni.Auch den Grünen wäre eine Verschiebung „nicht unlieb", so der stellvertretende Fraktionssprecher Günter Sichau. Er sieht ebenfalls die Zeitknappheit, auch weil immer noch kein Vertragstext vorliegt. Die Zeit dränge zwar, aber: „Die Eile ist nicht immer ein guter Ratgeber." FDP-Stadtverbandschef Jürgen Eitel sähe es dagegen lieber, wenn man am 27. Juni festhalten könnte. Er sieht derzeit keine Notwendigkeit, den Termin zu verschieben. „Wenn es geht, sollten wir es wie geplant abschließen." Dass ein Zusammenschluss für Bad Kreuznach günstig ist, daran halten die Liberalen fest. Eitel geht davon aus, dass Staatssekretär Jürgen Häfner bei seinem Besuch am 14. Juni auch noch „ein Päckchen drauflegt". Sichau spekuliert ebenfalls, dass Häfner noch etwas mitbringt. Wenn nicht, werde es mit einer Mehrheit für die Fusion wohl knapp, vermutet er. Dann komme eine weitere Bedenkzeit nicht ungelegen. Anheuser, bisheriger stellvertretender CDU-Fraktionsvorsitzender im Stadtrat, wird nach dem Rücktritt des bisherigen Fraktionschefs Jens Heblich bis auf Weiteres die Fraktion führen. Anheuser wurde einstimmig gewählt. Ob er das Amt nur bis zur Sommerpause oder bis zur Kommunalwahl im Mai 2014 behält, lässt er offen. „Momentan ist es ein schwieriges Unterfangen", räumt er aber ein und ist sich bewusst, dass seine Aufgabe nicht leicht wird. „Da sind in der Fraktion jetzt auch ein paar mehr gefordert." Einhellig verurteilt, so Anheuser, wurde der Alleingang der vier Fraktionsmitglieder Herbert Drumm, Alfons Sassenroth, Rainer Wirz und Reinhold Marx, der maßgeblich zu der Entscheidung von Heblich geführt hatte, den Fraktionsvorsitz niederzulegen. „Doch was passiert ist, ist passiert", sagt Anheuser und hat angesichts der anstehenden weitreichenden Entscheidungen und der knappen Mehrheitsverhältnisse im Blick, dass die Fraktion geschlossen agieren muss. Schließlich ist nicht nur die Fusion ein heißes Thema: In der Sitzung am 27. Juni geht es um die Zukunft des städtischen Jugendamts, und der Rat soll einen neuen Bürgermeister wählen. Für die CDU tritt Kämmerer Wolfgang Heinrich an. Und: „Wir haben eine Koalitionsvereinbarung mit der FDP und den Grünen. Daran werde sich die CDU halten. Die Fraktion habe sich einmütig für den Fortbestand der Koalition ausgesprochen – und zwar über die Kommunalwahlen 2014 hinaus, betont Anheuser.

Harald Gebhardt

FDP-Chef will Bürgermeister werden

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Meisenheim - Der Vorsitzende des FDP-Amtsverbands Meisenheim, Eugen Krax (51), kandidiert für das im Dezember frei werdende Amt des Bürgermeisters der VG Meisenheim. Dazu hat sich der verheiratete Vater eines Sohnes am Wochenende entschlossen, nachdem „mir das eine ganze Menge Leute geraten haben, die mich auch unterstützen wollen“.

Krax wurde im saarländischen Eppelborn geboren, wuchs in Odenbach auf und kam mit 16 Jahren nach Meisenheim. Er hat vier Berufsabschlüsse, unter anderem Master of Science und Betriebswirt. Krax ist Dozent und besitzt zwei Einzelhandelsgeschäfte in Idar-Oberstein und Worms. Er gehört dem Stadt- und dem VG-Rat Meisenheim als FDP-Fraktionsvorsitzender an. kd

Bingen: Bei Aussprache unter Nebenbuhlern fliegen die Fäuste

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Bingen - Liebe macht blind, wie man weiß. Manchmal aber wohl auch gewalttäig. Mehrere Anwohner meldeten am Montag kurz vor Mitternacht der Polizeiinspektion Bingen randalierende Personen im Bachweg im Stadtteil Dietersheim. Ein kurioser Einsatz folgte.

Gemeldet wurde, dass die Ruhestörer die auch ohne Licht mit Fahrzeugen umherfahren würden. Als die Polizei vor Ort eintraf, wurden zwei Männer im Alter von 44 und 50 Jahren angetroffen, die in Streit geraten waren und aufeinander einschlugen. Bei der  Anzeigenaufnahme stellten die Beamten fest, dass sich die Männer wegen einer „gemeinsamen Liebschaft zu einer Frau“ aussprechen wollten. Der 50-jährige war hierzu aus Nierstein angereist. Da er unter Alkoholeinwirkung stand, ein Alkoholtest wies 1,78 Promille aus, wurde ihm eine Blutprobe entnommen. Der 44 jährige Mann aus Bingen war während der Auseinandersetzung in das Fahrzeug des Niersteiners gesprungen und im Bachweg hin und her gefahren. Auch er stand deutlich unter Alkoholeinwirkung. Der bei ihm durchgeführte Alkoholtest wies 2,08 Promille aus, so dass auch ihm eine Blutprobe entnommen wurde.Gegen  beide Personen wurden Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzung und Trunkenheit im Straßenverkehr eingeleitet.

Viele Helfer und Hände bringen wichtige Projekte voran

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Bad Sobernheim - „Viele Helfer und viele Hände bringen jedes Projekt weiter": Mit diesen Worten animierte Regionaldirektor Axel May von der Volksbank Rhein-Nahe-Hunsrück in der Sobernheimer Voba-Geschäftsstelle dazu, dass Vereine und Institutionen sich nicht scheuen sollten, begründete Spendenanträge zu stellen.

Eines ist jedenfalls sicher: Die Übergabe am Montagabend fiel auf fruchtbaren Boden – das Geld ist gut angelegt. Die Volksbank hat bis jetzt im Jahr 2013 rund 96 000 Euro an fast 150 Vereine und Institutionen in ihrem Geschäftsgebiet ausgezahlt. Damit leiste das Kreditinstitut einen Beitrag, damit sinnvolle Projekte vor Ort umgesetzt werden könnten. Im Beisein von Jürgen Steuerwald, dem Leiter der Sobernheimer Geschäftsstelle, und Claudia Bock vom Voba-Marketing wurden nun 24 000 Euro ausgeschüttet. Für den VfL Sponheim informierte Rainer Weyrich über den Verwendungszweck: Nicht alle Kinder könnten in Urlaub fahren. Daher biete der VfL im Sommerprogramm „Ferien am Ort" mithilfe dieser Spende und der Sportjugend ein Entdeckercamp für etwa 40 Kinder an.

Im VfL Windesheim 1938, der in der SG Steyerbachtal spielt, werden einheitliche Sport- und Winterbekleidung angeschafft. Thomas Reddig dankte für den Verein.

Die Kita „Die kleinen Strolche" in Hennweiler feiert 40. Geburtstag. Leiterin Grit Ebert aus Merxheim informierte, dass der Volksbank-Obolus separat eine Woche lang für das „Minimatematikum" verwendet wird, wo die Vorschulkinder in der Lützelsoongemeinde die „Entdecker"-Ausstellung und quasi Mathematik zum Anfassen ganz genau unter die Lupe nehmen werden. Für die Bad Sobernheimer Realschule plus standen die Mofa-Fahrkurse in Zusammenarbeit mit der Polizei kurz vor dem Aus. Der Waldböckelheimer Lehrer Bernd Nickels, der seit drei Jahrzehnten das Projekt begleitet, strahlte, und kann erstmals einen neues und eigenes Mofa anschaffen.

Im Bad Sobernheimer Emanuel-Felke-Gymnasium hatte Musiklehrer Klaus Huck ein eigens komponiertes Musical („Speakeasy") auf die Bühne gebracht. Mit dem Geldsegen könnte das restliche Equipement bezahlt werden.

Der Bad Sobernheimer Stadtbürgermeister Michael Greiner will in der Felkestadt in die grüne Lunge und in die Aktion „100 Bäume für die Stadt" investieren und versprach, das Geld der Volksbank gut anzulegen und „grün sprießen" zu lassen. Die Feuerwehreinheit Steinhardt renoviert ihr Gerätehaus. Pressewart Matthias Gieselbrecht und Ewald Plew informierten über den aktuellen Stand, über eine „intakte Kameradschaft und über eine enorme Eigenleistung der Einheit".

Schulsozialarbeiter Tobias Holl von der Kirner Realschule plus auf Kyrau dankte dafür, dass mit der Spende ein Fortbestand der Aktion „Notbrot" gesichert ist. Eine private Spende lief kürzlich aus, bis zu 15 Schüler können dank der Spende weiter versorgt werden.

Der Verein Eagle Kai Karate Nahe-Hunsrück trainiert und betreut in Kirn und Sohren 300 Kinder und konnte dank der Spende einkommensschwachen Mitgliedern zu einer Gemeinschaftsveranstaltung einladen. Vorsitzender Klaus Börkei und Trainer Armin Wulf bedankten sich ebenfalls bei der Voba und warben für das 20-jährige Vereinsfest am 15. und 16. Juni auf dem Freizeitplatz Hennweiler.

Bernd Hey

Sport und Spaß verbunden: 23 Teams traten bei VfL Nußbaum an

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Nußbaum - Der VfL legt sich ins Zeug – und alle kommen, unterstützen den rührigen Verein. Drei Tage lang lief das Sportfest mit Mitgliedern, Freunden und Gönnern.

Höhepunkt des Festes war das inzwischen 25. Kleinfeldturnier für Theken- und Spaßteams aus Nußbaum und der Umgebung. Sieger wurde diesmal der FC Frittenfett nach einem 7:1-Kantersieg im Finale gegen die Roten Teufel 1 aus dem benachbarten Monzingen. Dritter wurden die Rehbacher Freizeitfußballer. Der Lohn für die schweißtreibenden Kickermühen waren 200, 150 und 100 Euro; als Startgebühr waren die Teams zuvor mit 50 Euro gefordert.

23 Mannschaften und somit mindestens 250 Besucher und Teilnehmer waren angereist. Viele, aber bei Weitem nicht alle, campten am Sportplatzgelände.

Das Turnierleiterteam – bestehend aus Gerhard Franzmann, Paul Neumann, Rolf Sponheimer und Matthias Greulach – hatte das Geschehen auf und neben dem Platz stets bestens im Griff und lobten die Kicker und auch die Gäste. Konnte der VfL am Freitag und Samstag noch auf schönes Frühlingswetter zählen, so war der Sonntag komplett verregnet, sodass der Familientag ins Wasser fallen musste. Schade, weil das Sportfest eben nicht nur den Sport im Vordergrund sehen will, sondern auch die Geselligkeit und die Pflege des Miteinanders im VfL. Doch das kam auch so nicht zu kurz. Ein gutes Beispiel dafür war das „Blaue Ballett"; eine Frauenformation, die aus Nußbaum stammt und am Turnier teilnahm. Sportliche Erfolge konnte sie zwar keine feiern, sorgte aber für jede Menge Spaß am Spielfeldrand. Bereits am Freitagabend siegten im Damenspiel die Vertreterinnen des TuS Bretzenheim mit 3:0 Toren gegen die Gastgeberinnen; die VfL-Männer verloren mit einem klaren 3:8 gegen den FCK-Fanclub Rote Teufel aus Monzingen.

Vereinsvorsitzender Karl-Friedrich Sponheimer freute sich über den guten Verlauf des Sportfestes und noch mehr auf die Fußballsaison. Der VfL meldet wieder eine Damen und eine Herrenmannschaft für die Meisterschaftsrunde.

Auch weil die Finanzen wohlgeordnet sind, blickt er optimistisch in die Zukunft. Was in der Jahreshauptversammlung des VfL kürzlich schon betont worden war.

Martin Köhler

Neues Image für Leinenborn 2 soll Bauherren locken

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Bad Sobernheim - Neustart im Baugebiet Leinenborn 2 mit Spielplatz- und Grillfest Ende Juni: Markus Schlich, Pressesprecher der Thomas Bau, und Ronald Malek, Immobilienkaufmann aus Bad Kreuznach, wollen nach vorne blicken. Das Baugebiet mit 21 verkauften von 62 Plätzen soll raus aus den Negativschlagzeilen.

„Als ich zum ersten Mal da oben war, dachte ich, ich bin in der Toskana", sagt Malek, wenn er an seine erste Begegnung mit dem Leinenborn und dem neuen Baugebiet denkt.

Seit wenigen Jahren betreut er es im Auftrag der Objektgesellschaft Leinenborn 2, einer Tochter der Thomas-Bau-Gruppe. Nein, beim Leinenborn 2 handele es sich um alles andere als um ein „Problembaugebiet". Im Gegenteil, es sei ein „Gebiet für Liebhaber", findet Ronald Malek.

Der Christdemokrat („Ich bin tief schwarz"), der sich in der Bad Kreuznacher Kommunalpolitik engagiert, dankt der Sobernheimer CDU, dass sie mit ihrem „stadtNahe"-Bürgergespräch kürzlich das Thema „Lebensraum Leinenborn angepackt hat" – und er bekräftigt: Der Leinenborn sei keineswegs eine Frage einer bestimmten Partei; sofort und jederzeit sei er zur Zusammenarbeit „natürlich auch mit SPD und Grünen und allen anderen politischen Kräften in Bad Sobernheim bereit". Vier Aktionen nennt er, die für den Leinenborn 2 nun gemeinsam angestoßen werden sollen, um voranzukommen:

Bebauungsplan: Die Idee von Thomas Bau und Ronald Malek ist, den Bebauungsplan auf seine Aktualität hin zu überprüfen. Er erlaube bei Hausbauten eine maximale Traufhöhe von 4,50 Meter und Dachneigungen zwischen 30 und 45 Grad. Grund für ein bauwilliges Paar, von seiner Kaufabsicht in Leinenborn 2 zurückzutreten. Es habe sich auf sein Traumhaus gefreut, aber erfahren, dass der Bebauungsplan ein solches modernes Gebäude nicht zulasse. „Jetzt realisieren sie es an anderer Stelle", informiert der enttäuschte Malek.

Spielplatz: Ende Juni soll er fertig sein, dann werde man ihn mit einem Grillfest einweihen, informiert Malek.

Straßenausbau: Gut möglich, dass die Erschließungsstraße durch das Baugebiet früher hergerichtet wird.

Wiesenpflege: Wolfgang Schirmer aus Steinhardt hat die Wiesenfläche gemäht; das Restgrün am Rand wird per Hand gemäht.

Anbindung: In Kirchberg gibt es eine private Seniorenbus-Initiative. Ob sie auch für den Bad Sobernheimer Leinenborn greifen könnte?

Der "Oeffentliche" meint: Telefonanschlüsse, Spielplatz, Straße... Dunkle Wolken lagen lange überm Leinenborn 2. Künftig sollen sieben Sonnen das Baugebiet erhellen. Appell an alle Akteure: Lasst den guten Worten jetzt auch endlich Taten folgen.

Stefan Munzlinger


Wie teuer kommt die Fusion Bad Kreuznach?

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Bad Kreuznach - Die Städtefusion zwischen Bad Kreuznach und Bad Münster am Stein-Ebernburg bleibt ein Streitfall, spaltet die Parteien. Viele Politiker sehen unbeantwortete Fragen, sind irritiert von den verschiedenen Zahlen, die im Umlauf sind und unterschiedlich interpretiert werden.

Unter den Fraktionen im Bad Kreuznacher Stadtrat zeichnet sich deshalb eine Mehrheit ab, die geneigt ist, dem Vorschlag von CDU-Fraktionschef Peter Anheuser zu folgen, die Entscheidung des Stadtrates über die Städtefusion vom 27. Juni auf den 29. August zu verschieben. Der Bad Kreuznacher Kämmerer Wolfgang Heinrich präsentierte am Montag dem Finanzausschuss in nicht öffentlicher Sitzung die Zahlen der Kämmerei zur finanziellen Belastung des Haushaltes der Stadt Bad Kreuznach durch die Fusion.

Diese sind mit Peter Butzbach, Kämmerer der Verbandsgemeinde Bad Münster-Ebernburg, abgestimmt. Nach Informationen des „Oeffentlichen" aus gut unterrichteten Kreisen geht das Kämmereiamt derzeit davon aus, dass der Kreuznacher Stadthaushalt ohne die jährliche Landeszuweisung aus dem Konsolidierungsvertrag mit der Stadt BME in Höhe von 929 369 Euro durch die Fusion mit jährlich 1,012 Millionen Euro belastet wird. Bei Weiterzahlung des Kommunalen Entschuldungsfonds (KEF) liegt der Fehlbetrag bei 83 530 Euro. Aktuell ist das Land nur bereit, den Konsolidierungsvertrag während der fünfjährigen Laufzeit der vom Ministerrat beschlossenen Entschuldung der Stadt Bad Münster-Ebernburg weiterzuführen.

Für weitere Verwirrung hatten die Haushaltszahlen gesorgt, die die Bad Münsterer Stadtbürgermeisterin Anna Roeren-Bergs und Oberbürgermeisterin Heike Kaster-Meurer bei der Einwohnerversammlung zur Fusion präsentierten und die, wie sich herausstellte, weder mit dem Kämmerer der VG Bad Münster-Ebernburg, Peter Butzbach, noch mit dem Kreuznacher Kämmerer Wolfgang Heinrich abgestimmt waren. Anna Roeren-Bergs hatte bei der Veranstaltung von einem „operativ ausgeglichenen" Haushalt der Stadt Bad Münster-Ebernburg gesprochen.Wie teuer die Fusion Bad Kreuznach wirklich kommt, kann zurzeit wohl kaum jemand realistisch sagen: Ungeklärt sind weitere Belastungen – zum Beispiel die Übernahme der Grundschule BME und eines Drittels des Personals der Verbandsgemeinde.

In der Auflistung des Kämmereiamts werden sie mit 156 410 Euro beziehungsweise 760 530 Euro angegeben. Auch darüber, wie viel Geld die Stadt in die marode Infrastruktur des künftigen Stadtteils stecken muss, tappen die Verantwortlichen im Dunkeln. Der bislang errechnete Investitionsstau von 9 bis 10 Millionen Euro ist eher der Anfang der Fahnenstange als deren Ende. Auch deshalb mahnen der Kämmerer, die Kreuznacher CDU und die Bürgerliste ein stärkeres finanzielles Engagement des Landes an. Doch bis auf das Schreiben von Mitte April dieses Jahres, in dem das Land zusagte, die 30 Millionen Euro Kassenkredite der Stadt BME samt Zinsen zu übernehmen, den KEF für BME fünf Jahre fortzuführen und die Neuordnung der Bäderlandschaft im Salinental mit 4 Millionen Euro zu fördern, gibt es keine weiteren Zusagen der Landesregierung. Deshalb wird der Besuch von Innenstaatssekretär Jürgen Häfner am Freitag mit Spannung erwartet.

Harald Gebhardt

Große Solidarität für evakuierte Familie

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Wolfstein - Nach einem Felsabbruch oberhalb des Röther Wegs in Wolfstein (Kreis Kusel) musste das Wohnhaus einer neunköpfigen Familie Ende Mai evakuiert werden. Infolge umgestürzter Bäume hatten sich große Felsteile gelöst und waren in Richtung des Wohnhauses gerollt. Da weitere Felsen nachzurutschen drohten, was letztlich auch Leib und Leben der Bewohner gefährdet hätte, ordnete die Verbandgemeindeverwaltung eine sofortige Nutzungsuntersagung für das Gebäude an.


Mit Unterstützung der Verbandsgemeinde fand die Familie zunächst eine Bleibe in den Ferienwohnungen auf dem Schwanenhof und kurzzeitig auch auf dem Campingplatz in Wolfstein. Nach einiger Suche konnte die Verbandsgemeinde nun ein Wohnhaus in Kreimbach-Kaulbach organisieren, das groß genug ist, um die ganze Familie aufzunehmen. Diese wird solange dort wohnen bleiben müssen, bis oberhalb ihres eigenen Hauses in Wolfstein ein Steinschlagschutzzaun montiert und die Gefahr damit gebannt ist. Grob geschätzt wird dies sechs bis acht Wochen dauern.
Bei ihrem Umzug nach Kreimbach-Kaulbach erfuhr die unverschuldet in Wohnungsnot geratene Familie große Solidarität und Hilfe. Der Landkreis Kusel hatte eigens einen Lkw mit Fahrer geschickt. Fast ein Dutzend ehrenamtliche Helfer aus Feuerwehr, Verbandsgemeinderat und -verwaltung packten mit an und halfen der Familie, das für die nächste Zeit notwendige Mobiliar von Wolfstein nach Kreimbach-Kaulbach zu transportieren. Nach rund drei Stunden war ziemlich alles am neuen Platz und der Job erledigt.
Die Verpflegung der Familie und der Helfer übernahmen der Landgasthof Königsberg in Wolfstein und der Wolfsteiner Feuerwehrförderverein. Einen zweiten ehrenamtlichen Einsatz wird es geben, wenn die Familie in wenigen Wochen wieder in ihr Haus nach Wolfstein zurück darf.

Produkt aus Bad Kreuznach erobert die Welt

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Bad Kreuznach - Millionen von Mütter und Väter kennen das Problem: Das Baby hat Hunger, schreit nach der Flasche. Idealerweise im Restaurant, beim Einkaufen oder im Zug. Und es muss schnell gehen. Denn bei Hunger kennt der Nachwuchs keine Gnade. Ein Start-up aus Bad Kreuznach hat jetzt die Lösung: Die paulandstella GmbH hat vor wenigen Wochen die erste selbsterwärmende Babyflasche auf den Markt gebracht.

Von unserem Redakteur Stephan Brust

Hinter dem Start-up-Unternehmen, das im früheren Gläser- und City-Solar-Gebäude in der Bosenheimer Straße sitzt, verbergen sich drei Gesellschafter: Frank Bachmann, Holger Seidl und dessen Frau Anja Rahn. Bachmann hat mit seiner Werbeartikelfirma FBI die Vorfinanzierung gestemmt, kümmert sich vor allem um die Vermarktung und hält 51 Prozent der Anteile, den Rest teilen sich Ingenieur und Produkterfinder Seidl sowie Anja Rahn, zuständig für PR und Marketing.

Wenn der Nachwuchs Hunger hat, kennt er keine Gnade ...

Natürlich muss es schnell gehen, wenn der Nachwuchs Hunger hat - ob im Zug, beim Einkaufen oder im Restaurant. Also schnell das Fläschchen raus. Dazu die Thermoskanne, die man als gut vorbereitete Eltern jederzeit griffbereit hat. Milchpulver rein, Wasser drauf, schütteln - das war's.

Von wegen. Das Wasser ist zu heiß. Das Baby schreit weiter. Und Mama und Papa werden nervös. Die Suche nach dem nächsten Wasserhahn beginnt, um die Flasche runterzukühlen.

 

Solche oder so ähnlich gelagerte Situationen wiederholen sich in den ersten Monaten immer wieder. Auch Holger Seidl kennt sie. Vor drei Jahren kam ihm die Idee, eine Babyflasche zu entwickeln, die sich auf Knopfdruck selbst erwärmt - bis zur richtigen Temperatur. So einfach und naheliegend, dass er dachte: Das gibt’s bestimmt schon. Umso überraschter war er, als seine Recherche das Gegenteil ergab. Seidl vermutet: "Die Idee hatten sicher schon einige, aber keiner hat sich anscheinend getraut, daraus auch ein Produkt zu entwickeln, weil Babyernährung ja auch ein sensibles Thema ist." Seidl traute sich, tüftelte, fertigte erste Zeichnungen an. "Ich liebe es, mich an einem Thema festzubeißen."

Nach 3000 Arbeitsstunden war es so weit

Jetzt steht das fertige Produkt vor ihm, nach 3000 Arbeitsstunden, die er investiert hat - und ist sogar schon 40 000 Mal nach seiner Anleitung gefertigt worden. Herzstück ist ein gerillter Kunststoffkolben, gefüllt mit einem speziellen Salz, das auch für Lebensmittel genutzt wird, beispielsweise als Zusatz für Gemüse oder Speiseeis. Auf Knopfdruck kristallisiert das Salz, erzeugt Wärme. Das gleiche Prinzip wie beim Taschenwärmer. Vorher füllt man abgekochtes Wasser in die Flasche. Ist der Knopf gedrückt, wird sie in wenigen Minuten von der Raumtemperatur auf die ideale Babymilch-Temperatur (34 bis 36 Grad) erwärmt. Milchpulver dazu, schütteln, fertig.

Wie der Taschenwärmer, ist auch dieses Modul vielfach verwendbar. Denn das kristallisierte Salz lässt sich durch ein kochendes Wasserbad oder einen Dampfsterilisator wieder flüssig machen. Auf Knopfdruck beginnt der Prozess dann von vorn. "Wenn man die Flasche täglich nutzt, empfehlen wir aus hygienischen Gründen nach zwei bis drei Monaten das Wärmemodul durch ein neues zu ersetzen", sagt Anja Rahn. Kostenpunkt 12,95 Euro. Die gesamte Flasche ist für 29,95 Euro zu haben.

Deutsches Produkt, "Made in Bad Kreuznach" und TÜV-zertifiziert

Das Produkt wird komplett in Deutschland gefertigt, ist TÜV-zertifiziert. "Alleine das dauerte ein halbes Jahr", berichtet Seidl. Das Wärmemodul und Herzstück wird von den Bad Kreuznacher Unternehmen Allit und Sotin hergestellt. "Also nicht nur Made in Germany, worauf gerade im Ausland großer Wert gelegt wird", betont Frank Bachmann, "sondern vor allem Made in Bad Kreuznach."

Allein in die Herstellung der speziellen Werkzeuge sind bereits eine halbe Million Euro geflossen. Dass Spionageattacken aus Asien auf das weltweit patentierte Produkt erfolgen könnten, ist den Dreien bewusst. Angst haben sie aber nicht. "Gerade der erwärmende Kolben ist sehr komplex und deshalb nur schwer nachzubauen", betont Seidl. Er besteht aus zehn Einzelteilen. Mehr will er aber nicht verraten. Erfindergeheimnis.

Ein Exemplar nahm Julia Klöckner für Kristina Schröders Tochter Lotte mit

Auch CDU-Landeschefin Julia Klöckner und CDU-Bundestagskandidatin Antje Lezius, die das Unternehmen am Dienstag besuchten, waren begeistert. Klöckner nahm gleich eine Flasche für Lotte, Tochter von Bundesfamilienministerin Kristina Schröder, mit nach Berlin.

Bachmann geht davon aus, dass sich die Investitionen ab nächstem Jahr auszahlen und sie dann erstmals in die Gewinnspanne kommen.

Denn die Resonanz sei riesig - weltweit. Erste Verträge seien unterzeichnet, unter anderem in Australien. Die Flasche plus Zubehör gibt es bereits im Fachhandel und im eigenen Onlineshop. "Wir sind schon in 26 Ländern vertreten", sagt Bachmann. Bis Ende des Jahres sollen es 40 Länder sein, die Produktion soll auf bis zu 200 000 Flaschen ausgedehnt werden. Mit Christina Verlemann wurde gerade eine neue Vertrieblerin eingestellt. Im Schwabenheimer Weg plant Bachmann außerdem einen zweiten Firmensitz für paulandstella.

Mehr Infos im Internet unter: www.paulandstella.com

Ein Talent im Zeichnen: der 16-jährige Sobernheimer Marco Schaaf

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Bad Sobernheim - „Künstlerisch hochbegabt": Dank dieses seltenen Attributs schaffte es Marco Schaaf (16), der mit seinen Eltern in der Berliner Straße Sobernheims wohnt, in einen Workshop des Fachverbands für Kunstpädagogik aufgenommen zu werden. Von Kandel bis Linz am Rhein kamen die elf talentiertesten Schüler des Landes der Jahrgangsstufen 8 bis 12 im Landhaus Hennweiler zusammen, um Neues über Techniken, künstlerische Prozesse und auch über Orientierungshilfen zu erfahren.

Zuvor hatte sich Marco erfolgreich mit einer Mappe mit acht seiner Bleistiftzeichnungen beworben. „Eigentlich ist das Zeichnen für mich nichts Besonderes, sondern nur ein Zeitvertreib", sagt der Nachwuchs-Kreative bescheiden. Seine Mutter Bogusia liebt es, abends fernzusehen und ihren Sohnemann neben sich zu wissen, wie er gleichzeitig die schönsten Bilder zeichnet. Ihr Lieblingsmotiv ist das kleine Kätzchen – wohl auch, weil man auf Anhieb nicht sagen kann, ob es nicht doch eine Fotografie ist. Marcos Talent wurde bereits in der siebten Klasse in der Realschule plus Bad Sobernheims entdeckt. Seit zwei Jahren hat er immer donnerstags privaten Kunstunterricht bei Rinaldo Greco in Bärweiler. „Mein Sohn hat so viel Geduld beim Zeichnen", bewundert ihn seine Mutter.

Inzwischen sind die Zeichnungen des 16-jährigen Zehntklässlers in der Familie Schaaf sogar ein beliebtes Geburtstagsgeschenk geworden. Zum 60. Geburtstag beschenkte er seinen Onkel mit einem treffenden Porträt. Es freue ihn, das Ergebnis seiner eigenen Werke zu sehen – vor allem, wenn sie gelungen sind. „Ich brauche aber immer eine gute Vorlage, um zu zeichnen", betont er. Daher ermunterten ihn die Experten beim Hennweilerer Workshop auch, mehr aus dem Kopf heraus zu zeichnen und nicht nur zu kopieren. Der nächste Workshop, an dem Marco Schaaf teilnimmt, ist „Kunstreich" vom 28. bis zum 30. Juni im Fort Konstantin Koblenz.

Doch trotz aller Freude und der Bestätigung, die ihm seine künstlerische Passion immer wieder bietet, steht als Nächstes etwas sehr Bodenständiges an: die Ausbildung zum Werkzeugmechaniker. Ist die nach drei Jahren geschafft, könne er immer noch andere Pläne schmieden, zeigt sich Marco Schaaf im besten Sinne pflichtbewusst.

Martin Köhler

Ihr historisches Rathaus lassen sich die Merxheimer was kosten

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Merxheim - Um 1550 haben es die fleißigen Merxheimer gebaut: ihr historisches Rathaus. Noch heute hegen und pflegen sie es, stecken gerade wieder eine Stange Geld in das markante Anwesen in der Dorfmitte. Und sie nutzen es: Hier tagt der Gemeinderat und hier treffen sich viele Gruppen, die Landfrauen und Vereine für Sitzungen und Veranstaltungen. Oder es werden Kerb, Backfischfest und Familienjubiläen gefeiert.

Daniel Petry und Franziska Röhm vom Windesheimer Malerunternehmen Leisenheimer stehen auf dem Gerüst. Mit Pinsel und Bürste streichen sie die Fassade des Rathauses, nehmen dafür mineralische Farbe. Weil sie diffusionsoffen ist und nicht so glänzt wie lackartige Ölfarben. Auf was man bei einem unter Schutz stehenden Bau nicht alles achten muss...

1980 wurde der kleine Bau zuletzt gestrichen und teilweise saniert

Ortsbürgermeister Egon Eckhardt und der Rat haben die Weichen für die Restaurierung – zuletzt wurde das Rathaus um 1980 gestrichen – schon vor Jahren gestellt und beauftragten den Kirner Architekten Manfred Kuhn mit den Arbeiten. Bereits 2011 wurde eine Gasheizung eingebaut. Ein Haus ohne oder mit defekter Heizung ist wie ein Gebäude mit Dachschaden; langsam, aber sicher verfällt es.

Für all das, was die Gemeinde geplant hatte, waren mehr als 200 000 Euro nötig; 50 000 Euro davon übernahm das Land. Ein finanzieller Aufwand, der nicht bei allen Merxheimern auf große Gegenliebe stößt. „Reißt es ab, baut was Neues", hatte der eine oder andere mäkelnd angemerkt.

Ein Abriss des historischen Rathauses? Nicht nur für Ortsbürgermeister Eckhardt war das keine diskussionsfähige Alternative: „Wir erhalten unser Rathaus." Gerade hat der Rat beschlossen, auch die Toiletten zu erneuern. Und: Im Erdgeschoss wird ein barrierefreies und geräumiges Behinderten-WC gebaut, damit Rollstühle oder Rollatoren reinpassen. Das ist wichtig bei allen Festen im oder am Rathaus, an denen ältere oder gehbehinderte Menschen teilnehmen. Eine Wickelecke wird es neben den Toiletten ebenfalls geben.

Rund 25 000 Euro stehen noch im Etat für die restlichen Rathausarbeiten. Es werden nicht die letzten Gelder sein, die Merxheim für sein Erkerhaus auch in den Folgejahrzehnten aufwenden muss.

Gelöst ist mittlerweile das Pfeiler-Problem im Gastraum des Erdgeschosses. Die Statik des gesamten Gebäudes musste geprüft werden, nachdem sich die Decke zwischen dem Sitzungssaal im Obergeschoss und dem Gastraum darunter gesetzt hatte. Seither stützte ein Vierkantpfosten im Gastraum die Deckenstelle, an der im Obergeschoss ein mächtiger Holzpfeiler auf den Boden traf. „Es besteht keine Einsturzgefahr", hatte Ortsbürgermeister Eckhardt vor sieben Monaten Befürchtungen im Dorf zerstreut. Und so sieht die Lösung aus: Einer der beiden großen Holzpfeiler des Gastraums war feucht; seine Basis wurde erneuert. Alles gut. So konnte ein provisorischer Vierkantpfeiler zwischenzeitlich wieder durch den echten ersetzt werden. Mit allen Holzarbeiten war das Münchwälder Unternehmen Ars Ligny beauftragt worden.

Die Restaurierung liegt voll im Zeitplan, wird am 30. Juni abgeschlossen sein. Die Wiedereröffnung des historischen Rathauses ist am Merxheimer Kerwefreitag, 12. Juli, um 19 Uhr. Dazu sind alle Bürger eingeladen.

Stefan Munzlinger

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